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Hans Pfitzner: Unterschied zwischen den Versionen

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Pfitzner war der Sohn eines am [[Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig|Leipziger Konservatorium]] ausgebildeten Orchester-Violinisten und Musikdirektors <ref>[[Hans Schnoor]]: ''Geschichte der Musik'', C. Bertlesmann Verlag, 1954, S. 596 und 597</ref> und erhielt schon früh von seinem Vater Musikunterricht. Die Familie zog 1872 von Moskau nach [[Frankfurt am Main]]. Bereits mit elf Jahren komponierte er seine ersten Werke und 1884 entstanden die ersten überlieferten Lieder. Von 1886 bis 1890 studierte Pfitzner am [[Dr. Hoch’s Konservatorium|Hoch’schen Konservatorium]] in Frankfurt Komposition bei [[Iwan Knorr]] und Klavier bei [[James Kwast]]. Er unterrichtete von 1892 bis 1893 am [[Koblenz]]er [[Konservatorium]] und wurde 1894 unbezahlter  Hilfskapellmeister am [[Staatstheater Mainz|Stadttheater in Mainz]]. <ref>Hanns-Werner Heister und Walter-Wolfgang Sparrer (Hrsg.): ''Komponisten der Gegenwart'', edition text+kritik,  München, 1992ff, Artikel zu Hans Pfitzner von Reinhard Ermen</ref>
Pfitzner war der Sohn eines am [[Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig|Leipziger Konservatorium]] ausgebildeten Orchester-Violinisten und Musikdirektors <ref>[[Hans Schnoor]]: ''Geschichte der Musik'', C. Bertlesmann Verlag, 1954, S. 596 und 597</ref> und erhielt schon früh von seinem Vater Musikunterricht. Die Familie zog 1872 von Moskau nach [[Frankfurt am Main]]. Bereits mit elf Jahren komponierte er seine ersten Werke und 1884 entstanden die ersten überlieferten Lieder. Von 1886 bis 1890 studierte Pfitzner am [[Dr. Hoch’s Konservatorium|Hoch’schen Konservatorium]] in Frankfurt Komposition bei [[Iwan Knorr]] und Klavier bei [[James Kwast]]. Er unterrichtete von 1892 bis 1893 am [[Koblenz]]er [[Konservatorium]] und wurde 1894 unbezahlter  Hilfskapellmeister am [[Staatstheater Mainz|Stadttheater in Mainz]]. <ref>Hanns-Werner Heister und Walter-Wolfgang Sparrer (Hrsg.): ''Komponisten der Gegenwart'', edition text+kritik,  München, 1992ff, Artikel zu Hans Pfitzner von Reinhard Ermen</ref>
== Werk und Rezeption ==
Pfitzners Werk vereint romantische und spätromantische Elemente mit ausgedehnter thematischer Arbeit, stimmungsstraker Musikdramatik und kammermusikalischer Intimität. Sie stellt einen eigenartigen Ausläufer der klassisch-romantischen Tradition dar, deren konservative Musikästhetik <ref>dtv-Atlas zur Musik - Tafeln und Texte, Historischer Teil: Vom Barock bis zur Gegenwart, Bd. 2, Deutscher Taschenbuch Verlag und Bärenreiter Verlag, München, 1985, S. 517</ref> und Allgemeingültigkeit Pfitzner auch in seinen Schriften gegen zeitgenössische Richtungen vehement verteidigte. <ref>''Brockhaus Riemann Musiklexikon'', Bd. II, F. A. Brockhaus, Wiesbaden und B. Schott`s Söhne, Mainz, 1979, S. 297</ref> Die Werke des [[Inspiration|inspirationsgläubigen]] Komponisten zeigen große kompositorische Qualitäten und stehen mit manchen grüblerischen Sperrigkeiten einer modernen [[Tonsprache]] vielleicht sogar noch näher als von ihrem Schöpfer, nach seinen musikästhetischen Äußerungen zu urteilen, beabsichtigt. <ref>[[Ingo Metzmacher]] zur modernen Tonsprache Pfitzners im Palestrina: ''"Das Stück ist so besonders, weil es Pfitzners inneren großen Konflikt darstellt. Nämlich den zwischen der Tradition, die er bewahren wollte, und dem Versuch, etwas zu erneuern, ohne das Erworbene, die große Tradition, die Herkunft preiszugeben. Er hat viel moderner komponiert, als er zugeben wollte."''; auf
[http://www.welt.de/kultur/article1503764/Warum_ein_Linker_die_Musik_der_Nazi_Zeit_dirigiert.html Welt am Sonntag vom 03.01.2008: "Warum ein Linker die Musik der Nazi-Zeit dirigiert"]</ref> [[Arthur Honegger]] schreibt z.B. 1955 trotz mancher Kritik an einem allzu polyphonen und bewegten Orchestersatz und teilweise überlangen Proportionen in seinem Aufsatz über Pfitzners ''Palestrina'':
:''"Musikalisch ist das Werk mit einer Überlegenheit gestaltet, die Respekt erscheischt. [...] Die Leitmotive sind klar geformt und ermöglichen es, ihnen leicht zu folgen, ..."'' <ref>Arthur Honegger: ''"Palestrina"'' in Arthur Honneger: ''Beruf und Handwerk des Komponisten - Illusionslose Gespräche,
Kritiken, Aufsätze'', Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig, 1980, S. 55</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 3. Oktober 2010, 10:46 Uhr

