PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

A Brivele der Mame (Lied)

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben und darf ausdrücklich und unter Strafandrohung nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.


A Brivele der Mame ist ein 1907 vom jüdischen Komponisten Solomon Smulewitz geschriebenes Lied. Es war eines der dauerhaft erfolgreichsten der zahllosen damals in den USA produzierten sentimental-kitschigen jiddischen Lieder. [1]

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Cover einer Notenausgabe von A Brivele der Mame

Historischer Hintergrund

  • Zwischen 1880 und 1920 kamen an die zwei Millionen Juden aus Osteuropa und Russland in die USA. A Brivele der Mame entstand also in einer Zeit als viele der in die USA ausgewanderten Juden in Europa noch nahe Angehörige hatten, die sie in den meisten Fällen wohl nie wiedersehen würden. Briefe waren die einzige Möglichkeit wenigstens etwas Kontakt zu den Angehörigen aufrechtzuerhalten.

Entstehungsgeschichte

  • Der 1889 aus Russland in die USA ausgewanderte Solomon Smulewitz schrieb in Amerika viele Lieder und auch Texte für andere Komponisten. Thematisch umfassten seine Lieder die Einwanderung von Juden in die USA sowie ihre dort gemachten Erfahrungen, das dortige Arbeitsleben, biblische und historische Erzählungen des Judentums, nostalgische Rückblicke auf die osteuropäische Heimat sowie Hochzeitslieder. Er tourte auch mit eigenen und fremden Liedern durch die USA und nahm viele seiner Lieder auf Schellackplatte auf. [2]
  • Die Rechte an seinem 1907 geschriebenen Lied A Brivele der Mame verkaufte er noch bevor es erfolgreich wurde für 25 US-Dollar. A brivele der mamen - Famous Yiddish song auf www.yiddishpennysongs.com

Text

  • Zu Anfang des Liedtextes wünscht eine Mutter ihrem in die USA auswandernden Sohn eine gute Reise und viel Glück. Sie bittet ihn nur, ihr jede Woche einen Brief zu schreiben. Acht Jahre sind inzwischen vergangen und der Sohn hat, obwohl die Mutter ihm an die 100 Briefe geschrieben hat, immer noch nicht geantwortet. Er hat es in der Zwischenzeit in New York zu Wohlstand gebracht, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Eines Tages erhält er dann einen Brief mit der Nachricht das seine Mutter verstoren ist. Ihr letzter Wunsch war, dass der Sohn ein Totengebet (Kaddisch) für sie spricht:
A Brivele der Mame
mayn kind, mayn treyst, du forzt avek, tse zay a zun a guter.
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Aus Russland stammende jüdische Migranten um das Jahr 1900 bei ihrer Registrierung auf Ellis Island (New York)
dikh bet mit trern un mit shrek, dayn traye libe muter.
du forzt, mayn kind, mayn eyntsik kind, ariber vayte yamen.
akh kum ahin nor frish gezunt, un nit fargez dayn mamen.
yo, for gezunt un kum mit glik, tse yede vokh a brivele shik.
dayn mamens harts, mayn kind derkvik.
a brivele der mamen, zolztu nit fartzamen.
shrayb geshvind mayn lib kind, shenk ir di nekhome.
di mame vet dayn brivele lezn, un zi vet genizn.
heylzt ir shmerts, ir biter harts, derkvikst ir di neshome.
dos akhte yor ikh bin aleyn, dos kind iz vayt farshvumen.
dos kindersh harts iz hart vi shteyn, kayn eyntsik briv bakumen.
vi ken mayn kind nokh hobn mut, vi geyt im ayn dos lebn.
ez muz im geyn dort zeyer gut, vil er kayn nakhrikht gebn.
kh´hobim geshikt a hundert briv, un er hot nokh kayn
shum bagrif, az mayne shmertsn zenen zeyer tif
a brivele der mamen, ...
in shtot Nev York a raykher hoyz, mit hertser on gefiln,
dort voynt ir zun, er lebt gor groyz, mit a gliklekhe familie.
a sheyne froy un kinder tsvey, mit likhtike geshtaltn.
un az er zitst un kvelt fun zey, hot er a briv derhaltn.
dayn muter toyt, ez iz geshen, in lebn hostu ir fartsen.
dos iz ir letste vunsh geven, a kadishl der mamen,
zolztu nit fartzamen. Zog geshvind, mayn lib kind,
shenk ir di nekhome, di mame vet dayn kadish hern,
in in keyver gern. Heylzt ir shmerts, ir biter harts,
derkvikst ir di neshome.

Musik

  • Das Lied hat die Form der um 1900 in Großbritannien aber auch den USA sehr beliebten sentimentalen Ballade, die man in Amerika auch tear-jerkers oder drawing-room ballads nannte. Dabei werden mehrere Strophen aneinandergehängt und ein Refrain schließt sich an. In A Brivele der Mame folgt auf fünf jeweils achttaktige Abschnitte der 16 Takte umfassende Refrain.
  • Das in g-Moll stehende Lied beginnt nach einem achttaktigen instrumentalen Intro im ersten Achttakter mit einem melodischen Oktavaufstieg in den Intervallen Quarten und Quinte und fällt dann seufzerartig vom Ton d2 zu f#1 ab. Nach Wiederholung dieses Motivs schließen sich vier von Sekundbewegung dominierte Takte an. Das wesentliche rhtyhmische Merkmal der Aufeinanderfolge von Halber Noten und Viertelnote bleibt auch im nächsten Viertakter erhalten.

Literatur

  • Tina Frühauf: Experiencing Jewish Music in America - A Listener's Companion, Rowman & Littlefield, 2018, Seite 46 bis 48

Weblinks

Video und Audio

Andere Wikis

Einzelnachweise

Hinweis zur Verwendung

Dieser Artikel wurde exklusiv für die Pluspedia geschrieben und darf ausdrücklich und unter Strafandrohung nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (A Brivele der Mame (Lied)) vermutlich nicht.