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Die einen sehen den Begriff als einen nur von Islamapologeten und Muslimen konstuierten Begriff zum Zweck der Diffamierung jeglicher Kritik am Islam, wobei die Existenz einer nicht vorhandenen, krankhaft-irrationalen Angst vor dem Islam und Muslimen vorgegeben werde. Islamophobie würde in der Realität nicht existieren.
Die anderen sehen Islamophobie als reales gesellschaftliches Phänomen, dass von irrationalen Vorurteilen und/oder Hass gegen Muslime und ihre Religion gekennzeichnet sei. Diese Islamophobie äußere sich durch generell ablehnende Einstellungen gegenüber und Angst vor Muslimen, eine pauschale Abwertung und distanzierendes Verhalten gegenüber Muslimen.
Diese beiden, entgegenstehenden Sichtweisen werden im Artikel getrennt in Sichtweise 1 und Sichtweise 2 dargestellt.
Islamophobie ist ein von Islamverteidigern und Muslimen erfundener und geprägter Kampfbegriff, der die Existenz einer sachlich nicht gerechtfertigten, krankhaft-irrationalen Angst (siehe den zweiten Wortbestandteil "Phobie") vor dem Islam als weit verbreitetes Phänomen, insinuiert.
Vor allem im Zuge der Auseinandersetzung um die Ausbreitung des Islams in Europa, der Einwanderung von Menschen aus islamisch geprägten Ländern und den Integrationsproblemen von Migranten aus islamischen Ländern, fand der Begriff Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch. Der Begriff ist zudem Gegenstand, teilweise kontroverser Diskussionen, sowohl innerhalb der Wissenschaft wie auch in der Öffentlichkeit.
Der Ausdruck findet seit langem umfangreiche Verwendung als Kampfbegriff um jedwede Form von, insbesondere begründeter und aus fortschrittlicher Absicht vertretener Kritik am Islam, zu sabotieren und gegebenenfalls zu diffamieren. Die Wissenschaft meint dazu u.a.:
"Zugleich ist aber auch festzustellen, dass der Begriff der Islamophobie als politischer Kampfbegriff eingesetzt wird, insbesondere von Organisationen, die dem politischen Islam zuzurechnen sind, und die versuchen, ihre eigene, oftmals antidemokratische Haltung und politische Praxis über diesen Umweg gegen Kritik zu imunisieren."[1]
Aufgrund der dem Begriff inhärenten Problematik schufen Islamophile den Begriff "Islamfeindlichkeit", muslimische Propagandisten wie Yasemin Shooman, die die Existenz einer spezifisch gegen Muslime gerichteten Aversion behaupten, möchten die Begriffe "Islamophobie" und "Islamfeindlichkeit" durch Begriffe wie "anti-muslimischer Rassismus" ersetzen. Die unter anderem von Shooman geforderte Einführung von, die Existenz einer spezifischen "Muslimfeindlichkeit" unterstellenden Begriffen, ist Bestandteil einer von mehreren manipulativen Strategien der Islamapologetik.
Trotz aller Bemühungen von Seiten der Islamapologeten den Begriff aufgrund seiner Problematik umzubenennen oder im Sinne einer Perfektionierung der islamophilen Verwirrungsstrategie durch Begriffe die auf das angebliche Bestehen einer ausschließlich gegen Muslime gerichteten Feindseligkeit verweisen zu ersetzen, findet er immer noch allgemeine Verwendung.
Begriffsgeschichte
Die Herkunft des Begriffs ist nicht abschließend geklärt, zumal es auch verschiedene Ansichten dazu gibt. Nach Ansicht einiger, sei der Begriff von Ayatollah Khomeini erfunden worden um Frauen die es ablehnten den Hijab zu tragen zu verunglimpfen.
Andere hingegen verweisen darauf dass griechisch suffigierte Begriffe im Iran unbekannt gewesen seien. Und Frauen die sich den repressiven Bekleidungsvorschriften widersetzten als "islamfeindlich", "gegen den Islam" oder gegen die (islamische) Revolution gerichtet" bezeichnet worden waren.
