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Koog: Unterschied zwischen den Versionen
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Als '''Koog''' (Mehrzahl "Köge") wird eine, durch Landgewinnung mittels eines [[Deichbau]]s gesicherte Landfläche benannt. Diese Landfläche besteht aus [[Marschland]], einem ehemals durch die [[Gezeiten]] überfluteten Gelände. | |||
Die letzten Köge an der Nordseeküste Schleswig- | Die letzten Köge an der Nordseeküste [[Schleswig-Holstein]]s wurden Ende der 1950, Anfang der 1960er Jahre geschlossen. | ||
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Um einen Koog vorzubereiten, nutzt man die Gezeitenströmung. Jede Flut schwemmt Sand und Schlick mit sich, welches sich bei ablaufendem Wasser absetzt. Durch sogenannte Lahnungen, welche in das Meer hineingebaut werden, macht man sich den natürlichen Vorgang zunutze. Lahnungen bestehen auf Holzpfahlreihen, zwischen denen Zweige und Reisig gefestigt werden. Darin setzen bei Flut Sand, Schlick und Steinchen ab. Zusätzlich werden jährlich Gräben gezogen, dessen Aushub ebenfalls die Lahnungen erhöht. | |||
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[[Datei:Faschinenlager.jpg|thumb|Ein Faschinenlager kurz vor Helmsand.<br/> Mit Pfosten und Faschinen (Reisigbündel) werden, wie bereits vor Jahrhunderten, die Lahnungsfelder gebaut.]] | |||
== Einzelnachweise == | Pflanzen siedeln sich an, zunächst der in Salzwasser gut wachsende Queller. Er sorgt, durch seine großen Wurzeln dafür, dass der angeschwemmte Boden nicht durch das Wasser wieder weggerissen wird. So entstehen auch Grasflächen ([[Salzwiesen]]), auf denen Schafe weiden können. | ||
Es dauert mitunter Jahre und sogar Jahrzehnte, bis durch einen [[Deich]]bau um das sogenannte "Neue Land"<ref>Die [[Neulandhalle]] hat hierdurch ihren Namen bekommen</ref> das Wasser ferngehalten werden kann.<br/> | |||
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Einige Köge werden auch nur zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt. Sehr oft siedeln sich dort seltene Tier- und Pflanzenarten an. Daher stehen einige Köge teilweise oder auch komplett unter Naturschutz.<br/> | |||
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== Einzelnachweise und Anmerkungen == | |||
<references /> | <references /> | ||
== | == Literatur == | ||
* Kürtz, Jutta: | * Kürtz, Jutta: ''Kleines ABC des schleswig-holsteinischen Wattenmeeres'', Husum Druck- und Verlagssesellschaft mbH u. Co. KG, Husum 2006, ISBN 3-89876-275-0 | ||
== | == Weblinks == | ||
* [http://www.geschichte-s-h.de | * [http://www.geschichte-s-h.de/koog Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte - Schleswig-Holstein von A bis Z: Koog] | ||
* [ | * [https://www.nordstrand.de/insel/geschichte-tradition.html Die Geschichte Nordstrands] | ||
* [http://www.nordfriesland-datenbank.de/koege.html "Nordfriisk Instituut, Bredstedt: Kööge in Nordfriesland"] | * [http://www.nordfriesland-datenbank.de/koege.html "Nordfriisk Instituut, Bredstedt: Kööge in Nordfriesland"] | ||
* [http://www.dithmarscher-landeskunde.de/index.php?page=neue_seite "Verein für Dithmarscher Landeskunde: Dithmarschen und Dithmarscher"; ebd. Abschnitt 2: Landschafts- und Siedlungsgeschichte] | * [http://www.dithmarscher-landeskunde.de/index.php?page=neue_seite "Verein für Dithmarscher Landeskunde: Dithmarschen und Dithmarscher"; ebd. Abschnitt 2: Landschafts- und Siedlungsgeschichte] | ||
* [http://schleswig-holstein.nabu.de/naturerleben/schutzgebiete/uebersicht/elbewestkuesteeinschliesslichmarschundkoege/index.html "Naturschutzbund Schleswig-Holstein: NABU-Schutzgebiete der Elbe und Westküste einschließlich Marsch und Köge"] | * [http://schleswig-holstein.nabu.de/naturerleben/schutzgebiete/uebersicht/elbewestkuesteeinschliesslichmarschundkoege/index.html "Naturschutzbund Schleswig-Holstein: NABU-Schutzgebiete der Elbe und Westküste einschließlich Marsch und Köge"] | ||
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Aktuelle Version vom 15. Juni 2023, 16:20 Uhr
Salzwasserpflanzen haben sich angesiedelt
Am Horizont, kaum erkennbar, die Bohrinsel Mittelplate
Als Koog (Mehrzahl "Köge") wird eine, durch Landgewinnung mittels eines Deichbaus gesicherte Landfläche benannt. Diese Landfläche besteht aus Marschland, einem ehemals durch die Gezeiten überfluteten Gelände.
