PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Röntgenstrahlen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
Geschichte ist viel zu kurz, außerdem gehört das in den Personenartikel !
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
Weblinks: beim 1. Titel wird die Seite nicht angezeigt !
 
(37 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Inuse}}
'''Röntgenstrahlen''' (englisch X-ray) sind kurzwellige, für das menschliche Auge unsichtbare [[elektromagnetische Strahlen]] und Wellen. Sie umfassen ein sehr breites Spektrum mit Wellenlängen von 0,001 nm bis 10 nm; dabei schließt sich das Spektrum an die etwas langwelligere [[ultraviolett]]e Strahlung an. Die Röntgenstrahlung kann zum Beispiel in einer Röntgenröhre erzeugt werden. Auch die [[kosmische Strahlung]], eine hochenergetische [[Teilchenstrahlung]], die hauptsächlich von der Sonne und der [[Milchstraße]] kommt, aber von der oberen [[Erdatmosphäre]] absorbiert wird, enthält Röntgenstrahlung. ''Gammastrahlen'', die sich nicht durch Magnetfelder ablenken lassen, umfassen nur den Teilbereich bis 0,003 nm (3 pm).
== Wirkungsweise ==
[[Datei:Hand von Frau Röntgen.jpg|thumb|150px|Bild der Hand von Frau Röntgen]]
[[Datei:Hand von Frau Röntgen.jpg|thumb|150px|Bild der Hand von Frau Röntgen]]
'''Röntgenstrahlen''' sind kurzwellige, unsichtbare [[elektromagnetische Strahlen]] (Wellenlänge 0,1 nm bis 0,1 pm) zum Beispiel in einer Röntgenröhre erzeugt werden.
Röntgenstrahlen können in Röntgengeräten erzeugt werden, die als hauptsächlichen Bauteil eine [[Vakuumröhre]] enthalten. Wenn eine Papiertüte in den Strahlenweg gehalten wird, treten die Strahlen ungehindert hindurch, so dass ein dahinter liegender Schirm weiter [[Fluoreszenz]] zeigt. Wird ein Schlüssel in die Tüte gelegt, so erscheint dessen Silhouette auf dem Schirm. Der Schlüssel absorbiert die Röntgenstrahlen und erscheint deswegen als dunkler Schatten. Der restliche Teil des Schirmes fluoresziert weiter. Benutzt man eine [[Foto]]platte oder -folie statt des Fluoreszenzschirms, so wird sie außerhalb des Schattenbildes des Schlüssels vollständig geschwärzt. Auf diese Weise erhält man das sogenannte "Röntgenbild" des Gegenstandes. Somit entstehen Röntgenstrahlen beim Abbremsen schneller Elektronen durch ein Hindernis. Sie durchdringen Materie, wobei dünnere Körper und leichtere Stoffe die Strahlen besser durchlassen. Von vielen Metallen werden sie mehr oder weniger stark absorbiert. Sie können einen fotografischen Film schwärzen. Ihre unterschiedliche Durchdringungsfähigkeit bei verschiedenen Stoffen wird zur medizinischen Diagnose und zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung angewandt. Die Gefahren liegen in der [[ionisierende Wirkung|ionisierenden Wirkung]] der Strahlen, die [[Krebs (Medizin)|Krebs]] auslösen und das [[Erbgut]] schädigen können. Die gilt insbesondere für die kurzwelligen Gammastrahlen.


