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Mauretanien: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Mauretanien''' ist ein [[Staat]] im [[Westen]] [[Afrika|Afrikas]]. Mauretanien grenzt im [[Westen]] an das Gebiet der [[Westsahara]] und den [[Atlantik]], im [[Norden]] an [[Algerien]] im [[Osten]] und [[Süden]] an [[Mali]], im [[Süden]] außerdem an [[Senegal]]. Die Bevölkerung hat sich in der Zeit von 1980 (1.534.000) bis 2020 (4.650.000) mehr als verdreifacht. | '''Mauretanien''' ist ein [[Staat]] im [[Westen]] [[Afrika|Afrikas]]. Mauretanien grenzt im [[Westen]] an das Gebiet der [[Westsahara]] und den [[Atlantik]], im [[Norden]] an [[Algerien]] im [[Osten]] und [[Süden]] an [[Mali]], im [[Süden]] außerdem an [[Senegal]]. Die Bevölkerung hat sich in der Zeit von 1980 (1.534.000) bis 2020 (4.650.000) mehr als verdreifacht. | ||
Eigentlich handelt es sich bei Mauretanien um ein künstliches Gebilde aus der [[Kolonialzeit]], als [[Frankreich]] nach seinem Abzug aus [[Westafrika]] einen Pufferstaat zwischen dem expandierenden [[Marokko]] und seinem ehemaligen Hoheitsgebiet | Eigentlich handelt es sich bei Mauretanien um ein künstliches Gebilde aus der [[Kolonialzeit]], als [[Frankreich]] nach seinem Abzug aus [[Westafrika]] einen Pufferstaat zwischen dem expandierenden [[Marokko]] und seinem ehemaligen Hoheitsgebiet im Senegal schaffen wollte. In ihm wurden mit der Unabhängigkeit 1960 zwei sehr unterschiedliche und traditionell gegnerische Volksgruppen auf einem großen, äußerst unwirtlichen Gebiet zusammengefasst: Die heutige mauretanische Bevölkerung setzt sich aus arabischsprachigen [[Mauren]] und französischsprachigen [[Schwarzafrikaner]]n zusammen, weswegen Mauretanien oft als Brücke zwischen Nord- und [[Subsahara-Afrika]] bezeichnet und gelegentlich auch Westafrika zugeschlagen wird. Die bestehenden ethnischen und kulturellen Unterschiede wurden von wechselnden [[Militär]]regierungen ausgenutzt. 1984 kam Präsident [[Maaouya Ould Sid'Ahmed Taya]] durch einen Putsch an die Macht. Seine [[Arabisierung]]spolitik führte in Folge zu Unruhen und schließlich 1989 zu systematisch durchgeführten Vertreibungen von Schwarzafrikanern. Bis ins 21. Jahrhundert leben mehrere Tausend der damals vertriebenen Menschen in Flüchtlingslagern im Senegal.<ref>Eva Meyer: ''Mauretanien''; in ''Afrika - Länder und Regionen / Informationen zur politischen Bildung Nr. 302/2009'', Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2009, S. 17</ref> Mauretanien hat bis heute ein Problem mit struktureller [[Sklaverei]]. Laut Schätzungen der mauretanischen Anti-Sklaverei-Organisation ''SOS esclaves'' lebten auch nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei 1981 und der Kriminalisierung von Sklavenhaltung 2007 schätzungsweise 600.000 Menschen um das Jahr 2010 in Formen traditioneller oder moderner Sklaverei. Dabei handelt es sich hauptsächlich um die ''Haratin'' (''schwarze Mauren''), die in vererbter Knechtschaft schwere Arbeiten für ihre hellhäutigeren, arabischstämmigen Herren (''Bidhan'' oder ''weiße Mauren'') verrichten und in oft unüberwindlicher Abhängigkeit zu diesen stehen.<ref>Asfa-Wossen Asserate: ''Afrika - Die 101 wichtigsten Fragen und Antworten'', C.H. Beck, 2. Aufl., Hamburg, 2018, Seite 107</ref> | ||
Nach einem Militär[[putsch]] im Jahr 2008 wurde Mauretanien zunächst von einer Militär[[diktatur]] regiert, 2009 fanden wieder Präsidentschaftswahlen statt. Seitdem ist Mauretanien eine [[Republik]]. | Nach einem Militär[[putsch]] im Jahr 2008 wurde Mauretanien zunächst von einer Militär[[diktatur]] regiert, 2009 fanden wieder Präsidentschaftswahlen statt. Seitdem ist Mauretanien eine [[Republik]]. |
Aktuelle Version vom 27. September 2024, 09:49 Uhr
Mauretanien | |
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Hauptstadt | Nouakchott |
Staatsform | Präsidialrepublik |
Amtssprache | Arabisch |
Währung | 1 Ouguiya = 100 Khoums |
Einwohner | ca. 4,7 Mio. |
Fläche | 1.030.700 km² |
Religion | Muslime (99 % Sunniten) |
Mauretanien ist ein Staat im Westen Afrikas. Mauretanien grenzt im Westen an das Gebiet der Westsahara und den Atlantik, im Norden an Algerien im Osten und Süden an Mali, im Süden außerdem an Senegal. Die Bevölkerung hat sich in der Zeit von 1980 (1.534.000) bis 2020 (4.650.000) mehr als verdreifacht.
Eigentlich handelt es sich bei Mauretanien um ein künstliches Gebilde aus der Kolonialzeit, als Frankreich nach seinem Abzug aus Westafrika einen Pufferstaat zwischen dem expandierenden Marokko und seinem ehemaligen Hoheitsgebiet im Senegal schaffen wollte. In ihm wurden mit der Unabhängigkeit 1960 zwei sehr unterschiedliche und traditionell gegnerische Volksgruppen auf einem großen, äußerst unwirtlichen Gebiet zusammengefasst: Die heutige mauretanische Bevölkerung setzt sich aus arabischsprachigen Mauren und französischsprachigen Schwarzafrikanern zusammen, weswegen Mauretanien oft als Brücke zwischen Nord- und Subsahara-Afrika bezeichnet und gelegentlich auch Westafrika zugeschlagen wird. Die bestehenden ethnischen und kulturellen Unterschiede wurden von wechselnden Militärregierungen ausgenutzt. 1984 kam Präsident Maaouya Ould Sid'Ahmed Taya durch einen Putsch an die Macht. Seine Arabisierungspolitik führte in Folge zu Unruhen und schließlich 1989 zu systematisch durchgeführten Vertreibungen von Schwarzafrikanern. Bis ins 21. Jahrhundert leben mehrere Tausend der damals vertriebenen Menschen in Flüchtlingslagern im Senegal.[1] Mauretanien hat bis heute ein Problem mit struktureller Sklaverei. Laut Schätzungen der mauretanischen Anti-Sklaverei-Organisation SOS esclaves lebten auch nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei 1981 und der Kriminalisierung von Sklavenhaltung 2007 schätzungsweise 600.000 Menschen um das Jahr 2010 in Formen traditioneller oder moderner Sklaverei. Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Haratin (schwarze Mauren), die in vererbter Knechtschaft schwere Arbeiten für ihre hellhäutigeren, arabischstämmigen Herren (Bidhan oder weiße Mauren) verrichten und in oft unüberwindlicher Abhängigkeit zu diesen stehen.[2]
Nach einem Militärputsch im Jahr 2008 wurde Mauretanien zunächst von einer Militärdiktatur regiert, 2009 fanden wieder Präsidentschaftswahlen statt. Seitdem ist Mauretanien eine Republik.
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