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Epikureismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Ergänzungen zur Lehre des Epikireismus
 
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Der '''Epikureismus''' ist die philosophische Denkrichtung, die auf den Lehren des antiken [[Philosophie der Antike|griechischen Philosophen]] [[Epikur]] basiert. Sie entstand im ausgehenden 4. Jahrhundert v. Chr. und war bis ins 3. Jahrhundert in Griechenland und der römischen Welt verbreitet.
Der '''Epikureismus''' ist die philosophische Denkrichtung, die auf den Lehren des [[Antikes Griechenland|antiken griechischen]] Philosophen [[Epikur]] basiert. Sie entstand im ausgehenden 4. Jahrhundert v. Chr. und war bis ins 3. Jahrhundert in Griechenland und der römischen Welt verbreitet.
 
== Lehre ==
== Lehre ==
{{Hauptartikel|Epikur}}
Der Epikureismus war eine [[Esoterik|esoterische]] Alternative zum [[Stoizismus]], eine Philosophie, die auf einer materialistischen Vorstellung des Universums beruhte. Die Epikueer glaubten, dass der Mensch nur aus [[Atom]]en bestehe und als Teil eines universalen Zyklus der Anhäufung und Zerstreuung geschaffen sei und wieder verschwinden würde. Ziel des Epikireismus war es, den Menschen die Angst, besonders vor dem Tod, zu nehmen, indem er aufzeigte, dass jeder Religion Aberglaube sei. Das Wissen über die Welt und das Ich könne so Ängste und Leid erleichtern und zu wahrer Ruhe führen. Der Epikureismus war unter den römischen Literaten beleibt, die Fachkundige aus den östlichen Provinzen des Römischen Reiches ermittelten, um ihnen diese geheimnisvolle griechische Philosophie beizubringen. <ref>Edith Hall: ''Die Alten Griechen / Eine Erfolgsgeschichte in zehn Auftritten'', Random House GmbH, München, 2017, S. 333</ref>
Epikur vertrat einen [[Atomismus|atomistischen]] [[Materialismus]], den er den damals vorherrschenden philosophischen und religiösen Weltdeutungen entgegensetzte. Dabei ging es ihm um ein ethisches Anliegen: Er wollte seine Schüler zu einer Lebensführung anleiten, die ihnen zur [[Eudaimonie]] verhelfen sollte, zur Glückseligkeit eines gelungenen Lebens, worunter man einen ausgeglichenen Gemütszustand verstand. In dieser Auffassung, nach der ein solches gutes Leben das Ziel allen Handelns zu sein hat, stimmten die Epikureer mit allen oder fast allen anderen [[Philosophenschulen der Antike]] überein. Sie teilten auch die Grundüberzeugung der anderen Richtungen, dass die Autarkie, die Unabhängigkeit von äußeren Umständen, ein zentrales Element des gelungenen philosophischen Lebens bilde und dass es auf die innere Einstellung ankomme, über die der Mensch selbst Herr sein könne und die er so zu formen habe, dass das bestmögliche Leben erreicht werde. Eine fundamentale Abweichung der Epikureer von den anderen bedeutenden Strömungen bestand aber darin, dass sie als [[Hedonismus|Hedonisten]] die Lust (ἡδονή ''hēdonḗ'') zum [[Höchstes Gut|höchsten Gut]] machten und mit der Eudaimonie gleichsetzten. Das Streben nach Lust betrachteten die Epikureer als die grundlegende Konstante der menschlichen Existenz.<ref>[[Michael Erler (Altphilologe)|Michael Erler]]: ''Epikur''. In: [[Hellmut Flashar]] (Hrsg.): ''[[Grundriss der Geschichte der Philosophie]]. Die Philosophie der Antike'', Bd. 4/1, Basel 1994, S. 29–202, hier: 153–155. Vgl. [[Dorothee Kimmich]]: ''Epikureische Aufklärungen'', Darmstadt 1993, S. 11–16.</ref>
== Literatur ==
 