== Wirkungsweise ==
== Röntgeneinheit ==
[[Datei:Roentgen-Roehre.png|300px|thumb|Röntgen-Röhre]]
[[Datei:Roentgen-Roehre.png|300px|thumb|Prinzip der Röntgen-Röhre]]
Röntgenstrahlen werden in Röntgengeräten erzeugt, die als hauptsächlichen Bauteil eine [[Vakuumröhre]] enthalten. Diese Röntgenröhre besteht aus einer Glüh[[kathode]], an die eine Heizspannung gelegt wird, so dass infolge der Glühemission [[Elektron]]en aus ihr austreten. Zwischen [[Anode]] und Kathode wird eine Hochspannungsquelle von 30 000-150 000 [[Volt]] Spannung geschaltet. Die emittierten Elektronen werden von der Kathode auf eine spiegelförmige, schräge Hilfsanode (Antikathode) hin beschleunigt. Ein [[Wehneltzylinder]] um die Kathode konzentriert den Elektronenstrahl auf die Anode. Die Röntgenröhre ist stark evakuiert. Nach dem Aufprall der Elektronen auf die Hilfsanode (Antikathode) entstehen unsichtbare Strahlen, die die Glasumwandung und einen Fluoreszenzschirm zum Leuchten bringen. Bei ihrer plötzlichen Abbremsung an der Anode erzeugen sie Röntgenstrahlen, dabei wird einerseits ein kontinuierliches Wellenlängenspektrum erzeugt (Bremsstrahlung), andererseits existieren einige wenige scharfe Linien, die vom jeweiligen Material der Anode abhängen (charakeristisches Spektrum). Für medizinische Zwecke wird die Bremsstrahlung benutzt, für Materialuntersuchungen werden die charakteristischen Linien wegen ihrer viel höheren Intensität verwendet. Wenn eine Papiertüte in den Strahlenweg gehalten wird, treten die Strahlen ungehindert hindurch, so dass der Schirm weiter fluoresziert. Wird ein Schlüssel in die Tüte gelegt, so erscheint dessen Silhouette auf dem Schirm. Der Schlüssel absorbiert die Röntgenstrahlen und erscheint deswegen als dunkler Schatten. Der restliche Teil des Schirmes fluoresziert weiter. Benutzt man eine Fotoplatte statt des [[Fluoreszenz]]schirms, so wird sie außerhalb des Schattenbildes des Schlüssels vollständig geschwärzt. Auf diese Weise erhält man das sogenannte "Röntgenbild" des Gegenstandes. Somit entstehen Röntgenstrahlen beim Abbremsen schneller Elektronen durch ein Hindernis, insbesondere durch metallische Elektroden. Sie durchdringen Materie, wobei dünnere Körper und leichtere Stoffe die Strahlen besser durchlassen. Von vielen Metallen werden sie stark absorbiert. Sie können Fluoreszenz erzeugen und einen fotografischen Film schwärzen. Ihre unterschiedliche Durchdringungsfähigkeit bei chemisch verschiedenen Stoffen wird zur medizinischen Diagnose und zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung angewandt.
Die Röntgenröhre besteht aus einer Glüh[[kathode]] (im Bild mit ''K'' bezeichnet), an die eine Heizspannung gelegt wird, so dass infolge der Glühemission [[Elektron]]en aus ihr austreten. Zwischen [[Anode]] (''A'') und Kathode wird eine Hochspannung von 30 000 bis 150 000 [[Volt]] als [[Gleichstrom]] (''U<sub>a</sub>'') aufgebaut. Dadurch entsteht ein starkes elektrisches Feld zwischen Kathode und Anode. Die emittierten Elektronen werden von der Kathode auf eine spiegelförmige, schräge Hilfsanode (Antikathode) hin beschleunigt. Ein [[Wehneltzylinder]] (''W'') um Anode und Kathode konzentriert den Elektronenstrahl auf die Anode. Die Röntgenröhre selbst ist eine stark evakuierte Glasröhre, die sich in einem mit Öl gefülltem Tank befindet, welcher zusätzlich von einem mit [[Blei]] ausgekleideten Gehäuse (''C'') umgeben ist (Röhrenschutzgehäuse), das dem [[Strahlenschutz]] dient. Röntgenstrahlen werden nur am Strahlenaustrittsfenster entlassen.


