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Der Weg (Song): Unterschied zwischen den Versionen

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Persönlicher Geschmack von mir ... ich mag keine fetten und undifferenzierten Streicherarrangements ...
Zum formalen Aufbau ...
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=== Formaler Aufbau ===
=== Formaler Aufbau ===


''Anm.: Wird noch erstellt.''
Das Lied Der Weg besteht aus einer dreimaligen "Strophe" aus jeweils acht Takten. Ab Takt 25 folgt dann ein achttaktiger "Refrain" in melodisch deutlich höherer Lage.


=== Melodie ===
=== Melodie ===

Version vom 29. November 2011, 16:34 Uhr

Das Lied Der Weg ist ein Titel des deutschen Musikers Herbert Grönemeyer aus seinem Album Mensch aus dem Jahr 2002. Grönemeyer thematisiert in diesem Lied, wie auch in anderen Titeln des Albums, den kurz aufeinander folgenden Tod seiner Frau und seines Bruders im Jahr 1998 und die emotionale Wirkung dieser Ereignisse auf ihn.

Die Musik

Der 4`17 Minuten lange Titel ist zu circa 95 Prozent aus den üblichen Elementen einer Pop-Ballade aufgebaut.

Instrumentation

Er basiert instrumentationstechnisch nur auf in Mittellage gehaltenen E-Piano-Akkorden bzw. gebrochenen Dreiklängen, einer ab 1`08 dazutretenden Cello-Stimme meist unterhalb der Melodielinie, kurz darauf als Steigerung einsetzenden Streichern und natürlich Grönemeyers Stimme. Gegen Ende des Liedes ab 3`16 Minuten nimmt Grönemeyer dann das "dick-süßliche Streicherarrangement", [1] abgesehen von einem kurzen aber auffallenden Einsatz der tieferen Streicher (Celli und wohl auch Kontrabässe ab 3`37 Minuten), zunehmend zurück.

Formaler Aufbau

Das Lied Der Weg besteht aus einer dreimaligen "Strophe" aus jeweils acht Takten. Ab Takt 25 folgt dann ein achttaktiger "Refrain" in melodisch deutlich höherer Lage.

Melodie

Der maximale Tonambitus/Tonumfang der terzlastigen, und einige Oktavsprünge enthaltenem Melodie beträgt zwei Oktaven. Die auch vom Ausdruck in den "Strohen" zurückhaltend und von der Tonlage niedrige Melodielinie springt im "Refrain" (ab der Textstelle "Du hast jeden Raum ..."), in der er die Güte/Sanftmut/Stolz/etc. seiner Frau preist, um fast eine Oktave höher und wird von Grönemeyer auch spürbar emotionaler vorgetragen. [2]

Harmonik

Harmonisch verwendet der in F-Dur stehende Titel die üblichen tonleitereigenen Stufen von Tonika, Subdominante, Dominante und den dazugehörigen Moll-Parallelen. Verstärkt werden, was aber in Rockmusik (besonders in Balladen) nicht unüblich ist, Vorhaltsakkorde (F- bzw. Csus4) und erweiterte Akkorde (wie hier bsp. Bbadd2, Bb6, C6, C7 oder Bb#11) verwandt. Die Akkordfolge der ersten acht Takte (ohne die vorhergehenden vier Takte des Intros über F und Fsus4) lautet z.B.: F bzw. F/A - Bb bzw. Bbadd2 - F bzw. Fsus4 - Am - Bb bzw. Bb#11 - C bzw. Csus4 - Am - Bb bzw. Bb#11 - F bzw. F/C - C bzw. C/E - Dm - C - Bbm - Bb - F bzw. Fsus4. [3] Der restliche Titel läuft von den Akkordfolgen fast (einziger wesentlicher Unterschied ist hier der erstmalig im Titel auftretende Akkord Asus4 gegen Ende des Liedes) identisch ab. Harmonisch deutlich (und für den Hörer auch spontan spürbar) aus dem Rahmen fällt allerdings der Akkord Bbm, der erstmalig in Takt 10 (dann in Takt 18, 26 usw. - im Song bei Minute 0`37, 1`02, 1`28 usw. - auftritt). Man kann dies Bb-moll wohl am besten als kurzfristige - in klassischer Musikterminologie - Harmonische Rückung in im Quintenzirkel relativ weit entfernte Tonarten deuten.

Der Text

Grönemeyer beschreibt im Text das Leben mit seiner Frau, gemeinsame Erlebnisse, ihre Bemühungen und ihr vereinzeltes gemeinsames Scheitern, ihre charakterlichen Eigenschaften, seine Dankbarkeit ihr gegenüber, ihre Gefühle füreinander und seine Gefühle und Gedanken an sie nach ihrem Tod.

