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SkyOS
SkyOS (kurz für Sky Operating System) ist ein grafisches Betriebssystem für moderne x86-PCs, das größtenteils alleine vom Österreicher Robert Szeleney entwickelt wurde. Es startete als Open-Source-Hobbyprojekt, war zwischenzeitlich als Closed-Source-Software kostenlos erhältlich und sollte mit Version 5 als kommerzielles Betriebssystem platziert werden. Obwohl seit 2003 in der Betaphase, ist davon bislang jedoch keine stabile, für den produktiven Einsatz taugliche Version erschienen. Im Januar 2009 erklärte Szeleney, die Weiterentwicklung der Software sei „vorläufig“ eingestellt.[1][2]
Geschichte
Robert Szeleney startete die Entwicklung von SkyOS ursprünglich 1996 als reinen Bootloader. Die erste Version (0.1) des zunächst in Assembler geschriebenen 16-Bit-Betriebssystems erschien im Dezember 1997. Version 2 wurde 1998 gestartet und stellte nun ein in C geschriebenes 32-Bit-System dar. Bis zur abermals komplett neu geschriebenen Version 3 war SkyOS Open Source, Version 4 war kostenlos, aber Closed Source. Version 5 sollte kommerziell sein, gelangte jedoch nicht über ein kostenpflichtiges Betatesterprogramm hinaus.
Es erwies sich für das kleine Entwicklerteam als schwierig, mit aktuellen technischen Entwicklungen Schritt zu halten und beispielsweise Treiber für neue Hardware bereitzustellen. Im Januar 2009 wurde die Entwicklung daher offiziell pausiert, seither aber damit experimentiert, den eigenen, monolithischen SkyOS-Kernel durch den Linux-Kernel oder den von NetBSD auszutauschen.[3] Nach anderen Möglichkeiten, die Entwicklung von SkyOS fortzuführen, wird nach Aussage von Szeleney Ausschau gehalten.[4]
Das Online-Magazin OSNews zeichnete SkyOS im Jahr 2003 als Best Hobby OS aus.[5]
Ziele
SkyOS ist vor allem für den Desktop-Bereich ausgelegt und fokussiert sich so auf Benutzerfreundlichkeit. Es verwendet SkyFS, ein 64-Bit-Journaling-Filesystem, bietet allerdings auch Unterstützung für andere Dateisysteme, wie beispielsweise FAT32 und BFS.
SkyOS versuchte sich zwischen Windows und Linux zu positionieren, mit dem Hauptziel einer einfachen Benutzung der Grafischen Benutzeroberfläche. Es besitzt zwar eine größtenteils POSIX-kompatible Programmierschnittstelle, versteht sich aber nicht als Unix-Derivat, da es sonst keine Ähnlichkeiten mit Unix besitzt. So ist bei SkyOS die grafische Benutzeroberfläche, die den Namen SkyGI trägt, anders als bei Unix üblich, ein fester Bestandteil des Systems, ähnlich wie bei Windows. Grund dafür ist, wie bei Windows, die einfachere Handhabung des Systems durch den Benutzer, da der Heimbenutzer-Desktop das Einsatzgebiet für SkyOS darstellt.
System
Hardware
Die Hardware-Unterstützung ist an vielen Stellen sehr unvollständig, so werden Technologien wie WLAN oder Bluetooth nicht unterstützt. Unterstützt werden u. a. Drucker, CD-Brennen, ACPI und verschiedene USB-Geräte, unter anderem USB-Massenspeichergeräte, USB-Drucker und USB-Eingabegeräte. Obwohl die meisten Grafikchips von Nvidia, ATI und Intel unterstützt werden, bieten die Treiber keine Unterstützung für die 3D-Funktionen.