== Aufbau ==
Nach dem Aufprall der Elektronen auf die Hilfsanode (Antikathode) entstehen zunächst unsichtbare Strahlen, die dann die Glasumwandung und einen Fluoreszenzschirm zum Leuchten bringen. Bei ihrer plötzlichen Abbremsung an der Anode erzeugen sie Röntgenstrahlen, dabei wird einerseits ein kontinuierliches Wellenlängenspektrum erzeugt (sogenannte Bremsstrahlung), andererseits existieren einige wenige scharfe Linien, die vom jeweiligen Material der Anode abhängen (charakeristisches Spektrum).
'''Röntgenstrahlen – Aufbau einer Röntgeneinheit:'''<br>
*Generator: Liefert Röhrenstrom an der Kathode und sorgt für elektrisches Feld zwischen Kathode und Anode (Transformation auf 70 kV und Gleichrichtung).<br>
*Röntgenröhre: Evakuierte Glasröhre, die sich in einem mit Öl gefülltem Tank befindet, welcher zusätzlich von einem mit Blei ausgekleideten Gehäuse umgeben ist (Röhrenschutzgehäuse). Aufnahme von Kathode und Anode, Röntgenstrahlen werden nur am Strahlenaustrittsfenster entlassen.<ref>*[http://www.edu.zmk-roentgen.de/kurs/files/vorlesung_01.pdf Röntgenstrahlen, Physikalische Grundlagen und Aufbau einer Röntgeneinrichtung], edu.zmk-roentgen.de</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Wilhelm Conrad Röntgen.jpg|thumb|150px|Wilhelm Conrad Röntgen]]
Am 8. November 1895 entdeckte [[Wilhelm Conrad Röntgen]] neuartige Strahlen, die er erst "X"-Strahlen nannte und die heute in [[Deutschland]] nur noch als ''Röntgenstrahlen'' bekannt sind. Sie wurden seither vor allem zum Durchleuchten menschlicher, tierischer und teils unbelebter Körper verwendet. Die schädliche Wirkung wurde sehr schnell entdeckt: Bereits Ende 1896 dokumentierten Fachblätter 23 Fälle schwerer Strahlenschäden.<ref>https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Strahlenschaden</ref> Das 1896 entdeckte [[Antoine Henri Becquerel]] beim Versuch, die Röntgenstrahlung als Fluoreszenzerscheinung zu erklären, dass auch [[Uran]]salze eine [[fotografische Platte]] schwärzen. Das Ehepaar [[Pierre Curie|Pierre]] und [[Marie Curie]] entdeckte 1898, dass die chemischen Elemente [[Polonium]] und [[Radium]] die gleiche Wirkung haben, und prägte den Begriff [[Radioaktivität]]. Die Vermutung, dass es sich bei Gammastrahlung um [[Elektromagnetische Welle|elektromagnetische Strahlung]] handelt, konnte erst 1914 von [[Ernest Rutherford]] und [[Edward Andrade]] bestätigt werden. In der [[Medizin]] entwickelten sich als eigene Fachrichtung die [[Radiologie]] und die [[Computertomographie]] (CT) als ein bildgebendes Verfahren.
Am 8. November 1895 entdeckte [[Wilhelm Conrad Röntgen]] neuartige Strahlen, die er erst "X"-Strahlen nannte und die heute in [[Deutschland]] nur noch als "'''Röntgenstrahlen'''" bekannt sind.  
 
In [[Hamburg-St. Georg]] befindet sich ein Gedenkstein für die Opfer der Röntgenstrahlung, der am 4. April 1936 eingeweiht wurde. Eine ''Verordnung über den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlen'' (Röntgenverordnung - RöV) wurde in [[Westdeutschland]] jedoch erst am 8. Januar 1987 beschlossen.
 
== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Wehneltzylinder]]
*[[Wehneltzylinder]]


== Literatur ==
== Literatur ==
*Christoph Benz, Eberhard Sonnabend, Maximilian Wilhelm: ''Röntgentechnik und -verordnung''. Elsevier, München; Auflage: 1 (13. Juli 2006), ISBN 3437482807
*Christoph Benz, Eberhard Sonnabend, Maximilian Wilhelm: ''Röntgentechnik und -verordnung''. Elsevier, München 2006, ISBN 3437482807
*Ingrid Masswig: ''Röntgen-Strahler''. ISBN 3110102528
*Ingrid Masswig: ''Röntgen-Strahler''. ISBN 3110102528


