PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten.
Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:
Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige e-mail-adresse. Wenn keine e-mail ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.
PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Alexander Nikolajewitsch Spessiwzew: Unterschied zwischen den Versionen
Die Seite wurde neu angelegt: „'''Alexander Nikolajewitsch Spessiwzew''' ({{RuS|????????? ?????????? ?????????}}; Kurzform Sascha Spessiwzew; * 1. März 1970) ist ein Russland|russ…“ |
Pfitzi (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(10 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Alexander Nikolajewitsch Spessiwzew''' | [[Datei:Messer-1-4.jpg|thumb|220px|Die Leichen der Opfer des ''Monsters von Nowokusnezk'' wurden anschließend von seiner Mutter zerstückelt, gekocht und ... ]] '''Alexander Nikolajewitsch Spessiwzew''' auch '''Sascha Spessiwzew''' (* [[1. März]] [[1970]]) ist ein [[Russland|russischer]] [[Serienmörder]] und [[Kannibale]]. Von den Medien erhielt er die Spitznamen '''Sibirischer Tiger''' und '''Monster von Nowokusnezk'''. | ||
== Vorgänge == | == Vorgänge == | ||
Mithilfe seiner Mutter Ljudmilla lockte er im Zeitraum von 1991 bis 1996 in der [[Sibirien|sibirischen]] Stadt [[Nowokusnezk]] mindestens 19 Frauen und Mädchen in die gemeinsame Wohnung, hielt sie dort tagelang gefangen, vergewaltigte, folterte und tötete sie schließlich auf brutale Weise. Die Leichen seiner Opfer wurden anschließend von seiner Mutter zerstückelt, gekocht, teils an einen zum Haushalt gehörenden [[Dobermann]] verfüttert, teils anderen gefangenen Opfern serviert und teils selbst verzehrt. | Mithilfe seiner Mutter Ljudmilla lockte er im Zeitraum von 1991 bis 1996 in der [[Sibirien|sibirischen]] Stadt [[Nowokusnezk]] mindestens 19 Frauen und Mädchen in die gemeinsame Wohnung, hielt sie dort tagelang gefangen, vergewaltigte, folterte und tötete sie schließlich auf brutale Weise. Die Leichen seiner Opfer wurden anschließend von seiner Mutter zerstückelt, gekocht, teils an einen zum Haushalt gehörenden [[Dobermann]] verfüttert, teils anderen gefangenen Opfern serviert und teils selbst verzehrt. [[Datei:Doberman Kohaku 1.jpg|thumb|265px| ... teils an einen zum Haushalt gehörenden [[Dobermann]] verfüttert.]] | ||
Im Sommer 1996 wurden im Fluss [[Aba]] innerhalb von Nowokusnezk Leichenteile entdeckt. Die Polizei stellte stark verweste, zumeist bereits skelettierte Überreste von mindestens 16 jungen weiblichen Personen sicher, wobei die ältesten gerade einmal 16 Jahre alt waren. Nur der Kopf eines der Opfer konnte gefunden werden. Der Fund löste in der Bevölkerung großes Entsetzen aus. In der Zeit des Umbruchs nach dem Ende der [[Sowjetunion]] zerbrachen viele Familien und die Zahl der [[Straßenkinder]] stieg stark an. Dazu etablierten sich [[Mafia|mafiöse]] Strukturen, die eine Atmosphäre der Angst schufen, so dass sich auch die korrupten Behörden aus Sowjetzeiten bei Ermittlungen aus Furcht stark zurückhielten, um deren Aktivitäten nicht zu behindern. Die überforderten Behörden nahmen Vermisstenanzeigen deswegen nicht allzu ernst und verkannten so die Dimension der zahlreichen Vermisstenfälle. Erst der Leichenfund sorgte für eine Intensivierung der Ermittlungen. | Im Sommer 1996 wurden im Fluss [[Aba]] innerhalb von Nowokusnezk Leichenteile entdeckt. Die Polizei stellte stark verweste, zumeist bereits skelettierte Überreste von mindestens 16 jungen weiblichen Personen sicher, wobei die ältesten gerade einmal 16 Jahre alt waren. Nur der Kopf eines der Opfer konnte