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Samuel Benaroya: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Samuel Benaroyas Grab.PNG|thumb|300px|Grab des jüdischen Kantors Samuel Benaroya und seiner Ehefrau auf dem ''Machzikay Hadath Cemetery'' im [[USA|US]]-Bundesstaat [[Washington]]]]
[[Datei:Samuel Benaroyas Grab.PNG|thumb|300px|Grab des jüdischen Kantors Samuel Benaroya und seiner Ehefrau auf dem ''Machzikay Hadath Cemetery'' im [[USA|US]]-Bundesstaat [[Washington]]]]
* Benaroya wurde als jüngster von fünf Brüdern in eine im nordtürkischen Edirne lebende türkische Familie geboren. Sein Vater ''Haham Yitzhak Benaroya'' war fast 60 Jahre lang Kantor in Edirne. Im Alter von sechs Jahren sang Samuel Benaroya bereits im Chor der ''[[Synagoge]] Kahal Grande'' und war mit 17 Jahren deren Leiter. Drei Jahre später trat er der Maftirim-Bruderschaft bei. Diese aus Dichtern, Sängern und Komponisten bestehende Vereinigung pflegte seit dem 17. Jahrhundert die Musik und Poesie der im osmanischen Reich lebenden Juden und tauschte sich auch mit [[muslim]]ischen Künstlern und Anhängern der mystisch-islamischen [[Sufismus|Sufi]]-Bruderschaften aus. Regelmäßig traf man sich in der Synagoge um liturgische hebräische Dichtung musikalisch im Stil der osmanischen Hofmusik einzustudieren.
* Benaroya wurde als jüngster von fünf Brüdern in eine im nordtürkischen Edirne lebende türkische Familie geboren. Sein Vater ''Haham Yitzhak Benaroya'' war fast 60 Jahre lang Kantor in Edirne. Im Alter von sechs Jahren sang Samuel Benaroya bereits im Chor der ''[[Synagoge]] Kahal Grande'' und war mit 17 Jahren deren Leiter. Drei Jahre später trat er der Maftirim-Bruderschaft bei. Diese aus Dichtern, Sängern und Komponisten bestehende Vereinigung pflegte seit dem 17. Jahrhundert die Musik und Poesie der im osmanischen Reich lebenden Juden und tauschte sich auch mit [[muslim]]ischen Künstlern und Anhängern der mystisch-islamischen [[Sufismus|Sufi]]-Bruderschaften aus. Regelmäßig traf man sich in der Synagoge um liturgische hebräische Dichtung musikalisch im Stil der osmanischen Hofmusik einzustudieren. <ref>[https://www.academia.edu/3666746/Samuel_Benaroya_en_de_Maftirim_van_Edirne ''Samuel Benaroya and the Mafirim from Edirne'']</ref>
* Nach der Vertreibung der Juden aus Spanien Ende des 15. Jahrhunderts kamen viele Juden auch nach Edirne (früher ''Adrianopel''), wo bereits seit byzantinischer Zeit Juden lebten. Nach dem Zensus von 1906 lebten´über 20.000 Juden in der Stadt. Nach dem [[1. Weltkrieg]] ging diese Anzahl auf ungefähr 5.000 im Jahr 1927 zurück. Die Gründe dafür lagen in der neuen Randlage der Stadt in der nun verkleinerten Türkei, der Verarmung der Bevölkerung nach dem Krieg und einem zunehmenden [[Nationalismus]] und [[Antisemitismus]] in der Türkei. <ref>[http://www.jewishvirtuallibrary.org/edirne Artikel über dier Geschichte der juden in Edirne auf ''www.jewishvirtuallibrary.org'']</ref> <ref>Esther Benbassa und Aron Rodrigue: ''Sephardi Jewry - A History of the Judeo-Spanish Community 14th-20th Centuries'', University of California Press, 2000, S. 162 und 163</ref> 1934 ging Benaroya in die [[Schweiz]] und wurde Kantor eine türkisch-[[Sephardim|sephardischen]] Gemeinde in [[Genf]]. Einer der Gründe für seine Auswanderung mag auch das [[Pogrom]] von 1934 gewesen sein, bei dem auch in Edirne zahlreiche Juden und Christen von ihren muslimischen Mitbürgern ausgeraubt, vergewaltigt und ermordet