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.rad.rwth-aachen.de/lernprogramm/grd.htm Grundlagen der Röntgendiagnostik], rad.rwth-aachen.de
*[https://books.google.de/books?id=Bxf0BQAAQBAJ&pg=PA33 Medizinische Physik 2: Medizinische Strahlenphysik, Seite 33], books.google.com
*[http://www.pctheory.uni-ulm.de/didactics/quantenchemie/html/RontgenF.html Röntgenstrahlung], pctheory.uni-ulm.de
*[http://www.desy.de/pr-info/Roentgen-light/index.html Was ist Röntgenstrahlung?], desy.de
*[http://books.google.com/books?id=DCKwsVnwkoIC&pg=PA480&dq=r%C3%B6ntgenstrahlung#v=onepage&q=r%C3%B6ntgenstrahlung&f=false Grundpraktikum, Seite 480], books.google.com
*[http://books.google.com/books?id=6QDmB0fLsuEC&pg=PA33&dq=r%C3%B6ntgenstrahlung#v=onepage&q=r%C3%B6ntgenstrahlung&f=false Medizinische Strahlenphysik, Seite 33], books.google.com
*[http://www.wilhelmconradroentgen.de/staette.htm Röntgengedächtnisstätte], wilhelmconradroentgen.de
*[http://www.wilhelmconradroentgen.de/staette.htm Röntgengedächtnisstätte], wilhelmconradroentgen.de
* [http://www.roentgenmuseum.de/ Deutsches Röntgen Museum Remscheid], roentgenmuseum.de
* [http://www.roentgenmuseum.de/ Deutsches Röntgen Museum Remscheid], roentgenmuseum.de

Aktuelle Version vom 8. Oktober 2025, 01:07 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Achtung! Die Seite wird gerade bearbeitet.
Dieser Artikel oder Abschnitt wird gerade bearbeitet. Um Bearbeitungskonflikte zu vermeiden, warte bitte mit Änderungen, bis diese Markierung entfernt ist. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite, dort kannst du nachfragen oder wende dich an den Bearbeiter auf seiner Diskussionsseite.

Röntgenstrahlen (englisch X-ray) sind kurzwellige, für das menschliche Auge unsichtbare elektromagnetische Strahlen und Wellen. Sie umfassen ein sehr breites Spektrum mit Wellenlängen von 0,001 nm bis 10 nm; dabei schließt sich das Spektrum an die etwas langwelligere ultraviolette Strahlung an. Die Röntgenstrahlung kann zum Beispiel in einer Röntgenröhre erzeugt werden. Auch die kosmische Strahlung, eine hochenergetische Teilchenstrahlung, die hauptsächlich von der Sonne und der Milchstraße kommt, aber von der oberen Erdatmosphäre absorbiert wird, enthält Röntgenstrahlung. Gammastrahlen, die sich nicht durch Magnetfelder ablenken lassen, umfassen nur den Teilbereich bis 0,003 nm (3 pm).

Wirkungsweise

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Bild der Hand von Frau Röntgen

Röntgenstrahlen können in Röntgengeräten erzeugt werden, die als hauptsächlichen Bauteil eine Vakuumröhre enthalten. Wenn eine Papiertüte in den Strahlenweg gehalten wird, treten die Strahlen ungehindert hindurch, so dass ein dahinter liegender Schirm weiter Fluoreszenz zeigt. Wird ein Schlüssel in die Tüte gelegt, so erscheint dessen Silhouette auf dem Schirm. Der Schlüssel absorbiert die Röntgenstrahlen und erscheint deswegen als dunkler Schatten. Der restliche Teil des Schirmes fluoresziert weiter. Benutzt man eine Fotoplatte oder -folie statt des Fluoreszenzschirms, so wird sie außerhalb des Schattenbildes des Schlüssels vollständig geschwärzt. Auf diese Weise erhält man das sogenannte "Röntgenbild" des Gegenstandes. Somit entstehen Röntgenstrahlen beim Abbremsen schneller Elektronen durch ein Hindernis. Sie durchdringen Materie, wobei dünnere Körper und leichtere Stoffe die Strahlen besser durchlassen. Von vielen Metallen werden sie mehr oder weniger stark absorbiert. Sie können einen fotografischen Film schwärzen. Ihre unterschiedliche Durchdringungsfähigkeit bei verschiedenen Stoffen wird zur medizinischen Diagnose und zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung angewandt. Die Gefahren liegen in der ionisierenden Wirkung der Strahlen, die Krebs auslösen und das Erbgut schädigen können. Die gilt insbesondere für die kurzwelligen Gammastrahlen.

