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Johannes Gad: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Johannes Gad''' (* 5. Juni 1888 in Berlin; † 1916 am Isonzo) war der gleichnamige einzige Sohn des Physiologen Johannes Gad. Er war ein promovierter internationaler Landwirt und fiel im ersten Weltkrieg im Alter von 28 Jahren. | '''Johannes Gad''' (* 5. Juni 1888 in Berlin; † 1916 am Isonzo) war der gleichnamige einzige Sohn des Physiologen Johannes Gad. Er war ein promovierter internationaler Landwirt und fiel im ersten Weltkrieg im Alter von 28 Jahren. | ||
Für das | Für das Hamburger Kolonialinstitut verfasste er den 28. Band einer Schriftenreihe, die im 1. Weltkrieg veröffentlicht wurde. | ||
== Leben und Werk == | == Leben und Werk == | ||
Die einzigen Informationen, die über sein Leben zu finden sind müssen dem Universitätsarchiv | Die einzigen Informationen, die über sein Leben zu finden sind müssen dem Universitätsarchiv Jena und dem Lebenslauf in seiner Dissertation entnommen werden. | ||
So informiert das Universitätsarchivs Jena: "... die gedruckte Dissertation (Hamburg 1915)(ist) im Universitätsarchiv überliefert unter der Sign. T Abt. I/M Nr. 1529. Am Ende der Arbeit findet sich der Lebenslauf. Demnach hat J. Gad von 1908/09 an 6 Semester Landwirtschaft in | So informiert das Universitätsarchivs [[Jena]]: "... die gedruckte Dissertation (Hamburg 1915)(ist) im Universitätsarchiv überliefert unter der Sign. T Abt. I/M Nr. 1529. Am Ende der Arbeit findet sich der Lebenslauf. Demnach hat J. Gad von 1908/09 an 6 Semester Landwirtschaft in [[Leipzig]] studiert und mit dem Diplom abgeschlossen. Nach dem Besuch der Universität Jena im WS 1911/12 führte ihn eine Studienreise nach [[Afrika]] (Ergebnis Diss.). Im SS 1913 und im WS 1913/14 bezog er erneut die Universität Jena (Prof. Wilhelm Edler). Die Dissertation trägt den Titel ''Die Betriebsverhältnisse der Farmen des mittleren Hererolandes (Deutsch-Südwestafrika)'', Hamburg, Friedrichsen, 1915 | ||
== | ;Lebenslauf aus der Dissertation:<br> | ||
Ich wurde am 5. Juni 1888 als einziger Sohn des Universitäts-Professors Dr. Johannes Gad zu Berlin geboren. Im Jahre 1894 trat ich in die Vorschule des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums ein; bereits im folgenden Jahre aber wurde ich durch die Berufung meines Vaters an die Universität Prag gezwungen, diese Anstalt zu verlassen und besuchte nun von 1895 bis 1898 die dortige öffentliche Schule des Waisenhauses zu St. Johann dem Täufer. Dann trat ich in das Stephansgymnasium in Prag ein, das ich die folgenden 5 Jahre besuchte. Nach Absolvierung des Untergymnasiums besuchte ich sodann von 1903 bis 1906 die deutsche bzw. bömische landwirtschaftliche Landesmittelschule zu Kaaden und legte an dieser Anstalt mein Maturitätsexamen ab." | |||
== Ersten Weltkrieg == | |||
Johannes Gad fiel 1916 am Isonzo, einem Kriegsschauplatz der Habsburger. Diese Information ist seinem Grabstein zu entnehmen, der sich in Königstein im Taunus neben dem des ebenfalls im Kriege in Verdun (einem Kriegsschauplatz der Hohenzollern) gefallenen Neffen Rudolf Kohnstamm<ref>Über Rudolf Kohnstamm existiert ein Eintrag in einem Buch über Schüler und Lehrer des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt am Main. Hier heisst es unter der Nummer 476 bei den Abiturjahrgängen Ostern 1914: Kohnstamm, Rudolf, * Königstein (Taunus) 14.4.97,†x bei Dannevoux in der Gegend von Montmédy 17./18.6.16, Leutnant d.R. Nach der Ausbildung in der Nähe von Hanau in die Vogesen ausgerückt, Frühjahr 15 in die Champagne; seit Mai 16 bei Verdun, Bruder von Nr. 745.</ref> und seines 1917 verstorbenen Onkels Oskar Kohnstamm befindet. Auffälig ist, dass dieses Grab sowie die ganze Person Johannes Gads junior nicht in den Lebenserinnerungen Peter Kohnstamms, seines jüngsten Neffen erwähnt wird. | |||