gefunden werden. Der Fund löste in der Bevölkerung großes Entsetzen aus. In der Zeit des Umbruchs nach dem Ende der [[Sowjetunion]] zerbrachen viele Familien und die Zahl der [[Straßenkinder]] stieg stark an. Dazu etablierten sich [[Mafia|mafiöse]] Strukturen, die eine Atmosphäre der Angst schufen, so dass sich auch die korrupten Behörden aus Sowjetzeiten bei Ermittlungen aus Furcht stark zurückhielten, um deren Aktivitäten nicht zu behindern. Die überforderten Behörden nahmen Vermisstenanzeigen deswegen nicht allzu ernst und verkannten so die Dimension der zahlreichen Vermisstenfälle. Erst der Leichenfund sorgte für eine Intensivierung der Ermittlungen. | ||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
Sascha Spessiwzew wurde wegen 19 Tötungsdelikten zum [[Todesstrafe|Tode verurteilt]], später aber als [[geisteskrank]] eingestuft und in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. Seine Mutter wurde nach dem Geständnis, die Mädchen in die Wohnung zu ihrem Sohn gelockt, Leichenteile gekocht und andere im Fluss entsorgt zu haben, zu einer [[Lebenslange Freiheitsstrafe|lebenslangen Freiheitsstrafe]] verurteilt. | Sascha Spessiwzew wurde wegen 19 Tötungsdelikten zum [[Todesstrafe|Tode verurteilt]], später aber als [[geisteskrank]] eingestuft und in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. Seine Mutter wurde nach dem Geständnis, die Mädchen in die Wohnung zu ihrem Sohn gelockt, Leichenteile gekocht und andere im Fluss entsorgt zu haben, zu einer [[Lebenslange Freiheitsstrafe|lebenslangen Freiheitsstrafe]] verurteilt. | ||
Die Öffentlichkeit war schockiert über die Möglichkeit einer derartigen Verrohung einer Familie. [[Alkoholismus]] und familiäre Gewalt gehörten nach dem mit der Auflösung der UdSSR verbundenen sozio-ökonomischen Niedergang | Die Öffentlichkeit war schockiert über die Möglichkeit einer derartigen Verrohung einer Familie. [[Alkoholismus]] und familiäre Gewalt gehörten nach dem mit der Auflösung der UdSSR verbundenen sozio-ökonomischen Niedergang ihrer Nachfolgestaaten zum Alltag nicht unbeachtlicher Teile der verarmten Bevölkerung. Der arbeitslose und trinkende Vater schlug regelmäßig seine Frau und die Kinder und missbrauchte seine Tochter Nadeschda seit früher Kindheit sexuell. Als er die Familie verließ, übernahm der halbwüchsige Sascha die Rolle des Familientyrannen und führte die körperliche und sexuelle Gewalt gegenüber seiner Mutter und Schwester fort. Die Frage warum die Mutter und mutmaßlich auch die Schwester ihn unterstützten, als er begann brutale Gewalt gegen andere Menschen auszuüben, blieb ungeklärt. Auch die Frage nach der Ursache für den Kannibalismus konnte nicht mit dem Verweis auf die damalige wirtschaftliche Lage und die dadurch bedingten Versorgungsengpässe hinreichend und überzeugend beantwortet werden. | ||
== Literatur == | == Literatur == |
Aktuelle Version vom 21. Oktober 2015, 12:33 Uhr
Alexander Nikolajewitsch Spessiwzew auch Sascha Spessiwzew (* 1. März 1970) ist ein russischer Serienmörder und Kannibale. Von den Medien erhielt er die Spitznamen Sibirischer Tiger und Monster von Nowokusnezk.
Vorgänge
Mithilfe seiner Mutter Ljudmilla lockte er im Zeitraum von 1991 bis 1996 in der sibirischen Stadt Nowokusnezk mindestens 19 Frauen und Mädchen in die gemeinsame Wohnung, hielt sie dort tagelang gefangen, vergewaltigte, folterte und tötete sie schließlich auf brutale Weise. Die Leichen seiner Opfer wurden anschließend von seiner Mutter zerstückelt, gekocht, teils an einen zum Haushalt gehörenden Dobermann verfüttert, teils anderen gefangenen Opfern serviert und teils selbst verzehrt.