Allerdings verstand Epikur unter optimaler Lust im philosophischen Sinn nicht intensivstes sinnliches Vergnügen, sondern Schmerzlosigkeit und vollkommenen inneren Frieden ([[Ataraxie]]) als dauerhaften Zustand. Er lehrte, dieser Zustand sei durch vernünftige Einsicht, durch die Tugenden und durch Verzicht auf schädliche Begierden zu erreichen. Der Neigung zur Unzufriedenheit setzte er seine Hochschätzung der Genügsamkeit entgegen. Allerdings sah er in der Tugendhaftigkeit keinen Wert an sich, sondern fasste sie nur als Mittel zur Lust auf. Beispielsweise stellte er fest, der Gerechte erfreue sich des größten Seelenfriedens, während der Ungerechte von innerem Unfrieden erfüllt sei. Großes Gewicht legte er auf nüchterne Überlegung und auf die Überwindung der Furcht durch Einsicht. Zu den Ängsten, die zu beseitigen sind, zählt im Epikureismus insbesondere die Furcht vor unverständlichen, beunruhigenden Naturphänomenen und vor willkürlichen Eingriffen übermenschlicher Instanzen in das menschliche Schicksal. Der Überwindung der Götter- und Dämonenfurcht dient die epikureische Kosmologie und Theologie, der zufolge die Götter zwar existieren, aber menschlicher Beeinflussung durch Opfer oder Gebete unzugänglich sind und sich nicht für die Menschenwelt interessieren. Demnach gibt es keine göttliche [[Vorsehung]]; alle Vorgänge haben ausschließlich natürliche Ursachen, sie sind ausnahmslos auf die unablässige Interaktion zwischen den Atomen zurückzuführen. Die Todesfurcht soll durch Verwerfung der Unsterblichkeitslehren zum Verschwinden gebracht werden: Da nach dem Tod nichts mehr folgt, also kein nachtodliches Leid zu befürchten ist, stellt er keine Bedrohung dar.<ref>Michael Erler: ''Epikur''. In: Hellmut Flashar (Hrsg.): ''Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike'', Bd. 4/1, Basel 1994, S. 29–202, hier: 127, 153–159, 162–169; James Warren: ''Removing fear.'' In: James Warren (Hrsg.): ''The Cambridge Companion to Epicureanism'', Cambridge 2009, S. 234–248.</ref>
 
== Wirkungsgeschichte ==
Obwohl die antike epikureische Tradition bis ins dritte nachchristliche Jahrhundert reicht, änderten sich die Lehrinhalte – anders als bei den anderen Philosophenschulen – im Laufe der langen Geschichte des Epikureismus kaum. Epikureische Inhalte wurden neben denen anderer Philosophien in den öffentlichen Schulen unterrichtet und blieben so gegenwärtig. Neu gewonnene Erkenntnisse, etwa in der Physik, wurden nicht in die Lehre eingearbeitet. Die Kenntnisse der Physik (φυσική) standen im Dienst des Konzeptes von einem erfüllten menschlichen Leben. Kenntnisse von natürlichen Prozessen sollten es ermöglichen, unerwünschte religiöse Vorstellungen abzubauen.
 
Bei sogenannten „[[Wunder]]n“ begnügte man sich in der Regel damit, mehrere „natürliche“ Erklärungen anzubieten, ohne sich für die „richtige“ zu entscheiden. Das kennzeichnet skeptisches Denken. In der Schrift des Römers [[Lukrez]] (''[[De rerum natura]]'', „Von der Natur der Dinge“) finden sich mehrere Beispiele für ein solches Verfahren.
In einer öfter verwendeten [[Allegorie|allegorischen]] Deutung der Bezeichnung „Garten“ heißt es, der Erdboden des Gartens stelle die [[Kanonik]] Epikurs dar, der Zaun die Physik, die Früchte aber die [[Ethik]]. Es wird von Forschern festgestellt, dass alle Teile der epikuräiischen Philosophie miteinander verzahnt sind.<ref>[[Dieter Timpe]]: ''Der Epikureismus in der römischen Gesellschaft der Kaiserzeit.'' In: Michael Erler, Robert Bees (Hrsg.): ''Epikureismus in der späten Republik und der Kaiserzeit.'' Stuttgart 2000, S. 44.</ref> Ein Primat der Ethik findet sich zwar mehr oder weniger bei allen philosophischen Schulen seit der „[[Sokratische Wende|Sokratischen Wende]]“, aber dennoch war in den anderen Lehrgebäuden die Physik nicht so dezidiert auf eine Schutz- und Abwehrfunktion gegen verwirrende Vorstellungen zugeschnitten. Epikur strebte nach dem Seelenfrieden ([[Ataraxie|Ataraxía]]) und der Lust (Hedoné).
 
