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Version vom 4. März 2021, 01:27 Uhr

Markus Gabriel (* 6. April 1980 in Remagen) ist ein deutscher Philosoph. Er lehrt seit 2009 als Professor an der Universität Bonn.

Leben und Wirken

Gabriel studierte Philosophie, Klassische Philologie, Neuere Deutsche Literatur und Germanistik in Hagen, Bonn und Heidelberg. Dort promovierte er 2005 bei Jens Halfwassen über die Spätphilosophie Schellings. 2005 war er Gastforscher an der Universität Lissabon, 2006–2008 Akademischer Rat auf Zeit in Heidelberg. 2008 folgte in Heidelberg seine Habilitation über Skeptizismus und Idealismus in der Antike. 2008–2009 war er Assistenzprofessor am Department of Philosophy der New School for Social Research in New York City. Seit Juli 2009 lehrt Gabriel Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn. Er ist regelmäßiger Gastprofessor an der Sorbonne in Paris.

Gabriel ist verheiratet und hat zwei Töchter.[1]

Gabriel zufolge existiert alles nur, insofern es in einem Sinnfeld erscheint. Von diesen gebe es unbegrenzt viele. Die Wirklichkeit, über die die Menschen nachdenken, sei nicht identisch mit derjenigen, in der sie nachdenken. Ein Denkprozess selbst sei nur ein punktuelles Ereignis. Gleichzeitig zu einem solchen punktuellen Ereignis geschehen „weltweit“ also tatsächlich unzählige weitere Ereignisse, Gegenstände entstünden und vergingen. Obzwar wir die „Welt“ aus der Perspektive eines Menschen erkennen, kritisiert er Immanuel Kants Überlegungen zur prinzipiellen Unerkennbarkeit der Welt für den Menschen, zusammengefasst in der Idee eines Dinges an sich. Die „Welt“ existiere gar nicht, weil sie nicht in der Welt oder Wirklichkeit vorkomme. Dies impliziere, dass alles andere, eben die Wirklichkeit, vorhanden sei. Die in der traditionellen Ontologie getroffenen Aussagen über die Bedeutung von Existenz lehnt Gabriel insofern ab, als es falsch sei, zu behaupten, auf der „Welt“ (also in der Wirklichkeit) hänge alles mit allem zusammen. Seine These lautet, dass es keine Regeln (beispielsweise eine Weltformel) gebe, mit der alle Zusammenhänge beschreibbar seien.

Eine Gesamtdarstellung seiner Position zur Ontologie veröffentlichte er 2013 in Warum es die Welt nicht gibt, dem ersten Band einer lockeren Trilogie. Der zweite Teil war Ich ist nicht Gehirn: Philosophie des Geistes für das 21. Jahrhundert von 2015, in dem er die Ansprüche der Neurophysiologie zurückwies, eine biologisch-organische Erklärung des Denkens zu finden. 2018 schloss er diese Reihe ab mit Der Sinn des Denkens. In diesem letzten Band beschäftigt er sich mit dem Denken als solchem und stellt dar, warum es sich dabei nicht um eine Form der Datenverarbeitung handelt, sondern vielmehr das Denken ein Sinn ist, mittels dem sich der Mensch mit seiner Umwelt auseinander setzt. Damit lehnt Gabriel jede Erwartung ab, dass künstliche Intelligenz jemals denken können würde.

Mit diesen Positionen steht Gabriels „neuer Realismus“ dem Spekulativen Realismus nahe.

Öffentliche Wahrnehmung

Gabriel wurde einer breiteren Öffentlichkeit besonders durch seine Zusammenarbeit mit dem Philosophen Slavoj Žižek bekannt, mit dem er 2009 ein Buch über Mythologie, Wahnsinn und Gelächter im Deutschen Idealismus veröffentlichte. Auch sein 2013 publiziertes populärwissenschaftliches Buch Warum es die Welt nicht gibt wurde viel rezipiert. Während die einen darin den zwar nicht neuen, aber gelungenen Versuch sahen, fundamentale philosophische Fragestellungen anschaulich und massentauglich „auf hohem Niveau“ aufzubereiten,[2] kritisieren andere das Buch als „Mogelpackung“[3], die „heftig zwischen einer lustvollen Denkübung und einem billigen Stück Lebenshilfe [changiere]“[4] und in der „Gabriel als Intellektueller eine dürftige Figur“ abgebe.[3]

John Searle bezeichnete ihn 2016 als „momentan der beste Philosoph in Deutschland“.[5] Searle vertritt selbst eine Gabriels „neuem Realismus“ nahestehende Position.

