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Maurice El Médioni: Unterschied zwischen den Versionen

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Während des Unabhängigkeitskrieges zwischen Algerien und Frankreich und auch nach der Unabhängigkeit des Landes nahm der [[Antisemitismus]] der arabischen Mehrheitsbevölkerung erschreckende, nie da gewesene Ausmaße an, so dass Maurice El Médioni wie die meisten im Maghreb lebenden Juden seine Heimat verließ. Er migrierte 1961 nach [[Israel]] und wanderte danach - da er Probleme hatte in dem damals mehrheitlich westlich-[[Aschkenasim|aschkenasisch]] geprägten Land akzeptiert zu werden - nach Frankreich aus, wo er in [[Paris]] und später in [[Marseille]] lebte. Maurice El Médioni meinte zu seiner quasi erzwungenen Auswanderung aus seiner algerischen Heimat später:
Während des Unabhängigkeitskrieges zwischen Algerien und Frankreich und auch nach der Unabhängigkeit des Landes nahm der [[Antisemitismus in islamischen Ländern|Antisemitismus der arabischen Mehrheitsbevölkerung]] erschreckende, nie da gewesene Ausmaße an, so dass Maurice El Médioni wie die meisten im Maghreb lebenden Juden seine Heimat verließ. Er migrierte 1961 nach [[Israel]] und wanderte danach - da er Probleme hatte in dem damals mehrheitlich westlich-[[Aschkenasim|aschkenasisch]] geprägten Land akzeptiert zu werden - nach Frankreich aus, wo er in [[Paris]] und später in [[Marseille]] lebte. Maurice El Médioni meinte zu seiner quasi erzwungenen Auswanderung aus seiner algerischen Heimat später:


:''"Wir haben Algerien verlassen, obwohl wir dort ein sehr gutes Leben hatten. Wenn Sie einen marokkanischen oder tunesischen Juden fragen, werden Sie die gleiche Antwort erhalten: Wir hatten ein gutes Leben mit Brot, Butter und Honig. Wenn Sie ein Land aus eigenem Willen verlassen, um Ihr Glück zu suchen und sich selber sagen "Ich werde nach Amerika oder Kanada gehen", bereuen sie nichts, weil Sie sich entschieden haben, Ihr Glück zu finden. Aber wenn Sie sich in Ihrem Land wohl fühlen und Ihnen dann jemand sagt: "Geh weg! Du hast hier nichts mehr zu suchen! Wir wollen unsere Unabhängigkeit und für dich ist hier kein Platz mehr!", dann ist das eine Tragödie. Dies wiederfuhr den Juden Algeriens. Dies erlebten alle Juden Nordafrikas."'' <ref>Im Original: ''"We left Algeria even though we had a very good life there. Ask any Moroccan or Tunisian Jew, and you will get the same answer: We had a good life of bread, butter and honey. When you leave a country by your own will, in order to change your luck, and you tell yourself, "I`ll go to America or Canada", you regret nothing because it`s you who chose to change your luck. But when you are feeling good in your country, and then someone tells you, "Go away! You have nothing more to do here! We want our independence, and you have no place here anymore!", this is a tragedy. This is what happened to the Jews of Algeria. This is what happened to all the Jews of North Africa."''; eigene Übersetzung nach [https://www.youtube.com/watch?v=2daUi2Ym05M Notes of Exile - Maurice El Medioni documentary movie]</ref>   
:''"Wir haben Algerien verlassen, obwohl wir dort ein sehr gutes Leben hatten. Wenn Sie einen marokkanischen oder tunesischen Juden fragen, werden Sie die gleiche Antwort erhalten: Wir hatten ein gutes Leben mit Brot, Butter und Honig. Wenn Sie ein Land aus eigenem Willen verlassen, um Ihr Glück zu suchen und sich selber sagen "Ich werde nach Amerika oder Kanada gehen", bereuen sie nichts, weil Sie sich entschieden haben, Ihr Glück zu finden. Aber wenn Sie sich in Ihrem Land wohl fühlen und Ihnen dann jemand sagt: "Geh weg! Du hast hier nichts mehr zu suchen! Wir wollen unsere Unabhängigkeit und für dich ist hier kein Platz mehr!", dann ist das eine Tragödie. Dies wiederfuhr den Juden Algeriens. Dies erlebten alle Juden Nordafrikas."'' <ref>Im Original: ''"We left Algeria even though we had a very good life there. Ask any Moroccan or Tunisian Jew, and you will get the same answer: We had a good life of bread, butter and honey. When you leave a country by your own will, in order to change your luck, and you tell yourself, "I`ll go to America or Canada", you regret nothing because it`s you who chose to change your luck. But when you are feeling good in your country, and then someone tells you, "Go away! You have nothing more to do here! We want our independence, and you have no place here anymore!", this is a tragedy. This is what happened to the Jews of Algeria. This is what happened to all the Jews of North Africa."''; eigene Übersetzung nach [https://www.youtube.com/watch?v=2daUi2Ym05M Notes of Exile - Maurice El Medioni documentary movie]</ref>   

Version vom 31. Oktober 2020, 10:23 Uhr

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😃 Profil: El Médioni, Maurice
Beruf Musiker
Persönliche Daten
18. Oktober 1928
Oran
19. August 2012
Vence


Maurice El Médioni (* 18. Oktober 1928 in Oran; gest. 19. August 2012 im französischen Vence) war ein jüdischer Pianist und Komponist im Bereich des andalusisch-arabischen Musikstils nūbah, des algerischen Raï und der arabischen sowie sephardischen Musik. Er war einer der ersten, der das Klavier - eigentlich aufgrund seiner westlichen Stimmung in festen Halbtönen das für arabische Musik am wenigsten geeignete Musikinstrument - in der arabischen Musik etablierte.

