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Rapidität (Soziologie): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Rapidität''' (lat. ''rapidus'', rasch) bezeichnet fachsprachlich in der [[Soziologie]] seit [[Ralf Dahrendorf]]<ref>Ralf Dahrendorf, ''Soziale Klassen und Klassenkonflikt in der industriellen Gesellschaft'', Ferdinand Enke, Stuttgart 1957</ref> eine [[modell]]ierte Dimension des [[Sozialer Wandel|sozialen Wandels]], nämlich den Gesichtspunkt des sozial empfundenen Tempos, mit dem dieser Wandel verläuft.
'''Rapidität''' (lat. ''rapidus'', rasch) bezeichnet fachsprachlich in der [[Soziologie]] seit [[Ralf Dahrendorf]]<ref>Ralf Dahrendorf, ''Soziale Klassen und Klassenkonflikt in der industriellen Gesellschaft'', Ferdinand Enke, Stuttgart 1957</ref> eine [[modell]]ierte Dimension des [[Sozialer Wandel|sozialen Wandels]], nämlich den Gesichtspunkt des sozial empfundenen Tempos, mit dem dieser Wandel verläuft.


Dahrendorf führt [[Konflikttheorie|konflikttheorisch]] das Ausmaß der Rapidität auf das Ausmaß der [[Gewalt]]samkeit der sie verursachenden [[Sozialer Konflikt|sozialen Konflikte]] zurück. Sein Ansatz wurde in der konflikttheoretischen Analyse von [[Katastrophensoziologie|katastrophalem sozialen Wandel]] von [[Lars Clausen]] übernommen: ''Die Dimension der Rapidität'' [des sozialen Wandels] ''reicht von extrem verlangsamt („unveränderlich“) bis extrem beschleunigt „aus heiterem Himmel“).''<ref>Lars Clausen, ''Reale Gefahren und katastrophensoziologische Theorie'', in: Ders./Geenen/Macamo, ''Entsetzliche soziale Prozesse'', LIT Verlag, Münster 2003, S. 57, dazu generell S. 52</ref> „Rapidität“ bezieht sich demnach auf eine sozial empfundene [[Beschleunigung|Be-]] oder [[Entschleunigung]]. Sie wird gewöhnlich als unabhängig von zwei anderen Dimensionen des sozialen Wandels konzipiert, seiner [[Radikalität]] und seiner [[Ritualität]].<ref>Vgl. Lars Clausen, ''Krasser sozialer Wandel'', Leske + Budrich, Opladen 1994, S. 19–25; Elke M. Geenen, ''FAKKEL'', in: [[Wolf R. Dombrowsky]]/Ursula Pasero, ''Wissenschaft Literatur Katastrophe'', Westdt. Verlag, Opladen 1995, S. 176 ff.</ref>
Dahrendorf führt [[Konflikttheorie|konflikttheorisch]] das Ausmaß der Rapidität auf das Ausmaß der [[Gewalt]]samkeit der sie verursachenden [[Sozialer Konflikt|sozialen Konflikte]] zurück. Sein Ansatz wurde in der konflikttheoretischen Analyse von [[Katastrophensoziologie|katastrophalem sozialen Wandel]] von [[Lars Clausen]] übernommen: ''Die Dimension der Rapidität'' [des sozialen Wandels] ''reicht von extrem verlangsamt („unveränderlich“) bis extrem beschleunigt „aus heiterem Himmel“).''<ref>Lars Clausen, ''Reale Gefahren und katastrophensoziologische Theorie'', in: Ders./Geenen/Macamo, ''Entsetzliche soziale Prozesse'', LIT Verlag, Münster 2003, S. 57, dazu generell S. 52</ref> „Rapidität“ bezieht sich demnach auf eine sozial empfundene [[Beschleunigung|Be-]] oder [[Entschleunigung]]. Sie wird gewöhnlich als unabhängig von zwei anderen Dimensionen des sozialen Wandels konzipiert, seiner [[Radikalität]] und seiner [[Ritualität]].<ref>Vgl. Lars Clausen, ''Krasser sozialer Wandel'', Leske + Budrich, Opladen 1994, S. 19–25; Elke M. Geenen, ''[[FAKKEL]]'', in: [[Wolf R. Dombrowsky]]/Ursula Pasero, ''Wissenschaft Literatur Katastrophe'', Westdt. Verlag, Opladen 1995, S. 176 ff.</ref>


== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==

Aktuelle Version vom 28. Januar 2012, 14:36 Uhr

Rapidität (lat. rapidus, rasch) bezeichnet fachsprachlich in der Soziologie seit Ralf Dahrendorf[1] eine modellierte Dimension des sozialen Wandels, nämlich den Gesichtspunkt des sozial empfundenen Tempos, mit dem dieser Wandel verläuft.

Dahrendorf führt konflikttheorisch das Ausmaß der Rapidität auf das Ausmaß der Gewaltsamkeit der sie verursachenden sozialen Konflikte zurück. Sein Ansatz wurde in der konflikttheoretischen Analyse von katastrophalem sozialen Wandel von Lars Clausen übernommen: Die Dimension der Rapidität [des sozialen Wandels] reicht von extrem verlangsamt („unveränderlich“) bis extrem beschleunigt „aus heiterem Himmel“).[2] „Rapidität“ bezieht sich demnach auf eine sozial empfundene Be- oder Entschleunigung. Sie wird gewöhnlich als unabhängig von zwei anderen Dimensionen des sozialen Wandels konzipiert, seiner Radikalität und seiner Ritualität.[3]

Anmerkungen

  1. Ralf Dahrendorf, Soziale Klassen und Klassenkonflikt in der industriellen Gesellschaft, Ferdinand Enke, Stuttgart 1957
  2. Lars Clausen, Reale Gefahren und katastrophensoziologische Theorie, in: Ders./Geenen/Macamo, Entsetzliche soziale Prozesse, LIT Verlag, Münster 2003, S. 57, dazu generell S. 52
  3. Vgl. Lars Clausen, Krasser sozialer Wandel, Leske + Budrich, Opladen 1994, S. 19–25; Elke M. Geenen, FAKKEL, in: Wolf R. Dombrowsky/Ursula Pasero, Wissenschaft Literatur Katastrophe, Westdt. Verlag, Opladen 1995, S. 176 ff.


Init-Quelle

Entnommen aus der: Wikipedia

Autoren: €pa, XenonX3, Fringebenefit, Jaellee, Aka, Dave81, Andrsvoss, ChristophDemmer, Ulrich.fuchs, Duesentrieb