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Erfurter Erklärung: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Erfurter Erklärung''' vom | Die '''Erfurter Erklärung''' vom 9. Januar [[1997]] war ein ''Positionspapier'' von deutschen Theologen, Intellektuellen, Künstlern und anderen Personen des öffentlichen Lebens, das darauf hinwirken sollte, dem [[Artikel 14]], Absatz 2<ref>{{§|14|GG|dejure}} GG</ref> des deutschen [[Grundgesetz|Grundgesetzes]] einen höheren Stellenwert zu geben und radikal umzusetzen. Darin heißt es: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ | ||
== Programmatik == | == Programmatik == | ||
Das Papier diagnostizierte einen „Zustand von gnadenloser Ungerechtigkeit“ und forderte eine „gerechtere Verteilung der Einkommen und Güter“ als „zentrale Aufgabe einer neuen Politik“. Im Geist von 1968 und von 1989 wurde für 1998 zu einem Machtwechsel aufgerufen. Zu den Zielen gehörte auch „das Überwinden der Massenarbeitslosigkeit“. Zur Finanzierung der Vorhaben wurde eine Kursänderung in der Finanz- und Steuerpolitik verlangt. Ein Appell ging konkret an die Parteien SPD, PDS und Die Grünen. Sie sollten ohne Berührungsängste eine harte Opposition formieren. Zum neuen Jahrtausend sei ein „neuer gesellschaftlicher Aufbruch“ nötig.<ref>[http://www.spw.de/9701/erfurt.html Zeitschrift für Sozialistische Politik und Wirtschaft - 1/97]</ref> | Das Papier diagnostizierte einen „Zustand von gnadenloser Ungerechtigkeit“ und forderte eine „gerechtere Verteilung der Einkommen und Güter“ als „zentrale Aufgabe einer neuen Politik“. Im Geist von 1968 und von 1989 wurde für 1998 zu einem Machtwechsel aufgerufen. Zu den Zielen gehörte auch „das Überwinden der Massenarbeitslosigkeit“. Zur Finanzierung der Vorhaben wurde eine Kursänderung in der Finanz- und Steuerpolitik verlangt. Ein Appell ging konkret an die Parteien [[SPD]], [[PDS]] und [[Bündnis 90/Die Grünen]]. Sie sollten ohne Berührungsängste eine harte Opposition formieren. Zum neuen Jahrtausend sei ein „neuer gesellschaftlicher Aufbruch“ nötig.<ref>[http://www.spw.de/9701/erfurt.html Zeitschrift für Sozialistische Politik und Wirtschaft - 1/97]</ref> Diese Erklärung wurde auch durch die [[DKP]] unterstützt. | ||
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Bis 2005 sollen etwa 45.000 Menschen diese Erklärung unterschrieben haben.<ref>''Das wahre Leben im falschen'', von Christoph Dieckmann, Seite 114, [http://books.google.de/books?id=Rt_9yXOjvtoC&pg=PA114&lpg=PA114&dq=Edelbert+Richter:+%22%22100+Argumente+zur+Erfurter+Erkl%C3%A4rung%22%22&source=bl&ots=tEOsZ9sceH&sig=ozLcbQdp9dMaUDiRIsNuDOi7DDU&hl=de&ei=wYr6SsDjEpKangPD_PW0Cg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CAoQ6AEwAQ#v=onepage&q=Edelbert%20Richter%3A%20%22%22100%20Argumente%20zur%20Erfurter%20Erkl%C3%A4rung%22%22&f=false]</ref> Die Erstunterzeichner waren:<ref>http://www.glasnost.de/db/DokZeit/9702erfurt.html</ref>: | |||
Bis 2005 sollen etwa 45.000 Menschen diese Erklärung unterschrieben haben.<ref>''Das wahre Leben im falschen'', von Christoph Dieckmann, Seite 114, [http://books.google.de/books?id=Rt_9yXOjvtoC&pg=PA114&lpg=PA114&dq=Edelbert+Richter:+%22%22100+Argumente+zur+Erfurter+Erkl%C3%A4rung%22%22&source=bl&ots=tEOsZ9sceH&sig=ozLcbQdp9dMaUDiRIsNuDOi7DDU&hl=de&ei=wYr6SsDjEpKangPD_PW0Cg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CAoQ6AEwAQ#v=onepage&q=Edelbert%20Richter%3A%20%22%22100%20Argumente%20zur%20Erfurter%20Erkl%C3%A4rung%22%22&f=false]</ref> Die Erstunterzeichner | |||
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*Marion Liedke, Oberstudienrätin | *Marion Liedke, Oberstudienrätin | ||
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*Prof. Dr. [[Peter von Oertzen]] | *Prof. Dr. [[Peter von Oertzen]] | ||
*Prof. Dr. [[Norman Paech]] | |||
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*[[Bodo Ramelow]], HBV-Vorsitzender Thüringen | *[[Bodo Ramelow]], HBV-Vorsitzender Thüringen | ||
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*[[Gerhard Zwerenz]], Schriftsteller, MdB | *[[Gerhard Zwerenz]], Schriftsteller, MdB | ||
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Aktuelle Version vom 10. August 2024, 17:18 Uhr
Die Erfurter Erklärung vom 9. Januar 1997 war ein Positionspapier von deutschen Theologen, Intellektuellen, Künstlern und anderen Personen des öffentlichen Lebens, das darauf hinwirken sollte, dem Artikel 14, Absatz 2[1] des deutschen Grundgesetzes einen höheren Stellenwert zu geben und radikal umzusetzen. Darin heißt es: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“
Programmatik
Das Papier diagnostizierte einen „Zustand von gnadenloser Ungerechtigkeit“ und forderte eine „gerechtere Verteilung der Einkommen und Güter“ als „zentrale Aufgabe einer neuen Politik“. Im Geist von 1968 und von 1989 wurde für 1998 zu einem Machtwechsel aufgerufen. Zu den Zielen gehörte auch „das Überwinden der Massenarbeitslosigkeit“. Zur Finanzierung der Vorhaben wurde eine Kursänderung in der Finanz- und Steuerpolitik verlangt. Ein Appell ging konkret an die Parteien SPD, PDS und Bündnis 90/Die Grünen. Sie sollten ohne Berührungsängste eine harte Opposition formieren. Zum neuen Jahrtausend sei ein „neuer gesellschaftlicher Aufbruch“ nötig.[2] Diese Erklärung wurde auch durch die DKP unterstützt.
Unterzeichner
Bis 2005 sollen etwa 45.000 Menschen diese Erklärung unterschrieben haben.[3] Die Erstunterzeichner waren:[4]:
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Literatur
- Edelbert Richter: 100 Argumente zur Erfurter Erklärung
Weblinks
- Bürgerrechtler atackieren Erfurter Erklärung 20. Januar 1997
- Kommentar in der Zeit
- TAZ - Dokumentation
- Erfurter Erklärung zur Bioethik seitens der AWO
Einzelnachweise
- ↑ § 14 GG
- ↑ Zeitschrift für Sozialistische Politik und Wirtschaft - 1/97
- ↑ Das wahre Leben im falschen, von Christoph Dieckmann, Seite 114, [1]
- ↑ http://www.glasnost.de/db/DokZeit/9702erfurt.html
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