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Walther von der Vogelweide

Aus PlusPedia
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Der Waltherplatz in Bozen mit dem Denkmal des Lyrikers Walther von der Vogelweide
😃 Profil: Walther von der Vogelweide
Beruf Minnesänger im Hochmittelalter
Persönliche Daten
ca. 1170
?
1228 od. 1230
Sehr wahrscheinlich Würzburg

Walther von der Vogelweide war ein bedeutender und der heutzutage bekannteste Lyriker des deutschen Mittelalters. Die mittelalterlichen Lyriker hießen Minnesänger oder Troubadour.

Werke

Zu seinen bekannten Werken gehören Liebeslieder, von denen hier ein Beispiel gebracht wird (links der Originaltext auf Mittelhochdeutsch, rechts die Übersetzung in die heutige Sprache):



„Under der linden
an der heide,
dâ unser zweier bette was
dâ mugent ir vinden
schône beide
gebrochen bluomen unde gras.
Vor dem walde in einem tal,
tandaradei,
schône sanc diu nahtegal.

Ich kam gegangen
zuo der ouwe:
Dô was mîn friedel komen ê.
dâ wart ich enpfangen,
here frowe,
daz ich bin saelic iemer mê.
Er kuste mich wol tûsentstunt,
tandaradai,
seht wie rôt mir ist der munt!

Dô het er gemachet
alsô rîche
von bloumen ein bettestat.
Des wirt noch gelachet
inneclîche,
kumt iemen an daz selbe pfat.
Bî den rôsen er wol mac,
tandaradei,
merken wâ mirz houbet lac.

Daz er bî mir laege,
wessez iemen
nu enwellen got!, sô schamt ich mich.
Wes er mit mir pflaege,
niemer niemen
bevinde daz, wan er und ich,
und ein kleinez vogellîn:
tandaradei,
daz mac wol getruiwe sîn.“

siehe auch das Lied:
http://www.estampie.de/audio/linden.mp3 MP3-Datei vom Ensemble "Estampie" auf http://www.estampie.de

„Unter der Linde
An der Heide,
Wo unser beider Bette war,
Da werdet ihr finden,
Schön wie Seide,
Duftende Blumen wunderbar.
Vor dem Walde in einem Tal,
Tandaradei!
Herrlich sang die Nachtigall.

Ich kam gegangen
Zu der Aue,
Da stand mein Liebster längst bereit.
Da wurd' ich empfangen,
Edle Fraue,
Dass ich bin selig alle Zeit.
Küsst er mich? Wohl tausend Stund,
Tandaradei!
Seht, wie rot mir ist der Mund.

"Was hat er gemachet?"
Fragt ihr mich.
Ein Bett aus Blumen für uns zwei!
Da wird noch gelachet
Inniglich,
Kommt jemand an dem Ort vorbei.
Bei den Rosen er wohl mag
Tandaradei!
Sehen, wo mein Kopf einst lag.

Dass er bei mir lag,
Wüsste es jemand -
Das verhüte Gott -, so schämt' ich mich.
Was er mit mir wagte,
Niemals niemand
Sollte davon wissen als er und ich
Und ein kleines Vögelein.
Tandaradei!
Das wird wohl schön stille sein.“

Walther von der Vogelweide, Dr. Lothar Jahn: auf http://www.minnesang.com/Themen/erotik.htm (offline)

Zum Thema Doppelzüngigkeit schrieb er als Protest gegen Kaiser Otto IV.:

„Got gît ze künige, swen er wil,
dar umbe wundert mich nihtr vil,
uns leien wundert úmbe der pfaffen lêre:
si lêrten uns bî kurzen tagen,
daz wellents uns nû widersagen.
nû tuons dur got und dur ir selber êre
und sagen uns bî ir triuwen,
an welcher rede wir sîn betrogen,
vol rechen uns die einen wol von grunde,
die alten ê die niuwen.
uns dunket einez sî gelogen,
zwô zungen stânt unébne in éinem munde.“

Walther von der Vogelweide
: Aus dem Ottenton - Eine Sammlung von sechs Liedern

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hier wird Frankfurt als Walthers Geburtsort angenommen. Der Beitrag selbst bezieht sich hierbei auf einen Zeitungsartikel vom 13. Juni 1883 im Würzburger Landboten - über das Internet nicht zu belegen. Sehr wahrscheinlich hat der Autor des Berichtes den Zeitungsartikel in einem Archiv gefunden.

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