Desktop-Konzept
Die Taskleiste befindet sich bei SkyOS oben in der Mitte und verändert ihre Größe je nach Anzahl der offenen Programme. Der Desktop beherbergt ausschließlich Verknüpfungen zu Programmen und Dateien, keine Dateien selbst. SkyOS verwendet keine Workspaces – Programme werden über die Taskleiste oder über die Tastaturkombination Alt+TAB gewechselt. Mithilfe eines Dock-ähnlichen Programms namens Subnecto lassen sich bequem Programme starten. Eine Besonderheit stellen die systemweiten Mausgesten dar, mit denen sich praktisch das gesamte System steuern lässt.
Software
SkyOS verfügt über einen Linux-Emulationslayer und ist daher in der Lage, Linux-Applikationen auszuführen.[6] Es existiert aber auch Software, die nativ für SkyOS geschrieben wurde. Die meisten Programme sind Portierungen freier Software von anderen Betriebssystemen, überwiegend aus der Unix-Welt:
- Bildbearbeitung: GIMP und Pixel.
- Internet: Mozilla Firefox (neben dem eigenen Browser SkyKruzer), Mozilla Thunderbird, Nvu, Gaim, ein nativer FTP-Client, ein BitTorrent-Client, wget. Außerdem ist ein nativer XMPP-Client in Entwicklung.
- Multimedia: Das native MediaCenter unterstützt eine Vielzahl an Codecs, eine aktuelle Portierung des VLCs ist ebenfalls verfügbar.
- Office: AbiWord und ein Kontaktmanager, der ähnlich wie BeOS Attribute zum Speichern von Informationen verwendet.
- Remote Access: Server und Clients für VNC und Telnet.
- Spiele: Quake, Quake II, Quake III Arena, FooBillard, OpenTTD, ScummVM und etwa 20 kleinere Spiele, die meist auf SDL oder Mesa 3D basieren.
- Außerdem sind unter anderem Compiler und Interpreter für folgende Programmiersprachen vorhanden: C, C++, C#, D, Pascal, Perl, Python, Ruby, Mono, DotGNU. Außerdem sind Toolkits wie SDL und GTK+ verfügbar.
Die meisten vorhandenen Programme werden bei der Standard-Installation mitgeliefert, weitere Applikationen lassen sich kostenlos über ein Update-Tool namens Software Store installieren.
Multimedia
Das Abspielen von Audio- und Videodateien wird in SkyOS vom Integrated Streaming System (auch ISS genannt) übernommen, mit dem Programmierer das Abspielen einer MP3-Datei mit einer einzigen Codezeile implementieren können. Die Standardanwendung zum Abspielen von Videos und Sounddateien nennt sich MediaCenter, das auch DVDs abspielen kann. Neben dem MediaCenter existiert auch eine aktuelle Portierung des VLC. Außerdem existiert ein Proof of Concept einer SkyOS MediaStation, eine Anwendung ähnlich der Windows XP Media Center Edition.
Services
Services sind im Hintergrund arbeitende Programme. Der Benutzer kann sie im SystemManager aktivieren beziehungsweise deaktivieren und auch einstellen, ob sie beim Booten starten sollen. Es existieren knapp 20 solcher Services, darunter die folgenden:
- File and Folder Sharing startet und konfiguriert einen Samba-Server.
- Gesture Executor ermöglicht systemweite Mausgesten, um zum Beispiel ein Fenster zu minimieren oder den Desktop anzuzeigen.
- Indexfeeder erstellt einen sich ständig aktualisierenden Suchindex, der Suchergebnisse in Bruchteilen von Sekunden ausgibt.
- Integrated Streaming System, siehe Multimedia.
- Webserver bietet die Möglichkeit, einen HTTP-Server mit wenigen Mausklicks zu starten.
- Weather Service lädt aktuelle Wetterdaten für einen Ort herunter und zeigt sie in der SkyOS-Taskleiste an.