Kritik am Begriff
Von Befürwortern des Begriffs Islamophobie wird häufig versucht den Begriff auf eine Stufe mit Begriffen wie Rassismus und Antisemitismus zu stellen. Einen solchen Geichstellungversuch von Islamphobie und Antisemitismus unternahm bsp. Prof. Georg Kreis in einer Diskussionsrunde im Schweizer Fernsehen. [2] Von der Forschung werden solche Gleichstellungen mehrheitlich abgelehnt, da hier kaum vergleichbare Dinge in eins gesetzt würden und der Versuch zutiefst ahistorisch sei. Auch wird am Begriff Islamophobie die mangelnde Trennschärfe zwischen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und bloßer Ablehnung religiöser Symbole und Praktiken, wie sie bsp. Atheisten mitunter gegenüber allen Religionen praktizieren, bemängelt. Der Begriff vermische unsauber und unwissenschaftlich Einstellungen gegenüber Menschen mit Haltungen gegenüber einer Religion. [3] Der Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung, Wolfgang Benz, hatte die Gleichsetzung von Antisemitismus und Islamophobie populär gemacht. Er meinte u.a.:
"Es handelt sich um Überfremdungs- und Verschwörungstheorien wie die Vorstellung, Minderheiten wollten unser Land in Besitz nehmen oder eben heute: islamisieren. Im 19. Jahrhundert waren es die Juden, jetzt ist es die angebliche islamische Gefahr, die das Abendland bedroht. Man schreibt der jeweiligen Minderheit die Eigenschaft des Fremdseins zu, die ihr nicht genommen werden darf. Das sind gemeinsame Merkmale, an die das Vorurteil andocken kann."[4]Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltKann man Islamophobie und Antisemitismus gleichsetzen? - Österreichische Juden werden während der NS-Zeit zu erniedrigender Zwangsarbeit gezwungen
Dies rief heftige Kritik von nicht nur jüdischer Seite hervor. Die Sprecherin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Maya Zehden, meinte:
"Benz’ Haltung ist unverändert. Es ist nicht förderlich, wenn man Antisemitismus mit Islamophobie vergleicht."
Arno Hamburger, der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde in Nürnberg und ein Überlebender des Holocaust, sagte:
"Von Juden geht keine akute Gefahr aus – im Unterschied zum radikalen Islam."[5]
Die Welt meint zum Vergleich von Islamophobie und Antisemitismus:
"Antisemitismus und Islamfeindschaft oder "Islamophobie" kann man nicht gleichsetzen. Niemand will Muslime in allen Ländern angreifen und ausrotten oder ein muslimisches Land auslöschen. Niemand macht Muslime und den Islam für alle möglichen globalen Übel verantwortlich. Wenn man wahrnimmt, was dazu demgegenüber in vielen Medien islamischer Länder über Israel und die Juden tagtäglich geschrieben und auf andere Weise verbreitet wird, erkennt man den fundamentalen Unterschied."[6]
Der deutsche Sozialwissenschaftler und Politologe Manfred Kleine-Hartlage kritisiert den Begriff Islamophobie und sozialwissenschaftliche Methoden zum Aufspüren angeblicher Islamophobie mit folgenden Worten:
"Das Schlagwort "Islamophobie" ist rein demagogisch. Das Wort Phobie stammt aus einem psychatrischen Zusammenhang. Sozialwissenschaftler können aber normalerweise nicht wissen, ob die Abneigung gegen wen auch immer auf einer Phobie basiert oder auf einer durchaus realistischen Welteinschätzung. Sie können nur die Abneigung als solche feststellen. Man kann also durchaus von "Islamfeindschaft" oder "Islamgegnerschaft" sprechen, das ist nicht unwissenschaftlich. Aber das Wort "Islamophobie" sollte sich für seriöse Sozialwissenschaftler von selbst verbieten."[7]
Auch von jüdischer Seite verwahrt man sich, speziell angesichts des Holocaust, gegen eine simple Gleichsetzung von Islamophobie und Antisemitismus. Der israelische Journalist Benjamin Weinthal schreibt dazu u.a.:
"It is now a commonplace in Europe to regard antisemitism and the more recent phenomenon, `Islamophobia`, as much of a muchness. Yet there are important historical distinctions between the hatred of Jews and anti-Muslim prejudice. While European Muslims are without question subject of discrimination and violence, no reasonable observer could claim that they face the prospect of a Final Solution-style extermination plan."[8]
Funktion
Die Funktion des Begriffs besteht darin, Kritik am Islam zu pathologisieren und zu kriminalisieren. Indem der Begriff (wie oben bereits eingehend ausgeführt) die Existenz einer psychopathologischen Angst vor dem Islam als weit verbreitetes Phänomen unterstellt, impliziert er gleichzeitig dass der Islam gänzlich harmlos sei, demgegenüber eine kritische Einstellung unangebracht und zwangsläufig nur Ausdruck von Fehlwahrnehmung, Vorurteilen, Unwissenheit oder schlimmstenfalls einer psychopathologischen Störung sein könne.
