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Kleinkastell Bir Mahalla
Kleinkastell Bir Mahalla | |
---|---|
Limes | Limes Tripolitanus |
Datierung (Belegung) | diokletianisch (?) |
Typ | Kleinkastell |
Bauweise | Stein |
Erhaltungszustand | Steinbau mit rechteckigem Grundriss |
Ort | Bir Mahalla |
Vorhergehend | Praesidium Si Aioun (südöstlich) |
Anschließend | Kleinkastell Tisavar (westlich) |
Rückwärtig | Kastell Talalati (östlich; rückwärtige Limeslinie) |
Als Kleinkastell Bir Mahalla wird ein Fundplatz im westlich aufsteigenden Bergland von Dahar in Südtunesien, Gouvernement Tataouine, bezeichnet. Die kleine, rechteckige Anlage könnte als spätrömisches Militärlager Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am Limes Tripolitanus in der Provinz Africa proconsularis übernommen haben.
Lage
Die im abfallenden Gelände am Oberlauf des Wadis bel Recheb[1] gegründete kleine Fortifikation liegt am Anstieg einer aus dem Östlichen Sandmeer kommenden antiken Passstraße über den Dahar. Diese kam vom Kleinkastell Tisavar,[2] das am Unterlauf desselben Wadis lag, und führte auf den Berghöhen zum Wadi Skiffa, das durch ein Sperrwerk (Clausura) gesichert war. Eine kleine Einheit römischer Soldaten kontrollierte dort den Warenverkehr und sicherte das dicht besiedelte Gebiet der Provinz im Osten gegen unerlaubte Grenzübertritte ab. Im östlichen Talgrund lag zur rückwärtigen Grenzsicherung das 263 n. Chr. errichtete Kastell Talalati. In der dort gefundenen Bauinschrift wird dieser Grenzabschnitt als Limes Tripolitanus bezeichnet.[3]
Forschungs- und Baugeschichte
Wie der Name Bir (Brunnen) vermittelt, besteht seit der Antike in diesem Bereich eine der am Wüstenrand seltenen Wasserstellen. Der Archäologe und Limespionier Paul Gauckler (1866–1911) veröffentlichte den Fund erstmals, indem er der Wissenschaft einen bis dahin unpublizierten Bericht des Forschungsreisenden Paul Blanchet (1870–1900) vorlegte. Darin berichtete dieser zunächst von der Auffindung eines mindestens sechs Meter tiefen römischen Brunnens oder einer römischen Zisterne mit einer kreisrunden Öffnung. Sie lag südlich des Wadis bel Recheb in einiger Entfernung vor dem Zusammenfluss mit den Wadis Zeridib und Mahalla. Neben der Wasserstelle hatten sich die Reste zweier steinerner Tröge gut erhalten. In einem kleinen Tal, rund 400 Meter von dieser Stelle entfernt, fand Blanchet einen turmartigen „römischen Außenposten“, der sehr ähnlich wie das Centenarium Tibubuci aufgebaut war.[4]
Die möglicherweise ebenfalls als militärisches Centenarium anzusehende Anlage wurde nach der Auffindung manchmal als Wehrgehöft bezeichnet. Diese ältere Meinung hat die neuere Forschung in Frage gestellt.[5] Heute wird in Betracht gezogen, Bir Mahalla – das vom Bautypus her frühestens im 3. Jahrhundert entstanden sein kann – als Teil der spätantiken, tetrarchischen Ausbaustufe des Limes anzusehen, als auch das nordwestlich gelegene Centenarium Tibubuci entstand.[6] Möglicherweise sollte die Besatzung Nomaden aus der Sahara bereits vor Erreichen der Clausura kontrollieren.[7]
Literatur
- Paul Gauckler: Enquête sur les installations hydrauliques romaines en Tunisie. Bd. 1, Tunis 1900, S. 204.
- Pol Trousset: Recherches sur le limes Tripolitanus, du Chott el-Djerid à la frontière tuniso-libyenne. (Etudes d'Antiquites africaines). Éditions du Centre national de la recherche scientifique, Paris 1974, ISBN 2-222-01589-8, S. 94–95.
Anmerkungen
- ↑ Wadi bel Recheb bei 33° 4′ 32,79″ N, 9° 49′ 7,52″ O , 32° 55′ 20,15″ N, 9° 35′ 16,2″ O
- ↑ Kleinkastell Tisavar bei 33° 0′ 30,97″ N, 9° 36′ 58,38″ O
- ↑ CIL 8, 22765.
- ↑ Pol Trousset: Recherches sur le limes Tripolitanus, du Chott el-Djerid à la frontière tuniso-libyenne. (Etudes d'Antiquites africaines) C. N. R. S., Paris 1974, ISBN 2-222-01589-8, S. 94–95; Centenarium Tibubuci bei 33° 12′ 58,07″ N, 9° 48′ 1,35″ O
- ↑ David J. Mattingly: Tripolitania. Batsford, London 1995, ISBN 0-7134-5742-2, S. 106.
- ↑ Maurice Euzennat: Quatre années de recherches sur la frontière romaine en Tunisie méridionale. In: Comptes-rendus des séances de l'Académie des Inscriptions et Belles Lettres. 1972, S. 7–27; hier S. 19 (Volltext).
- ↑ Jean-Marie Lassère: Ubique populus. Peuplement et mouvements de population dans l'Afrique romaine de la chute de Carthage à la fin de la dynastie des Sévères (146 a. C.–235 p. C.). (Études d'antiquités africaines), Éditions du Centre national de la recherche scientifique, Paris 1977, ISBN 2-222-01950-8, S. 360.
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