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Sowjetische Aktiengesellschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Sowjetische Aktiengesellschaft''' (kurz ''SAG'') war die [[Rechtsform]] für Wirtschaftsunternehmen in der [[Sowjetische Besatzungszone|SBZ]]/[[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], die von der [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland|sowjetischen Besatzungsmacht]] (SMAD) geleitet wurden. Hauptzweck der ''Sowjetischen Aktiengesellschaften'' war die Erfüllung von [[Reparation]]sansprüchen der [[Sowjetunion]] nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. Zu den SAG-Betrieben gehörten rund 200<ref>Christiane Künzel: ''Verwaltung Sowjetische [Staatliche] Aktiengesellschaften in Deutschland (SAG)''. In: Horst Möller, Alexandr O. Tschubarjan (Hrsg.): ''SMAD-Handbuch: Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland 1945–1949.'' Oldenbourg-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58696-1, S.&nbsp;391.</ref> in sowjetisches Eigentum überführte größere [[Industrie|Industriebetriebe]] in der SBZ/DDR mit insgesamt 300.000 Beschäftigten, die in zeitweise bis zu 35&nbsp;[[Aktiengesellschaft]]en organisiert waren. Die bereits 1945 enteigneten und ursprünglich für die [[Demontage ]] vorgesehenen Großbetriebe wurden 1946<ref>Befehls Nr.&nbsp;167 der SMAD vom 5. Juni 1946 ''Über den Übergang von Unternehmungen in Deutschland in das Eigentum der UdSSR auf Grund der Reparationsansprüche''</ref> als ''Sowjetische Aktiengesellschaften'' nach deutschem [[Aktienrecht]] neu gegründet. Dies markierte einen Wendepunkt in der Reparationspolitik der UdSSR, indem von der Demontage nun zur Entnahme von Reparationsleistungen aus der laufenden [[Produktion]] übergegangen. Ein Teil der SAG-Betriebe wurde neu aufgebaut. Dazu gehörten der größte Teil des [[Schiffbau]]s an der [[Ostsee]]küste und Teilbereiche des Schwermaschinenbaus. Hundertprozentiger Eigentümer blieb jedoch die Hauptverwaltung des sowjetischen Vermögens im Ausland beim [[Ministerrat der UdSSR]]. Die Betriebe unterstanden der SMAD. Der Anteil an der Industrieproduktion lag 1947 bei 20 %. Die Betriebe konnten später durch Rückkauf seitens der Länder in der SBZ bzw. der DDR erworben und in einen [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betrieb]] (VEB) überführt werden. Nach dem [[Aufstand vom 17.&nbsp;Juni 1953]] wurden rückwirkend zum 1.&nbsp;Januar 1954 die Reparationszahlungen eingestellt und die letzten 33 Betriebe als VEBs in Eigentum der DDR überführt.
'''Sowjetische Aktiengesellschaft''' (kurz ''SAG'') war die [[Rechtsform]] für Wirtschaftsunternehmen in der [[Sowjetische Besatzungszone|SBZ]]/[[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], die von der [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland|sowjetischen Besatzungsmacht]] (SMAD) geleitet wurden. Hauptzweck der ''Sowjetischen Aktiengesellschaften'' war die Erfüllung von [[Reparation]]sansprüchen der [[Sowjetunion]] nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. Zu den SAG-Betrieben gehörten rund 200<ref>Christiane Künzel: ''Verwaltung Sowjetische [Staatliche] Aktiengesellschaften in Deutschland (SAG)''. In: Horst Möller, Alexandr O. Tschubarjan (Hrsg.): ''SMAD-Handbuch: Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland 1945–1949.'' Oldenbourg-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58696-1, S.&nbsp;391.</ref> in sowjetisches Eigentum überführte größere [[Industrie|Industriebetriebe]] in der SBZ/DDR mit insgesamt 300.000 Beschäftigten, die in zeitweise bis zu 35&nbsp;[[Aktiengesellschaft]]en organisiert waren. Die bereits 1945 enteigneten und ursprünglich für die [[Demontage ]] vorgesehenen Großbetriebe wurden 1946<ref>Befehls Nr.&nbsp;167 der SMAD vom 5. Juni 1946 ''Über den Übergang von Unternehmungen in Deutschland in das Eigentum der UdSSR auf Grund der Reparationsansprüche''</ref> als ''Sowjetische Aktiengesellschaften'' nach deutschem [[Aktienrecht]] neu gegründet. Dies markierte einen Wendepunkt in der Reparationspolitik der UdSSR, indem von der Demontage nun zur Entnahme von Reparationsleistungen aus der laufenden [[Produktion]] übergegangen. Ein Teil der SAG-Betriebe wurde neu aufgebaut. Dazu gehörten der größte Teil des [[Schiffbau]]s an der [[Ostsee]]küste und Teilbereiche des Schwermaschinenbaus. Hundertprozentiger Eigentümer blieb jedoch die Hauptverwaltung des sowjetischen Vermögens im Ausland beim [[Ministerrat der UdSSR]]. Die Betriebe unterstanden der SMAD. Der Anteil an der Industrieproduktion lag 1947 bei 20 %. Die Betriebe konnten später durch Kauf seitens der Länder in der SBZ bzw. der DDR erworben und in einen [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betrieb]] (VEB) überführt werden. Nach dem [[Aufstand vom 17.&nbsp;Juni 1953]] wurden rückwirkend zum 1.&nbsp;Januar 1954 die Reparationszahlungen eingestellt und die letzten 33 Betriebe als VEBs in Eigentum der DDR überführt.


