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'''Ehrendoktor''' ist der [[Ehrentitel]] einer [[Universität]] oder gleichgestellten [[Hochschule]], der für besondere [[akademisch]]e oder [[wissenschaft]]liche Verdienste auch an Nichtakademiker verliehen werden kann. Eine mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnete Person kann die Abkürzung ''Dr. h. c.'' (von [[latein]]isch ''Doctor honoris causa'' = „Doktor ehrenhalber“) im Namen führen, zur Verleihung des Ehrendoktortitels ist keine Prüfung vorgesehen.
'''Ehrendoktor''' ist der [[Ehrentitel]] einer [[Universität]] oder gleichgestellten [[Hochschule]], der für besondere [[akademisch]]e oder [[wissenschaft]]liche Verdienste auch an Nichtakademiker verliehen werden kann. Eine mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnete Person kann die Abkürzung ''Dr. h. c.'' (von [[latein]]isch ''Doctor honoris causa'' = „Doktor ehrenhalber“) im Namen führen, zur Verleihung des Ehrendoktortitels ist keine Prüfung vorgesehen.


Die Ehrendoktorwürde ist ''kein'' [[akademischer Grad]], der nach einem abgeschlossenen [[Studium]] und [[Promotion (Doktor)|Promotion]] durch Urkunde verliehen wird. Die Vorgehensweise und die genauen Bedingungen für die Verleihung regelt die Promotionsordnungen der jeweiligen [[Fakultät (Hochschule)]]. In der Regel hält der Geehrte anlässlich der Verleihung einen Vortrag.
Die Ehrendoktorwürde ist ''kein'' [[akademischer Grad]], der nach einem abgeschlossenen [[Studium]] und [[Promotion (Doktor)|Promotion]] durch Urkunde verliehen wird. Die Vorgehensweise und die genauen Bedingungen für die Verleihung regelt die Promotionsordnung der jeweiligen [[Fakultät (Hochschule)]]. In der Regel hält der Geehrte anlässlich der Verleihung einen Vortrag.


Die [[Universität Leipzig]] hat den Titel ''Dr. h.&nbsp;c.'' zum ersten Mal 1805 verliehen. [[Josepha von Siebold]] war deutschlandweit die erste Frau, die 1815 den Titel verliehen bekam, und zwar von der [[Justus-Liebig-Universität Gießen|Universität Gießen]] im Fach „[[Geburtshilfe|Entbindungskunst]]“.<ref>Sarah Marak, Heike Paul: [https://www.zeit.de/2020/47/gleichstellung-frauen-wissenschaft-ehrendoktorwuerde-gender-gap-universitaet ''Gleichstellung: Frau Dr. h. c. Unerwünscht!''] In: ''[[Die Zeit]].'' 11. November 2020, abgerufen am 12. November 2020.</ref> Für die [[Technische Hochschule|Technischen Hochschulen]] in [[Königreich Preußen|Preußen]] wurde das Ehrenpromotionsrecht&nbsp;– wie auch das Promotionsrecht an sich&nbsp;– im Oktober 1899 durch Erlass von Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm&nbsp;II.]] eingeführt.
Die [[Universität Leipzig]] hat den Titel ''Dr. h.&nbsp;c.'' zum ersten Mal 1805 verliehen. [[Josepha von Siebold]] war deutschlandweit die erste Frau, die 1815 den Titel verliehen bekam, und zwar von der [[Justus-Liebig-Universität Gießen|Universität Gießen]] im Fach „[[Geburtshilfe|Entbindungskunst]]“.<ref>Sarah Marak, Heike Paul: [https://www.zeit.de/2020/47/gleichstellung-frauen-wissenschaft-ehrendoktorwuerde-gender-gap-universitaet ''Gleichstellung: Frau Dr. h. c. Unerwünscht!''] In: ''[[Die Zeit]].'' 11. November 2020, abgerufen am 12. November 2020.</ref> Für die [[Technische Hochschule|Technischen Hochschulen]] in [[Königreich Preußen|Preußen]] wurde das Ehrenpromotionsrecht&nbsp;– wie auch das Promotionsrecht an sich&nbsp;– im Oktober 1899 durch Erlass von Kaiser [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)|Wilhelm&nbsp;II.]] eingeführt.
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Nach einer ordentlichen Promotion hat die Ehrendoktorwürde nur noch eine geringe Bedeutung und ist meist nur das Zeichen der Anerkennung durch eine Universität nach einem wissenschaftliche Vortrag.
Nach einer ordentlichen Promotion hat die Ehrendoktorwürde nur noch eine geringe Bedeutung und ist meist nur das Zeichen der Anerkennung durch eine Universität nach einem wissenschaftliche Vortrag.


