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Todesgedanke im Spätmittelalter: Unterschied zwischen den Versionen

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Felix Fäbri (Diskussion | Beiträge)
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Der neu aufkommende [[Holzschnitt]] bot einen Weg, die bildliche Darstellung des Todes in alle Schichten zu transportieren. Zusammen mit der Predigt konnte der Einmaldruck den Todesgedanken nur in einer sehr einfachen, unmittelbaren und auf Massenwirkung abgestelltenund lebhaften Darstellung grell und scharf wiedergeben. Das Bild des Todes verdichtete sich dadbei zu einem eher primitiven und volkstümlichen Bild. Als wichtigstes Element dieser Darstllungen tritt der Begriff der Vergänglichkeit hervor. Unter drei Aspekten wurde das Motiv der Vergänglichkeit thematisiert und beklagt:
Der neu aufkommende [[Holzschnitt]] bot einen Weg, die bildliche Darstellung des Todes in alle Schichten zu transportieren. Zusammen mit der Predigt konnte der Einmaldruck den Todesgedanken nur in einer sehr einfachen, unmittelbaren und auf Massenwirkung abgestelltenund lebhaften Darstellung grell und scharf wiedergeben. Das Bild des Todes verdichtete sich dadbei zu einem eher primitiven und volkstümlichen Bild. Als wichtigstes Element dieser Darstllungen tritt der Begriff der Vergänglichkeit hervor. Unter drei Aspekten wurde das Motiv der Vergänglichkeit thematisiert und beklagt:


* Die Klage über die Vergänglichkeit des Lebens und all seines Ruhms und seiner Pracht.
* Die Klage über die Vergänglichkeit des Lebens und all seines Ruhms und seiner Pracht. Die Klage über die Vergänglichkeit des Lebens ist uralt und war bereits in der [[Antike]], der [[islam]]ischen Welt und im christlichen [[Frühmittelalter]] verbreitet. So klagt der [[Cluniaszenser]]mönch [[Bernhard von Morlay]] um 1140:
 
:''"Est ubi gloria nunc Babylonia? Nunc ubi dirus Nabugondonsor, et Darii vigor, illeque Cyrus? Qualiter orbita viribus incita praeterierunt, fama relinquitur, illaque figitur, hi putruereunt. Nunc ubi curia, pompaque Julia? Caesar abisti! Te truculentur, orbe potentior ipse fuisti."''
 
* Die schaudernde Betrachtung der Verwesung des Leichnams der Verstorbenen.
* Die schaudernde Betrachtung der Verwesung des Leichnams der Verstorbenen.
* Das Motiv des [[Totentanz]]es, bei dem der Tod die Menschen plötzlich aus dem Leben reißt.
* Das Motiv des [[Totentanz]]es, bei dem der Tod die Menschen plötzlich aus dem Leben reißt.

Version vom 24. Oktober 2022, 10:35 Uhr

Die geistige Auseinandersetzung mit dem Tod spielte im Spätmittelalter ein große Rolle. Johan Huizinga schreibt dazu:

"Keine Zeit hat mit solcher Eindringlichkeit jedermann fort und fort den Todesgedanken eingeprägt wie das fünfzehnte Jahrhundert. Unaufhörlich hallt durch das Leben der Ruf des Memento mori. (…) Wohl hatte der Glaube auch früher den beständigen Gedanken an den Tod mit Ernst eingeschärft; doch die frommen Traktate des früheren Mittelalters erreichten nur jene, die ohnehin schon von der Welt geschieden waren. Erst seitdem mit dem Aufkommen der Bettelorden die Volkspredigt sich entwickelt hatte, schwoll die Ermahnung zu einem drohenden Chor an, der mit der Heftigkeit einer Fuge die Welt durchschallte." [1]

Der neu aufkommende Holzschnitt bot einen Weg, die bildliche Darstellung des Todes in alle Schichten zu transportieren. Zusammen mit der Predigt konnte der Einmaldruck den Todesgedanken nur in einer sehr einfachen, unmittelbaren und auf Massenwirkung abgestelltenund lebhaften Darstellung grell und scharf wiedergeben. Das Bild des Todes verdichtete sich dadbei zu einem eher primitiven und volkstümlichen Bild. Als wichtigstes Element dieser Darstllungen tritt der Begriff der Vergänglichkeit hervor. Unter drei Aspekten wurde das Motiv der Vergänglichkeit thematisiert und beklagt:

"Est ubi gloria nunc Babylonia? Nunc ubi dirus Nabugondonsor, et Darii vigor, illeque Cyrus? Qualiter orbita viribus incita praeterierunt, fama relinquitur, illaque figitur, hi putruereunt. Nunc ubi curia, pompaque Julia? Caesar abisti! Te truculentur, orbe potentior ipse fuisti."
  • Die schaudernde Betrachtung der Verwesung des Leichnams der Verstorbenen.
  • Das Motiv des Totentanzes, bei dem der Tod die Menschen plötzlich aus dem Leben reißt.

Literatur

  • Johan Huizinga: Herbst des Mittelalters, Alfred Kröner Verlag, 7. Aufl., Stuttgart, 1953

Internetlinks

Quellen

  1. Johan Huizinga: Herbst des Mittelalters, Alfred Kröner Verlag, 7. Aufl., Stuttgart, 1953, Seite 143