wurden. <ref>[http://www.bpb.de/internationales/europa/tuerkei/181867/vertreibung-der-tuerkischen-juden Berna Pekesen: ''Die Vertreibung der türkischen Juden aus Thrakien 1934'']</ref> 1939 kehrte er kurz in die Türkei zurück, heiratete dort Elisa Benozio und kehrte mit seiner Ehefrau in die Schweiz zurück. Die Rückreise gestaltete sich dabei wegen der gerade begonnen [[2. Weltkrieg]]es als schwierig. Während des Krieges half Benaroya immer wieder, auch finanziell, in Not geratenen Glaubensbrüdern sowie Juden welche die Grenze vom besetzten [[Frankreich]] zur Schweiz passieren wollten.
* Nach der Vertreibung der Juden aus Spanien Ende des 15. Jahrhunderts kamen viele Juden auch nach Edirne (früher ''Adrianopel''), wo bereits seit byzantinischer Zeit Juden lebten. Nach dem Zensus von 1906 lebten´über 20.000 Juden in der Stadt. Nach dem [[1. Weltkrieg]] ging diese Anzahl auf ungefähr 5.000 im Jahr 1927 zurück. Die Gründe dafür lagen in der neuen Randlage der Stadt in der nun verkleinerten Türkei, der Verarmung der Bevölkerung nach dem Krieg und einem zunehmenden [[Nationalismus]] und [[Antisemitismus]] in der Türkei. <ref>[http://www.jewishvirtuallibrary.org/edirne Artikel über dier Geschichte der Juden in Edirne auf ''www.jewishvirtuallibrary.org'']</ref> <ref>Esther Benbassa und Aron Rodrigue: ''Sephardi Jewry - A History of the Judeo-Spanish Community 14th-20th Centuries'', University of California Press, 2000, S. 162 und 163</ref> 1934 ging Benaroya in die [[Schweiz]] und wurde Kantor eine türkisch-[[Sephardim|sephardischen]] Gemeinde in [[Genf]]. Einer der Gründe für seine Auswanderung mag auch das [[Pogrom]] von 1934 gewesen sein, bei dem auch in Edirne zahlreiche Juden und Christen von ihren muslimischen Mitbürgern ausgeraubt, vergewaltigt und ermordet wurden. <ref>[http://www.bpb.de/internationales/europa/tuerkei/181867/vertreibung-der-tuerkischen-juden Berna Pekesen: ''Die Vertreibung der türkischen Juden aus Thrakien 1934'']</ref> 1939 kehrte er kurz in die Türkei zurück, heiratete dort Elisa Benozio und kehrte mit seiner Ehefrau in die Schweiz zurück. Die Rückreise gestaltete sich dabei wegen der gerade begonnen [[2. Weltkrieg]]es als schwierig. Während des Krieges half Benaroya immer wieder, auch finanziell, in Not geratenen Glaubensbrüdern sowie Juden welche die Grenze vom besetzten [[Frankreich]] zur Schweiz passieren wollten.
* 1952 bot ihm die sephardisch Gemeinde ''Bikur Holim Congregation'' aus [[Seattle]] eine Anstellung als Kantor an. Benaroya nahm das Angebot an und migrierte mit seiner Familie in die [[USA]]. In Seattle wirkte er dann über 25 Jahre als Kantor. Während dieser Zeit half er auch bei der Gründung der ''Northwest Yeshiva High School''.   
* 1952 bot ihm die sephardisch Gemeinde ''Bikur Holim Congregation'' aus [[Seattle]] eine Anstellung als Kantor an. Benaroya nahm das Angebot an und migrierte mit seiner Familie in die [[USA]]. In Seattle wirkte er dann über 25 Jahre als Kantor. Während dieser Zeit half er auch bei der Gründung der ''Northwest Yeshiva High School''.   
* 1994 verstarb Benaroyas Ehefraua Elisa Benozio. Vier Jahre danach nahm der israelische Musikwissenschaftler [[Edwin Seroussi]] für das Album ''Ottoman Hebrew Sacred Songs'' unbegleitete Gesänge Benaroyas aus seiner türkischen Heimat auf.
* 1994 verstarb Benaroyas Ehefraua Elisa Benozio. Vier Jahre danach nahm der israelische Musikwissenschaftler [[Edwin Seroussi]] für das Album ''Ottoman Hebrew Sacred Songs'' unbegleitete Gesänge Benaroyas aus seiner türkischen Heimat auf.