SkyFS
Das SkyOS-Dateisystem SkyFS basiert auf OpenBFS, dem Dateisystem von Haiku, eine Reimplementation vom Be File System. Es ist ein 64-Bit-Journaling-Dateisystem und unterstützt indizierbare Metadaten, was die Suche nach bestimmten Dateien erheblich beschleunigen kann. Außerdem ist es in der Lage, Laufwerke mit einer Größe von bis zu 64 Zettabyte zu verwalten. Die maximale Dateinamenlänge liegt bei 255 Zeichen. Zwar ist SkyFS aufgrund der zahlreichen Veränderungen nicht mehr kompatibel zu BFS, allerdings bietet SkyOS weiterhin Unterstützung für das Mounten von BFS-Partitionen.
BranchFS
Das BranchFS ist ein virtuelles Dateisystem und erfüllt eine Reihe an verschiedene Aufgaben:
- Nachdem man ein Filesystem gebrancht hat, kann man jederzeit danach auf den gebranchten Dateistand zurückschalten. Das ist zum Beispiel nützlich, wenn man an kritischen Systemteilen (Treiber, Kernel und ähnliches) arbeitet.
- Es ermöglicht auf Read-Only-Filesysteme, zum Beispiel ISO 9660 (CDs), Dateien virtuell anzulegen oder zu verändern – die Änderungen werden dabei auf der Festplatte gespeichert.
- SkyFS-Attribute können auf allen verschiedenen Filesystemen geschrieben werden und auch vom IndexFeeder durchsucht und angelegt werden.
Internationalisierung
Als Betriebssystem, das hauptsächlich für den Desktop-Einsatz gedacht ist, versucht das SkyOS-Team, weite Teile des Betriebssystems zu lokalisieren. Grundlage dafür ist ein systemübergreifendes Lokalisierungssystem. Die wichtigsten Teile, zum Beispiel die Installation, sind in etwa 30 Sprachen, darunter auch Deutsch, übersetzt worden.
Installation
Ähnlich wie in Ubuntu wird das System bei der Installation live von der CD gebootet. Der Desktop wird wie bei einer Live-CD gestartet, alle Programme stehen zur Verfügung – will man eine Installation, so klickt man auf ein Icon am Desktop, das Installationsprogramm wird gestartet. Das System inklusive aller Programme steht während der Installation weiterhin zur Verfügung.
Vor- und Nachteile
Anhänger des Betriebssystems schätzten die hohen Geschwindigkeit, mit der Programme ausgeführt werden, und die Einfachheit des Systems, die vor allem durch ein einziges, zentrales Einstellungs-Programm erreicht wird.
Kritiker bemängelten die begrenzte Hardware-Unterstützung und die Konditionen des Betatest-Programms, bei dem die Tester für ihre Arbeit bezahlen sollten (und dafür im Gegenzug die Vollversion erhalten sollten, deren tatsächliches Erscheinen aber nicht garantiert werden konnte). Vielfach wurde seit der Schließung des Codes zudem über mögliche Verletzungen der GPL und anderer freier Lizenzen spekuliert, da es als unwahrscheinlich gilt, dass eine Einzelperson mit vergleichsweise geringer Unterstützung, ein derart komplexes System entwickeln kann.
Einzelnachweise
- ↑ Robert Szeleney: SkyOS development is currently halted, 30. Januar 2009
- ↑ Thom Holwerda auf osnews.com: SkyOS chasing butterflies, 30. Januar 2009
- ↑ Robert Szeleney: The Experiment, 8. Juni 2009
- ↑ Thom Holwerda: Szeleney: "SkyOS Is Not Dead", osnews.com, 2. März 2010
- ↑ Eugenia Loli-Queru: OSNews 2003 Awards -- Our Favorites This Year, osnews.com, 31. Dezember 2003
- ↑ Gunder123: SkyOS Now Runs Linux Binaries Natively, Slashdot, 18. Oktober 2001
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- Technoids 8, Freies PDF-Magazin mit SkyOS-Spezial, Oktober 2005 (6,88 MB)
- Die Windows-Alternative aus Oberösterreich, derstandard.at, 23. Dezember 2005
- Thom Holwerda: SkyOS, The 7th Beta and Robert Szeleney, ausführlicher Test- und Entwicklungsbericht und Interview mit Robert Szeleney, osnews.com, 20. Juli 2004