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Anonymous IV

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Vermutlich in Paris (hier in einer mittelalterlichen Illustration) wirkte ein wohl englischer Student an der Kathedrale Notre-Dame de Paris, der in der Musikwissenschaft als Anonymous IV bezeichnet wird.

Anonymous IV ist die Bezeichnung für einen unbekannten Verfasser eines musiktheoretischen Traktats aus dem Mittelalter.

Entstehung

Quellen

  • Das Traktat von Anonymous IV ist in drei Kopien überliefert. Die älteste stammt aus der Benediktinerabtei von Bury St. Edmunds und wird auf das 13. Jahrhundert datiert. Sie befindet sich heute in London in der British Library unter der Bezeichnung Ms Royal 12 C.VI. Die zweite stammt aus dem 14. Jahrhundert. Bei ihr wurden wohl nur Teile in Bury St. Edmunds erstellt. Große Teile der zweiten Kopie wurden im 18. Jahrhundert durch ein Feuer zerstört. Sie befindet sich in London in der British Library unter der Bezeichnung Ms Cotton Tiberius B.IX. Die dritte stammt aus dem 18. Jahrhundert, und befindet sich in London in der British Library unter der Bezeichnung Additional Manuscript 4909. [2] Die Inhalte der drei Kopien weichen in Teilen voneinander ab, was eine Rekonstruktion eines vermutlichen Originaltextes zu einer schwierigen wissenschaftlichen Aufgabe macht. [3]

Bedeutung

  • Zusammen mit den Schriften von Johannes de Garlandia und Franco von Köln sind diese beiden Kopien die Hauptquelle zum Verständnis der Musik der Notre-Dame-Schule (1160/80 bis 1230/50).
  • Anonymous IV hat u.a. über die wichtigen mittelalterlichen Komponisten Léonin und Pérotin geschrieben, die ohne Anonymous IV wohl in Anonymität verblieben wären. [4] Anonymous IV lobt Léonin und Pérotin u.a. als die hervorragendsten Komponisten von Organa und Discantus-Partien. Er erwähnt auch die berühmten Organa Viderunt Omnes und Sederunt principes von Pérotin.
  • Anonymous IV schreibt auch über den Musiktheoretiker Franco von Köln, und bietet dem Leser Beschreibungen von Organa, Discantus, den rhythmischen Modi, den damaligen Regeln zu Konsonanz und Dissonanz sowie den mittelalterlichen Notationsarten und Musikgenres.

Übersetzungen

Inhalt

  • Der Traktat besteht aus sieben Kapiteln (capitulua), die teilweise noch in verschiedene Teile (partes) unterteilt sind. Die Gliederung ist folgendermaßen:

Capitulum primum

Pars prima: De modis et modorum ordinibus

Pars secunda: De minutione et fractione modorum

Capitulum secundum: De punctis vel notis

Capitulum tertium: De pausationibus

Capitulum quartum

Pars prima: De concordantiis armonicis

Pars secunda: De organo

Pars tertia: De discantu

Capitulum quintum: De triplicibus, de quadruplicibus et de copula

Capitulum sextum: De discantuum voluminibus et diversitatibus

Capitulum septimum: De modis irregularibus

Siehe auch

Links und Quellen

Weblinks

Literatur

  • Fritz Reckow: Der Musiktraktat des Anonymus 4, Band I und II, Franz Steiner, Wiesbaden, 1967

Einzelnachweise

  1. Nancy Elena Van Deusen und Nancy Elizabeth Van Deusen: Theology and Music at the Early University - The Case of Robert Grosseteste and Anonymous IV, E.J. Brill, Leiden, 1995, S. 15 bis 18
  2. Luther Dittmer: MUSICAL THEORISTS IN TRANSLATION / VOLUME 1 / ANONYMOUS IV / Translated and Edited by LUTHER DITTMER
  3. Nancy Elena Van Deusen und Nancy Elizabeth Van Deusen: Theology and Music at the Early University - The Case of Robert Grosseteste and Anonymous IV, E.J. Brill, Leiden, 1995, S. 15 bis 18
  4. Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: Brockhaus Riemann Musiklexikon, Band I, A-K, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 44
  5. Luther Dittmer: MUSICAL THEORISTS IN TRANSLATION / VOLUME 1 / ANONYMOUS IV / Translated and Edited by LUTHER DITTMER
  6. Jeremy Yudkin: The music treatise of Anonymous IV - A new translation, American Institute of Musicology, 1985

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Anonymous IV) vermutlich nicht.