Der Begriff wird nicht nur zwecks Abwehr vor Kritik am Islam, sondern auch zur Diffamierung von Islamkritikern verwendet.[9]
Über den Vergleich von Islamophobie mit dem Antisemitismus - eine Methode, die angesichts der Sensibilität der Öffentlichkeit für die deutsche Vergangenheit zwischen 1933 und 1945 erfolgversprechend erscheint - soll eine Dramatisierung der Bedrohung von deutschen Muslimen erreicht werden, die eher der Werbung für einen salafitischen Islam als dem Schutz von Muslimen vor gesellschaftlicher Diskriminierung dient. [10] Der Begriff Islamophobie stellt z.T. auch ein Mittel der antiwestlichen und israelfeindlichen Agitation islamischer Staaten dar. [11]
Jackson Doughart und Faisal Said al-Mutar meinen in der National Post vom 26. September 2012, dass der Begriff "Islamophobie" auch reflexhaft benutzt werde, um Islamkritiker zu denunzieren, die eine wertvolle und fortgeführte Diskussion zur Beziehung zwischen dem Westen und der weltweiten islamischen Gemeinde leisten. Sie schreiben u.a.:
"Doch alle Gegner des Islam zu beschuldigen, sie hegten tief sitzenden Hass, der in irrationaler Angst wurzelt, ist ein schwerer Fehler, veranschaulicht durch die dramatischen und freien Gebrauch der „Islamophobie“. (...) Es [12] ist in erster Linie dazu gestaltet, um freiwilligen religiösen Glauben mit unfreiwilliger Hautfarbe in Verbindung zu bringen, an weit verbreitete und legitime Abscheu gegen Rassenvorurteile zu appellieren und weiterhin Fanatismus gegen Muslime mit Kritik am Islam gleichzusetzen, womit jede Unterscheidung zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Funktionen zu verwischen."[13]
Zitate
„Der Islam versucht, Europa seine Regeln aufzuzwingen: In den öffentlichen Badeanstalten Schwimmzeiten nur für Frauen, das Verbot, diese Religion zu karikieren, der Anspruch auf einen Sonderspeiseplan für muslimische Kinder in den Schulkantinen, der Kampf für das islamische Kopftuch an den Schulen und der Vorwurf der Islamophobie gegen alle freien Denker.“ Der französische Philosoph Robert Redeker in einer Kritik, in der er eine schleichende „Islamisierung des Denkens“ beklagt[14]
„Wenn es neuerdings Animositäten gegen Muslime gibt, so hat das nichts mit ihrer Religion zu tun, sondern hauptsächlich mit der Tatsache, daß die meisten terroristischen Anschläge von Muslimen ausgeführt werden. Insofern wäre der korrektere Begriff ‚Terrorphobie‘.“[15]
Verwendung
Sichtweise 2: Islamophobie als reales gesellschaftliches Phänomen
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltVerschleierte Muslima - Leiden sie unter "islamophoben" Vorurteilen der deutschen Mehrheitsbevölkerung oder verstößt die Verschleierungspflicht gegen die Menschenrechte?