Mögliche Deutungen/Interpretationen

Wie fast immer bei Lyrik (und auch Musik) gibt es verschiedene und voneinander abweichende Interpretationen/Deutungen des Textes. Diese müssen nicht immer mit den ursprünglichen Intentionen des Texters/Komponisten (der häufig gar keine Veranlassung sieht, seinen eigenen Text/Musik zusätzlich noch zu interpretieren/deuten) zusammenhängen.

Grönemeyers eigene Deutungen

In der Special Edition des Best of Albums was muss, muss stellt Grönemeyer seine Beweggründe für Text und Musik von Der Weg dar:

"Der Weg ist sicherlich der Versuch, meiner Frau noch mal das entgegen zu bringen, was sie mir bedeutet. Aber gleichzeitig auch zu beschreiben, dass aus so einer Beziehung, trotz der Trauer und des Verlustes auch eine Kraft entsteht, weil man mit jemand zusammen und glücklich war. (...) Und gleichzeitig dann zum Schluss dieser Aufbruch nach vorne dann auch wieder. Ich denke, es ist dann immer wieder der Versuch, das Leben zurück zu gewinnen. Der Weg ist eine Ode an meine verstorbene Frau und gleichzeitig auch eine Ode ans Leben." [4]

Allerdings schränkt er - auch ausdrücklich in Bezug auf den Titel Der Weg - das Ausmaß der emotionalen Beteiligung des Komponisten/Texters am eigenen Werk etwas ein:

"Man singt über Gefühle, die man aber letztendlich stilisiert. Natürlich steckt darin eine Authentizität. Natürlich rührt man da in seinem eigenen Gefühlsleben. Jeder Song, auch ein politisches Lied, entsteht aus zutiefst persönlichen Gefühlen, einer persönlichen Wut. Letztendlich ist es trotzdem stilisiert. Aber dass man nach vorne geht, in dem was man singt, egal ob man über politische Dinge singt oder persönliche Dinge, deswegen wird es nicht zur Nabelschau und auch nicht zur Selbsttherapie, sondern man versucht halt, die Gefühle so intensiv wie möglich darzustellen. (...) Das Privateste und Persönlichste, das steckt in mir. Das erfährt niemand. Das trage ich mit mir rum. Es ist eine kleine Facette, ein Bruchteil meiner Emotionen und der Dinge, die in meinem Kopf sind - vielleicht sechs Prozent." [5]

Fremddeutungen

Über die Metaphern in Grönemeyers Texten und auch den Titel Der Weg haben anscheinend schon Menschen (was allerdings nicht viel heißen will) ihre Diplomarbeit geschrieben. [6] Besonders Theologen und Lehrer scheinen eine Vorliebe zu haben über den Text des Liedes, der allen möglichen Spekulationen Tür und Tor offen lässt, zu predigen bzw. zu dozieren.

So wird auf einer Seite mit Ratschlägen für den Gottesdient hervorgehoben, dass Grönemeyers Lied (aus welchem anscheinend ab und an schon Textfragmente in Todesanzeigen verwendet wurden) besonders Menschen in der Lebensmitte als Memento Mori anspreche, und jenseits von religiösen Versprechungen oder sonstigen Sinngebungsversuchen neuen Mut zum Weitermachen gäbe. [7]

Rezeption

Chartpositionen

Hörbeispiele

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Pesönliche Ansicht von Benutzer Pfitzners Hansi, die nicht durch Fachliteratur abgedeckt ist.
  2. Persönliche und durch Fachliteratur nicht belegte Deutung von Benutzer Pfitzners Hansi.
  3. Akkordfolge nach Herbert Grönemeyer - Mensch (Anm.: Noten der Gesangslinie inkl. Akkordsymbolen, arrangiert von Herbert Krauss), Voggenreiter Verlag, Bonn, 2003, S. 18 bis 20
  4. Aus www.letzte-version.de
  5. Textanhang mit einem Interview mit Grönemeyer in Herbert Grönemeyer - Mensch (Anm.: Noten der Gesangslinie inkl. Akkordsymbolen, arrangiert von Herbert Krauss), Voggenreiter Verlag, Bonn, 2003, S. 85
  6. Renate Enderlin: Herbert Grönemeyer - Die Metaphern in seinen Texten, per Books on Demand veröffenlichte Diplomarbeit aus dem Jahr 2005
  7. Jeder Tod treibt mich hier her ... (dort S. 35 ff.)