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Different Trains (Komposition von Steve Reich)

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Das Denkmal Züge in das Leben - Züge in den Tod: 1938-1939 am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin-Mitte. [1]

Different Trains ist eine Komposition für Streichquartett und Tonband des US-amerikanischen Komponisten Steve Reich aus dem Jahr 1988.

Entstehung

"Die Idee zu dem Stück stammt aus meiner Kindheit. Als ich ein Jahr alt war, trennten sich meine Eltern. Seit dem einigten sie sich auf ein geteiltes, so dass ich begleitet von meiner Gouvernante zwischen 1939 und 1942 häufig mit dem Zug zwischen New York und Los Angeles hin und her reiste. Ich blicke heute zurück und denke, dass ich, wenn ich in dieser Zeit in Europa gelebt hätte, als Jude mit vielen verschiedenen Zügen hätte fahren müssen. In diesem Sinne wollte ich ein Stück machen, das genau diese Situation widerspiegelt. Das Stück präsentiert somit sowohl dokumentarische als auch musikalische Realität und ist der Anfang einer neuen musikalischen Richtung." [3]
  • Das Stück wurde am 2. November 1988 vom Kronos Quartet in der Queen Elizabeth Hall in London uraufgeführt.

Musik

  • Die Komposition besteht aus drei Teilen:
    • America before the War
    • Europe-During the War
    • After the War
  • In jedem Satz wird die Melodie zuerst von einem Einzelinstrument (Viola, Cello) gebracht. Eine Sprachaufnahme, von welcher die Melodie abgeleitet ist, wird eingeblendet. Dann wird die Melodie eine Zeit lang entwickelt, indem die Instrumente mit den Sprachaufnahmen zusammenspielen.
  • Die Streichinstrumente machen ausgiebig Gebrauch von Paradiddle-Rhythmen mit abwechselnden Tonhöhen.
  • Zusätzlich enthält das Stück Tonaufnahmen von Eisenbahnen, Sirenen, Alarmglocken und andere Aufnahmen von Musikinstrumenten.
  • Die Sprachaufnahmen sind aus Interviews mit Holocaustüberlebenden genommen. Steve Reich hat diese dann gesampelt und in ein Keyboard (Casio FZ-1) übernommen.

Rezeption

  • Different Trains gewann im Jahr 1989 den Grammy Award als Best Contemporary Classical Composition.
  • Martin Klebes schreibt zu dem Werk u.a.:
"Die Überblendung des semantischen Gehalts mit den auditiven "Merkzeichen" der Zuggeräusche verbindet beide Elemente durch die Rhythmisierung - sie gibt ihnen die Zeitstruktur des Verkehrens und Vergehens. Es bleibt dabei völlig offen, um wessen Gedächtnis es sich nun genau handelt." [4]

Links und Quellen

Siehe auch

Weblinks

Bilder / Fotos

Videos

Literatur

  • Sarah Lynn Fisher: "The Mind is Listening": Listening for Meaning in Steve Reich's "The Desert Music", University of Arizona, 2007, S. 23 ff.
  • Christopher Fox: Steve Reich's ‘Different Trains’, Cambridge University Press, 1990
  • Frieder von Ammon: "Züge des Leben, Züge des Todes" - Die Darstellung des Holocaust in Steve Reichs Komposition Different Trains; in Matías Martínez: Der Holocaust und die Künste - Medialität und Authentizität von Holocaust-Darstellungen in Literatur, Film, Video, Malerei, Denkmälern, Comic und Musik, Band IX von Schrift und Bild in Bewegung, Aisthesis, 2004, Seite 25 bis 50

Einzelnachweise

  1. Anm.: Das Denkmal erinnert an die Kindertransporte, mit denen 10.000 jüdische Kinder 1938/1939 per Eisenbahn von Berlin aus nach England ausreisen konnten, und an die jüdischen Kinder, die später in die Vernichtungslager deportiert wurden.
  2. Steve Reich: Writings on Music - 1965-2000, Oxford University Press, 2002, S. 107
  3. Im Original: "The idea for the piece comes from my childhood. When I was one year old, my parents seperated. Since the arranged divided custody, I traveled back and forth by train frequently between New York and Los Angeles from 1939 to 1942, accompanied by my governess. I now look back and think that, if I had been in Europe during this period, as a Jew I would have had to ride very different trains. With this in mind, I wanted to make a piece that would accuratley reflect the whole situation. The piece thus presents both a documantary and a musical reality, and begins a new musical direction." (zitiert nach Amy Lynn Wlodarski: Musical Witness and Holocaust Representation, Cambridge University Press, 2015, S. 126)
  4. Martin Klebes: Generatio aequivoca - Steve Reich und die richtige Mischung

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Different Trains (Komposition von Steve Reich)) vermutlich nicht.