
PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Friedrich II. (HRR)
😃 Profil: Friedrich II. | ||
---|---|---|
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 26. Dezember 1194 | |
Geburtsort | Iesi bei Ancona | |
Sterbedatum | 13. Dezember 1250 | |
Sterbeort | Fiorentino in Apulien |
Friedrich II. (* 1194 in Iesi bei Ancona; † 1250 in Fiorentino/Apulien) war ab dem Jahr 1198[1] König von Sizilien, ab 1212 deutscher König und von 1220 bis zu seinem Tode Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Nach einem ruhmvollen und erfolgreichen Kreuzzug[2] war er ab 1229 außerdem König von Jerusalem. Er entstammte der Dynastie der Hohenstaufer.
Er wurde schon zu Lebzeiten wegen seiner toleranten Herrschaftsform, seinen naturwissenschaftlichen Fähigkeiten und seiner Art der Regierungsform in und außerhalb Europas bewundert. Man nannte ihn schon frühzeitig das "Staunen der Welt" (lat. stupor mundi).[3] Seine politischen Aktivitäten waren nicht immer von Glück und Erfolg gekrönt. Für das friedliche Zusammenleben von Christen, Juden und Moslems setzte er Maßstäbe, die in seiner Zeit einzigartig waren.[4][5]
Familie
Friedrich war der Sohn des Stauferkaisers Heinrich VI. und seiner Frau Konstanze, der Tochter von Siziliens erstem normannischen König Roger II.. Seine Kindheit verbrachte Friedrich in Palermo. Friedrichs erste Ehe mit Konstanze von Aragón vermittelte Papst Innozenz III., als dieser gerade 14 Jahre alt war. Die Ehe wurde im August 1209 in Palermo geschlossen. Am 23. Juni 1222 starb Konstanze nach 13 Ehejahren in Catania. 1225 heiratete er in Brindisi die knapp 14jährige Königin von Jerusalem, Isabella II.. Nach nur zweieinhalb Jahren starb Isabella 1228 an den Folgen der Geburt des gemeinsamen Sohnes Konrad IV., der später römisch-deutscher König wurde. Die dritte Ehe ging der mittlerweile 40jährige Friedrich 1235 in Worms mit Isabella Plantagenet ein. Sie war die Schwester König Heinrichs III. von England. Friedrich hatte daneben im Laufe seines Lebens mit mindestens zehn weiteren Frauen eine Beziehung und wahrscheinlich wenigstens 20 Kinder.[6] Einige Nachrichten über Affären des Kaisers dürften aber der päpstlichen Propaganda geschuldet sein, die ihn als Wüstling und daher für die Herrschaft ungeeignet darstellte.[7]
Wirkung
Friedrich war ein philosophisch, mathematisch und naturwissenschaftlich sehr interessierter Mensch. So berief er bedeutende Forscher, Philosophen und Dichter aus verschiedensten Ländern an seinen Hof. Seine besondere Liebe galt der Falknerei. Sein wissenschaftliches Werk über Vögel und die Falknerei mit dem Titel De arte venandi cum avibus gilt bis heute als Standardwerk zum Thema. In einer 1927 veröffentlichten Biographie stilisierte der deutsch-jüdische Historiker Ernst Kantorowicz den Staufer zu einer idealen Herrscherpersönlichkeit hoch.
In einem von starrer Orthodoxie und Grausamkeit geprägten Zeitalter erschien Friedrich II. den einen als Wunder, den anderen aber als unbegriflich und sogar als Skandal. Später erregte er das Missfallen der national gesinnten, rationalistischen und bürgerlichen Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts. Dagegen hat er dann das leidenschaftliche Interesse der Neuromantik im 20. Jahrhundert erregt. [8]
Werdegang
Nach dem Tod seines Vaters ließ ihn seine Mutter in Palermo im Jahr 1198 zum König von Sizilien krönen. Bis zum Jahr 1208 war Papst Innozenz III. sein Vormund und übernahm die Regierungsgeschäfte. Friedrich setzte sich in der Wahl zum Deutschen König im Jahr 1215 gegen seinen Konkurrenten, den Welfen Otto IV. durch. 1220 wurde er dann in Rom zum Deutschen Kaiser gekrönt. Trotz seiner Ernennung zum Deutschen Kaiser hielt sich Friedrich auch weiterhin hauptsächlich in Sizilien auf. Sizilien baute er zu einem für die damalige Zeit modern und nach rationalen Grundsätzen verwalteten Staat aus. Im Deutschen Reich und in Oberitalien hatte er weniger Erfolg. Hier war er fast ständig in unzählige und für ihn meist wenig erfolgreiche Auseinandersetzungen verwickelt, so dass seine Machtstellung dort immer äußerst insicher war.[9] 1227 wurde er vom Papst wegen eines versprochenen und noch nicht ausgeführten Kreuzzuges mit dem Kirchenbann belegt. Doch wurde der Kreuzzug nur wegen eines Seuchenausbruchs in Brindisi[10] vorübergehend beendet. Ein Jahr später setzte er den Kreuzzug fort und wurde im Rahmen dieses Unternehmens zum König von Jerusalem gekrönt.
Vorgänger Otto IV. |
Römisch-Deutscher Kaiser 1212–1250 |
Nachfolger Konrad IV. |
Literatur
- Eberhardt Horst: Friedrich der Staufer, Claasen-Verlag GmbH, Düsseldorf, 1977
- Olaf B. Rader: Friedrich II. Der Sizilianer auf dem Kaiserthron. Eine Biographie. 4., durchgesehene Auflage. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-60485-0, siehe Rezension.
Vergleich zu Wikipedia
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ mit 4 Jahren nur nominell und nicht wirklich
- ↑ Dieser Kreuzzug wurde der einzige, welcher friedlich und erfolgreich war
- ↑ Udo Sauter: Die 101 wichtigsten Personen der Weltgeschichte, C. H. Beck, München, 4. Aufl., 2006, Seite 31
- ↑ Gunther Wolf: Kaiser Friedrich II. und die Juden / Ein Beispiel für den Einfluß der Juden auf die mittelalterliche Geistesgeschichte, in Paul Wilpert (Hrsg.): Judentum im Mittelalter / Beiträge zum christlich-jüdischen Gespräch, De Gruyter, 2015, S. 435
- ↑ Joseph Rovan: Geschichte der Deutschen / Von den Ursprüngen bis heute, Carl Hanser Verlag, 1995, S. 133
- ↑ Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 42.
- ↑ Olaf B. Rader: Kaiser Friedrich II. München 2012, S. 42.
- ↑ Joseph Rovan: Geschichte der Deutschen / Von den Ursprüngen bis heute, Carl Hanser Verlag, 1995, S. 132
- ↑ Klaus van Eickels: Friedrich II., in Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters - Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I., München, 2003, Seite 293 ff.
- ↑ Hubert Houben: Kaiser Friedrich II: 1194-1250: Herrscher, Mensch und Mythos. Stuttgart: W. Kohlhammer 2008 (= Kohlhammer Urban Taschenbücher; 618), ISBN 978-3-17-018683-5, S. 47.