Röntgeneinheit

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Prinzip der Röntgen-Röhre

Die Röntgenröhre besteht aus einer Glühkathode (im Bild mit K bezeichnet), an die eine Heizspannung gelegt wird, so dass infolge der Glühemission Elektronen aus ihr austreten. Zwischen Anode (A) und Kathode wird eine Hochspannung von 30 000 bis 150 000 Volt als Gleichstrom (Ua) aufgebaut. Dadurch entsteht ein starkes elektrisches Feld zwischen Kathode und Anode. Die emittierten Elektronen werden von der Kathode auf eine spiegelförmige, schräge Hilfsanode (Antikathode) hin beschleunigt. Ein Wehneltzylinder (W) um Anode und Kathode konzentriert den Elektronenstrahl auf die Anode. Die Röntgenröhre selbst ist eine stark evakuierte Glasröhre, die sich in einem mit Öl gefülltem Tank befindet, welcher zusätzlich von einem mit Blei ausgekleideten Gehäuse (C) umgeben ist (Röhrenschutzgehäuse), das dem Strahlenschutz dient. Röntgenstrahlen werden nur am Strahlenaustrittsfenster entlassen.

Nach dem Aufprall der Elektronen auf die Hilfsanode (Antikathode) entstehen zunächst unsichtbare Strahlen, die dann die Glasumwandung und einen Fluoreszenzschirm zum Leuchten bringen. Bei ihrer plötzlichen Abbremsung an der Anode erzeugen sie Röntgenstrahlen, dabei wird einerseits ein kontinuierliches Wellenlängenspektrum erzeugt (sogenannte Bremsstrahlung), andererseits existieren einige wenige scharfe Linien, die vom jeweiligen Material der Anode abhängen (charakeristisches Spektrum).

Geschichte

Am 8. November 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen neuartige Strahlen, die er erst "X"-Strahlen nannte und die heute in Deutschland nur noch als Röntgenstrahlen bekannt sind. Sie wurden seither vor allem zum Durchleuchten menschlicher, tierischer und teils unbelebter Körper verwendet. Die schädliche Wirkung wurde sehr schnell entdeckt: Bereits Ende 1896 dokumentierten Fachblätter 23 Fälle schwerer Strahlenschäden.[1] Das 1896 entdeckte Antoine Henri Becquerel beim Versuch, die Röntgenstrahlung als Fluoreszenzerscheinung zu erklären, dass auch Uransalze eine fotografische Platte schwärzen. Das Ehepaar Pierre und Marie Curie entdeckte 1898, dass die chemischen Elemente Polonium und Radium die gleiche Wirkung haben, und prägte den Begriff Radioaktivität. Die Vermutung, dass es sich bei Gammastrahlung um elektromagnetische Strahlung handelt, konnte erst 1914 von Ernest Rutherford und Edward Andrade bestätigt werden. In der Medizin entwickelten sich als eigene Fachrichtung die Radiologie und die Computertomographie (CT) als ein bildgebendes Verfahren.

In Hamburg-St. Georg befindet sich ein Gedenkstein für die Opfer der Röntgenstrahlung, der am 4. April 1936 eingeweiht wurde. Eine Verordnung über den Schutz vor Schäden durch Röntgenstrahlen (Röntgenverordnung - RöV) wurde in Westdeutschland jedoch erst am 8. Januar 1987 beschlossen.

Siehe auch

Literatur

  • Christoph Benz, Eberhard Sonnabend, Maximilian Wilhelm: Röntgentechnik und -verordnung. Elsevier, München 2006, ISBN 3437482807
  • Ingrid Masswig: Röntgen-Strahler. ISBN 3110102528

Weblinks

Einzelnachweise

Vergleich zu Wikipedia