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Odessa: Unterschied zwischen den Versionen

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Multiethnisches Odessa: konkrete Zahlen aus neuer Zeit
 
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'''Odessa''' ist eine [[Ukraine|ukrainische]] Stadt mit mehr als einer Million Einwohnern und gehört zu den zehn größten Städten des Landes. Sie ist die wichtigste Hafenstadt der Ukraine am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]]. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde der Ort durch die [[Schlacht um Odessa]] (1941) und im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] durch zwei [[Mittelwelle]]nsender bekannt, die auf 1169 und 1241 kHz zu empfangen waren<ref>internationale Sendeliste der Firma [[Grundig]] aus den 1950er Jahren</ref> und auch für [[sowjetische Propaganda]] genutzt wurden. Seit 2014 kam es zu Auseinandersetzungen, weil prorussische [[Separatismus|Separatisten]] das Gebiet an [[Russland]] angliedern wollen. Seit Anfang 2022 blockiert die russische Marine den Hafen von Odessa; Millionen Tonnen von Weizen können deshalb nicht exportiert werden. Das erschwert die ohnehin schwierige Lage bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln in der Dritten Welt.
'''Odessa''' ([[kyrillisch]] Одесса) ist eine [[Ukraine|ukrainische]] Stadt mit mehr als einer Million Einwohnern und gehört zu den zehn größten Städten des Landes. Sie ist die wichtigste Hafenstadt der Ukraine am [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]]. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde der Ort durch die [[Schlacht um Odessa]] (1941) und im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] durch zwei [[Mittelwelle]]nsender bekannt, die auf 1169 und 1241 kHz zu empfangen waren<ref>internationale Sendeliste der Firma [[Grundig]] aus den 1950er Jahren</ref> und auch für [[sowjetische Propaganda]] genutzt wurden. Seit 2014 kam es zu Auseinandersetzungen, weil prorussische [[Separatismus|Separatisten]] das Gebiet an [[Russland]] angliedern wollen. Seit Anfang 2022 blockiert die russische Marine den Hafen von Odessa; Millionen Tonnen von Weizen können deshalb nicht exportiert werden. Das erschwert die ohnehin schwierige Lage bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln in der Dritten Welt.
== Multiethnisches Odessa ==
== Multiethnisches Odessa ==
Odessa wurde traditionell von vielen Ethnien und Konfessionen bewohnt und geprägt. Dabei bildeten Russen und [[Judentum|Juden]] lange Zeit die größten Bevölkerungsgruppen. Dazu kamen [[Griechenland|Griechen]], [[Armenien|Armenier]], [[Bulgarien|Bulgaren]], [[Rumänien|Rumänen]], [[Tataren]], [[Deutschland|Deutsche]], [[Georgien|Georgier]] und [[Türkei|Türken]]. Ukrainer stellten bis weit ins 20. Jahrhundert nur eine Minderheit der Bevölkerung.
Odessa wurde traditionell von vielen Ethnien und Konfessionen bewohnt und geprägt. Dabei bildeten Russen und [[Judentum|Juden]] lange Zeit die größten Bevölkerungsgruppen. Dazu kamen [[Griechenland|Griechen]], [[Armenien|Armenier]], [[Bulgarien|Bulgaren]], [[Rumänien|Rumänen]], [[Tataren]], [[Deutschland|Deutsche]], [[Georgien|Georgier]] und [[Türkei|Türken]]. Ukrainer stellten bis weit ins 20. Jahrhundert nur eine Minderheit der Bevölkerung.


== Judentum in Odessa ==
Der Bevölkerungsanteil der Juden betrug vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] um die 31%. Es lebten dort an die 200.000 Juden. Es gab eine relativ breite Schicht begüterter jüdische Kaufleute und Bankiers, welche die Mehrheit der Handelshäuser und Unternehmen kontrollierten. Auch über die Hälfte der Ärzte und Rechtsanwälte der Stadt waren Juden. Die weit überwiegende Mehrheit der jüdischen Bevölkerung von Odessa lebte aber in bitterer Armut.<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine'', C. H. Beck, München, 1994, S. 153</ref> Odessa war nach [[Warschau]] die zweitgrößte jüdische Gemeinde im [[Zar]]enreich und im 19. Jahrhundert das einflussreichste Zentrum der Jüdischen Aufklärung ([[Haskala]]) in Osteuropa. <ref>Michael Brenner: ''Geschichte des Zionismus'', C.H. Beck, 2016</ref>
Der Bevölkerungsanteil der Juden betrug vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] um die 31%. Es lebten dort an die 200.000 Juden. Es gab eine relativ breite Schichtbegüterter jüdische Kaufleute und Bankiers, welche die Mehrheit der Handelshäuser und Unternehmen kontrollierten. Auch über die Hälfte der Ärtzte und Rechtsanwälte der Stadt waren Juden. Die weit überwiegende Mehrheit der jüdischen Bevölkerung von Odessa lebte aber in bitterer Armut.<ref>Andreas Kappeler: ''Kleine Geschichte der Ukraine'', C. H. Beck, München, 1994, S. 153</ref> Odessa war nach [[Warschau]] die zweitgrößte jüdische Gemeinde im [[Zar]]enreich und im 19. Jahrhundert das einflussreichste Zentrum der Jüdischen Aufklärung ([[Haskala]]) in Osteuropa. <ref>Michael Brenner: ''Geschichte des Zionismus'', C.H. Beck, 2016</ref>
 
