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Südafrika stand als [[Kolonie]] zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|britischer Herrschaft]]. Für die vier Provinzen Natal, Kapkolonie, Oranje-Freistaat und Transvaal wurde eine politische Strategie entwickelt, um nach der Gründung der Südafrikanischen Union 1910 die | == Anfänge == | ||
Südafrika war ursprünglich sehr dünn durch nomadische Stämme besiedelt. Einwanderer auf Mittelafrika, Indien und Europa strömten in das fruchtbare Land, wobei die Urbevölkerung vor allem von den mittelafrikanischen Zuwanderern verdrängt wurde. Südafrika stand als [[Kolonie]] zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|britischer Herrschaft]]. Für die vier Provinzen Natal, Kapkolonie, Oranje-Freistaat und Transvaal wurde eine politische Strategie entwickelt, um nach der Gründung der Südafrikanischen Union 1910 die Zivilisation der europäischen Bevölkerung zu sichern. Schwarze und andere Farbige hatten daher zunächst nur Wahlrecht in den Provinzen, aber keinen Sitz im Parlament Südafrikas. Den einzelnen [[Ethnie]]n wurden jeweils eigene Siedlungsgebiete zugewiesen. Mit dem Natives Land Act (Act No. 27) von 1913 sollte verhindert werden, dass Angehörigen der schwarzen und farbigen Ethnien Land außerhalb der ihnen zugewiesenen Siedlungsgebiete erwerben. Weitere Gesetze festigten den Einfluss Großbritanniens. | |||
Hinsichtlich der Einwanderer aus Asien wurde | == Einführung der Apartheid == | ||
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Unabhängigkeit Südafrikas kam es zur Festigung der Vorherrschaft der niederländischstämmigen Afrikaaner. Die Politik der Rassentrennung, die "Apartheid" - wie sie damals auch in einigen südlichen Staaten der [[USA]] noch galt - wurde mit Nachdruck umgesetzt. Hinsichtlich der Einwanderer aus Asien wurde 1948 der ''Asiatic Land Tenure and Indian Representation Act'' beschlossen. Dieses Gesetz erlaubte es den Asiaten als Besonderheit, in Transvaal und Natal Vertreter ins Parlament zu wählen. Unter Premierminister Daniel François Malan begann eine markante Verschärfung der Rassentrennung. Der ''Prohibition of Mixed Marriages Act'' 1949 verbot die Heirat zwischen Europäern und Nicht-Europäern.<ref>https://en.wikisource.org/wiki/Prohibition_of_Mixed_Marriages_Act,_1949</ref> Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass dieses Gesetz nur eine kleine Minderheit betraf. Drei Jahre zuvor waren es 0,23% der Eheschließungen, die unter dieses Gesetz gefallen wären. Trotzdem gab es Widerstand seitens der Kirchen.<ref>http://africanhistory.about.com/od/apartheidlaws/fl/The-Prohibition-of-Mixed-Marriages-Act.htm</ref> | |||
Die gesetzlichen Bestimmungen der Apartheid wurden 1991 aufgehoben | == Homelands == | ||
Durch verschiedene Geburtenraten stieg der relative Anteil der schwarzen und farbigen Bevölkerung Südafrikas rasant an und es kam immer häufiger zu Unruhen. Die herrschenden europastämmigen Südafrikaner suchten nach Lösungsmöglichkeiten. Die Wahl fiel auf separate Staaten "Homelands" für die schwarzen Südafrikaner, die als Enklaven innerhalb des südafrikanischen Staatsgebietes lagen. Die schwarze Bevölkerung nahm diese Lösungsidee jedoch nicht an, auch ausländische Regierungen erkannten die neu geschaffenen "schwarzen" Staaten nicht als souveräne Nationen an. Die Idee der Homelands scheiterte in der Realität und führte nicht zur Befriedung der Rassenfrage in Südafrika. Vielmehr eskalierte die Gewalt. | |||
== Ende und Konsequenzen == | |||
Die gesetzlichen Bestimmungen der Apartheid wurden 1991 aufgehoben und durch die ersten allgemeinen Wahlen 1994 praktisch beendet. Durch eine ausbleibende Sicherung von Minderheitenrechten, kehrte sich seither die Situation um. Die schwarze Bevölkerung beherrscht seither Südafrika auf allen Ebenen, die indischstämmige und weiße Bevölkerung hat keinen nennenswerten politischen Einfluss mehr. | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
*[https:// | *[https://youtube.com/watch?v=-4SS8uyhQnY Video von [[Stefan Molyneux]] über die Apartheid.] | ||
== Einzelbelege == | == Einzelbelege == |
Version vom 14. Juli 2017, 20:11 Uhr
Die Apartheid war eine Politik in der Geschichte Südafrikas, die von 1948 bis 1994 in Kraft war. Wörtlich aus Afrikaans übersetzt bedeutet der Begriff "Getrenntsein". Im Kern ging es darum, den weißen (europäischstämmige Siedler), farbigen (gemischte Personen) und schwarzen Bürgern (Siedler aus Mittelafrika) Südafrikas getrennte Lebensräume und Infrastrukturen innerhalb Südafrikas zuzuweisen. Demokratische Rechte standen nur der weißen Bevölkerung zu, teilweise auch der farbigen. Die schwarzen Südafrikaner hatten weder das aktive noch das passive Wahlrecht.