Vita

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Maurice El Médioni am Klavier

Sein Vater Jacob El Mediouni, der zusammen mit seinem Bruder, dem als Saoud l`Oranais bekannten Musiker Messaoud El Médioni in Oran das Cafe Sultane Saoud betrieb, [1] [2] starb als Maurice sechs Jahre alt war. [3] Ab dem Alter von neun Jahren brachte er sich selber durch Nachspielen von Songs aus dem Radio das Klavierspiel bei. Die Landung der US-Truppen in Oran am 8. November 1942 empfand Maurcie El Mediouni genauso wie die meisten anderen Juden des Landes als Befreiung von dem mit den Nazis kollaboriendem Vichy-Regime, unter der er ab 1941 als Jude nicht mehr die Schule besuchen durfte. [4]

Er übte verschiedene Jobs für die US-Armee aus, und spielte unter anderem für die Amerikaner in deren Bar/Club Klavier. Dabei kam er in Kontakt mit amerikanischer Musik wie Jazz, Boogie-Woogie und Rumba, für die er sich dann zeitlebens begeisterte.

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Während des Unabhängigkeitskrieges zwischen Algerien und Frankreich und auch nach der Unabhängigkeit des Landes nahm der Antisemitismus der arabischen Mehrheitsbevölkerung erschreckende, nie da gewesene Ausmaße an, so dass Maurice El Médioni wie die meisten im Maghreb lebenden Juden seine Heimat verließ. Er migrierte 1961 nach Israel und wanderte danach - da er Probleme hatte in dem damals mehrheitlich westlich-aschkenasisch geprägten Land akzeptiert zu werden - nach Frankreich aus, wo er in Paris und später in Marseille lebte. Maurice El Médioni meinte zu seiner quasi erzwungenen Auswanderung aus seiner algerischen Heimat später:

"Wir haben Algerien verlassen, obwohl wir dort ein sehr gutes Leben hatten. Wenn Sie einen marokkanischen oder tunesischen Juden fragen, werden Sie die gleiche Antwort erhalten: Wir hatten ein gutes Leben mit Brot, Butter und Honig. Wenn Sie ein Land aus eigenem Willen verlassen, um Ihr Glück zu suchen und sich selber sagen "Ich werde nach Amerika oder Kanada gehen", bereuen sie nichts, weil Sie sich entschieden haben, Ihr Glück zu finden. Aber wenn Sie sich in Ihrem Land wohl fühlen und Ihnen dann jemand sagt: "Geh weg! Du hast hier nichts mehr zu suchen! Wir wollen unsere Unabhängigkeit und für dich ist hier kein Platz mehr!", dann ist das eine Tragödie. Dies wiederfuhr den Juden Algeriens. Dies erlebten alle Juden Nordafrikas." [5]
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Maurice El Médioni im Jahr 1935 mit dem jüdischen Musiker Lili Labassi

Literatur

  • Maurice El Médioni: Maurice El Médioni - A Memoir / From Oran to Marseilles (1936-1990), Watkins Media Limited, 2017
  • Ruth F. Davis: Musical Exodus - Al-Andalus and Its Jewish Diasporas, Scarecrow Press, 2015, Seite 150 ff.
  • Christopher Benno Silver: Jews, Music-Making, and the Twentieth Century Maghrib, Dissertation an der University of California, 2017

Weblinks

Andere Wikis

Video und Audio

Einzelnachweise

  1. Tony Langlois: Jewish Musicians in the Musique Orientale of Oran Algeria; in Ruth F. Davis: Musical Exodus - Al-Andalus and Its Jewish Diasporas, Rowman & Littlefield Publishers, 2015, S. 150
  2. www.musique.rfi.fr
  3. Maurice El Médioni: Maurice El Médioni - A Memoir / From Oran to Marseilles (1936-1990), Watkins Media Limited, 2017
  4. Christopher Benno Silver: Jews, Music-Making, and the Twentieth Century Maghrib, Dissertation an der University of California, 2017, S. 158
  5. Im Original: "We left Algeria even though we had a very good life there. Ask any Moroccan or Tunisian Jew, and you will get the same answer: We had a good life of bread, butter and honey. When you leave a country by your own will, in order to change your luck, and you tell yourself, "I`ll go to America or Canada", you regret nothing because it`s you who chose to change your luck. But when you are feeling good in your country, and then someone tells you, "Go away! You have nothing more to do here! We want our independence, and you have no place here anymore!", this is a tragedy. This is what happened to the Jews of Algeria. This is what happened to all the Jews of North Africa."; eigene Übersetzung nach Notes of Exile - Maurice El Medioni documentary movie

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