PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Kleinkastell Raitenbuch: Unterschied zwischen den Versionen
und noch ein Kastell von mir |
|||
Zeile 46: | Zeile 46: | ||
== Limesverlauf zwischen den Kleinkastellen Raitenbuch und Petersbuch == | == Limesverlauf zwischen den Kleinkastellen Raitenbuch und Petersbuch == | ||
{| class=" | {| class="wikitable" | ||
|+ Spuren des Limes zwischen Kleinkastell Raitenbuch bis zum Kleinkastell Petersbuch | |+ Spuren des Limes zwischen Kleinkastell Raitenbuch bis zum Kleinkastell Petersbuch | ||
|- | |- |
Version vom 28. Mai 2013, 09:38 Uhr
Kleinkastell Raitenbuch | |
---|---|
Limes | ORL –– (RLK) |
Strecke (RLK) | Rätischer Limes, Strecke 14 |
Datierung (Belegung) | aufgegeben bis um 205 n. Chr. |
Typ | Kleinkastell |
Größe | 18 × 18 m = 0,032 ha |
Bauweise | Steinkastell |
Erhaltungszustand | Bodenerhebungen im Gelände |
Ort | Raitenbuch |
Geographische Lage | 49° 0′ 56,5″ N, 11° 6′ 21,4″ O |
Vorhergehend | Kleinkastell Gündersbach (nordwestlich) |
Anschließend | Kleinkastell Petersbuch (südöstlich) |
Rückwärtig | Burgus Burgsalach (westlich) Kastell Oberhochstatt (nordwestlich) |
Das Kleinkastell Raitenbuch ist ein ehemaliges römisches Militärlager, das nahe am Obergermanisch-Rätischen Limes, einem UNESCO-Weltkulturerbe, errichtet wurde und heute an einem Waldrand westlich des Dorfes Raitenbuch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Bayern liegt.
Lage und Forschungsgeschichte
Das wenig erforschte steinerne Kleinkastell liegt rund 20 Meter hinter der Limesmauer. Es wurde an einem fast schnurgeraden, vielfach heute noch deutlich sichtbaren Limesstück errichtet, das in südöstliche Richtung abfällt. Westlich des Kleinkastells liegt das jüngere Centenarium „In der Harlach“ sowie das unerforschte Erdlager südlich des Centenariums. Von der Grenzbefestigung Raitenbuch sind nur noch geringe überwachsene Schuttdämme der nordwestlichen und südwestlichen Umwehrung im Wald zu sehen.[1]
Die Anlage wurde im Auftrag der Reichs-Limes-Kommission (RLK) untersucht. Seither fanden keine Grabungen mehr an diesem Platz statt.
Baugeschichte
Die 18 × 18 Meter (= 324 Quadratmeter) große, quadratische Anlage unterscheidet sich von den meisten anderen Kleinkastellen dieser Limesstrecke durch die abgerundeten Ecken seiner Umwehrung, wie sie auch bei den größeren und großen Kastellbauten der obergermanisch-rätischen Limeszeit beobachtet werden können. Den Mitarbeitern der RLK fiel zudem auf, dass die Anlage etwas kleiner und schwächer ausgeführt worden war, als dies sonst bei Kleinkastellen an diesem Grenzabschnitt üblich war.[2]
Raitenbuch besaß einen einzigen, zum Limes orientierten einspurigen Einlass im Nordosten, den anscheinend zwei Torwangen begrenzten. Die höchstwahrscheinlich in Holzbauweise ausgeführte Innenbebauung stand im Karree um einen Innenhof. Über hölzerne Stiegen gelangte man auf einen umlaufenden Wehrgang.
Nach einer Feststellung des Archäologen Sebastian Sommer wurde das Kleinkastell bereits in römischer Zeit als Steinbruch für den Bau der rätischen Mauer verwendet.[3] Die dendrochronologischen Daten aus dem Unterbau dieser Mauer am Kastell Dambach weisen dort in den Wintermonaten 206/207 n. Chr.
Im „Grenzgräbchen“ bei Raitenbuch ist im 19. Jahrhundert eine Fibel aus der Zeit des beginnenden 3. Jahrhunderts geborgen worden.[4]
Kleinkastelle gehörten neben den Türmen zu den wesentlichen Stützpunkten der römischen Truppe direkt hinter dem Limes. Ihre Besatzung und Nutzung ist in der Regel jedoch unbekannt.