Im Sommer 1996 wurden im Fluss Aba innerhalb von Nowokusnezk Leichenteile entdeckt. Die Polizei stellte stark verweste, zumeist bereits skelettierte Überreste von mindestens 16 jungen weiblichen Personen sicher, wobei die ältesten gerade einmal 16 Jahre alt waren. Nur der Kopf eines der Opfer konnte gefunden werden. Der Fund löste in der Bevölkerung großes Entsetzen aus. In der Zeit des Umbruchs nach dem Ende der Sowjetunion zerbrachen viele Familien und die Zahl der Straßenkinder stieg stark an. Dazu etablierten sich mafiöse Strukturen, die eine Atmosphäre der Angst schufen, so dass sich auch die korrupten Behörden aus Sowjetzeiten bei Ermittlungen aus Furcht stark zurückhielten, um deren Aktivitäten nicht zu behindern. Die überforderten Behörden nahmen Vermisstenanzeigen deswegen nicht allzu ernst und verkannten so die Dimension der zahlreichen Vermisstenfälle. Erst der Leichenfund sorgte für eine Intensivierung der Ermittlungen.
Aufgrund eines Rohrbruchs öffneten Handwerker im November 1996 die gemeinsame Wohnung von Sascha und Ljudmilla Spessiwzew. Man fand im Badezimmer die teilweise zerstückelten Leichen von zwei Mädchen und alarmierte die Polizei. Bei der anschließenden Durchsuchung fand die Polizei ein weiteres, noch lebendes Mädchen, das kurz nach einer belastenden Aussage im Krankenhaus verstarb. Im Vorratsraum wurde eingekochtes menschliches Fleisch gefunden, im Zimmer von Sascha Zeichnungen von 19 weiblichen Geschlechtsteilen mit dabei notierten Namen – darunter auch diejenigen der in der Wohnung aufgefundenen Mädchen.
Nach kurzer Fahndung wurden Sascha und seine Mutter Ljudmilla festgenommen und unter Anklage gestellt. Seine Schwester Nadeschda, die als Sekretärin des zuständigen Richters arbeitete und sich bereits kurz nach den Leichenfunden illegal Zugriff auf die Fahndungsunterlagen verschaffte, stand offenbar unter dessen Protektion und wurde nicht festgenommen oder später angeklagt, obwohl sie als häufige Besucherin nicht ohne Kenntnis der tagelangen sexuellen Missbräuche, Folterungen und Morde sowie deren Spuren hätte sein können.
Sascha Spessiwzew wurde wegen 19 Tötungsdelikten zum Tode verurteilt, später aber als geisteskrank eingestuft und in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen. Seine Mutter wurde nach dem Geständnis, die Mädchen in die Wohnung zu ihrem Sohn gelockt, Leichenteile gekocht und andere im Fluss entsorgt zu haben, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Die Öffentlichkeit war schockiert über die Möglichkeit einer derartigen Verrohung einer Familie. Alkoholismus und familiäre Gewalt gehörten nach dem mit der Auflösung der UdSSR verbundenen sozio-ökonomischen Niedergang ihrer Nachfolgestaaten zum Alltag nicht unbeachtlicher Teile der verarmten Bevölkerung. Der arbeitslose und trinkende Vater schlug regelmäßig seine Frau und die Kinder und missbrauchte seine Tochter Nadeschda seit früher Kindheit sexuell. Als er die Familie verließ, übernahm der halbwüchsige Sascha die Rolle des Familientyrannen und führte die körperliche und sexuelle Gewalt gegenüber seiner Mutter und Schwester fort. Die Frage warum die Mutter und mutmaßlich auch die Schwester ihn unterstützten, als er begann brutale Gewalt gegen andere Menschen auszuüben, blieb ungeklärt. Auch die Frage nach der Ursache für den Kannibalismus konnte nicht mit dem Verweis auf die damalige wirtschaftliche Lage und die dadurch bedingten Versorgungsengpässe hinreichend und überzeugend beantwortet werden.
Literatur
- Jaques Buval: Der Kannibalenclan. Weltbild-Verlag, Augsburg 2001, ISBN 3-89604-523-7.