Hans Erich Pfitzner (* 5. Mai 1869 in Moskau; † 22. Mai 1949 in Salzburg) war ein deutscher Komponist und Dirigent. Sein schwer einzuordnendes Werk kann am ehesten noch als zwischen Spätromantik und Moderne stehend klassifiziert werden. [1] [2] [3]. Pfitzner steht wegen seiner konservativ-kulturkritischen Polemiken [4] und seiner, weitgehende Übereinstimmung mit der NS-Ideologie erkennen lassenden national-konservativen und antisemitischen verbalen Äußerungen in der Kritik.

Leben

Pfitzner war der Sohn eines am Leipziger Konservatorium ausgebildeten Orchester-Violinisten und Musikdirektors [5] und erhielt schon früh von seinem Vater Musikunterricht. Die Familie zog 1872 von Moskau nach Frankfurt am Main. Bereits mit elf Jahren komponierte er seine ersten Werke und 1884 entstanden die ersten überlieferten Lieder. Von 1886 bis 1890 studierte Pfitzner am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt Komposition bei Iwan Knorr und Klavier bei James Kwast. Er unterrichtete von 1892 bis 1893 am Koblenzer Konservatorium und wurde 1894 unbezahlter Hilfskapellmeister am Stadttheater in Mainz. [6]

Werk und Rezeption

Pfitzners Werk vereint romantische und spätromantische Elemente mit ausgedehnter thematischer Arbeit, stimmungsstraker Musikdramatik und kammermusikalischer Intimität. Sie stellt einen eigenartigen Ausläufer der klassisch-romantischen Tradition dar, deren konservative Musikästhetik [7] und Allgemeingültigkeit Pfitzner auch in seinen Schriften gegen zeitgenössische Richtungen vehement verteidigte. [8] Die Werke des inspirationsgläubigen Komponisten zeigen große kompositorische Qualitäten und stehen mit manchen grüblerischen Sperrigkeiten einer modernen Tonsprache vielleicht sogar noch näher als von ihrem Schöpfer, nach seinen musikästhetischen Äußerungen zu urteilen, beabsichtigt. [9] Arthur Honegger schreibt z.B. 1955 trotz mancher Kritik an einem allzu polyphonen und bewegten Orchestersatz und teilweise überlangen Proportionen in seinem Aufsatz über Pfitzners Palestrina:

"Musikalisch ist das Werk mit einer Überlegenheit gestaltet, die Respekt erscheischt. [...] Die Leitmotive sind klar geformt und ermöglichen es, ihnen leicht zu folgen, ..." [10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hanns-Werner Heister und Walter-Wolfgang Sparrer (Hrsg.): Komponisten der Gegenwart, edition text+kritik, München, 1992ff, Artikel zu Hans Pfitzner von Reinhard Ermen
  2. Alfred Baumgärtner: Der große Musikführer - Musik des 20. Jahrhunderts, Kiesel Verlag, 1985, S. 101 und 102
  3. MGG: Band 10, dtv, S. 1175
  4. Hanns-Werner Heister und Walter-Wolfgang Sparrer (Hrsg.): Komponisten der Gegenwart, edition text+kritik, München, 1992ff, Artikel zu Hans Pfitzner von Reinhard Ermen
  5. Hans Schnoor: Geschichte der Musik, C. Bertlesmann Verlag, 1954, S. 596 und 597
  6. Hanns-Werner Heister und Walter-Wolfgang Sparrer (Hrsg.): Komponisten der Gegenwart, edition text+kritik, München, 1992ff, Artikel zu Hans Pfitzner von Reinhard Ermen
  7. dtv-Atlas zur Musik - Tafeln und Texte, Historischer Teil: Vom Barock bis zur Gegenwart, Bd. 2, Deutscher Taschenbuch Verlag und Bärenreiter Verlag, München, 1985, S. 517
  8. Brockhaus Riemann Musiklexikon, Bd. II, F. A. Brockhaus, Wiesbaden und B. Schott`s Söhne, Mainz, 1979, S. 297
  9. Ingo Metzmacher zur modernen Tonsprache Pfitzners im Palestrina: "Das Stück ist so besonders, weil es Pfitzners inneren großen Konflikt darstellt. Nämlich den zwischen der Tradition, die er bewahren wollte, und dem Versuch, etwas zu erneuern, ohne das Erworbene, die große Tradition, die Herkunft preiszugeben. Er hat viel moderner komponiert, als er zugeben wollte."; auf Welt am Sonntag vom 03.01.2008: "Warum ein Linker die Musik der Nazi-Zeit dirigiert"
  10. Arthur Honegger: "Palestrina" in Arthur Honneger: Beruf und Handwerk des Komponisten - Illusionslose Gespräche, Kritiken, Aufsätze, Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig, 1980, S. 55

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