PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Hyperborea: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sauerbier (Diskussion | Beiträge)
Die Seite wurde neu angelegt: „'''Hyperboreer''', ist einer der Namen womit die alten Griechen fernwohnende und unbekannte Völker bezeichneten. (Hyperboreisch, nördlich, mitternächtlich). D…“
 
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(31 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Hyperboreer''', ist einer der Namen womit die alten Griechen fernwohnende und unbekannte Völker bezeichneten.
[[Datei:Hyperboreer Lebensraum.png|thumb|300px||Weltkarte nach [[Herodot]]]]
(Hyperboreisch, nördlich, mitternächtlich).
'''Hyperborea''' ({{grcS|Ὑπερβορέα}}) ist einer der Namen, mit dem die alten Griechen ein weit im Norden lokalisiertes paradiesisches Land bezeichneten, '''Hyperboreer''' sind demnach fernwohnende und unbekannte Völker. Hyperboreisch bedeutet wörtlich ''über'' oder ''nördlich von Boreas liegend''. Denkbar ist auch eine Ableitung von nordgriechisch {{lang|grc|*βόρις|*boris}} „Berg“, was einen Wohnsitz „jenseits der Berge“ anzeigen würde.<ref>[[Hans von Geisau]]: ''Hyperboreioi''. In: ''[[Der Kleine Pauly]]''. dtv, München 1979, Bd. 2, Sp. 1274.</ref> Der Name Hyperboreer deutet darauf hin, dass man vorzugsweise die Völkerschaften des Nordens verstand. [[Strābon]], ein griechischer Geograph, beschreibt die Hyperboreer als ein fabelhaftes Volk, das durch die Überlieferung mit den Tempeln in [[Delos]], [[Delphi]] und [[Tempe]] in Verbindung gebracht worden sei.<ref>Strabon, Geôgraphiká 7,3,1.</ref> Eine [[Übersetzung]] lautet:


Der Name Hyperboreer deutet auch darauf hin, daß man vorzugsweise die Völkerschaften des Nordens verstand, denn der Wohnsitz der Boreas befand sich nicht nur in Thracien. Ihr Lebensraum ist jedoch auch bis zum finnischen Meerbusen u. bis zum Kaukasus bekannt geworden.  
{{Zitat|Der Name Hyperboreer bedeutet, daß es hoch im Norden, noch über den Boreas hinaus, wohnt und daher von dem kalten Nordwind nicht getroffen wird. Allenthalben erscheinen die Hyperboreer in ihrem milden, sonnigen und fruchtbaren Land als ein glückseliges Volk, ausgezeichnet durch Reinheit der Sitten und Frömmigkeit und von langer Lebensdauer. Sie wohnten in Hainen, lebten von Baumfrüchten und kannten weder Krieg  noch Streit. Mit größtem Eifer lagen sie dem Kultus des Apollon ob, der vom Beginn des Frühlings bis in den Sommer hinein bei ihnen zu verweilen pflegte, und wurden weder durch Krankheit noch durch kraftloses Alter gestört.}}


Strābon, griech. Geograph, um 60 v. Chr. bis 20 n. Chr., aus Amasīa im Pontos beschreibt die Hyperboreer als ein fabelhaftes Volk, das durch die Überlieferung mit den Tempeln  in Delos, Delphi und Tempe in Verbindung gebracht worden sei.  
== Rezeption ==
In der [[Neuzeit]] wurde Hyperborea lange lediglich als Symbol für den hohen Norden verwendet,<ref>Annemarie Ambühl: ''Hyperboreioi''. In: ''Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike''. Metzler, Stuttgart 2010, Bd. 5, Sp. 801.</ref> also z.B. auch für [[Finnland]]. Der flämische Kartograph [[Abraham Ortelius]] (1527–1598) bezeichnete auf seiner Karte Europas 1572 den Nordatlantik zwischen [[Island]] und [[Grönland]] als „Oceanus Hyperboreus“.
[[Van Windekens]] vertrat in den 1950er Jahren die These, die Hyperboreer seien eine primitive Kulturgemeinschaft gewesen, die im makedonisch-thrakischen Raum gelebt habe und in archaischer und klassischer Zeit zu einem mythischen Volk des Nordens umgedeutet wurden.<ref>A. J. Van Windekens: ''Les Hyperboréens''. In: [[Rheinisches Museum für Philologie]] 100, 1957, S. 164–169</ref>


