Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Schön, dass Sie da sind!

PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Mathildische Güter: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kulturspion (Diskussion | Beiträge)
Die Seite wurde neu angelegt: „Bei den '''Mathildischen Gütern''' handelte es sich um ein nicht zusammenhängendes, ausgedehntes mittelalterliches Territorium in der Toskana, in der…“
 
Kulturspion (Diskussion | Beiträge)
kürzer
Zeile 1: Zeile 1:
Bei den '''Mathildischen Gütern''' handelte es sich um ein nicht zusammenhängendes, ausgedehntes [[mittelalter]]liches Territorium in der [[Toskana]], in der [[Emilia (Region)|Emilia]] und der [[Lombardei]], das vor allem im 12. Jahrhundert eine entscheidende Rolle für die Italienpolitik deutscher Könige und römisch-deutscher Kaiser sowie die Territorialpolitik der Päpste spielte.
Bei den '''Mathildischen Gütern''' handelte es sich um ein nicht zusammenhängendes, ausgedehntes [[mittelalter]]liches Territorium in der [[Toskana]], in der [[Emilia (Region)|Emilia]] und der [[Lombardei]], das vor allem im 12. Jahrhundert eine entscheidende Rolle für die Italienpolitik deutscher Könige und römisch-deutscher Kaiser sowie die Territorialpolitik der Päpste spielte.


Ihren Namen haben die Mathildischen Güter von [[Mathilde von Canossa]], 1069 bis zu ihrem Tod 1115 regierte sie selbständig als [[Markgraf|Markgräfin]] auf der [[Canossa (Burg)|Burg Canossa]]. Ihr weit gestreuter Herrschaftsbereich umfasste die Toskana, [[Mantua]], [[Parma]], [[Reggio nell’Emilia|Reggio]], [[Piacenza]], [[Ferrara]], [[Modena]], einen Teil von [[Umbrien]], [[Spoleto]], den [[Kirchenstaat]] von [[Viterbo]] bis [[Orvieto]] und einen Teil der Mark [[Ancona]], teilweise als [[Allod]]ien, teilweise als Reichslehen. Um 1080 verschenkte sie ihre Güter in Ober- und Mittelitalien an den Heiligen Stuhl, von dem sie sie als Lehen zurückerhielt.<ref name="Bedürftig1">[[Friedemann Bedürftig]]: ''Die Staufer'', Darmstadt, 2006, ISBN 3-89678-288-6, S. 118f</ref> Bereits 1107 vermachte sie ihre Besitzungen dem Heiligen Stuhl. 1111 setzte sie zusätzlich Kaiser [[Heinrich V. (HRR)|Heinrich V.]] als Erben ein, nachdem sie ihn als ihren Lehnsherrn anerkannt hatte.<ref>[[Johannes Laudage]], ''Die Salier - Das erste deutsche Königshaus'', C.H. Beck, München, 3. Auflage 2011, ISBN 978-3-406-53597-0, S. 103</ref> Als sie 1115 starb, beanspruchten sowohl Papst [[Paschalis II.]] als auch Heinrich V. das Gebiet. Beide beriefen sich auf die Verfügungen Mathildes; der Kaiser beanspruchte zusätzlich verschiedene Territorien als [[Heimfall|heimgefallene]] Reichslehen. Es ist unklar, ob der Kaiser die frühere Schenkung Mathildes anerkannte.<ref name="Bedürftig1" />
Ihren Namen haben die Mathildischen Güter von [[Mathilde von Canossa]], 1069 bis zu ihrem Tod 1115 regierte sie selbständig als [[Markgraf|Markgräfin]] auf der [[Canossa (Burg)|Burg Canossa]]. Ihr weit gestreuter Herrschaftsbereich umfasste die Toskana, [[Mantua]], [[Parma]], [[Reggio nell’Emilia|Reggio]], [[Piacenza]], [[Ferrara]], [[Modena]], einen Teil von [[Umbrien]], [[Spoleto]], den [[Kirchenstaat]] von [[Viterbo]] bis [[Orvieto]] und einen Teil der Mark [[Ancona]], teilweise als [[Allod]]ien, teilweise als Reichslehen. Um 1080 verschenkte sie ihre Güter in Ober- und Mittelitalien an den [[Papst]], von dem sie sie als Lehen zurückerhielt.<ref name="Bedürftig1">[[Friedemann Bedürftig]]: ''Die Staufer'', Darmstadt, 2006, ISBN 3-89678-288-6, S. 118f</ref> Als sie 1115 starb, beanspruchten sowohl Papst [[Paschalis II.]] als auch Heinrich V. das Gebiet. Beide beriefen sich auf die Verfügungen Mathildes; der Kaiser beanspruchte zusätzlich verschiedene Territorien als [[Heimfall|heimgefallene]] Reichslehen. Es ist unklar, ob der Kaiser die frühere Schenkung Mathildes anerkannte.<ref name="Bedürftig1" />


{{PPA-Kupfer}}
{{PPA-Kupfer}}

Version vom 30. April 2020, 00:39 Uhr

Bei den Mathildischen Gütern handelte es sich um ein nicht zusammenhängendes, ausgedehntes mittelalterliches Territorium in der Toskana, in der Emilia und der Lombardei, das vor allem im 12. Jahrhundert eine entscheidende Rolle für die Italienpolitik deutscher Könige und römisch-deutscher Kaiser sowie die Territorialpolitik der Päpste spielte.

Ihren Namen haben die Mathildischen Güter von Mathilde von Canossa, 1069 bis zu ihrem Tod 1115 regierte sie selbständig als Markgräfin auf der Burg Canossa. Ihr weit gestreuter Herrschaftsbereich umfasste die Toskana, Mantua, Parma, Reggio, Piacenza, Ferrara, Modena, einen Teil von Umbrien, Spoleto, den Kirchenstaat von Viterbo bis Orvieto und einen Teil der Mark Ancona, teilweise als Allodien, teilweise als Reichslehen. Um 1080 verschenkte sie ihre Güter in Ober- und Mittelitalien an den Papst, von dem sie sie als Lehen zurückerhielt.[1] Als sie 1115 starb, beanspruchten sowohl Papst Paschalis II. als auch Heinrich V. das Gebiet. Beide beriefen sich auf die Verfügungen Mathildes; der Kaiser beanspruchte zusätzlich verschiedene Territorien als heimgefallene Reichslehen. Es ist unklar, ob der Kaiser die frühere Schenkung Mathildes anerkannte.[1]

Andere Lexika





Literatur

  • Dante Colli (Text), Pietro Parmiggiani (Illustrationen): Nel segno di Matilde. Artioli, Modena 1991, ISBN 88-7792-026-2.
  • Thomas Groß: Lothar III. und die Mathildischen Güter. Lang, Frankfurt/M. 1990, ISBN 3-631-42399-3 (zugl. Dissertation, Univ. Münster 1988).
  • Alfred Overmann: Gräfin Mathilde von Tuscien. Ihre Besitzungen; Geschichte ihres Gutes von 1115-1230 und ihre Regesten. Edition Minerva, Frankfurt/M. 1965 (Nachdr. d. Ausg. Innsbruck 1895).

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Friedemann Bedürftig: Die Staufer, Darmstadt, 2006, ISBN 3-89678-288-6, S. 118f