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Motilität

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Motilität (>lat. movere = bewegen) ist mit „Bewegungsvermögen“ zu übersetzen. I.e.S. sind darunter nur die unwillkürlichen Bewegungsabläufe zu verstehen, wie z.B. die Motilität des Magens, des Darms oder des Herzens. I.w.S. ist Motilität als gleichbedeutend mit Motorik, d.h. mit Willkürbewegungen anzusehen.[1]

Paradoxe Definition?

Diese anscheinend paradoxe Definition, die zwei gegensätzliche Definitionen als i.e.S. und I.w.S. in sich vereinigt, kann aufgrund der geschichtlichen Herleitung der Begriffe Motilität und Motorik im 19. Jahrhundert verstanden werden. Damals versuchte man, die Psychiatrie unter neurologischen Gesichtspunkten zu betrachten. Für diese Haltung ist stellvertretend Carl Wernicke (1848-1905) zu nennen. Er untersuchte die sog. Motilitätspsychosen bei verschiedenen Geisteskranken und verstand darunter eine neurologisch zu definierende Störung. Noch Jaspers definierte 1913 ebenso die Störungen der Motilität als neurologische Ausfälle, die als scharf lokalisierbare und eng umschriebene Störungen des Gehirns zu verstehen sind. Dies kommt der oben beschriebenen Definition von Motilität i.e.S sehr nahe. Psychotische Störungen der Bewegungserscheinungen nannte er Störungen der Motorik.[2] Da es aber alle Formen von Übergängen zwischen nichtpsychologisch verursachten Störungen der Bewegung und psychologisch motivierten Störungen gibt, wie z.B. die Apraxien und Aphasien als Musterbeispiele der neuropsychologischen Syndrome wurde der ursprüngliche Gehalt des Begriffes Motilität immer weiter ausgeweitet, wobei jedoch der Begriff Motorik seine ursprüngliche Bedeutung beibehielt.

Einzelnachweise

  1. Boss, Norbert (Hrsg.): Roche Lexikon Medizin. Hoffmann-La Roche AG und Urban & Schwarzenberg, München, 21987, ISBN 3-541-13191-8; Seite 1161, vgl.a. fernladbaren Text 52003 des Lexikons
  2. Jaspers, Karl: Allgemeine Psychopathologie. Springer, Berlin 91973, ISBN 3-540-03340-8, 1. Teil: Die Einzeltatbestände des Seelenlebens, 2. Kap.: Die objektiven Leistungen des Seelenlebens (Leistungspsychologie), § 4 Motorik, Seite 151