PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:
Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Kommandant in Auschwitz (Buch von Martin Broszat): Unterschied zwischen den Versionen
Whorf (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
K Tod verlinkt |
||
Zeile 33: | Zeile 33: | ||
* ''Zwar war mir im ersten Moment die Losreissung von Auschwitz schmerzlich, weil ich durch die vielen schweren Aufgaben damit verwachsen war. Aber ich war dann doch froh, dass ich so von all dem befreit wurde.'' | * ''Zwar war mir im ersten Moment die Losreissung von Auschwitz schmerzlich, weil ich durch die vielen schweren Aufgaben damit verwachsen war. Aber ich war dann doch froh, dass ich so von all dem befreit wurde.'' | ||
Rudolf Höss wurde am 2. April [[1947]] vom Obersten Volksgericht Polens zum Tod verurteilt, das Urteil wurde dann am 16. April im Areal des KZ durch Erhängen vollstreckt. | Rudolf Höss wurde am 2. April [[1947]] vom Obersten Volksgericht Polens zum [[Tod]] verurteilt, das Urteil wurde dann am 16. April im Areal des KZ durch Erhängen vollstreckt. | ||
[[Kategorie:Holocaust]] | [[Kategorie:Holocaust]] | ||
[[Kategorie:Täter des Holocaust]] | [[Kategorie:Täter des Holocaust]] |
Version vom 11. Februar 2019, 07:36 Uhr
Im Buch Kommandant in Auschwitz präsentierte der Historiker Martin Broszat 1963 (in der ersten Auflage) autobiografische Aufzeichnungen des mehrjährigen Auschwitzer Lagerkommandanten Rudolf Höss. Nachstehend einige Zitate daraus, nötigenfalls mit einem Kommentar ergänzt.
Aus der Jugend-Zeit:
- Besonders die Pferde hatten es mir angetan.
- Ich beichtete auch diesen Vorfall treu und brav (Beichte zur Sünden-Vergebung in der röm.-kath. Kirche)
- Das Beicht-Geheimnis war von meinem Beichtvater verletzt worden, mein Vertrauen zum geheiligten Priesterstand war zerbrochen.
- Im folgenden Jahr starb plötzlich mein Vater. Ich kann mich nicht entsinnen, dass dieser Verlust mir besonders nahe ging.
Als Kriegsfreiwillger 1916 bis 1918:
- ...lernte ich, dass die eiskalte, durch nichts zu erschütternde Ruhe des Führenden entscheidend ist.
Als 23-Jähriger war Höss (er war damals bereits NSDAP-Mitglied) erstmals an einem brutalen Totschlag beteiligt. Broszat schreibt, dessen diesbezügliche Aufzeichnungen seien "stark zu seinen Gunsten stilisiert". 1934 sodann wurde Höss in die SS aufgenommen.
Erste KZ-Station war Dachau, dann wurde Höss ins Konzentrationslager Sachsenhausen versetzt. Von dort stammt folgende zynisch anmutende Beschreibung der Erschiessungen:
- Wie verschieden war doch das In-den-Tod-Gehen: Die Zeugen Jehovas in einer eigenartig zufriedenen - man kann sagen verklärten - Stimmung, in dem festen Bewusstsein, nun in das Reich Jehovas eingehen zu dürfen. Die Kriegsdienstverweigerer und Saboteure fest, gefasst und ruhig sich in ihr Schicksal fügend. Die Berufsverbrecher entweder zynisch frech, aber innerlich doch zitternd vor dem Ungewissen, oder dann tobend, sich wehrend, oder dann auch jammernd.
1940 bis 1943 war Höss Lager-Kommandant von Auschwitz und ab 1941 parallel mit der Vorbereitung der Vergasungen betraut. So berichtet er etwa von einer Art Test-Vergasung mit dem danach verwendeten Zyklon B an 900 russischen Kriegsgefangenen:
- Der Tod erfolgte in den vollgepfropften Zellen sofort nach Einwurf. Nur ein kurzes, schon fast ersticktes Schreien, und schon war es vorüber.... Die Russen gingen zuvor alle ganz ruhig in den Raum, da ihnen gesagt wurde, sie würden da entlaust...Beim Einwerfen schrien einige "Gas!", darauf ging ein mächtiges Brüllen los und ein Drängen nach den beiden Türen. Diese hielten aber den Druck aus....Die Leichen waren durchwegs ohne jegliche Verkrampfung....Es war befohlen, ich hatte es durchzuführen. Doch ich muss offen sagen, auf mich wirkte die Vergasung beruhigend.
Allgemein zu den (vorab jüdischen) Arbeitshäftlingen:
- Dazu die schwere, ungewohnte Arbeit und die immer weniger werdende Verpflegung. Hätte man die Häftlinge in Auschwitz gleich in die Gaskammern gebracht, wäre ihnen viele Qual erspart geblieben.
'Privates' nahe Auschwitz:
- Meine Frau hatte ihr Blumenparadies.
- Es wird wohl auch kein ehemaliger Häftling sagen können, das er je in unserem Haus irgendwie schlecht behandelt worden sei.
Nach der Beförderung 1943 zum KZ-Inspektionschef:
- Zwar war mir im ersten Moment die Losreissung von Auschwitz schmerzlich, weil ich durch die vielen schweren Aufgaben damit verwachsen war. Aber ich war dann doch froh, dass ich so von all dem befreit wurde.
Rudolf Höss wurde am 2. April 1947 vom Obersten Volksgericht Polens zum Tod verurteilt, das Urteil wurde dann am 16. April im Areal des KZ durch Erhängen vollstreckt.