Anfänge
Südafrika war ursprünglich sehr dünn durch nomadische Stämme besiedelt. Einwanderer auf Mittelafrika, Indien und Europa strömten in das fruchtbare Land, wobei die Urbevölkerung vor allem von den mittelafrikanischen Zuwanderern verdrängt wurde. Südafrika stand als Kolonie zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter britischer Herrschaft. Für die vier Provinzen Natal, Kapkolonie, Oranje-Freistaat und Transvaal wurde eine politische Strategie entwickelt, um nach der Gründung der Südafrikanischen Union 1910 die Zivilisation der europäischen Bevölkerung zu sichern. Schwarze und andere Farbige hatten daher zunächst nur Wahlrecht in den Provinzen, aber keinen Sitz im Parlament Südafrikas. Den einzelnen Ethnien wurden jeweils eigene Siedlungsgebiete zugewiesen. Mit dem Natives Land Act (Act No. 27) von 1913 sollte verhindert werden, dass Angehörigen der schwarzen und farbigen Ethnien Land außerhalb der ihnen zugewiesenen Siedlungsgebiete erwerben. Weitere Gesetze festigten den Einfluss Großbritanniens.
Einführung der Apartheid
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Unabhängigkeit Südafrikas kam es zur Festigung der Vorherrschaft der niederländischstämmigen Afrikaaner. Die Politik der Rassentrennung, die "Apartheid" - wie sie damals auch in einigen südlichen Staaten der USA noch galt - wurde mit Nachdruck umgesetzt. Hinsichtlich der Einwanderer aus Asien wurde 1948 der Asiatic Land Tenure and Indian Representation Act beschlossen. Dieses Gesetz erlaubte es den Asiaten als Besonderheit, in Transvaal und Natal Vertreter ins Parlament zu wählen. Unter Premierminister Daniel François Malan begann eine markante Verschärfung der Rassentrennung. Der Prohibition of Mixed Marriages Act 1949 verbot die Heirat zwischen Europäern und Nicht-Europäern.[1] Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass dieses Gesetz nur eine kleine Minderheit betraf. Drei Jahre zuvor waren es 0,23% der Eheschließungen, die unter dieses Gesetz gefallen wären. Trotzdem gab es Widerstand seitens der Kirchen.[2]
Homelands
Durch verschiedene Geburtenraten stieg der relative Anteil der schwarzen und farbigen Bevölkerung Südafrikas rasant an und es kam immer häufiger zu Unruhen. Die herrschenden europastämmigen Südafrikaner suchten nach Lösungsmöglichkeiten. Die Wahl fiel auf separate Staaten "Homelands" für die schwarzen Südafrikaner, die als Enklaven innerhalb des südafrikanischen Staatsgebietes lagen. Die schwarze Bevölkerung nahm diese Lösungsidee jedoch nicht an, auch ausländische Regierungen erkannten die neu geschaffenen "schwarzen" Staaten nicht als souveräne Nationen an. Die Idee der Homelands scheiterte in der Realität und führte nicht zur Befriedung der Rassenfrage in Südafrika. Vielmehr eskalierte die Gewalt.
Ende und Konsequenzen
Die gesetzlichen Bestimmungen der Apartheid wurden 1991 aufgehoben und durch die ersten allgemeinen Wahlen 1994 praktisch beendet. Durch eine ausbleibende Sicherung von Minderheitenrechten, kehrte sich seither die Situation um. Die schwarze Bevölkerung beherrscht seither Südafrika auf allen Ebenen, die indischstämmige und weiße Bevölkerung hat keinen nennenswerten politischen Einfluss mehr.
Weblinks
- Video von Stefan Molyneux über die Apartheid.