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Kaouar-Tal

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Die Oase Bilma im Kaouar-Tal

Das Kaouar-Tal ist ein 160 Kilometer langes, in Nord-Süd-Richtung verlaufendes Tal in der Ténéré-Wüste im westafrikanischen Niger.

Das Gebiet gehört zu den abgelegensten Regionen des Niger: Ringsumher ist das Kaouar-Tal von weiten Dünenmeeren und nackten Felslandschaften umgeben. Zwischen dem Kaouar und dem Air-Gebirge liegen Hunderte von Kilometern Sandwüste, nach Osten erstreckt sich der Erg von Bilma bis zum 500 Kilometer entfernten Tibesti-Gebirge im Tschad. In südlicher Richtung trennen hohe Dünenberge der Tenere-Wüste das Kaouar-Tal von den sahelischen Landschaften Manga und Damagaran, und nach Norden dehnen sich bis zu den lybischen Oasen im Fezzan über 1000 Kilometer zerklüftete Felsplateus, Bergmassive und Sandmeere aus. Der höchste Punkt der Region ist der 576 Meter hohe Pic Zoumri.

Aufgrund einer komplizierten Bruchtektonik in diesem Teil des Tenere dringt in den schräg gestellten geologischen Schichten Grundwasser aus großen Tiefen in Form von artesischen Brunnen an die Oberfläche. Als Folge liegen im Kaouar-Tal viele Oasen, wie Bilma, Dirkou, Séguédine und Anney. Das hohe Grundwasserangebot bildet die Voraussetzung für Dattelpalmhaine. In den Oasengärten gedeihen Gemüse, Luzerne und Weizen. Größere wirtschaftliche Bedeutung als der Gartenbau und die Dattelpalmen haben jedoch die Salinen. Beim Aufsteigen des Grundwassers durch die salzführenden, kreidezeitlichen Schichten gelangt gelöstes Kochsalz an die Oberfläche und bildet aufgrund der hohen Verdunstung in den Salinenbecken dicke Salzkrusten. Das Salinensalz des Kaouar stellt seit jeher einen wichtigen Handelsartikel dar, der von den Kamelkarawanen der Tuareg nach Agadez und in den Sudan transportiert wird.

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Karte des Kaouar-Tals (Legende: punktiert=Erg (Sandwüste), schraffiert=Berge; dunkle Linie=Schichtstufe; Kreise bzw. Halbkreise= Oase bzw. Brunen)

Viele archäologische Stätten und Felszeichnungen beim trockenen Wadi Enneri Blaka beweisen, dass Menschen die Gegend schon vor über 10.000 Jahren bewohnten. Damals war hier das Klima weitaus günstiger als heute und Grasland bedeckte die Landschaft. Das Kaouar-Tal war schon in frühen historischen Zeiten eine wichtige Etappenstation für den Transsaharaverkehr zwischen dem Tschadsee und Tripolitanien. Im 7. Jahrhundert eroberten arabische Nomaden die Oasen und verbreiteten den Islam, und zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert unterhielten die Kanem-Herrscher hier ihre Handelsdepots für Sklaven und Elfenbein, Waren, die in den Mittelmeerraum gebracht wurden. Festungen und Fliehburgen aus Stein und Lehmziegeln, die alten Ksour, säumen von Bilma über Aney bis Djado den alten Verkehrsweg. Im 13. Jahrhundert regierte der Bornu-König Dunama Dibellami vom Tschadsee aus das Gebiet. Idris Alaoma (1580-1617) ließ hier Kanuri-Bauern vom Tschadsee zur Sicherung der Salinen und des Karawanenweges ansiedeln. Damit dokumentierte er seinen Machtanspruch auf die wichtige Sahararoute zu einer Zeit, als die Türken im Begriff standen, ihren Einflussbereich von Libyen nach Süden auszudehnen. Mit diplomatischem Geschick verstand es der schwarze Herrscher, ein gutes Verhältnis zu den Türken zu schaffen. Seine Reiter wurden sogar von türkischen Militärberatern in der Handhabung von Feuerwaffen unterrichtet. Dadurch erreichte sein Reich eine Führungsrolle im zentralen Sudan des 17. Jahrhunderts.

Quellen

  • Heinrich Schiffers (Hrsg.): Die Sahara und ihre Randgebiete - Darstellung eines Naturgrossraumes in 3 Bänden, IFO-Institut für Wirtschaftsforschung München - Afrika-Studienstelle, 1973, Seite 581 ff. ISBN 9783803900463
  • Jörg Grunert: Geomorphologie der Schichtstufen am Westrand des Murzuk-Beckens, Band 2 von Relief, Boden, Paläoklima, Gebr. Borntraeger, 1983, 63 und 190 ff.
  • Roland Baumhauer und Erhard Schulz: The Holocene lake of Seguedine, Kaouar, NE-Niger

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