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Alte Synagoge in Zerbst (Sachsen-Anhalt)
Die Alte Synagoge befand sich an der Ecke Brüderstraße/Wolfsbrücke in Zerbst.
Geschichte
Bereits in der ersten Hälfte des 14.Jahrhunderts waren in Zerbst Juden im sog. „Judenwinkel“ - westlich des Marktes gelegen - ansässig. Die wenigen hier lebenden Juden unterstanden direkt dem Fürsten von Anhalt und waren ihm zur Zahlung von Steuern verpflichtet. Gleichzeitig mussten sie aber auch Abgaben an die Stadt Zerbst leisten, die gelegentlich noch durch ‚Sondersteuern’ ergänzt wurden. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie hauptsächlich im Handel und mit Geldgeschäften. Ein Begräbnisgelände soll damals nördlich der Altstadt - nahe dem Ankuhnschen Tore - bestanden haben.
Ende des 15.Jahrhunderts scheinen die Juden aus der Stadt vertrieben worden zu sein. Erst zu Anfang des 17.Jahrhunderts lebten wieder einige wenige jüdische Familien auf dem Gebiet des Fürstentums Anhalt-Zerbst. Die Ausstellung der Schutzbriefe, die den Besitzern dauerndes Wohnrecht, Schutz von Leben und Eigentum und freie Religionsausübung gewährten, ließ sich der Fürst Friedrich August gegen Entrichtung hoher Abgaben und Steuern bezahlen. Ein jüdischer Friedhof wurde 1769 oder 1782 am Stadtrand „Im Ankuhn“ (heute Grüne Straße) angelegt, dessen Nutzung durch Erbpacht-Zahlungen an die herzogliche Kammer geregelt war.
Wenige Jahre später erwarb die Gemeinde ein Grundstück in der Brüderstraße. In dem dortigen Gebäude wurde eine Synagoge, eine Schule und eine Mikwe eingerichtet.
Erst 1884 gründete sich offiziell die Israelitische Kultusgemeinde Zerbst, zu der auch alle Juden im Umkreis von zwölf Kilometern gehörten. Zu Beginn des 20.Jahrhunderts entschloss sich die Gemeinde, an der Stelle der alten Synagoge einen Neubau zu errichten. Dieser Plan konnte nur Dank des umfangreichen Nachlasses des aus Dessau stammenden Moritz von Cohn realisiert werden. Nach einem feierlichen Abschiedsgottesdienst im November 1904 in der vor dem Abriss stehenden alten Synagoge wurde nach einjähriger Bauzeit am 17.September 1905 das neue, im neoromanischen Stil gestaltete Synagogengebäude an der Wolfsbrücke - mit dem angrenzenden Gemeindehaus - eingeweiht. An den Feierlichkeiten nahmen zahlreiche Ehrengäste teil und die Festpredigt hielt der Rabbiner Dr. Isidor Walter, der die Zuhörer aufrief, das harmonische Zusammenleben von Juden und Nichtjuden in der Stadt zu erhalten und weiter zu pflegen.
Die 1905 durch Leopold III. Friedrich Franz geförderte, eingeweihte Synagoge wurde im Novemberpogrom von 1938 verwüstet, dann als DRK-Heim genutzt und 1945 wurde der jüdische Sakralbau zerstört. 1993 wurde eine Gedenktafel angebracht.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Bernd Gerhard Ulbrich: Der Novemberpogrom 1938 im Freistaat Anhalt. (PDF). Auszug aus: Ders.: Nationalsozialismus und Antisemitismus in Anhalt. Skizzen zu den Jahren 1932 bis 1942. Edition RK, Dessau 2005, ISBN 978-3-934388-25-3.