Der Epikureismus stand ursprünglich im Gegensatz zum [[Platonismus]], konkurrierte im philosophischen Richtungsstreit später jedoch hauptsächlich mit dem [[Stoa|Stoizismus]]. Epikur und seine Anhänger ignorierten die Politik.
 
Die Auseinandersetzungen zwischen Stoikern und Epikureern hatten schon in Griechenland viele Vorurteile, Lächerlichkeiten und teilweise entstellende Gerüchte in Umlauf gebracht. Diese wurden in der Zeit des römischen Epikureismus entweder neu aufgelegt oder noch überboten. Daran hatten auch die [[Apologet]]en der neuen, christlichen Religion ihren Anteil. Epikurs Naturphilosophie wurde als oberflächlich betrachtet und gering geschätzt. Auch [[Cicero]] soll die epikureische Lehre so popularisiert haben, dass ihr eigentlicher Inhalt verschwand. Den Epikureern wurde z. B. ein gewisser ängstlicher [[Dogma]]tismus nachgesagt<ref>Jan Rohls: ''Philosophie und Theologie in Geschichte und Gegenwart''. Mohr-Siebeck, Tübingen 2002, ISBN 3-16-147812-6, S. 78.</ref> ({{lang|grc|ποῦ κεῖται;}} – „Wo steht es?“ soll die typische Frage der Anhänger Epikurs gewesen sein). Die Masse der Römer hielt Epikur für einen „Sklaven seiner Lüste“. Der Epikureer und Literat [[Horaz]] nannte sich – vermutlich selbstironisch – „ein Schwein aus der Herde Epikurs“.
 
Nach dem Tod Epikurs wurde seine Schule von [[Hermarchos]] geführt. Später blühten epikureische Gesellschaften in der späthellenistischen und der römischen Ära (etwa in [[Antiochia]], [[Alexandria]], [[Rhodos]] und [[Ercolano]]). Sein bekanntester römischer Anhänger war der Dichter [[Lukrez]]. Zum Ende des römischen Reiches wurde der Epikureismus, der von den zu dieser Zeit vorherrschenden philosophischen Schulen, hauptsächlich dem [[Neuplatonismus]], bekämpft wurde, kaum noch vertreten. Erst im 17. Jahrhundert wurde er von dem Atomisten [[Pierre Gassendi]] wiederbelebt, der ihn an die christliche Lehre adaptierte.<ref>Friedrich Albert Lange: ''Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart.'' Frankfurt am Main 1974, S. 101–127. [http://www.zeno.org/nid/20009203923 zeno.org]</ref>
 
Von Epikur sind nur wenige Texte erhalten geblieben. Viele der Papyrusrollen, die in der [[Villa dei Papiri]] in [[Herculaneum]] ausgegraben wurden, sind epikureische Texte. Von einigen wird vermutet, dass sie dem Epikureer [[Philodemos von Gadara|Philodemos]] gehörten. Manche Forscher sehen das epische Gedicht ''[[De rerum natura]]'' (''Über die Natur der Dinge'') von Lukrez als ein Werk an, das die wesentlichen Inhalte von Epikurs Philosophie präsentiert.<ref>Friedrich Albert Lange: ''Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart.'' Frankfurt am Main 1974, S. 101–127. [http://www.zeno.org/nid/20009203923 zeno.org]</ref>
 
