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Rede des Häuptlings Seattle an den US-Präsidenten im Jahr 1854
Die Rede des Häuptlings Seattle an den US-Präsidenten im Jahr 1854 war eine wichtige und später vielzitierte Rede zur Unterdrückung und dem Völkermord der US-Amerikaner an den amerikanischen Ureinwohnern und zur Ökologie. Der amerikanische Journalist Henry A. Smith, Ohrenzeuge der Rede, gab einen Satz aus dieser Rede 1887, also 33 Jahre später, in der Zeitung Seattle Sunday aus seiner Erinnerung wie folgt wieder:[1]
„Und wenn der letzte rote Mann von der Erde verschwunden und die Erinnerung des weißen Mannes an ihn zur Legende geworden ist, dann werden diese Gestade übervoll sein von den unsichtbaren Toten meines Stammes, … dann wimmeln sie von den wiederkehrenden Scharen, die einst dieses Land bevölkerten und es immer noch lieben.“
Vorgeschichte
- Häuptling Seattle war Anführer des Duwamish-Indianer im Nordwesten der USA.
- Er hatte sich vom Krieg mit den "Weißen" distanziert, und sich im Jahr 1830 sogar taufen lassen.
- Er förderte das friedliche Zusammenleben seines Stammes mit den "Weißen".
- Anlass für seine Rede war ein Vertrag, den er mit dem Gouverneur von Wahington schloss.
Die Rede
- Die Rede ist in eindringliche und poetischen Worten gehalten, die auch heute noch die Menschen bewegen.
- Häuptling Seattle thematisiert schon (allerdings nur in der dritten Version) die wachsenden ökologischen Probleme die die westliche Kultur mit ihrer rücksichtslosen Ausbeutung der Natur und auch des Menschen zu verantworten hat.
- Er benennt klar die Niederlage seines Stammes gegen die "Weißen".
- Häuptling Seattle hielt die Rede in seinem einfachen Englisch, führte aber einiges auch in seiner Indianersprache aus.
- Problematisch ist, dass es keine geicherte Originalversion der Rede gibt. Verbreitet sind fünf Versionen der Rede.
- Der Siedler Henry Smith, der offenbar etwas Kenntniss der indianischen Dialekte hatte, veröffentlichte seine Version der Rede am 29. Oktober 1887 im Seattle Sunday Star.
- In den 1970-Jahren wurde eine weitere Version erstellt.
- Später erstellte der texanische Literaturwissenschaftler William Arrowsmith eine aus seiner Sicht näher am Originalwortlaut befindliche Version.
- Seattle beginnt seine Rede sehr höflich, und weißt zu Anfang auf die machtpolitische Überlegenheit der "Weißen" hin:
- "Der Sohn des weißen Häuptlings sagt, dass sein Vater uns freundschaftliche Grüße und Zeichen seines guten Willens sendet. Das ist freundlich von ihm, denn wir wissen, dass er seinerseits unserer Freundschaft kaum bedarf, da sein Volk zahlreich ist. Es ist wie das Gras der weiten Prärien, wogegen wir nur wenige sind und eher den einzelnen Bäumen in den windgepeitschten Eebenen gleichen."
- Er macht den "Weißen" keine Vorwürfe wegen ihrer Eroberungspolitik und fordert zum friedlichen Zusammenleben auf. So bemerkt er u.a.:
- "Wenn unsere jungen Männer wütend werden über wirkliches oder über scheinbares Unrecht und ihre Gesichter mit schwarzer Bemalung entstellen, dann werden auch ihre Herzen entstellt und schwarz, und ihre Grausamkeit ist unerbittlich und ohne Maß, und unsere Alten können sie nicht mehr zurückhalten. Aber wir haben die Hoffnung, dass die Feindschaft zwischen dem roten Mann und seinen bleichgesichtigen Brüdern niemals wieder aufflammt."
Nachgeschichte
- Häuptling Seattle lebte nach seiner Rede noch etliche Jahre.
- Die Ausrottung der Indianer und die Zerstörung der Natur gingen unbeirrt voran.
- Populär wurde Seattles Rede aber erst in einer dritten Version, die in den 1970er und 1980er Jahren in Umlauf kam.
- Diese hat nur noch sehr geringe Ähnlichkeit mit der ersten Version und wurde im Jahr 1972 von Ted Perry für einen Fernsehfilm über Ökologie verfasst.
- Einige Hinweise auf den unhistorischen Wortlaut sind in der Rede vorkommende Details, die nicht aus der Lebenswirklichkeit Seattles stammen können, so etwa der Bison, der in Seattles Heimat angeblich nicht (mehr) vorkam, oder die Eisenbahn, die erst lange nach dem Vertragsabschluss gebaut wurde.
- Diese Version stellt Häuptling Seattle phantasievoll als einen frühen ökologischen Visionär dar, der über die Einsichten seines Volkes in das Wesen der Natur und des Menschen spricht.
Literatur
- Martin Kaufhold: Die großen Reden der Weltgeschichte, Marix Verlag GmbH, Wiesbaden, 2007, Seite 103 bis 110
Einzelnachweise
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Rede des Häuptlings Seattle an den US-Präsidenten im Jahr 1854) vermutlich nicht.
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