Im offiziellen Zensus aus dem Jahr 2001 gaben 65 % der Einwohner Russisch als Muttersprache an.<ref>{{Webarchiv|url=http://database.ukrcensus.gov.ua/MULT/Database/Census/databasetree_no_uk.asp#m5 |wayback=20131006161414 |text=''Національний склад населення, мовні ознаки, громадянство.'' |archiv-bot=2022-12-23 04:23:28 InternetArchiveBot }} In: ''database.ukrcensus.gov.ua.'' База даних у вигляді списку, abgerufen am 24. Oktober 2018.</ref>
 
== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Brodsky Synagoge (Odessa)]]
* [[Brodsky Synagoge (Odessa)]]

Aktuelle Version vom 28. August 2025, 11:24 Uhr

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Odessa (Ukraine)

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Lage der Stadt in der Ukraine

Odessa (kyrillisch Одесса) ist eine ukrainische Stadt mit mehr als einer Million Einwohnern und gehört zu den zehn größten Städten des Landes. Sie ist die wichtigste Hafenstadt der Ukraine am Schwarzen Meer. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort durch die Schlacht um Odessa (1941) und im Kalten Krieg durch zwei Mittelwellensender bekannt, die auf 1169 und 1241 kHz zu empfangen waren[1] und auch für sowjetische Propaganda genutzt wurden. Seit 2014 kam es zu Auseinandersetzungen, weil prorussische Separatisten das Gebiet an Russland angliedern wollen. Seit Anfang 2022 blockiert die russische Marine den Hafen von Odessa; Millionen Tonnen von Weizen können deshalb nicht exportiert werden. Das erschwert die ohnehin schwierige Lage bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln in der Dritten Welt.

Multiethnisches Odessa

Odessa wurde traditionell von vielen Ethnien und Konfessionen bewohnt und geprägt. Dabei bildeten Russen und Juden lange Zeit die größten Bevölkerungsgruppen. Dazu kamen Griechen, Armenier, Bulgaren, Rumänen, Tataren, Deutsche, Georgier und Türken. Ukrainer stellten bis weit ins 20. Jahrhundert nur eine Minderheit der Bevölkerung.

Der Bevölkerungsanteil der Juden betrug vor dem Ersten Weltkrieg um die 31%. Es lebten dort an die 200.000 Juden. Es gab eine relativ breite Schicht begüterter jüdische Kaufleute und Bankiers, welche die Mehrheit der Handelshäuser und Unternehmen kontrollierten. Auch über die Hälfte der Ärzte und Rechtsanwälte der Stadt waren Juden. Die weit überwiegende Mehrheit der jüdischen Bevölkerung von Odessa lebte aber in bitterer Armut.[2] Odessa war nach Warschau die zweitgrößte jüdische Gemeinde im Zarenreich und im 19. Jahrhundert das einflussreichste Zentrum der Jüdischen Aufklärung (Haskala) in Osteuropa. [3]

Im offiziellen Zensus aus dem Jahr 2001 gaben 65 % der Einwohner Russisch als Muttersprache an.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. internationale Sendeliste der Firma Grundig aus den 1950er Jahren
  2. Andreas Kappeler: Kleine Geschichte der Ukraine, C. H. Beck, München, 1994, S. 153
  3. Michael Brenner: Geschichte des Zionismus, C.H. Beck, 2016
  4. Національний склад населення, мовні ознаки, громадянство. (Archivversion vom 6. Oktober 2013) In: database.ukrcensus.gov.ua. База даних у вигляді списку, abgerufen am 24. Oktober 2018.

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