== Zitat von Strābon ==
== Literatur ==
''Der Name Hyperboreer bedeutet, daß es hoch im Norden, noch über den Boreas hinaus, wohnt und daher von dem kalten Nordwind nicht getroffen wird. Allenthalben erscheinen die H. in ihrem milden, sonnigen und fruchtbaren Land als ein glückseliges Volk, ausgezeichnet durch Reinheit der Sitten und Frömmigkeit und von langer Lebensdauer. Sie wohnten in Hainen, lebten von Baumfrüchten und kannten weder Krieg  noch Streit. Mit größtem Eifer lagen sie dem Kultus des Apollon ob, der vom Beginn des Frühlings bis in den Sommer hinein bei ihnen zu verweilen pflegte, und wurden weder durch Krankheit noch durch kraftloses Alter gestört.
* William Sale: ''The Hyperborean Maidens on Delos.'' In: ''Harvard Theological Review'' 54 (1961), S. 75-89
''
 
== Quellen ==
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
(diese Quellen sind Gemeinfrei)
<references/>
 
{{PPA-Silber}}
* Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 844.
* Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 707-708.
* Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 707-708.
* Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 262-263.
* Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 262-263.


[[Kategorie: Mythologie]]
[[Kategorie:Ort der griechischen Mythologie]]
[[Kategorie:Mythologischer Ort]]
[[Kategorie:Fiktiver Ort]]

Aktuelle Version vom 11. September 2024, 19:57 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Weltkarte nach Herodot

Hyperborea (altgriechisch Ὑπερβορέα) ist einer der Namen, mit dem die alten Griechen ein weit im Norden lokalisiertes paradiesisches Land bezeichneten, Hyperboreer sind demnach fernwohnende und unbekannte Völker. Hyperboreisch bedeutet wörtlich über oder nördlich von Boreas liegend. Denkbar ist auch eine Ableitung von nordgriechisch *βόρις „Berg“, was einen Wohnsitz „jenseits der Berge“ anzeigen würde.[1] Der Name Hyperboreer deutet darauf hin, dass man vorzugsweise die Völkerschaften des Nordens verstand. Strābon, ein griechischer Geograph, beschreibt die Hyperboreer als ein fabelhaftes Volk, das durch die Überlieferung mit den Tempeln in Delos, Delphi und Tempe in Verbindung gebracht worden sei.[2] Eine Übersetzung lautet:

„Der Name Hyperboreer bedeutet, daß es hoch im Norden, noch über den Boreas hinaus, wohnt und daher von dem kalten Nordwind nicht getroffen wird. Allenthalben erscheinen die Hyperboreer in ihrem milden, sonnigen und fruchtbaren Land als ein glückseliges Volk, ausgezeichnet durch Reinheit der Sitten und Frömmigkeit und von langer Lebensdauer. Sie wohnten in Hainen, lebten von Baumfrüchten und kannten weder Krieg noch Streit. Mit größtem Eifer lagen sie dem Kultus des Apollon ob, der vom Beginn des Frühlings bis in den Sommer hinein bei ihnen zu verweilen pflegte, und wurden weder durch Krankheit noch durch kraftloses Alter gestört.“

Rezeption

In der Neuzeit wurde Hyperborea lange lediglich als Symbol für den hohen Norden verwendet,[3] also z.B. auch für Finnland. Der flämische Kartograph Abraham Ortelius (1527–1598) bezeichnete auf seiner Karte Europas 1572 den Nordatlantik zwischen Island und Grönland als „Oceanus Hyperboreus“. Van Windekens vertrat in den 1950er Jahren die These, die Hyperboreer seien eine primitive Kulturgemeinschaft gewesen, die im makedonisch-thrakischen Raum gelebt habe und in archaischer und klassischer Zeit zu einem mythischen Volk des Nordens umgedeutet wurden.[4]

Literatur

  • William Sale: The Hyperborean Maidens on Delos. In: Harvard Theological Review 54 (1961), S. 75-89

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hans von Geisau: Hyperboreioi. In: Der Kleine Pauly. dtv, München 1979, Bd. 2, Sp. 1274.
  2. Strabon, Geôgraphiká 7,3,1.
  3. Annemarie Ambühl: Hyperboreioi. In: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Metzler, Stuttgart 2010, Bd. 5, Sp. 801.
  4. A. J. Van Windekens: Les Hyperboréens. In: Rheinisches Museum für Philologie 100, 1957, S. 164–169

Vergleich zu Wikipedia




  • Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 844.
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 707-708.
  • Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 262-263.