Zwei Jahre vor seinem Tode war er ab März 1914 polizeilich bei seinen Eltern in Königstein gemeldet, die offenbar ihren Ruhestand bei der Familie seiner Schwester verbringen wollten. Im Mai des Jahres 1914 meldete er sich bei den Behörden als nach | Zwei Jahre vor seinem Tode war er ab März 1914 polizeilich bei seinen Eltern in Königstein gemeldet, die offenbar ihren Ruhestand bei der Familie seiner Schwester verbringen wollten. Im Mai des Jahres 1914 meldete er sich bei den Behörden als nach [[China]] verreisend ab. Dies stellen die letzten Informationen über ihn dar. | ||
Nach Forschungen, die zum Inhalt haben, dass der Roman | Nach Forschungen, die zum Inhalt haben, dass der Roman Der Zauberberg von [[Thomas Mann]] im Sanatorium von Dr. Oskar Kohnstamm spielte, würde sich so der Ingenieur Johannes Gad als Romanfigur "Hans" Hans Castorp ( phonetisches Ananym aus: " Doctor Hans an Kap an Kapstadt - tot") anbieten und sein Neffe (1888-1916), der Kriegsfreiwillige Leutnant Rudi Kohnstamm als Joachim Ziemßen. Die Buchstaben seines Namens ergeben „Ioiakim“ (ähnlich dem hebräischen „Joachim“). Otto Klemperer verfasste ein Requiem über Rudolf Kohnstamm welches in einem Archiv in Washington aufbewahrt wird, nach Angaben Peter Kohnstamms war dieses verschollen. | ||
Nach der neuen Biografie über Otto Klemperer von Eva Weissweiler aus dem Jahre 2010 spielte das Märchen Peterchens Mondfahrt von Gerdt von Bassewitz im Sanatorium Dr. Kohnstamm und die beiden Kinder Anneliese und Peter waren Nichte und Neffe Johannes Gad. | |||
== Grabstätte Kohnstamm == | |||
Der im Jahre 1917 ein halbes Jahr vor Oskar Kohnstamm im Sanatorium verstorbene | Peter Kohnstamm schreibt in seinen Lebenserinnerungen: "Das Angebot Kirchners, für ihn (Botho Graef) ein Denkmal auf dem Königsteiner Friedhof zu errichten, wurde von Vater, trotz seines Enthusiasmus für den Expressionismus, abgelehnt. An seiner Stelle wurde Henry van de Velde, der berühmte Architekt und Freund des Hauses, der damals auch im Sanatorium war, gebeten, das Denkmal zu entwerfen, ebenso eine Grabstätte für die Kohnstammsche Familie zu schaffen." | ||
Der im Jahre 1917 ein halbes Jahr vor Oskar Kohnstamm im Sanatorium verstorbene Botho Graef, der als Archäologe und Kunsthistoriker die Einflüsse der afrikanischen Kunst auf die Moderne in Europa massgeblich mitbewirkte, wurde in Königstein beerdigt (sein Grab ist nicht erhalten, sein Tod ist im Sterbebuch des Standesamtes nicht vermerkt). | |||
Am Rande der Gräber der Familie Kohnstamm (heute noch erhalten) sind 3 | Am Rande der Gräber der Familie Kohnstamm (heute noch erhalten) sind 3 Lebensbäume gepflanzt, die im Alter demjenigen der Gräber entsprechen. Von der Grabanlage mit 6 Gräbern ist nur die Hälfte durch Johannes Gad, Rudi Kohnstamm und Oskar Kohnstamm belegt. Die Asche der Schwester Johannes Gads - Eva Kohnstamms - wurde in den 60er Jahren von ihrer Tochter Anneliese über diesen Gräbern verstreut. | ||
== Quellen == | == Quellen == | ||
Version vom 19. März 2011, 19:03 Uhr
😃 Profil: Gad, Johannes | ||
---|---|---|
Beruf | deutscher internationaler Landwirt | |
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 5. Juni 1888 | |
Geburtsort | ' | |
Sterbedatum | 1916 | |
Sterbeort | Isonzo |
Johannes Gad (* 5. Juni 1888 in Berlin; † 1916 am Isonzo) war der gleichnamige einzige Sohn des Physiologen Johannes Gad. Er war ein promovierter internationaler Landwirt und fiel im ersten Weltkrieg im Alter von 28 Jahren.
