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Motilitätspsychose
Motilitätspsychose ist eine zuerst von Carl Wernicke (1892, 1895) geprägte Bezeichnung. Sie wurde später von Karl Kleist, Ernst Fünfgeld und Karl Leonhard übernommen und weiter ausgebaut. Unterschieden wurde bereits von Wernicke eine akinetische von einer hyperkinetischen Form. Der Übergang von der akinetischen Form, bei der die Kranken starr und ohne zu sprechen im Bett liegen, in die hyperaktive Form kann sehr rasch erfolgen. Insofern besteht eine gewisse Ähnlichkeit mit der Katatonie. Außerdem besteht eine Neigung zur Periodizität und zum häufigem Wechsel der Phasen. Dies wiederum rückt das Krankheitsbild in die Nähe der zykloiden Psychosen mit eigenem Erbgang. Bei der hyperaktiven Form besteht eine vermehrte körperliche Aktivität im Kontrast zu verminderten sprachlichen Äußerungen der Betroffenen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Bezeichnung Ausdruckskrankheit, die solche „Körpersprache“ als ein Mittel des Ausdrucks zu verstehen versucht, der eben dem Betroffenen mit Worten nicht möglich ist.[1] Das sollte gerade bei Kindern besonders beachtet werden, vergleiche ADS. Gerade beim ADS z. B. bestehen deutliche Probleme der sprachlichen Entwicklung. ADS ist häufig mit manischer und depressiver Symptomatik kombiniert.[2] Der Zusammenhang zwischen Motilitätspsychose und ADS / ADHS ist ein wissenschaftsgeschichtliches Thema und wirft noch heute bei ADHS viele Fragen auf.[3] Weiterhin grenzte Wernicke die Gruppe der parakinetischen Störungen ab. Dies sind vorbeigeratene, verunglückte Bewegungen. Wernicke versuchte die Bewegungsstörungen neurologisch zu deuten. Diesen Versuch setzte Kleist weiter fort. Emil Kraepelin hat eine psychologische Interpretation abgegeben. Er beschrieb die Sperrung von Bewegungsabläufen durch den Mechanismus von Vorstellung und Gegenvorstellung. Durch diese Gegenvorstellung (Negativismus) werden angefangene und sodann abgebrochene Handlungen gehemmt. Auch das im Falle der Katatonie häufig zu beobachtende Reagieren im letzten Moment kann auf diese Weise verständlich gemacht werden. Auch Wernicke hat psychologisch motivierte sog. Ergänzungsbewegungen beschrieben. Diese bestehen aus einer Kombination von einfachen, psychologisch unbegründeten „autochthonen“ motorischen Phänomenen wie etwa Tremor, Athetose usw. mit verständlichen, durch psychologische Motivation bewirkten Ausdrucksbewegungen.[4]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Peters, Uwe Henrik: Lexikon Psychiatrie, Psychotherapie, Medizinische Psychologie Urban & Fischer, München 62007, ISBN-13: 978-3-437-15061-6
- ↑ Hallowell, Edward M. & John Ratey: Zwanghaft zerstreut. oder: Die Unfähigkeit, aufmerksam zu sein. rororro Reinbek bei Hamburg 2000, ISBN 3-49960773-5, zu Stw. „sprachliche Entwicklung“: Seite 62, zu Stw. „Behandlung mit Antidepressiva“: Seite 356, zu Stw. „Kombination mit manisch depressiver Symptomatik“: Seite 231 ff.
- ↑ Rothenberger, Aribert & Klaus-Jürgen Neumärker: Wissenschaftsgeschichte der ADHS: Kramer-Pollnow im Spiegel der Zeit. Verlag Steinkopf, Darmstadt 2005, ISBN 3-7985-1552-2, Seite 162-166, siehe besonders Fußnoten 3 und 4 auf Seite 166; fernladbarer Text
- ↑ Jaspers, Karl: Allgemeine Psychopathologie. Springer, Berlin 91973, ISBN 3-540-03340-8, 1. Teil: Die Einzeltatbestände des Seelenlebens, 2. Kap.: Die objektiven Leistungen Seelenlebens (Leistungspsychologie), § 4 Motorik, Seite 152 ff.