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Al-Andalus: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''al-Andalus''' bezeichnet man die von 711 und 1492 [[muslim]]isch beherrschten Teile der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]]. In dieser Zeit herrschten hier nacheinander die Dynastien der [[Umayyaden]] und [[Abbasiden]], das [[Emirat von Córdoba]] und das [[Kalifat von Córdoba]], später eine zersplitterte Gruppe kleinerer muslimischer Herrchaften ([[Taifa-Reiche]]) sowie die [[nordafrika]]nischen [[Berber]]dynastien der [[Almoraviden]] und [[Almohaden]]. Als letztes Gebiet des einst fast die ganze Iberische Halbinsel beherrschenden [[islam]]ischen Herrschaftsbereichs fiel 1492 das kleine muslimische [[Königreich Granada]] im Süden [[Spanien]]s.
[[Datei:Jüdischer und Muslimischer Schachspieler (13 Jahrhundert).PNG|thumb|320px|Im toleranten al-Andalus war es im [[Mittelalter]] möglich, dass ein Jude und Muslim friedlich gemeinsam eine Partie [[Schach]] spielen <ref>Jüdischer und muslimischer Schachspieler in al-Andalus im 13. Jahrhunderts. Aus: ''El Libro de los Juegos'', in Auftrag gegeben von ''Alphonso X von [[Kastilien]]''. Quelle: ''Bibliotheca Escurial'', fol. 63 recto.</ref>]]


al-Andalus war teilweise eine Oase der Gelehrsamkeit und Wissenschaft sowie des [[Multikulturalismus|multikulturellen]] Miteinander und der religiösen [[Toleranz]] im ansonsten recht intoleranten damaligen Europa. Allerdings kam es unter der Herrschaft der religiös fanatischen Almoraviden und Almohaden auch zu blutigen [[Pogrom]]en gegen [[Judentum|Juden]] und der Vertreibung von Juden und [[Christentum|Christen]], die in die benachbarten christlichen Königreiche flohen.
Als '''al-Andalus''' ({{arS|الأندلس&lrm;}}Andalus) bezeichnet man die etwa von 711<ref>Schlacht gegen das [[Westgotenreich]] nach der Landung am 30. April 711 in [[Gibraltar]]</ref> bis 1492 [[muslim]]isch beherrschten Teile der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]]. In dieser Zeit herrschten hier nacheinander die Dynastien der [[Umayyaden]] und [[Abbasiden]] (bis 756), das [[Emirat von Córdoba]] (756–929) und das [[Kalifat von Córdoba]] (929–1031). Mit dem [[Königreich León]], das eher dem Christentum]] verbunden war, entstand 910 eine Konkurrenz im Norden. [[Fernán González|Ferdinand González]], Graf von [[Kastilien]], jedoch verbündete sich mit dem Kalifat von Córdoba.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Fern%C3%A1n_Gonz%C3%A1lez</ref> Später entstanden eine zersplitterte Gruppe kleinerer muslimischer Herrschaften ([[Taifa-Reiche]]) sowie einige Provinzen der aus [[nordafrika]] stammenden [[Berber]] unter den Dynastien der [[Almoraviden]] und [[Almohaden]]. Zeitweise beherrschte der [[Islam]] den größten Teil der Iberischen Halbinsel, die größte Ausdehnung hatte der Islam angeblich bereits im Jahr 719.<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Al-Andalus</ref> Als letztes fiel [[1492]] das kleine muslimische [[Königreich Granada]] im Süden [[Spanien]]s an die [[Katholischen Könige|Katholischen Könige]].


Die christliche Rückeroberung der Iberischen Halbinsel (''[[Reconquista]]'') galt lange als ein hauptsächlich religiös motivierter [[Kreuzzug]] bzw. Religionskrieg. Neuere Forschungen zeigen aber, dass rein machtpolitische Interessen der diversen christlichen Herrscher eine weitaus wichtigere Rolle spielten als religiöse Motive. So paktierten teilweise muslimische und christliche Herrscher und kämpften sowohl mit- als auch gegeneinander.
al-Andalus war teilweise eine Oase der Gelehrsamkeit und Wissenschaft sowie des [[Multikulturalismus|multikulturellen]] Miteinander und der religiösen [[Toleranz]] im ansonsten eher intoleranten damaligen Europa. Allerdings kam es unter der Herrschaft der religiös fanatischen Almoraviden und Almohaden auch zu blutigen [[Pogrom]]en gegen [[Juden]] und der Vertreibung von Juden und [[Christentum|Christen]], die in die benachbarten Länder flohen.
 