Für das Hamburger Kolonialinstitut verfasste er den 28. Band einer Schriftenreihe, die im 1. Weltkrieg veröffentlicht wurde.
Leben und Werk
Die einzigen Informationen, die über sein Leben zu finden sind müssen dem Universitätsarchiv Jena und dem Lebenslauf in seiner Dissertation entnommen werden. So informiert das Universitätsarchivs Jena: "... die gedruckte Dissertation (Hamburg 1915)(ist) im Universitätsarchiv überliefert unter der Sign. T Abt. I/M Nr. 1529. Am Ende der Arbeit findet sich der Lebenslauf. Demnach hat J. Gad von 1908/09 an 6 Semester Landwirtschaft in Leipzig studiert und mit dem Diplom abgeschlossen. Nach dem Besuch der Universität Jena im WS 1911/12 führte ihn eine Studienreise nach Afrika (Ergebnis Diss.). Im SS 1913 und im WS 1913/14 bezog er erneut die Universität Jena (Prof. Wilhelm Edler). Die Dissertation trägt den Titel Die Betriebsverhältnisse der Farmen des mittleren Hererolandes (Deutsch-Südwestafrika), Hamburg, Friedrichsen, 1915
- Lebenslauf aus der Dissertation
Ich wurde am 5. Juni 1888 als einziger Sohn des Universitäts-Professors Dr. Johannes Gad zu Berlin geboren. Im Jahre 1894 trat ich in die Vorschule des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums ein; bereits im folgenden Jahre aber wurde ich durch die Berufung meines Vaters an die Universität Prag gezwungen, diese Anstalt zu verlassen und besuchte nun von 1895 bis 1898 die dortige öffentliche Schule des Waisenhauses zu St. Johann dem Täufer. Dann trat ich in das Stephansgymnasium in Prag ein, das ich die folgenden 5 Jahre besuchte. Nach Absolvierung des Untergymnasiums besuchte ich sodann von 1903 bis 1906 die deutsche bzw. bömische landwirtschaftliche Landesmittelschule zu Kaaden und legte an dieser Anstalt mein Maturitätsexamen ab."
Ersten Weltkrieg
Johannes Gad fiel 1916 am Isonzo, einem Kriegsschauplatz der Habsburger. Diese Information ist seinem Grabstein zu entnehmen, der sich in Königstein im Taunus neben dem des ebenfalls im Kriege in Verdun (einem Kriegsschauplatz der Hohenzollern) gefallenen Neffen Rudolf Kohnstamm[1] und seines 1917 verstorbenen Onkels Oskar Kohnstamm befindet. Auffälig ist, dass dieses Grab sowie die ganze Person Johannes Gads junior nicht in den Lebenserinnerungen Peter Kohnstamms, seines jüngsten Neffen erwähnt wird.
Zwei Jahre vor seinem Tode war er ab März 1914 polizeilich bei seinen Eltern in Königstein gemeldet, die offenbar ihren Ruhestand bei der Familie seiner Schwester verbringen wollten. Im Mai des Jahres 1914 meldete er sich bei den Behörden als nach China verreisend ab. Dies stellen die letzten Informationen über ihn dar.
Nach Forschungen, die zum Inhalt haben, dass der Roman Der Zauberberg von Thomas Mann im Sanatorium von Dr. Oskar Kohnstamm spielte, würde sich so der Ingenieur Johannes Gad als Romanfigur "Hans" Hans Castorp ( phonetisches Ananym aus: " Doctor Hans an Kap an Kapstadt - tot") anbieten und sein Neffe (1888-1916), der Kriegsfreiwillige Leutnant Rudi Kohnstamm als Joachim Ziemßen. Die Buchstaben seines Namens ergeben „Ioiakim“ (ähnlich dem hebräischen „Joachim“). Otto Klemperer verfasste ein Requiem über Rudolf Kohnstamm welches in einem Archiv in Washington aufbewahrt wird, nach Angaben Peter Kohnstamms war dieses verschollen.