[[Lukrez]] (99–56 v. Chr.), der den Epikureismus als eine Art Heilslehre verkündete, machte die Lehren Epikurs in Rom heimisch. Der Epikureismus römischer Prägung entwickelte insofern ein eigenes Erscheinungsbild, als seine Anhänger die Lebensregel „Lebe im Verborgenen!“ nicht unbedingt strikt befolgten. Schon bei Lukrez finden sich kritische Äußerungen über die politischen Eliten seiner Zeit, und von einigen politisch aktiven Römern ist überliefert, sie seien vom Epikureismus beeinflusst gewesen (so etwa von [[Gaius Cassius Longinus (Verschwörer)|Cassius]], einem der Hauptverschwörer gegen [[Julius Caesar|Caesar]]). Der Dichter [[Horaz]] bezeichnet sich zwar selbst als ''„Epicuri de grege porcus“'' („Schwein aus der Herde Epikurs“, ''Episteln'' 1, 4, 16), findet aber später, im Rahmen der [[Augustus|augusteischen]] Erneuerung, zu eher staatstragenden Positionen.
 
Der römische Philosoph [[Seneca]] (ca. 4 v. Chr. bis 65 n. Chr.), dessen Philosophie in erster Linie der [[Stoa]] verpflichtet ist, zitiert dennoch Epikur oft und kommentiert ihn nicht selten wohlwollend. Einige römische Kaiser, unter anderem [[Mark Aurel]] (121–180 n. Chr.), haben die epikureische Schule gefördert. Insgesamt scheint der Epikureismus für Bewohner des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] gerade in Zeiten politischer Krisen besonders attraktiv gewesen zu sein. Ein außergewöhnliches Zeugnis für das Fortleben des Epikureismus im Römischen Reich bis ins dritte nachchristliche Jahrhundert hinein ist die monumentale [[Epigraphik|Inschrift]] des [[Diogenes von Oinoanda]].
 
Der Apostel Paulus diskutierte auf seiner zweiten Missionsreise (49 bis 52 n. Chr.) mit epikureischen und stoischen Philosophen in Athen, die ihn zuerst als "Schwätzer" und "Verkündiger fremder Götter" bezeichneten (Apostelgeschichte 17,18). Mit dem Aufkommen des [[Christentum]]s geriet der Epikureismus zunehmend in Misskredit. Viele frühe [[Kirchenväter]] (etwa [[Eusebius von Caesarea|Eusebius]], [[Origenes]]) polemisierten heftig gegen die Lehren Epikurs wegen ihres angeblichen [[Atheismus]] und zügellosen [[Hedonismus]]. Während es Versuche gab, die Lehren der [[Stoa]] mit dem Christentum zu harmonisieren, erschien der Epikureismus als völlig unvereinbar mit christlichen Grundpositionen. Spätestens in der Regierungszeit des Kaisers [[Konstantin der Große|Konstantin]] (306–337 n. Chr.) war die aktive epikureische Lehrtradition erloschen.
 
Dennoch ist im [[Mittelalter]] die [[Epikur#Mittelalter|Erinnerung an Epikur]] lebendig geblieben (siehe etwa [[Carmina Burana]], ''carmen'' 211). Auch in späteren Zeiten haben sich Autoren und Denker, die für „freie Lebensart“ und Hedonismus eintraten, immer wieder auf Epikur berufen. In der Gegenwart ist der Franzose [[Michel Onfray]] ein herausragender Vertreter des epikureischen Hedonismus.
 
