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Werwolf (Historisch): Unterschied zwischen den Versionen
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Schon bei den alten [[Skythen]] fand sich der Glaube, daß einzelne Menschen sich alljährlich auf einige Tage in einen Wolf verwandeln, und auch den [[Griechen]] war derselbe nicht fremd. Spätere griechische Ärzte berichten von [[Lykanthropie]], einer Art [[Wahnsinn]], bei welcher der davon Ergriffene des Nachts umherlief und wie ein Wolf heulte. Auch bei den Römern werden unter dem Namen Versipelles (»Wendehäuter«) Leute erwähnt, welche sich in Wölfe verwandeln konnten, und im südöstlichen [[Asien]] wie in [[Afrika]] ist noch jetzt die Vorstellung allgemein, daß Menschen die Gestalt von [[Tiger]]n, [[Löwe]]n, [[Leopard]]en und [[Hyäne]]n annehmen können. | |||
Im [[Mittelalter]] herrschte der Glaube an Werwölfe bei allen [[Kelten|keltischen]], [[Slawen|slawischen]], [[Germanen|germanischen]] und romanischen Völkern, und noch gegenwärtig findet er sich in verschiedenen Gegenden [[Russland|Südrusslands]], in der [[Walachei]] und den Ländern der Südslawen, nur geht das Wesen des südslawischen Werwolfs dort ganz in das des [[Vampir]]s über. | |||
Nach den ältesten germanischen Begriffen wird die Verwandlung in Wolfsgestalt durch einen um den Leib gebundenen Riemen (Wolfsgürtel) oder durch das Überwerfen eines Wolfshemdes bewirkt, und der so Verwandelte, welcher an dem abgestumpften Schweif von den natürlichen Wölfen zu unterscheiden war, nahm mit dem Aussehen zugleich die Stimme und Wildheit eines Wolfs an. Erst am zehnten Tag durfte er in menschliche Gestalt zurückkehren, wenn ihm nicht jemand die beiseite gelegten [[Kleid]]er weggenommen hatte. Nach dänischem Volksglauben gab es auch Menschen, welche durch die Geburt zum Werwolf bestimmt waren, bei Tag menschliche Gestalt zeigten und sich nur zu gewissen Zeiten des Nachts in den Werwolf verwandelten, dann aber frei wurden, wenn man sie einen Werwolf schimpfte. | |||
== Literatur == | |||
*Leubuscher, Über die Wehrwölfe im Mittelalter (Berl. 1850) | |||
*Hertz, Der Werwolf (Stuttgart 1862) | |||
*Baring-Gould, Book of Werewolves (London 1865) | |||
== Der moderne Werwolf == | |||
Der deutsche Emigrant [[Curt Siodmak]] stellte erstmals 1941 mit dem Hollywood-Film „The Wolf Man“ einen Werwolf den US-Amerikanern vor. Der Held war von einem Wolf gebissen wurden und war nun dazu verdammt, sich bei [[Vollmond]] in einen Werwolf verwandeln zu müssen. Neu war auch die Idee, dass er nur mit Kugeln aus Silber zu besiegen sei. Dieser neue Horrorheld gefiel den Zuschauern. Seitdem hat sich dort eine eigene Unterhaltungsindustrie um diese Figur entwickelt, die nach dem Zweiten Weltkrieg das Bild vom Werwolf auch in den Ursprungsländern bestimmte. | |||
== Quelle == | |||
*[http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=116658 Meyers Konversationslexikon Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892] | |||
== Weblinks == | == Weblinks == |
Version vom 29. Juli 2010, 17:37 Uhr
Der Werwolf (von Wer = Mann, also »Mannwolf«, franz. Loup-garou) ist nach weitverbreiteter Sage ein Mann, welcher Wolfsgestalt annimmt.
Geschichte
Schon bei den alten Skythen fand sich der Glaube, daß einzelne Menschen sich alljährlich auf einige Tage in einen Wolf verwandeln, und auch den Griechen war derselbe nicht fremd. Spätere griechische Ärzte berichten von Lykanthropie, einer Art Wahnsinn, bei welcher der davon Ergriffene des Nachts umherlief und wie ein Wolf heulte. Auch bei den Römern werden unter dem Namen Versipelles (»Wendehäuter«) Leute erwähnt, welche sich in Wölfe verwandeln konnten, und im südöstlichen Asien wie in Afrika ist noch jetzt die Vorstellung allgemein, daß Menschen die Gestalt von Tigern, Löwen, Leoparden und Hyänen annehmen können.
Im Mittelalter herrschte der Glaube an Werwölfe bei allen keltischen, slawischen, germanischen und romanischen Völkern, und noch gegenwärtig findet er sich in verschiedenen Gegenden Südrusslands, in der Walachei und den Ländern der Südslawen, nur geht das Wesen des südslawischen Werwolfs dort ganz in das des Vampirs über.
Nach den ältesten germanischen Begriffen wird die Verwandlung in Wolfsgestalt durch einen um den Leib gebundenen Riemen (Wolfsgürtel) oder durch das Überwerfen eines Wolfshemdes bewirkt, und der so Verwandelte, welcher an dem abgestumpften Schweif von den natürlichen Wölfen zu unterscheiden war, nahm mit dem Aussehen zugleich die Stimme und Wildheit eines Wolfs an. Erst am zehnten Tag durfte er in menschliche Gestalt zurückkehren, wenn ihm nicht jemand die beiseite gelegten Kleider weggenommen hatte. Nach dänischem Volksglauben gab es auch Menschen, welche durch die Geburt zum Werwolf bestimmt waren, bei Tag menschliche Gestalt zeigten und sich nur zu gewissen Zeiten des Nachts in den Werwolf verwandelten, dann aber frei wurden, wenn man sie einen Werwolf schimpfte.
Literatur
- Leubuscher, Über die Wehrwölfe im Mittelalter (Berl. 1850)
- Hertz, Der Werwolf (Stuttgart 1862)
- Baring-Gould, Book of Werewolves (London 1865)
Der moderne Werwolf
Der deutsche Emigrant Curt Siodmak stellte erstmals 1941 mit dem Hollywood-Film „The Wolf Man“ einen Werwolf den US-Amerikanern vor. Der Held war von einem Wolf gebissen wurden und war nun dazu verdammt, sich bei Vollmond in einen Werwolf verwandeln zu müssen. Neu war auch die Idee, dass er nur mit Kugeln aus Silber zu besiegen sei. Dieser neue Horrorheld gefiel den Zuschauern. Seitdem hat sich dort eine eigene Unterhaltungsindustrie um diese Figur entwickelt, die nach dem Zweiten Weltkrieg das Bild vom Werwolf auch in den Ursprungsländern bestimmte.
Quelle
Weblinks
- Chronologische Übersicht über die Werwolfprozesse in der Frühen Neuzeit; mit ausführlicher Bibliographie
- Dries Vanysacker, „Werwolfprozesse in den südlichen und nördlichen Niederlanden im 16. und 17. Jahrhundert“,
- "Deutsche Sagen", Jacob u. Wilhelm Grimm: "Der Werwolf"
- "deutschland-im-mittelalter.de", Dokumentationen über Religionen, Aberglaube und Mythologie: Das Geheimnis der Werwölfe (Video-Dok.)
- Englischsprachige Webseite mit ausführlicher Listung und teilweiser Bewertung unzähliger Bücher und Romane zum Thema
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