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Version vom 15. April 2024, 11:20 Uhr

Sowjetische Aktiengesellschaft (kurz SAG) war die Rechtsform für Wirtschaftsunternehmen in der SBZ/DDR, die von der sowjetischen Besatzungsmacht (SMAD) geleitet wurden. Hauptzweck der Sowjetischen Aktiengesellschaften war die Erfüllung von Reparationsansprüchen der Sowjetunion nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Zu den SAG-Betrieben gehörten rund 200[1] in sowjetisches Eigentum überführte größere Industriebetriebe in der SBZ/DDR mit insgesamt 300.000 Beschäftigten, die in zeitweise bis zu 35 Aktiengesellschaften organisiert waren. Die bereits 1945 enteigneten und ursprünglich für die Demontage vorgesehenen Großbetriebe wurden 1946[2] als Sowjetische Aktiengesellschaften nach deutschem Aktienrecht neu gegründet. Dies markierte einen Wendepunkt in der Reparationspolitik der UdSSR, indem von der Demontage nun zur Entnahme von Reparationsleistungen aus der laufenden Produktion übergegangen. Ein Teil der SAG-Betriebe wurde neu aufgebaut. Dazu gehörten der größte Teil des Schiffbaus an der Ostseeküste und Teilbereiche des Schwermaschinenbaus. Hundertprozentiger Eigentümer blieb jedoch die Hauptverwaltung des sowjetischen Vermögens im Ausland beim Ministerrat der UdSSR. Die Betriebe unterstanden der SMAD. Der Anteil an der Industrieproduktion lag 1947 bei 20 %. Die Betriebe konnten später durch Kauf seitens der Länder in der SBZ bzw. der DDR erworben und in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) überführt werden. Nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 wurden rückwirkend zum 1. Januar 1954 die Reparationszahlungen eingestellt und die letzten 33 Betriebe als VEBs in Eigentum der DDR überführt.

Andere Lexika





Einzelnachweise

  1. Christiane Künzel: Verwaltung Sowjetische [Staatliche] Aktiengesellschaften in Deutschland (SAG). In: Horst Möller, Alexandr O. Tschubarjan (Hrsg.): SMAD-Handbuch: Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland 1945–1949. Oldenbourg-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58696-1, S. 391.
  2. Befehls Nr. 167 der SMAD vom 5. Juni 1946 Über den Übergang von Unternehmungen in Deutschland in das Eigentum der UdSSR auf Grund der Reparationsansprüche