Nach der neuen Biografie über Otto Klemperer von Eva Weissweiler aus dem Jahre 2010 spielte das Märchen Peterchens Mondfahrt von Gerdt von Bassewitz im Sanatorium Dr. Kohnstamm und die beiden Kinder Anneliese und Peter waren Nichte und Neffe Johannes Gad.
Grabstätte Kohnstamm
Peter Kohnstamm schreibt in seinen Lebenserinnerungen: "Das Angebot Kirchners, für ihn (Botho Graef) ein Denkmal auf dem Königsteiner Friedhof zu errichten, wurde von Vater, trotz seines Enthusiasmus für den Expressionismus, abgelehnt. An seiner Stelle wurde Henry van de Velde, der berühmte Architekt und Freund des Hauses, der damals auch im Sanatorium war, gebeten, das Denkmal zu entwerfen, ebenso eine Grabstätte für die Kohnstammsche Familie zu schaffen."
Der im Jahre 1917 ein halbes Jahr vor Oskar Kohnstamm im Sanatorium verstorbene Botho Graef, der als Archäologe und Kunsthistoriker die Einflüsse der afrikanischen Kunst auf die Moderne in Europa massgeblich mitbewirkte, wurde in Königstein beerdigt (sein Grab ist nicht erhalten, sein Tod ist im Sterbebuch des Standesamtes nicht vermerkt).
Am Rande der Gräber der Familie Kohnstamm (heute noch erhalten) sind 3 Lebensbäume gepflanzt, die im Alter demjenigen der Gräber entsprechen. Von der Grabanlage mit 6 Gräbern ist nur die Hälfte durch Johannes Gad, Rudi Kohnstamm und Oskar Kohnstamm belegt. Die Asche der Schwester Johannes Gads - Eva Kohnstamms - wurde in den 60er Jahren von ihrer Tochter Anneliese über diesen Gräbern verstreut.
Quellen
- Angaben des Universitätsarchives Jena
- Eintrag der Dissertation in der Deutschen Nationalbibliothek
- Taunuszeitung vom 30.04.2008 „Von Kohnstamm zum Zauberberg“[1]
- Rudolf Bonnet: Das Lessing Gymnasium zu Frankfurt am Main - Lehrer und Schüler 1897-1947, Frankfurt am Main 1954
Einzelnachweis
- ↑ Über Rudolf Kohnstamm existiert ein Eintrag in einem Buch über Schüler und Lehrer des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt am Main. Hier heisst es unter der Nummer 476 bei den Abiturjahrgängen Ostern 1914: Kohnstamm, Rudolf, * Königstein (Taunus) 14.4.97,†x bei Dannevoux in der Gegend von Montmédy 17./18.6.16, Leutnant d.R. Nach der Ausbildung in der Nähe von Hanau in die Vogesen ausgerückt, Frühjahr 15 in die Champagne; seit Mai 16 bei Verdun, Bruder von Nr. 745.
- Peter Kohnstamm: "Lieder eines fahrenden Gesellen - Erinnerungen an vergangene Zeiten, Königstein im Taunus, 1994, S. 23
Weblink
- Eintrag in der deutschen Nationalbibliothek
- Kartenskizze Deutsch-Südwest-Afrikas von Johannes Gad auf einer Informationsseite über das Hamburger Kolonialinstitut
- Biografie des Direktors der Schule in Prag
- Die 43 Bände des Hamburger Kolonialinstituts
- Der 28. Band des Hamburger Kolonialinstituts von Johannes Gad
- Gemälde Ernst Ludwig Kirchners als Erinnerung für Dr. Johannes Gad
Init-Quelle
Entnommen aus der:
Erster Autor: Groth-Pfeifer angelegt am 08.03.2010 um 09:29,
Alle Autoren: HenrikHolke, Groth-Pfeifer, Eynre, Der.Traeumer, DerHexer, NCC1291, WWSS1, HAL Neuntausend
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