Die letzten Köge an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins wurden Ende der 1950, Anfang der 1960er Jahre geschlossen.
Entstehung
Um einen Koog vorzubereiten, nutzt man die Gezeitenströmung. Jede Flut schwemmt Sand und Schlick mit sich, welches sich bei ablaufendem Wasser absetzt. Durch sogenannte Lahnungen, welche in das Meer hineingebaut werden, macht man sich den natürlichen Vorgang zunutze. Lahnungen bestehen auf Holzpfahlreihen, zwischen denen Zweige und Reisig gefestigt werden. Darin setzen bei Flut Sand, Schlick und Steinchen ab. Zusätzlich werden jährlich Gräben gezogen, dessen Aushub ebenfalls die Lahnungen erhöht.
Blickrichtung: Büsum
Mit Pfosten und Faschinen (Reisigbündel) werden, wie bereits vor Jahrhunderten, die Lahnungsfelder gebaut.
Pflanzen siedeln sich an, zunächst der in Salzwasser gut wachsende Queller. Er sorgt, durch seine großen Wurzeln dafür, dass der angeschwemmte Boden nicht durch das Wasser wieder weggerissen wird. So entstehen auch Grasflächen (Salzwiesen), auf denen Schafe weiden können.
Es dauert mitunter Jahre und sogar Jahrzehnte, bis durch einen Deichbau um das sogenannte "Neue Land"[1] das Wasser ferngehalten werden kann.
Entwässerungssysteme legen das Gelände weiter trocken, so dass Landwirtschaft und Besiedelung auf dem fruchtbaren Boden möglich wird.
Einige Köge werden auch nur zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt. Sehr oft siedeln sich dort seltene Tier- und Pflanzenarten an. Daher stehen einige Köge teilweise oder auch komplett unter Naturschutz.
Insgesamt gibt es an der schleswig-holsteinischen Westküste und an der nördlichen Elbemündung 171 Köge. Besonders bekannt ist die Insel Nordstrand.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Die Neulandhalle hat hierdurch ihren Namen bekommen
Literatur
- Kürtz, Jutta: Kleines ABC des schleswig-holsteinischen Wattenmeeres, Husum Druck- und Verlagssesellschaft mbH u. Co. KG, Husum 2006, ISBN 3-89876-275-0
Weblinks
- Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte - Schleswig-Holstein von A bis Z: Koog
- Die Geschichte Nordstrands
- "Nordfriisk Instituut, Bredstedt: Kööge in Nordfriesland"
- "Verein für Dithmarscher Landeskunde: Dithmarschen und Dithmarscher"; ebd. Abschnitt 2: Landschafts- und Siedlungsgeschichte
- "Naturschutzbund Schleswig-Holstein: NABU-Schutzgebiete der Elbe und Westküste einschließlich Marsch und Köge"
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