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Hungersnot in der Sowjetunion 1932–1933
Die Hungersnot in der Sowjetunion 1932-1933 war eine schwere anthropogene Hungersnot, die die agrarischen Gebiete folgender Regionen und Republiken der UdSSR betraf: Ukraine, Kasachstan, Kirgisistan, die Wolga-Region, der Nordkaukasus, die südliche Ural-Region und das westliche Sibirien. Die Bezeichnung für die in der Ukraine stattgefundene Hungersnot lautet Holodomor.
Ursachen und Verlauf
Die sowjetische Hungersnot von 1932-1933 ist auf das Zusammenwirken unterschiedlicher (z.T natürlicher) Faktoren sowie verschiedene politisch-ideologische Motive der sowjetischen Staats- und Parteiführung zurückzuführen. Die Hungersnot ist eng mit der Kampagne zur Zwangskollektivierung der Landwirtschaft und der parallel dazu forcierten Liquidierung des Kulakentums als Klasse verwoben und stellte eine unmittelbare Folge der brutalen und rücksichtlos forcierten Kollektivierungskampagne dar. Den ideologisch-kommunistischen Motiven der Kollektivierung und Entkulakisierung lagen folgende Ziele zu Grunde:
1. die Herstellung sozialistischer Produktionsverhältnisse durch Entfesselung der Produktivkräfte per Enteignung des Privateigentums an Grund und Boden und
2. die Liquidierung der Landbourgeoisie als Vorstufe zur Schaffung einer klassenlosen Gesellschaft.
Die größtenteils durch Zwang erfolgte Requirierung diente folgenden Zwecken: 1. der Konfiskation des Getreides als wichtigstem Exportgut, mit dessen Ausfuhr sich die UdSSR Devisen für die Industrialisierung beschaffte und 2. der Beschlagnahmung freilich nicht festgelegter Mengen von Nahrungsmittelvorräten und Viehbeständen v.a. ukrainischer Bauern zur Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung der wachsenden urbanen Bevölkerung insbesondere in den Zentren der Industrialisierung in West- und Mittelrussland. Josef Stalin selbst gab gegenüber Winston Churchill an, dass die gewaltsame Kollektivierungskampagne auch der für die Industrialisierung unabdingbaren Modernisierung des Agrarsektors gedient habe. Die Hauptzielsetzung dieser Kampagne habe, so Stalin in der Sicherstellung einer staatlich dirigierten und bürokratisch reglementierten Einführung maschineller Bewirtschaftungsmethoden bestanden. In den beiden mittelasiatischen Sowjetrepubliken Kasachstan und Kirgisistan ging die Zwangskollektivierung mit einer gewaltsamen Sesshaftmachungskampagne der weit überwiegend als Viehzucht betreibende Nomaden lebenden Kasachen und Kirgisen einher. Unter Historikern besteht kein Konsens bezüglich der weiterhin strittigen Frage, ob es sich bei der Hungersnot um einen bewusst-willentlichen Akt bzw. einen staatlich gelenkten Massenmord gehandelt habe. Unstrittig ist unter den meisten Historikern lediglich die bereitwillige Inkaufnahme Millionen menschlicher Opfer als logischer Konsequenz der Kollektivierungs- und Enkulakisierungskampagne durch das stalinistische Regime.[1]
Die Hungerkatastrophe in der UdSSR wurde von den Journalisten Gareth Jones und Malcolm Muggeridge im Frühjahr 1933 an die Weltöffentlichkeit getragen, sowjetfreundliche Journalisten wie Walter Duranty von der New York Times stellten aber die Lage als weniger dramatisch dar; gleichzeitig dominierte in den Medien der Aufstieg Hitlers zum Diktator Deutschlands.
Siehe auch
Andere Lexika
- ↑ Реденс Станислав Францевич. Abgerufen am 21. Januar 2007. (russisch)