Islamophobie (von griech. φόβος phóbos: Angst, Phobie) bezeichnet irrationale Vorurteile oder Hass gegen Muslime und ihre Religion.[16][17][18][19][20] Dies zeigt sich durch „generell ablehnende Einstellungen gegenüber und Angst vor Muslimen, pauschale Abwertungen der islamischen Kultur, seiner Symbole und religiösen Praktiken sowie distanzierendes Verhalten gegenüber Muslimen.“[21] Im Gegensatz zu einer sachlich begründeten Islamkritik, hat die Islamophobie irrationale Hintergründe, die sich in einer allgemeinen Feindseligkeit gegenüber dem Islam und seinen Angehörigen äußern. Islamophobe verallgemeinern die Verfehlungen einzelner Muslime als für die gesamte islamische Religion und ihre Angehörigen geltend. Aus Null bis Vier/Fünf dieser Einzelfälle pro Tag wird suggeriert, dass der gesamte Islam und die Muslime nicht kompatibel mit der hiesigen Gesellschaft seien. Die Übertreibung solcher Fälle soll dazu dienen, „Muslime von der eigenen Gruppe abzugrenzen und als minderwertiger einzustufen.“[21] Dies äußert sich beispielsweise in der Behauptung, dass der gesamte Islam irrational, primitiv und barbarisch sei.[21] Außerdem wird behauptet, dass der Islam keine Religion, sondern eine „politische Ideologie“ sei.[21][22] Ob Islamophobie als Form des Rassismus oder als eine nahe verwandte Form Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit betrachtet werden sollte, ist in den Sozialwissenschaften umstritten.[23]
Von Islamophoben selber wird behauptet, dass der Begriff Islamophobie ein von „Islamverteidigern“ und Muslimen erfundener und geprägter „Kampfbegriff“ sei. Hierbei wird, wie in der Islamophobie üblich, auf einzelne Probleme mit Muslimen hingewiesen und diese dann verallgemeinert, um sie und ihre Religion herabzuwürdigen. Laut den Islamophoben gebe es daher gar keine Islamophobie, weil der Gedanke, dass der gesamte Islam und alle seine Angehörigen eine „Bedrohung“ seien, nicht irrational, sondern „wissenschaftlich“ fundiert sei.
Bei der Islamophobie handelt es sich um ein vergleichsweise junges Phänomen, das durch die Anschläge vom 11. September 2001 einen gewaltigen Auftrieb erfuhr.[24]
Islamophobe Gewalt
In den USA hat die Anzahl der Straftaten gegen Muslime drastisch zugenommen. Im Jahr 2000 gab es 33 islamophobe Straftaten, nach den Anschlägen auf das WTC im Jahr 2001 stieg die Zahl auf 546 jährliche Straftaten. Vom Jahr 2009 zum Jahr 2010 haben islamophob motivierte Straftaten um 45 Prozent zugenommen. [25]
Am 1. Juli 2009 wurde die im dritten Monat schwangere, ägyptische Handballspielerin und Pharmazeutin Marwa Ali El-Sherbini von Alex Wiens, aus islamophober Motivation, mit 18 Messerstichen ermordet.[26] Vorausgegangen war dem Mord ein Gerichtsverfahren gegen Wiens: Er hatte El-Sherbini im August 2008 auf dem Dresdner Spielplatz als „Islamistin“ und „Terroristin“ beschimpft. Daraufhin informierte eine dritte anwesende Person die Polizei. Das Amtsgericht Dresden verurteilte Wiens durch Strafbefehl zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 11 Euro[27]. Nachdem Wiens gegen den Strafbefehl Einspruch eingelegt hatte, kam es zu einer Hauptverhandlung, in welcher Marwa El-Sherbini als Zeugin vernommen wurde.[28] Hier wurde Wiens zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 13 Euro verurteilt. Im Prozess bezeichnete er Muslime als „nicht beleidigungsfähig“. Die Staatsanwaltschaft nahm das zum Anlass, Berufung einzulegen, um ein höheres Strafmaß wegen eines ausländerfeindlichen Hintergrundes zu erwirken. Auch Wiens legte Berufung gegen das Urteil ein[27]. In der Berufungsverhandlung am 1. Juli 2009 stach Wiens auf Marwa El-Sherbini ein, als diese nach ihrer Zeugenaussage den Gerichtssaal verlassen wollte. El-Sherbinis dreijähriger Sohn sah dabei, wie seine Mutter verblutete.