- Ausgrabungsbefunde der Reichs-Limes-Kommission
-
KK Raitenbuch
(hier als „Feldwache“ bezeichnet)
und angrenzende Limesanlagen -
Grundriss des KK Raitenbuch
Limesverlauf zwischen den Kleinkastellen Raitenbuch und Petersbuch
ORL[5] | Name/Ort | Beschreibung/Zustand |
---|---|---|
Wp 14/50[6] | ||
Wp 14/51 | Turmstelle nicht sichtbar. Lage wird nur vermutet.[8] | |
Wp 14/52 | Turmstelle nicht sichtbar. Lage wird nur vermutet.[9] | |
Wp 14/53 | „Im Raitenbucher Wald, Distrikt Wildhau, Bezirk Mähderwiesen“ | Von dieser Stelle bis zum drei Kilometer entfernten Limesknick bei Kastell Petersbuch ist der Schuttwall der Limesmauer gut sichtbar. Wp 14/53 hat sich nur in verfallenen Resten erhalten.[10] |
Wp 14/54 | „Bei St. Egidi“ | |
Wp 14/55 | „Waldbezirk Paradies“ | |
KK[14] | Petersbuch | [15] |
Denkmalschutz
Das Kleinkastell Raitenbuch und die erwähnten Anlagen sind als Abschnitt des Obergermanisch-Rätischen Limes seit 2005 Teil des UNESCO-Welterbes. Außerdem sind sie geschützt als eingetragene Bodendenkmale im Sinne des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind erlaubnispflichtig, Zufallsfunde sind den Denkmalbehörden anzuzeigen.
Siehe auch
Literatur
- Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Auflage, Gebr. Mann Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-786-12347-0, S. 300.
- Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey (Hrsg.): Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches. Abteilung A, Band 7, Die Strecken 14–15, Petters, Heidelberg/Berlin/Leipzig 1933, S. 91 ff.
- Thomas Fischer, Erika Riedmeier-Fischer: Der römische Limes in Bayern. Friedrich Pustet Verlag, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7917-2120-0.
- Christian Fleer: Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes. In: E. Schallmayer (Hrsg.): Limes Imperii Romani. Beiträge zum Fachkolloquium „Weltkulturerbe Limes“ November 2001 in Lich-Arnsburg. Bad Homburg v. d. H. 2004, ISBN 3-931267-05-9 S. 75–92 (Saalburg-Schriften 6).
Anmerkungen
- ↑ 1,0 1,1 Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. Gebr. Mann Verlag, Berlin 1974. S. 252.
- ↑ Ernst Fabricius, Felix Hettner und Oscar von Sarwey (Hrsg.): Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches, Abteilung A, Band 7: Die Strecken 14 und 15, Petters, Heidelberg 1933, S. 38.
- ↑ C. Sebastian Sommer: Zur Datierung des Raetischen Limes. In: Peter Henrich (Hrsg.): Der Limes vom Niederrhein bis an die Donau. 6. Kolloquium der Deutschen Limeskommission. Theiss, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8062-2466-5, (= Beiträge zum Welterbe Limes, 6), S. 137–147; hier: S. 142.
- ↑ Verein deutscher Philologen und Schulmänner: Verhandlungen Teubner, Leipzig 1896, S. 24.
- ↑ ORL = Nummerierung der Limesbauwerke gemäß der Publikation der Reichs-Limes-Kommission zum Obergermanisch-Rätischen-Limes
- ↑ Wp = Wachposten, Wachturm. Die Ziffer vor dem Schrägstrich bezeichnet den Limesabschnitt, die Ziffer hinter dem Schrägstrich in fortlaufender Nummerierung den jeweiligen Wachturm.
- ↑ Bei 49° 0′ 51,51″ N, 11° 6′ 30,02″ O
- ↑ Ungefähr bei 49° 0′ 34,09″ N, 11° 6′ 52,86″ O
- ↑ Ungefähr bei 49° 0′ 15,18″ N, 11° 7′ 17,89″ O
- ↑ Bei 49° 0′ 2,27″ N, 11° 7′ 34,91″ O
- ↑ Bei 48° 59′ 39,68″ N, 11° 8′ 4,3″ O
- ↑ Bei 48° 59′ 15,55″ N, 11° 8′ 38,1″ O
- ↑ Friedrich Ohlenschlager: Die Römischen Grenzmarken in Bayern. In: Abhandlungen der philosophisch-historischen Classe. 18. Band, Verlag der königlichen Akademie, München 1890. S. 120–122.
- ↑ KK = nicht nummeriertes Klein-Kastell.
- ↑ Bei 48° 59′ 0,43″ N, 11° 9′ 3,96″ O
Kastell Gunzenhausen | Kleinkastell am Hinteren Schloßbuck | Kastell Theilenhofen (Iciniacum) | Kleinkastell Gündersbach | Kastell Weißenburg (Biriciana) | Kastell Ellingen (Sablonetum) | Kastell Oberhochstatt | Burgus Burgsalach | Kleinkastell Raitenbuch | Kleinkastell Petersbuch | Kleinkastell Biebig | Kleinkastell Hegelohe | Kastell Pfünz (Vetoniania) | Kastell Böhming