== Quellen ==
* Malte Hossenfelder (Hrsg.): ''Antike Glückslehren. Quellen in deutscher Übersetzung'' (= ''Kröners Taschenausgabe.'' Band 424). Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-42401-0.
* Malte Hossenfelder (Hrsg.): ''Antike Glückslehren. Quellen in deutscher Übersetzung'' (= ''Kröners Taschenausgabe.'' Band 424). Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-42401-0.
* Lukrez: ''Über die Natur der Dinge.'' Übertragen und kommentiert von Klaus Binder. Berlin 2014.
* Lukrez: ''Über die Natur der Dinge.'' Übertragen und kommentiert von Klaus Binder. Berlin 2014.
== Literatur ==
* Michael Erler, Wolfgang Rother (Hrsg.): ''Philosophie der Lust. Studien zum Hedonismus.'' Basel 2012.
* Michael Erler, Wolfgang Rother (Hrsg.): ''Philosophie der Lust. Studien zum Hedonismus.'' Basel 2012.
* Michael Erler: ''Epikureismus in der Kaiserzeit.'' In: Christoph Riedweg u. a. (Hrsg.): ''Philosophie der Kaiserzeit und der Spätantike'' (= ''Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike.'' Band 5/1). Schwabe, Basel 2018, ISBN 978-3-7965-3698-4, S. 197–211
* Michael Erler: ''Epikureismus in der Kaiserzeit.'' In: Christoph Riedweg u. a. (Hrsg.): ''Philosophie der Kaiserzeit und der Spätantike'' (= ''Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike.'' Band 5/1). Schwabe, Basel 2018, ISBN 978-3-7965-3698-4, S. 197–211
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[[Kategorie:Epikureismus| ]]
[[Kategorie:Epikureismus]]
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Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 07:55 Uhr

Der Epikureismus ist die philosophische Denkrichtung, die auf den Lehren des antiken griechischen Philosophen Epikur basiert. Sie entstand im ausgehenden 4. Jahrhundert v. Chr. und war bis ins 3. Jahrhundert in Griechenland und der römischen Welt verbreitet.

Lehre

Der Epikureismus war eine esoterische Alternative zum Stoizismus, eine Philosophie, die auf einer materialistischen Vorstellung des Universums beruhte. Die Epikueer glaubten, dass der Mensch nur aus Atomen bestehe und als Teil eines universalen Zyklus der Anhäufung und Zerstreuung geschaffen sei und wieder verschwinden würde. Ziel des Epikireismus war es, den Menschen die Angst, besonders vor dem Tod, zu nehmen, indem er aufzeigte, dass jeder Religion Aberglaube sei. Das Wissen über die Welt und das Ich könne so Ängste und Leid erleichtern und zu wahrer Ruhe führen. Der Epikureismus war unter den römischen Literaten beleibt, die Fachkundige aus den östlichen Provinzen des Römischen Reiches ermittelten, um ihnen diese geheimnisvolle griechische Philosophie beizubringen. [1]

Literatur

  • Malte Hossenfelder (Hrsg.): Antike Glückslehren. Quellen in deutscher Übersetzung (= Kröners Taschenausgabe. Band 424). Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-42401-0.
  • Lukrez: Über die Natur der Dinge. Übertragen und kommentiert von Klaus Binder. Berlin 2014.
  • Michael Erler, Wolfgang Rother (Hrsg.): Philosophie der Lust. Studien zum Hedonismus. Basel 2012.
  • Michael Erler: Epikureismus in der Kaiserzeit. In: Christoph Riedweg u. a. (Hrsg.): Philosophie der Kaiserzeit und der Spätantike (= Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike. Band 5/1). Schwabe, Basel 2018, ISBN 978-3-7965-3698-4, S. 197–211
  • Wolfgang Rother: Genießen und Genuss. Annäherungen an ein Phänomen menschlicher Existenz. In: Lothar Kolmer, Michael Brauer (Hrsg.): Hedonismus. Genuss – Laster – Widerstand? Wien 2013, S. 15–28.
  • Wolfgang Rother: An den Grenzen hedonistischer Lebenskunst. Leiden, Schmerz, Trauer, Krankheit und Tod. In: Lothar Kolmer, Michael Brauer (Hrsg.): Hedonismus leben. Der „gelungene Tag“ in Geschichte und Gegenwart. Wien 2016, S. 29–40.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Edith Hall: Die Alten Griechen / Eine Erfolgsgeschichte in zehn Auftritten, Random House GmbH, München, 2017, S. 333

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