Am 22. Juli 2011 ermordete der norwegische Rechtsterrorist Anders Behring Breivik 77 Menschen, weil er diesen vorwarf, zum „Massenimport von Moslems“ nach Norwegen stark zu beigetragen zu haben. Diese sei laut ihr vom Islam[29][30][31]
Der Erfurter Medienwissenschaftler Kai Hafez beklagte eine zunehmend "islamophobe" Berichterstattung, selbst in als seriös geltenden Medien wie Der Spiegel. Er meinte u.a.:
"Zwar ist der Begriff der Islamophobie umstritten, da nicht jede Form einer Fehldeutung der islamischen Welt auf einer psychologischen Abwehrhaltung begründet sein muss, sondern auch nicht-intendierte Fehlinformationen eine Rolle spielen. Dennoch lassen sich viele Strukturmerkmale der Medienberichterstattung in unterschiedlichen westlichen Mediensystemen nachweisen, die darauf schließen lassen, dass eine selektive Wahrnehmung negativer Ereignisse und Entwicklungen vorherrscht. (...) Das Gesamt der Medienberichterstattung verkörpert jedoch eher eine Form der „aufgeklärten Islamophobie“ als eine Trendwende zur echten Aufklärung des über Jahrhunderte einseitig negativ geprägten Islambildes, das im Westen nach wie vor das internationale und das innenpolitische Klima vergiftet."[32]
Demgegenüber kam der Islamkritiker, Soziologie und Erziehungswissenschaftler Hartmut Krauss zur Feststellung, dass der Berichterstattung über islambezogene Themen angesichts des Vorhandenseins einer großen Anzahl muslimischer Konflikt- und Gewaltakteure z.B: Islamistischer, repressiver Regime wie im Iran oder Terror-Organisationen, reale-objektive Tatsachen zu Grunde lägen und diese dementsprechend auf einer angemessenen Darstellungsweise basiere. [33]. [34]
Nationale Islamgegnerschaft: Die Ablehnung des Islam basiert auf einer nationalistischen, beziehungsweise "rechten" Position. Der Islam wird abgelehnt, weil er mit der nationalen Identität schwer bis nicht vereinbar sei. Außerhalb des eigenen Kulturkreises wird er jedoch toleriert. Rechte Islamgegner sind in der Regel Ethnopluralisten und lehnen Kriege gegen islamische Länder ab. Beispiel hierfür ist die FPÖ.[35] Einige rechte Islamgegner bekämpfen zwar den Moscheebau im eigenen Land, unterstützen den Islam in den islamischen Ländern allerdings, weil sie ihn als Widerstand gegen den "US-Imperialismus" betrachten und sehen in ihm, aufgrund der geteilten Israelfeindlichkeit, einen Bündnispartner. Beispiel hierfür ist die NPD. Israelfeindlichkeit ist unter rechten Islamgegnern jedoch nicht zwangsläufig anzutreffen. In den letzten Jahren hat sich unter den rechten Islamgegnern ein Spektrum gebildet, dass pro-israelisch eingestellt ist (siehe: Israel-Connection).
Liberalistische Islamgegnerschaft: Der Ablehnung des Islam liegt eine liberalistische, beziehungsweise "aufklärerische" und "menschenrechtliche" Position zu Grunde. Dem Islam wird vorgeworfen mit zahlreichen als "freiheitlich", "fortschrittlich" und "aufklärerisch" eingestuften Werten unvereinbar zu sein, darunter beispielsweise: Laizismus, Geschlechtergleicheit, Homosexuellenrechte und Abtreibungsrecht. Fortschrittlichen Islamgegnern zufolge, müsse ein Glaube mit diesen Werten vereinbar sein, um als Religion anerkannt zu werden. Sollte dies nicht zutreffen, handele es sich bei dem Glauben nicht um eine Religion, sondern um eine "Ideologie". Dieser Logik nach, sei der Islam eine "faschistische" und "totalitäre" Ideologie. Manche fortschrittliche Islamgegner bezeichnen ihn auch als "Rechtsextremismus". Daher solle der Islam solle durch die "Wehrhafte Demokratie" bekämpft werden. Fortschrittliche Islamgegner stehen Kriegen gegen islamische Länder in der Regel wohlwollend gegenüber. Sie erhoffen sich, dass dadurch den als "rückständig" eingestuften, islamischen Ländern "Freiheit und Demokratie" gebracht würden.