Version vom 21. Juni 2018, 05:45 Uhr

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😃 Profil: Benaroya, Samuel
Persönliche Daten
28. Mai 1908
Edirne
27. November 2003
Seattle


Samuel Benaroya (* 28. Mai 1908 in Edirne; gest. 27. November 2003 in Seattle) war ein jüdischer Kantor und Komponist. Er gilt als einer der letzten Repräsentanten der über 400 Jahre zurückreichenden Tradition jüdischer Kantoren in der Türkei, die auch mit der osmanischen Hofmusik bestens vertraut waren. [1]

Vita

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Grab des jüdischen Kantors Samuel Benaroya und seiner Ehefrau auf dem Machzikay Hadath Cemetery im US-Bundesstaat Washington
  • Benaroya wurde als jüngster von fünf Brüdern in eine im nordtürkischen Edirne lebende türkische Familie geboren. Sein Vater Haham Yitzhak Benaroya war fast 60 Jahre lang Kantor in Edirne. Im Alter von sechs Jahren sang Samuel Benaroya bereits im Chor der Synagoge Kahal Grande und war mit 17 Jahren deren Leiter. Drei Jahre später trat er der Maftirim-Bruderschaft bei. Diese aus Dichtern, Sängern und Komponisten bestehende Vereinigung pflegte seit dem 17. Jahrhundert die Musik und Poesie der im osmanischen Reich lebenden Juden und tauschte sich auch mit muslimischen Künstlern und Anhängern der mystisch-islamischen Sufi-Bruderschaften aus. Regelmäßig traf man sich in der Synagoge um liturgische hebräische Dichtung musikalisch im Stil der osmanischen Hofmusik einzustudieren. [2]
  • Nach der Vertreibung der Juden aus Spanien Ende des 15. Jahrhunderts kamen viele Juden auch nach Edirne (früher Adrianopel), wo bereits seit byzantinischer Zeit Juden lebten. Nach dem Zensus von 1906 lebten´über 20.000 Juden in der Stadt. Nach dem 1. Weltkrieg ging diese Anzahl auf ungefähr 5.000 im Jahr 1927 zurück. Die Gründe dafür lagen in der neuen Randlage der Stadt in der nun verkleinerten Türkei, der Verarmung der Bevölkerung nach dem Krieg und einem zunehmenden Nationalismus und Antisemitismus in der Türkei. [3] [4] 1934 ging Benaroya in die Schweiz und wurde Kantor eine türkisch-sephardischen Gemeinde in Genf. Einer der Gründe für seine Auswanderung mag auch das Pogrom von 1934 gewesen sein, bei dem auch in Edirne zahlreiche Juden und Christen von ihren muslimischen Mitbürgern ausgeraubt, vergewaltigt und ermordet wurden. [5] 1939 kehrte er kurz in die Türkei zurück, heiratete dort Elisa Benozio und kehrte mit seiner Ehefrau in die Schweiz zurück. Die Rückreise gestaltete sich dabei wegen der gerade begonnen 2. Weltkrieges als schwierig. Während des Krieges half Benaroya immer wieder, auch finanziell, in Not geratenen Glaubensbrüdern sowie Juden welche die Grenze vom besetzten Frankreich zur Schweiz passieren wollten.
  • 1952 bot ihm die sephardisch Gemeinde Bikur Holim Congregation aus Seattle eine Anstellung als Kantor an. Benaroya nahm das Angebot an und migrierte mit seiner Familie in die USA. In Seattle wirkte er dann über 25 Jahre als Kantor. Während dieser Zeit half er auch bei der Gründung der Northwest Yeshiva High School.
  • 1994 verstarb Benaroyas Ehefraua Elisa Benozio. Vier Jahre danach nahm der israelische Musikwissenschaftler Edwin Seroussi für das Album Ottoman Hebrew Sacred Songs unbegleitete Gesänge Benaroyas aus seiner türkischen Heimat auf.

Literatur

Weblinks

Video und Audio

Andere Wikis

Einzelnachweise

  1. Samuel Benaroya and the Mafirim from Edirne
  2. Samuel Benaroya and the Mafirim from Edirne
  3. Artikel über dier Geschichte der Juden in Edirne auf www.jewishvirtuallibrary.org
  4. Esther Benbassa und Aron Rodrigue: Sephardi Jewry - A History of the Judeo-Spanish Community 14th-20th Centuries, University of California Press, 2000, S. 162 und 163
  5. Berna Pekesen: Die Vertreibung der türkischen Juden aus Thrakien 1934

Hinweis zur Verwendung

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