PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:
Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Schießscharte
Die Schießscharte ist im Festungswesen eine Öffnung innerhalb der Befestigung, welche dem Schützen den Einsatz einer Fernwaffe bei gleichzeitiger Deckung erlaubt. Schießscharten treten vor allem an spätmittelalterlichen Burgen, Wehrkirchen und neuzeitlichen Festungen in vielfältigen Formen auf, die primär auf die Funktionsweise und Handhabung der jeweiligen Waffe abgestimmt sind.
Funktionalitär und Geschichte
Der Burgenforscher Otto Piper schreibt über die Funktion und funktionell angepasste Gestaltung von Schießscharten:
- "Damit der Verteidiger der Burg bei möglichst vollständiger Deckung des Körpers durch eine Mauer nach außen schießen kann, muss diese mit einer Schießscharte durchbrochen sein. Die letztere hat zweckmäßigerweise, ohne jene Deckung zu beeinträchtigen, dem Schützen hinlänglich freies Umblicken und Zielen nach dem Feinde zu gestatten und ebenso möglichst freie Bewegung mit der Schusswaffe bei tunlichster Annäherung derselben an die äussere Schartenmündung. Zu dem Zwecke ist bei stärkeren Mauern nach innen vor der Schießscharte eine hinlänglich weite und tiefe Nische in der Mauerdicke ausgespart." [1]
Bei der die Mauer verdünnenden Nische ist zwischen zwei Formen zu unterscheiden:
- Bei der ersten Form ist die Nische zumeist bis auf den Fußboden hinabreichend so hoch und weit gestaltet, dass der Schütze selbst in dieselbe eintreten kann. Piper bezeichnet diese Form als Schiesskammer. [2]
- Die zweite, von Piper als Schartennische bezeichnete Form, [3] ist enger umrahmend, und nur dazu geeignet und bestimmt, die Handhabung der Waffe angemessen nahe der Scharte selber zu gestatten.
Die Scharte selbst ist in der Regel entweder in einer die Nische nach außen abschließenden Steinplatte eingemeißelt, oder aber in der Mauer selbst als eine nach außen oder nach innen oder nach beiden Seiten ausgeweiteten Öffnung ausgespart.
Die Form der Scharte hat sich im Lauf der Jahrhunderte verändert. Dieser Wandel ist nachgewiesen für die Zeit des Übergangs von der Armbrust zur Schusswaffen, und möglicherweise auch für den vorhergehenden Wandel vom Bogen zur Armbrust zur Zeit der Kreuzzüge. Im mitteleuropäischen nachrömischen Raum sind Schießscharten in Wehrbauten wohl erst mit Einführung der Armbrust üblich geworden. Aus der Zeit der ersten Burgbauperiode stammende Schießscharten sind bislang nicht nachgewiesen. Dies ist auch funktionell einleuchtend, da der damals durchschnittlich mannshohe Bogen zum Gebrauch hinter Scharten auch bei der damals hoch angebrachten, senkrechten Handhabung des Bogens, für den Schuss nach unten wenig geeignet war. Man kann folglich also aus der Gestaltung der Schießscharte Rückschlüsse auf die zur Zeit der Erbauung bzw. Erneuerung und Umgestaltung der Anlage verwendeten Feuerwaffen ziehen. [4]
Armbrustscharten sind, wenn überhaupt, regelmäßig nach außen verengt, seltener nach innen und außen erweitert, so dass die Schartenenge in der Mitte liegt.
Literatur
- Joachim Zeune: Schießscharte, Schießnische, Schießkammer; in Burgen und Schlösser, Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalpflege, Jahrgang 60, Nr. 1, 2019, Seite 48 bis 51
- Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912, Seite 335
- ↑ Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912, Seite 336 und 337
- ↑ Otto Piper: Burgenkunde - Bauwesen und Geschichte der Burgen, R. Piper & Co., 3. Aufl., München, 1912, Seite 336 und 337
- ↑ Joachim Zeune: Burgen - Symbole der Macht / Ein neues Bild der mittelalterlichen Burg, Verlag F. Pustet, 1996, Seite 102
Andere Lexika