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Spielmannsepik: Unterschied zwischen den Versionen

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Über die Verfasser der Spielmannsepik kann man bis heute fast nichts mit Sicherheit aussagen: Weder ihren Stand noch ihre Heimat oder gar ihr Name ließen sich ernitteln. Seitdem der Spielmann als Verfasser dieser litaerarischen Werke in Zweifel gezogen wird, schreiben zahlreiche Germanisten die Spielmannsepen [[Kleriker|geistlichen]] Dichtern zu oder suchen die Autoren im Umkreis des [[Adel]]s,ohne dafür allerdings eindeutige Zeugnisse beibringen zu können. Neueren literatur[[Soziologie|soziologischen]] Untersuchungen zufolge waren die Verfasser der Spielmannsepen in den mittelalterlichen Städten beheimatet und gehörten vornehmlich der Schicht der städtischen Intelligenz an. Diese Auffassung dürfte eine brauchbare Arbeitshypothese darstellen, denn dass zwischen der Spielmannsdichtung und den seit Mitte des 12. Jahrhunderts als Zentren des Handels und Handwerks erstarkenden deutschen Städten engere Beziehungen bestanden haben müssen, lässt sich aus den Werken selber schlussfolgern.  
Über die Verfasser der Spielmannsepik kann man bis heute fast nichts mit Sicherheit aussagen: Weder ihren Stand noch ihre Heimat oder gar ihr Name ließen sich ernitteln. Seitdem der Spielmann als Verfasser dieser litaerarischen Werke in Zweifel gezogen wird, schreiben zahlreiche Germanisten die Spielmannsepen [[Kleriker|geistlichen]] Dichtern zu oder suchen die Autoren im Umkreis des [[Adel]]s,ohne dafür allerdings eindeutige Zeugnisse beibringen zu können. Neueren literatur[[Soziologie|soziologischen]] Untersuchungen zufolge waren die Verfasser der Spielmannsepen in den mittelalterlichen Städten beheimatet und gehörten vornehmlich der Schicht der städtischen Intelligenz an. Diese Auffassung dürfte eine brauchbare Arbeitshypothese darstellen, denn dass zwischen der Spielmannsdichtung und den seit Mitte des 12. Jahrhunderts als Zentren des Handels und Handwerks erstarkenden deutschen Städten engere Beziehungen bestanden haben müssen, lässt sich aus den Werken selber schlussfolgern. <ref>Gretel und Wolfgang Hecht (Hrsg.): ''Deutsche Spielmannsdichtungen des Mittelalters / Nacherzählt und herausgegeben von Gretel und Wolfgang Hecht'', Insel-Verlag Anton Kippenberg, Leipzig, 1977, S. 250 und 251</ref> 
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Literatur]]
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[[Kategorie:Mittelalter]]
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Version vom 27. September 2024, 04:02 Uhr

Als Spielmannsepik bzw. Spielmannsdichtung hat die Germanistik bereits seit dem 19. Jahrhundert eine Gruppe von fünf mittelalterlichen Erzähldichtungen bezeichnet. Man meinte lange Zeit, dass nur die fahrenden Spielleute, die sich ihren Lebensunterhalt mit musikalisch-literarischen Vorführungen verdienten, solche auf Unterhaltung berechneten Literaturwerke geschaffen haben könnten. Diese Einschätzung ist wird in der Forschung inzwischen allerdings sehr kritisch gesehen: So gibt es keinen einzigen zeitgenössischen Beleg dafür, dass die Spielleute tatsächlich die Verfasser, Bearbeiter oder wenigstens Verbreiter jener fünft Versromane waren. Deshalb spricht die Forschung heute lieber vom "spielmännischen Stil" und setzt die Worte Spielmannsepik und Spielmannsdichtung oft zwischen einschränkende Anführungszeichen. [1] [2] Die fünf der Spielmannsepik zugerechneten Werke sind:

  1. König Rother
  2. Herzog Ernst
  3. Salman und Morolf
  4. König Oswald
  5. Orendel

Über die Verfasser der Spielmannsepik kann man bis heute fast nichts mit Sicherheit aussagen: Weder ihren Stand noch ihre Heimat oder gar ihr Name ließen sich ernitteln. Seitdem der Spielmann als Verfasser dieser litaerarischen Werke in Zweifel gezogen wird, schreiben zahlreiche Germanisten die Spielmannsepen geistlichen Dichtern zu oder suchen die Autoren im Umkreis des Adels,ohne dafür allerdings eindeutige Zeugnisse beibringen zu können. Neueren literatursoziologischen Untersuchungen zufolge waren die Verfasser der Spielmannsepen in den mittelalterlichen Städten beheimatet und gehörten vornehmlich der Schicht der städtischen Intelligenz an. Diese Auffassung dürfte eine brauchbare Arbeitshypothese darstellen, denn dass zwischen der Spielmannsdichtung und den seit Mitte des 12. Jahrhunderts als Zentren des Handels und Handwerks erstarkenden deutschen Städten engere Beziehungen bestanden haben müssen, lässt sich aus den Werken selber schlussfolgern. [3]

Einzelnachweise

  1. Gretel und Wolfgang Hecht (Hrsg.): Deutsche Spielmannsdichtungen des Mittelalters / Nacherzählt und herausgegeben von Gretel und Wolfgang Hecht, Insel-Verlag Anton Kippenberg, Leipzig, 1977, S. 250 und 251
  2. Martina Pastyříková: Herzog Ernst im Kontext der mittelalterlichen Dichtung, Magisterdiplomarbeit, Universität Brünn, 2011, S. 12 und 13
  3. Gretel und Wolfgang Hecht (Hrsg.): Deutsche Spielmannsdichtungen des Mittelalters / Nacherzählt und herausgegeben von Gretel und Wolfgang Hecht, Insel-Verlag Anton Kippenberg, Leipzig, 1977, S. 250 und 251