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Giftpilz

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Giftpilz

Giftpilze sind Pilze, die nach Verzehr, oder auch falscher Zubereitung beim Menschen gesundheitliche Schädigungen bis hin zum Tod zur Folge haben können.

Seit 1980 hat in Deutschland die Anzahl der durch Pilzvergiftungen ums Leben gekommenen Menschen kontinuierlich abgenommen [1]. Etwa viermal mehr Menschen werden in Deutschland pro Jahr vom Blitz erschlagen, als an einer Pilzvergiftung sterben. In neun von zehn Fällen sind Knollenblätterpilze in ihren verschiedenen Abarten (Amanita phalloides, A. verna, A.virosa) die Verursacher der Pilzvergiftungen, die aufgrund einer Verwechslung mit eßbaren Pilzen (z.B. Grünlingen, Champignons usw.) verzehrt wurden. Früher endete ein Drittel der Knollenblätterpilz- Vergiftungen tödlich, nach Anwendung neuester Erkenntnisse zur Wirkung der Amanita-Toxine und Entwicklung neuer Behandlungsmethoden konnte die Todesrate auf 10% gesenkt werden.

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Kegelhütiger Knollenblätterpilz, tödlich giftig.


In den restlichen Fällen verteilen sich die Verursacher von Pilzvergiftungen auf die Gattungen der Haarschleierlinge (Cortinarius), Trichterlinge (Clitocybe), Rißpilze (Inocybe) und andere Arten.

Einteilung der Giftpilze

Die Einteilung von Giftpilzen kann anhand verschiedener Kriterien erfolgen. Mögliche Ordnungskriterien wären beispielsweise die auftretenden Symptome, aber auch die Gruppierung anhand der in den Pilzen enthaltenen Wirkstoffe und deren Wirkungen ist möglich.

Latenzzeit

Bedeutsam ist auch die Länge der Latenzzeit zwischen der Einnahme der Pilzmahlzeit bis zum Auftreten der ersten Symptome. Allgemein läuft eine Vergiftung um so glimpflicher ab, je kürzer diese ist.

  • Kurze Latenzzeit: zwischen ca. 30 min und 4 Stunden, Pilzgifte werden im Fall von Durchfall und Erbrechen zeitig aus dem Körper ausgeschieden, es folgt meistens die vollständige gesundheitliche Wiederherstellung.
  • Lange Latenzzeit: 6-8 Stunden bis einige Tage, Pilzgifte erreichen die Leber.
  • Sehr lange Latenzzeit: bis zu einigen Jahren. So enthält zum Beispiel der Kahle Krempling (Paxillus involutus) ein hitzebeständiges Mutagen. Der Pilz wurde oftmals über Jahre als Speisepilz verzehrt, bis nach Jahren oder bei häufig wiederholtem Verzehr Vergiftungen bis hin zu Todesfällen auftraten.

Einteilung anhand der auftretenden Vergiftungssymptome

Vergiftung des Verdauungssystems

In diese Gruppe fallen Pilze, deren Gifte auf Verdauungsorgane wirken, ohne im allgemeinen bleibende Schäden zu hinterlassen. Man bezeichnet dies auch als so genanntes Gastrointestinales Syndrom. Folgen des Verzehrs sind rasch einsetzende Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen oder Erbrechen. Die Giftwirkung ist nicht zu unterschätzen! Schwache Personen können auch an Vertretern dieser Gruppe zu grunde gehen!

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Kahler Krempling-Vergiftungserscheinungen mitunter erst nach Jahren.

Vertreter unter den Magen-Darm-Giftpilzen sind u.a.

  • Karbol-Egerling (Agaricus xanthoderma)
  • Riesen-Rötling (Entoloma sinuatum)
  • Kahler Krempling (Paxillus involutus)
  • Tiger-Ritterling (Tricholoma pardalotum)
  • Satans-Röhrling (Boletus satanas)
  • Grünblättriger Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare)
  • Bauchweh-Koralle (Ramaria pallida)
  • alle scharf schmeckenden Milchlinge (Lactarius) und Täublinge (Russula).

Vergiftung des Nervensystems

Verursacher dauerhafter Schäden an inneren Organen

Zweckentfremdungen

Im Dritten Reich wurde vom natiolalsozialistischen Stürmer-Verlag das Kinderbuch "Der Giftpilz" von Ernst Hiemer herausgegeben. Das Buch kann als Hetzschrift gegen die Juden verstanden werden, da diese dort mit den Giftpilzen in direkte Verbindung gebracht werden. [2]

Kuriositäten

Der Pantherpilz (Amanita pantherina), der vorzugsweise auf Sandböden im Norden Deutschlands sein Vorkommen hat, ist auch als "Sachsenschreck" bekannt. Den Namen bekam er dadurch, weil viele sächsische Urlauber diesen Giftpilz mit dem genießbaren Perlpilz ('Hose' in Sachsen) (Amanita rubescens) verwechseln und oft zu Massen in die Krankenhäuser der Urlaubsregionen eingeliefert werden. [3]

Weblinks


Einzelnachweise