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Ihren Anfang nahm diese Revolution der [[Technik]] in [[England]]. In der Regel wird als Beginn die Weiterentwicklung der [[Dampfmaschine]] durch [[James Watt]] um [[1765]] angesehen. [[1771]] eröffnete zudem [[Richard Arkwright]] die erste Spinnfabrik, deren Maschinen allerdings noch mit Wasserrädern betrieben wurden. Die Umstellung der Spinnerei und Weberei auf Dampfmaschinen-Antrieb erfolgte [[1786]] und [[1789]]. | Ihren Anfang nahm diese Revolution der [[Technik]] in [[England]]. In der Regel wird als Beginn die Weiterentwicklung der [[Dampfmaschine]] durch [[James Watt]] um [[1765]] angesehen. [[1771]] eröffnete zudem [[Richard Arkwright]] die erste Spinnfabrik, deren Maschinen allerdings noch mit Wasserrädern betrieben wurden. Die Umstellung der Spinnerei und Weberei auf Dampfmaschinen-Antrieb erfolgte [[1786]] und [[1789]]. | ||
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Version vom 11. Februar 2019, 14:34 Uhr
Die Industrielle Revolution ist eine geschichtliche Epoche, wo der Mensch begann, seine Erzeugnisse industriell zu produzieren, was einem massiven Anstieg der hergestellten Mengen gleichkam.
Ihren Anfang nahm diese Revolution der Technik in England. In der Regel wird als Beginn die Weiterentwicklung der Dampfmaschine durch James Watt um 1765 angesehen. 1771 eröffnete zudem Richard Arkwright die erste Spinnfabrik, deren Maschinen allerdings noch mit Wasserrädern betrieben wurden. Die Umstellung der Spinnerei und Weberei auf Dampfmaschinen-Antrieb erfolgte 1786 und 1789.
Wirtschaftlich ging diese technische Revolution einher mit einer rationeller organisierten Landwirtschaft, die billigere Produkte auf den Markt brachte. Dadurch wurden die mittelständischen Bevölkerungsschichten in die Lage versetzt, die vermehrt angebotenen Gebrauchsgüter wie z.B. Textilien zu kaufen. Durch die rationellere Maschinen-Produktion sanken zusätzlich die Preise dieser Erzeugnisse, was einen weiteren Wachstumsschub zur Folge hatte. Zudem brachte das parallele Aufkommen der Dampf-Eisenbahn einen bedeutenden Fortschritt bei der Verteilung der Produkte auf die Märkte. Auch der Export nach Kontinentaleuropa nahm einen massiven Aufschwung. Der Schotte Adam Smith publizierte überdies 1776 sein Buch Reichtum der Nationen, das einen möglichst freien Markt ohne Staatseingriffe als besten Garanten für das Allgemeinwohl postulierte.
Verlierer waren die bisher im vorindustriellen Verlagssystem angestellten ländlichen und handwerklichen Heimwebereien und Heimspinnereien, die nicht mehr konkurrenzfähig waren. Sie verarmten entweder, konnten nur noch von ihrer Landwirtschaft leben oder verdingten sich in der neuen Industrie, die aber auch nur geringe Löhne bezahlte. Ab 1780 entwickelte sich deshalb in England die Ludditenbewegung, eine Bewegung, welche Fabriken stürmte und mechanische Webstühle zerstörte (Maschinenstürmer).
In Kontinentaleuropa setzte die Industrialisierung später ein, in Ansätzen ab ca. 1800 und auf breiter Basis ab Mitte des 19. Jahrhunderts.[1] Auch hier gab es vergebliche Aufstände dagegen, etwa die Weberaufstände in Schlesien. Die Anfangszeiten der Industrialisierung bis hinein in den Hochkapitalismus des späten 19. Jahrhunderts waren gekennzeichnet durch die Erzeugung eines verarmten Industrieproletariates.
Situation am Arbeitsmarkt
Durch etwas verbesserte Hygiene und Ernährung wuchs auch die ärmere Bevölkerung, und zudem setzte aufgrund der erwähnten verschlechterten Konkurrenzsituation der Heimindustrie eine Landflucht in die industriellen Zentren ein. Dieses Überangebot an Arbeitskräften nutzten die Unternehmer, um die Löhne niedrig zu halten, was Arbeiter-Armut erzeugte. Ein gewisser Ausgleich zu dieser Marktmacht der Unternehmer entstand erst ungefähr im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, als die Arbeiter und Arbeiterinnen begannen, sich in Gewerkschaften zu organisieren und damit eine bessere Verhandlungsmacht erreichten, etwa auch durch Streiks.
Literatur
- Friedrich Klemm: Geschichte der Technik
- Almut Bohnsack: Spinnen und Weben - Entwicklung von Technik und Arbeit
Fußnote
- ↑ Zur Veranschaulichung des dabei konsumseitig ablaufenden Wachstumsprozesses folg. statistische Zahlen: Von 1848 bis 1900 versechsfachte sich in Deutschland die Zahl der Kaufhäuser auf etwas unter 1000 Einheiten; der Jahresumsatz des gesamten Einzelhandels belief sich um 1900 auf etwa 25 Milliarden Reichsmark (Quelle: A.J. Mayer: Adelsmacht und Bürgertum, 1848 bis 1914).