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Orchester: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Orchester''' ist ein größer besetztes Instrumentalensemble, in dem die Streicher und auch viele der Blasinstrumente mehrfach, d.h. chorisch und zusätzlich mit solistisch behandelten Instrumenten besetzt sind, oder wenn wenn ein Orchester eine große Anzahl von Spielern umfasst, was einen Dirigenten oder bei kleineren Besetzungen zumindest leitenden  Stimmführer der 1. Violinen ([[Konzertmeister]]) erfordert. <ref>Anthony Baines: ''Lexikon der Musikinstrumente'', J.B. Metzler/Bärenreiter, Stuttgart, 1996, S. 226</ref> In der klassischen Musik unterscheidet man spätestens seit [[Johann Joachim Quantz]] (1752) <ref>Anm.: Siehe die Kapitel XVII und XVIII in seiner Schrift "''Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen''" aus dem Jahr 1752.</ref> das groß besetzte ''Sinfonieorchester'' und das weniger umfangreiche [[Kammerorchester]]. <ref>Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: ''Brockhaus Riemann Musiklexikon'', Band II, L-Z, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 244</ref>
[[Datei:Wiener Hofburg Orchester Hofburg Festsaal1.jpg|thumb|Wiener Hofburg-Orchester]]
Ein '''Orchester''' ist eine größere Gruppe von Musikern, in der die [[Streichinstrument]]e ([[Violine]] usw.) und [[Blasinstrument]]e mehrfach und zusätzlich mit unterschiedlichen Stimmlagen besetzt sind, wobei ein meist ein [[Dirigent]] die Leitung hat.<ref>Anthony Baines: ''Lexikon der Musikinstrumente'', J.B. Metzler/Bärenreiter, Stuttgart, 1996, S. 226</ref> In der [[klassische Musik|klassischen Musik]] unterscheidet man spätestens seit [[Johann Joachim Quantz]] (1752)<ref>Anm.: Siehe die Kapitel XVII und XVIII in seiner Schrift "''Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen''" aus dem Jahr 1752. Online nachzulesen auf [http://de.wikisource.org/wiki/Versuch_einer_Anweisung_die_Fl%C3%B6te_traversiere_zu_spielen Wikisource].</ref> das groß besetzte [[Sinfonieorchester]] und das weniger umfangreiche [[Kammerorchester]].<ref>Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: ''Brockhaus Riemann Musiklexikon'', Band II, L-Z, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 244</ref>


== Besetzungsstärken und Zusammensetzungen ==
== Geschichte ==
[[Datei:Grimaud.png|thumb|320px|Pianistin im Orchester]]
Die Besetzungsstärke des Orchesters wechselte im Laufe der Jahrhunderte sowohl in Bezug auf die Gesamtanzahl der Instrumente als auch die relative Stärke der einzelnen Gruppen ([[Streicher]], [[Holzbläser]], [[Blechbläser]]) zueinander. Einzelne Instrumente kamen neu hinzu, während andere seltener bzw. gar nicht mehr eingesetzt wurden. Obwohl es immer Unterschiede zwischen den Werken einzelner Komponisten und den Konzertanlässen (bzw. auch wegen den aus finanziellen Gründen verfügbaren Instrumentalisten) gab, ist speziell seit [[Joseph Haydn]]s Zeit für die jeweiligen Epochen eine Art von Standardisierung in Hinsicht auf Gesamtstärke und relative Stärke der einzelnen Gruppen zueinander festzustellen. Diese Standardisierung brach mit der [[Romantik]] und vollends der [[Spätromantik]] auf. Die Orchestergröße wuchs vom [[Barock]] bis zur Spätromantik, bedingt auch durch das Spielen in größeren Räumlichkeiten, kontinuierlich an. Ab 1905 war wieder eine Rückkehr zu kleineren Besetzungen zu beobachten.<ref>Hermann Erpf: ''Handbuch der Instrumentation und Instrumentenkunde'', B. Schott`s Söhne, Mainz, 1959, S. 263 und 276 ff.</ref> In Kompositionen des 20. Jahrhunderts wurde das auch um exotische, elektronische Instrumente sowie [[Schlagzeug]] erweiterte Orchester oft für jedes Werk vom Komponisten neu und individuell zusammengestellt. Es entwickelten sich je nach Musikrichtung unterschiedliche Zusammensetzungen. Das [[Wiener Hofburgorchester]], das sich der klassischen Musik widmet, bestand 2013 aus 52 professionellen Musikern, einem [[Chor]] und einigen [[Solist]]en. Das [[Gewandhausorchester Leipzig]] gilt mit derzeit etwa 185 Berufsmusikern als weltweit größtes Berufsorchester.