Gabriel trat im Zuge seiner Buchveröffentlichungen vermehrt in diversen Radio- und TV-Sendungen auf.[6]

Veröffentlichungen

  • Der Mensch im Mythos: Untersuchungen über Ontotheologie, Anthropologie und Selbstbewusstseinsgeschichte in Schellings „Philosophie der Mythologie“. Walter de Gruyter, Berlin/New York City 2006, ISBN 3-11-019036-2.
  • An den Grenzen der Erkenntnistheorie. Die notwendige Endlichkeit des objektiven Wissens als Lektion des Skeptizismus. Karl Alber, Freiburg i. Br./München 2008, ISBN 978-3-495-48318-3; 2., verbesserte und um ein Nachwort erw. Auflage. Ebenda 2014, ISBN 978-3-495-48658-0, Vorlage:URN.
  • Antike und moderne Skepsis zur Einführung. Junius, Hamburg 2008, ISBN 3-88506-649-1.
  • mit Slavoj Žižek: Mythology, Madness, and Laughter: Subjectivity in German Idealism. Continuum, New York/London 2009.
  • Skeptizismus und Idealismus in der Antike (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. Band 1919). Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-518-29519-9.
  • Transcendental ontology: essays in German idealism. Continuum publishing, 2011, ISBN 978-1-4411-1629-1 (englisch).
  • (als Hrsg.) Skeptizismus und Metaphysik (= Deutsche Zeitschrift für Philosophie. Sonderband 28). Akademie Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-05-005171-0.
  • Die Erkenntnis der Welt – Eine Einführung in die Erkenntnistheorie. Karl Alber, Freiburg i. Br./München 2012, ISBN 978-3-495-48522-4.
  • Warum es die Welt nicht gibt. Ullstein, Berlin 2013, ISBN 978-3-550-08010-4, Vorlage:URN.
  • (als Hrsg.) Der Neue Realismus (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. Band 2099). Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-29699-8.
  • Ich ist nicht Gehirn. Philosophie des Geistes für das 21. Jahrhundert. Ullstein, Berlin 2015, ISBN 978-3-550-08069-2, Vorlage:URN.
  • Sinn und Existenz. Eine realistische Ontologie (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. Band 2116). Deutsche Erstausgabe, 1. Auflage. Suhrkamp, Berlin 2016, ISBN 978-3-518-29716-2, Vorlage:URN.
  • Eine Diskussion mit Markus Gabriel. Phänomenologische Positionen zum Neuen Realismus. Hrsg. von Peter Gaitsch, Sandra Lehmann, Philipp Schmidt. Turia + Kant, Wien/Berlin 2017, ISBN 978-3-85132-858-5.
  • Der Geist untersteht nicht den Naturgesetzen, sondern seinen eigenen Gesetzen. In: Matthias Eckoldt: Kann sich das Bewusstsein bewusst sein? Carl-Auer, Heidelberg 2017.
  • Der Sinn des Denkens. Ullstein-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-550-08193-4, Vorlage:URN.
  • mit Malte Dominik Krüger: Was ist Wirklichkeit? Neuer Realismus und Hermeneutische Theologie. Mohr Siebeck, Tübingen 2018, ISBN 978-3-16-156598-4, Vorlage:URN.
  • (mit Csaba Olay, Sebastian Ostritsch als Hrsg.) Welt und Unendlichkeit. Ein deutsch-ungarischer Dialog in memoriam László Tengelyi. Verlag Karl Alber, Freiburg/München 2018, ISBN 978-3-495-48853-9.
  • mit Matthias Eckoldt: Die ewige Wahrheit und der Neue Realismus. Gespräche über (fast) alles, was der Fall ist. Carl-Auer Verlag, Heidelberg 2019, ISBN 978-3-849-70312-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Seite von Markus Gabriel an der Universität Bonn. Abgerufen am 22. April 2019.
  2. Hannah Lühmann: Das Heidegger-Vehikel läuft noch recht gut. In: FAZ.net. 23. Juli 2013, abgerufen am 15. Februar 2019.
  3. 3,0 3,1 Bert Rebhandl: Mogelpackung eines Erkenntnisoptimisten. In: Der Standard. 2. September 2013, abgerufen am 15. Februar 2019.
  4. Radikale Mitte. In: Die Zeit. 24. August 2013.
  5. Im Interview mit Christine Brinck. In: FAS. Nr. 34, 28. August 2016, S. 44.
  6. Sendung 25.08.2015 | SWR | Existiert die Welt? Und wenn ja, wie?. In: Planet Wissen. 2015-05-20. Abgerufen am 6. November 2019.

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