Marxistische Islamgegnerschaft: Karl Marx äußert sich in seinen Schriften negativ über den Islam.[36] In kommunistischen Staaten, vor allem in der Sowjetunion in der Zeit des Stalinismus oder in der Volksrepublik China zur Zeit des Maoismus stand die Religionsausübung unter Strafe oder unterlag zumindest Restriktionen, Geistliche und Gläubige jeder Religion wurden unterdrückt und diskriminiert. Dies betraf auch den Islam, der die zweitgrößte Religionsgemeinschaft in der Sowjetunion und einigen Ostblockstaaten war. Im kommunistischen Albanien war von 1968 bis 1990 jegliche Religionsausübung verboten. Vor der kommunistischen Diktatur von 1944 bis 1992 bekannten sich ungefähr 70% der albanischen Bevölkerung zum Islam; heute sind es 56,7 %.
Christliche Islamgegnerschaft: Der Islam wird wegen teilweise großer theologischer Differenzen abgelehnt. Christentum und Islam messen Jesus eine positive Rolle in ihren heiligen Schriften bei; die weitere Betrachtung weist allerdings Unterschiede auf. Diese bestehen hauptsächlich darin, dass 1. die Christen Mohammed nicht als Propheten anerkennen, 2. die Muslime Jesus (Isa) nur als Propheten und nicht als Sohn Gottes anerkennen, weil sie die christliche Vorstellung der Dreifaltigkeit ablehnen und 3. Jesus laut islamischer Überlieferung nicht am Kreuz gestorben sei. Muslime glauben allerdings, wie Christen, an die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria und an die Wiederkehr Jesu in der Endzeit.
Zionistische Islamgegnerschaft: Basiert darauf, dass der größte Teil der islamischen Welt den Staat Israel ablehnt. Beispiel hierfür sind die Organisationen Jewish Defense League (JDL) und Jewish Task Force (JTF), die sich miteinander jedoch nicht besonders gut vetragen (siehe JDL-JTF-Konflikt).
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Farid Hafez (Hg.): Jahrbuch für Islamophobieforschung 2013. Wien, new academic press, 2013, ISBN 978-3-7003-1859-0
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Einzelnachweise
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↑Armin Pfahl-Traughber: Die fehlende Trennschärfe des "islamophobie"-Konzepts für die Vorurteilsforschung; in Gideon Botsch, Olaf Glöckner, Christoph Kopke, Michael Spieker (Hrsg.): Islamophobie und Antisemitismus – ein umstrittener Vergleich, Walter de Gruyter GmbH, Berlin, 2012, Seite 11 bis 28
↑Manfred Kleine-Hartlage: Der Islam ist ein Dschihadsystem; in Felix Strüning (Hrsg.): Der Islam und der Westen, Gustav Stresemann Stiftung e.V., Jena/Berlin, 2012, Seite 70
↑Fredman, Sandra: Discrimination and human rights: the case of racism. Oxford [Oxfordshire]: Oxford University Press 2001, ISBN 0-19-924603-3
↑Haddad, Yvonne Yazbeck: Muslims in the West: from sojourners to citizens. Oxford [Oxfordshire]: Oxford University Press 2002, ISBN 0-19-514806-1
↑Islamophobia: A Challenge for Us All, Runnymede Trust, 1997, p. 1, cited in Quraishi, Muzammil: Muslims and crime: a comparative study. Aldershot, Hants, England: Ashgate 2005, ISBN 0-7546-4233-X
. Early in 1997, the Commission on British Muslims and Islamophobia, at that time part of the Runnymede Trust, issued a consultative document on Islamophobia under the chairmanship of Professor Gordon Conway, Vice-Chancellor of the University of Sussex. The final report, Islamophobia: A Challenge for Us All, was launched in November 1997 by Home SecretaryJack Straw
↑Holden, Cathie; Hicks, David V.: Teaching the global dimension: key principles and effective practice. New York: Routledge 2007, ISBN 0-415-40448-7
↑Runnymede 1997, p. 5, cited in Quraishi 2005, p. 60.
↑Chris Allen: Islamophobia. Ashgate Publishing, London 2010. ISBN 978-0-7546-5139-0.
↑Poynting & Mason: "Tolerance, Freedom, Justice and Peace?: Britain, Australia and Anti-Muslim Racism since 11 September 2001", Journal of Intercultural Studies, Vol. 27, No. 4 (2006), pp.365-391, http://dx.doi.org/10.1080/07256860600934973
↑Kritische Anmerkung: Anders Behring Breivik lehnt muslimische Migranten aus fremdenfeindlichen und nationalistischen Motiven ab und ist an einer Kritik am Islam als Ideologie nicht interessiert