Die christliche „Rückeroberung“ der Iberischen Halbinsel (''[[Reconquista]]'') seit der ersten Hälfte des [[13. Jahrhundert]]s galt lange als ein hauptsächlich religiös motivierter [[Kreuzzug]] bzw. Religionskrieg. Neuere Forschungen zeigen aber, dass rein machtpolitische Interessen der diversen christlichen Herrscher eine weitaus wichtigere Rolle spielten als religiöse Motive. So paktierten teilweise muslimische und christliche Herrscher und kämpften sowohl mit- als auch gegeneinander. Zudem ist es eine Legende, dass die gesamte Iberische Halbinsel vor dem Jahr 711 christlich war. Aus dem Wort ''Andalus'' wurde [[Andalusien]].
 
== Siehe auch ==
*[[Islamische Expansion]]
 
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[[Kategorie:Historisches Territorium (Spanien)]]

Aktuelle Version vom 30. Juni 2023, 09:11 Uhr

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Im toleranten al-Andalus war es im Mittelalter möglich, dass ein Jude und Muslim friedlich gemeinsam eine Partie Schach spielen [1]

Als al-Andalus (arabischالأندلس‎‎Andalus) bezeichnet man die etwa von 711[2] bis 1492 muslimisch beherrschten Teile der Iberischen Halbinsel. In dieser Zeit herrschten hier nacheinander die Dynastien der Umayyaden und Abbasiden (bis 756), das Emirat von Córdoba (756–929) und das Kalifat von Córdoba (929–1031). Mit dem Königreich León, das eher dem Christentum]] verbunden war, entstand 910 eine Konkurrenz im Norden. Ferdinand González, Graf von Kastilien, jedoch verbündete sich mit dem Kalifat von Córdoba.[3] Später entstanden eine zersplitterte Gruppe kleinerer muslimischer Herrschaften (Taifa-Reiche) sowie einige Provinzen der aus nordafrika stammenden Berber unter den Dynastien der Almoraviden und Almohaden. Zeitweise beherrschte der Islam den größten Teil der Iberischen Halbinsel, die größte Ausdehnung hatte der Islam angeblich bereits im Jahr 719.[4] Als letztes fiel 1492 das kleine muslimische Königreich Granada im Süden Spaniens an die Katholischen Könige.

al-Andalus war teilweise eine Oase der Gelehrsamkeit und Wissenschaft sowie des multikulturellen Miteinander und der religiösen Toleranz im ansonsten eher intoleranten damaligen Europa. Allerdings kam es unter der Herrschaft der religiös fanatischen Almoraviden und Almohaden auch zu blutigen Pogromen gegen Juden und der Vertreibung von Juden und Christen, die in die benachbarten Länder flohen.

Die christliche „Rückeroberung“ der Iberischen Halbinsel (Reconquista) seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts galt lange als ein hauptsächlich religiös motivierter Kreuzzug bzw. Religionskrieg. Neuere Forschungen zeigen aber, dass rein machtpolitische Interessen der diversen christlichen Herrscher eine weitaus wichtigere Rolle spielten als religiöse Motive. So paktierten teilweise muslimische und christliche Herrscher und kämpften sowohl mit- als auch gegeneinander. Zudem ist es eine Legende, dass die gesamte Iberische Halbinsel vor dem Jahr 711 christlich war. Aus dem Wort Andalus wurde Andalusien.

Siehe auch

Andere Lexika





  1. Jüdischer und muslimischer Schachspieler in al-Andalus im 13. Jahrhunderts. Aus: El Libro de los Juegos, in Auftrag gegeben von Alphonso X von Kastilien. Quelle: Bibliotheca Escurial, fol. 63 recto.
  2. Schlacht gegen das Westgotenreich nach der Landung am 30. April 711 in Gibraltar
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Fern%C3%A1n_Gonz%C3%A1lez
  4. https://en.wikipedia.org/wiki/Al-Andalus