Die Besetzungsstärke des Orchesters wechselte im Laufe der Jahrhunderte sowohl in Bezug auf die Gesamtanzahl der Instrumente als auch die relative Stärke der einzelnen Gruppen ([[Streicher]], [[Holzbläser]], [[Blechbläser]]) zueinander. Einzelne Instrumente kamen neu hinzu, während andere seltener bzw. gar nicht mehr eingesetzt wurden. Obwohl es immer Unterschiede zwischen den Werken einzelner Komponisten und den Konzertanlässen (bzw. auch wegen den aus finanziellen Gründen verfügbaren Instrumentalisten) gab, ist speziell seit [[Joseph Haydn]]s Zeit für die jeweiligen Epochen eine Art von Standardisierung in Hinsicht auf Gesamtstärke und relative Stärke der einzelnen Gruppen zueinander festzustellen. Diese Standardisierung brach mit der [[Romantik]] und vollends der [[Spätromantik]] auf. Die Orchestergröße wuchs vom [[Barock]] bis zur Spätromantik, bedingt auch durch das Spielen in größeren Räumlichkeiten, kontinuierlich an. Ab 1905 war wieder eine Rückkehr zu kleineren Besetzungen zu beobachten. In Kompositionen des 20. Jahrhunderts wurde das auch um exotische und/oder elektronische Instrumente erweiterte Orchester praktisch fast für jedes Werk neu und individuell zusammengestellt.
=== Renaissance ===
Ein fester Typ des [[Renaissance]]-Orchesters existierte nicht. Der Verbindung von Instrumenten der gleichen Famillie stand im 16. und frühen 17. Jahrhundert das Ensemble in gemischter Besetzung entgegen. Im Englischen bezeichnete man diese beiden Möglichkeiten als ''whole consort'' und ''broken consort''.<ref>Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: ''Brockhaus Riemann Musiklexikon'', Band II, L-Z, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 244</ref>


== Renaissance ==
=== Barock ===
Für die Zeit des Barock stellte Rudolf Bauer fest, dass es außer bei den umfangreich besetzten Prunkaufführungen von Werken [[Georg Friedrich Händel|Händel]]s oder [[Claudio Monteverdi|Monterverdi]]s meist eine Gruppe von 20 Musikern mit folgender Besetzung war:<ref>Rudolf Bauer:''Das Konzert'', Safari-Verlag, Berlin, 1955, S. 42</ref>


Ein fester Typ des Renaissance-Orchesters existierte nicht. Der Verbindung von Instrumenten der gleichen Famillie stand im 16. und frühen 17. Jahrhundert das Ensemble in gemischter Besetzung entgegen.
Streichergruppe:
Im englischen bezeichnete man diese beiden Möglichkeiten als ''whole consort'' und ''broken consort''. <ref>Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: ''Brockhaus Riemann Musiklexikon'', Band II, L-Z,  
* 2-3 erste Violinen
F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 244</ref>
* 2-3 zweite Violinen
* 2 erste [[Viola|Violen]]
* 2 zweite Violen
* 2 [[Violoncello|Celli]]
* 1 [[Kontrabass]]<br>
Holzbläsergruppe:
* 2 [[Flöte]]n
* 2-3 [[Oboe]]n
* 1-2 [[Fagott]]e<br>
Blechbläsergruppe:
* 3 [[Trompete]]n
Sonstiges:
* 1 [[Pauke]]
* Ein unerläßliches [[Generalbass]]instrument wie [[Cembalo]] oder [[Orgel]]
 
Im Barock spielte der Dirigent gleichzeitig, meist an Cembalo oder Orgel, noch im Orchester mit.<ref>''Die Musik - 1000 Jahre illustrierte Musikgeschichte'' mit einem Vorwort von Karl Böhm, Unipart Verlag, Stuttgart, München, 1983, S. 83</ref>
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Orchestras|Orchester}}
* [http://www.miz.org/artikel_institutionen_vorbemerkungen_orchester.html Orchester und Musiktheater in Deutschland] (Liste des Deutschen Musikinformationszentrums)
* [http://www.dov.org/ Deutsche Orchestervereinigung] (DOV)
* [http://www.orchesterstiftung.de/ Deutsche Orchester-Stiftung] (DO-S)
* [http://www.buehnenverein.de/ Deutscher Bühnenverein] – Bundesverband der Theater und Orchester


== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
<references/>
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[[Kategorie:Orchester| ]]
[[Kategorie:Orchesterwesen]]
[[Kategorie:Musikgruppen-Typ]]
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Aktuelle Version vom 12. Oktober 2024, 17:06 Uhr

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Wiener Hofburg-Orchester

Ein Orchester ist eine größere Gruppe von Musikern, in der die Streichinstrumente (Violine usw.) und Blasinstrumente mehrfach und zusätzlich mit unterschiedlichen Stimmlagen besetzt sind, wobei ein meist ein Dirigent die Leitung hat.[1] In der klassischen Musik unterscheidet man spätestens seit Johann Joachim Quantz (1752)[2] das groß besetzte Sinfonieorchester und das weniger umfangreiche Kammerorchester.[3]

Geschichte

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Pianistin im Orchester

Die Besetzungsstärke des Orchesters wechselte im Laufe der Jahrhunderte sowohl in Bezug auf die Gesamtanzahl der Instrumente als auch die relative Stärke der einzelnen Gruppen (Streicher, Holzbläser, Blechbläser) zueinander. Einzelne Instrumente kamen neu hinzu, während andere seltener bzw. gar nicht mehr eingesetzt wurden. Obwohl es immer Unterschiede zwischen den Werken einzelner Komponisten und den Konzertanlässen (bzw. auch wegen den aus finanziellen Gründen verfügbaren Instrumentalisten) gab, ist speziell seit Joseph Haydns Zeit für die jeweiligen Epochen eine Art von Standardisierung in Hinsicht auf Gesamtstärke und relative Stärke der einzelnen Gruppen zueinander festzustellen. Diese Standardisierung brach mit der Romantik und vollends der Spätromantik auf. Die Orchestergröße wuchs vom Barock bis zur Spätromantik, bedingt auch durch das Spielen in größeren Räumlichkeiten, kontinuierlich an. Ab 1905 war wieder eine Rückkehr zu kleineren Besetzungen zu beobachten.[4] In Kompositionen des 20. Jahrhunderts wurde das auch um exotische, elektronische Instrumente sowie Schlagzeug erweiterte Orchester oft für jedes Werk vom Komponisten neu und individuell zusammengestellt. Es entwickelten sich je nach Musikrichtung unterschiedliche Zusammensetzungen. Das Wiener Hofburgorchester, das sich der klassischen Musik widmet, bestand 2013 aus 52 professionellen Musikern, einem Chor und einigen Solisten. Das Gewandhausorchester Leipzig gilt mit derzeit etwa 185 Berufsmusikern als weltweit größtes Berufsorchester.

Renaissance

Ein fester Typ des Renaissance-Orchesters existierte nicht. Der Verbindung von Instrumenten der gleichen Famillie stand im 16. und frühen 17. Jahrhundert das Ensemble in gemischter Besetzung entgegen. Im Englischen bezeichnete man diese beiden Möglichkeiten als whole consort und broken consort.[5]

Barock

Für die Zeit des Barock stellte Rudolf Bauer fest, dass es außer bei den umfangreich besetzten Prunkaufführungen von Werken Händels oder Monterverdis meist eine Gruppe von 20 Musikern mit folgender Besetzung war:[6]

Streichergruppe:

Holzbläsergruppe:

Blechbläsergruppe:

Sonstiges:

Im Barock spielte der Dirigent gleichzeitig, meist an Cembalo oder Orgel, noch im Orchester mit.[7]

Weblinks

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Commons: Orchester – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Anthony Baines: Lexikon der Musikinstrumente, J.B. Metzler/Bärenreiter, Stuttgart, 1996, S. 226
  2. Anm.: Siehe die Kapitel XVII und XVIII in seiner Schrift "Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen" aus dem Jahr 1752. Online nachzulesen auf Wikisource.
  3. Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: Brockhaus Riemann Musiklexikon, Band II, L-Z, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 244
  4. Hermann Erpf: Handbuch der Instrumentation und Instrumentenkunde, B. Schott`s Söhne, Mainz, 1959, S. 263 und 276 ff.
  5. Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: Brockhaus Riemann Musiklexikon, Band II, L-Z, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 244
  6. Rudolf Bauer:Das Konzert, Safari-Verlag, Berlin, 1955, S. 42
  7. Die Musik - 1000 Jahre illustrierte Musikgeschichte mit einem Vorwort von Karl Böhm, Unipart Verlag, Stuttgart, München, 1983, S. 83

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