Nach einer Recherche des Magazins ''[[Der Spiegel]]'' im Jahr 2012 können Ehrendoktortitel durch finanzielle Leistungen und Spenden erworben, also „erkauft“, werden. Es gebe dazu zahlreiche Anbieter im Internet, die bei diesem Promotionsbetrug behilflich wären.<ref>Armin Himmelrath: [https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/promotionsbetrug-wie-man-sich-einen-falschen-doktortitel-kauft-a-842596.html ''Promotionsbetrug im Selbstversuch: Wie ich mir einen Doktortitel erschummelte.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' 5. Juli 2012, abgerufen am 12. November 2020.</ref> Die meisten Ehrendoktortitel, nämlich 150, erhielt der [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] katholische Theologe [[Theodore Hesburgh]] (1917–2015), weshalb ihn das [[Guinness-Buch der Rekorde]] als Titelhalter in dieser Beziehung führt.
Laut einer Recherche des Magazins ''[[Der Spiegel]]'' im Jahr 2012 können Ehrendoktortitel durch finanzielle Leistungen und Spenden erworben, also „erkauft“, werden. Es gebe dazu zahlreiche Anbieter im Internet, die bei diesem Promotionsbetrug behilflich wären.<ref>Armin Himmelrath: [https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/promotionsbetrug-wie-man-sich-einen-falschen-doktortitel-kauft-a-842596.html ''Promotionsbetrug im Selbstversuch: Wie ich mir einen Doktortitel erschummelte.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' 5. Juli 2012, abgerufen am 12. November 2020.</ref> So erhielt [[Carsten Maschmeyer]], nachdem er eine Professur am Institut für Psychologie mit einer Spende von 500.000 Euro gefördert hatte,<ref>{{Literatur |Titel=Uni macht Maschmeyer zum Ehrendoktor: Besondere Ehre zum 50. Geburtstag |Sammelwerk=Hildesheimer Allgemeine Zeitung |Datum=2009-05-09 |Online=[https://www.uni-hildesheim.de/de/38772.htm online im Pressespiegel der Stiftung Universität Hildesheim] |Abruf=2012-01-13}}</ref> von der [[Universität Hildesheim]] die Ehrendoktorwürde.<ref name="Handelsblatt_2010-07-29">{{cite web|url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wulff-im-mallorca-urlaub-auf-maschmeyer-villa/3502270.html|title=Heikle Verbindung? Wulff im Mallorca-Urlaub auf Maschmeyer-Villa|publisher=Handelsblatt|date=2010-07-29|accessdate=2012-01-12}}</ref><ref>{{cite web|url=https://www.sueddeutsche.de/politik/bundespraesident-wulff-mallorca-urlaub-bei-freunden-1.981607|title=Bundespräsident Wulff: Mallorca-Urlaub bei Freunden |author=Nico Fried |publisher=Süddeutsche Zeitung |date=2010-07-29 |accessdate=2012-01-12}}</ref> Die meisten Ehrendoktortitel, nämlich 150, erhielt der [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] katholische Theologe [[Theodore Hesburgh]] (1917–2015), weshalb ihn das [[Guinness-Buch der Rekorde]] als Titelhalter in dieser Beziehung führt.


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Aktuelle Version vom 27. April 2025, 09:03 Uhr

Ehrendoktor ist der Ehrentitel einer Universität oder gleichgestellten Hochschule, der für besondere akademische oder wissenschaftliche Verdienste auch an Nichtakademiker verliehen werden kann. Eine mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnete Person kann die Abkürzung Dr. h. c. (von lateinisch Doctor honoris causa = „Doktor ehrenhalber“) im Namen führen, zur Verleihung des Ehrendoktortitels ist keine Prüfung vorgesehen.

Die Ehrendoktorwürde ist kein akademischer Grad, der nach einem abgeschlossenen Studium und Promotion durch Urkunde verliehen wird. Die Vorgehensweise und die genauen Bedingungen für die Verleihung regelt die Promotionsordnung der jeweiligen Fakultät (Hochschule). In der Regel hält der Geehrte anlässlich der Verleihung einen Vortrag.

Die Universität Leipzig hat den Titel Dr. h. c. zum ersten Mal 1805 verliehen. Josepha von Siebold war deutschlandweit die erste Frau, die 1815 den Titel verliehen bekam, und zwar von der Universität Gießen im Fach „Entbindungskunst“.[1] Für die Technischen Hochschulen in Preußen wurde das Ehrenpromotionsrecht – wie auch das Promotionsrecht an sich – im Oktober 1899 durch Erlass von Kaiser Wilhelm II. eingeführt.

Bedeutung

Nach einer ordentlichen Promotion hat die Ehrendoktorwürde nur noch eine geringe Bedeutung und ist meist nur das Zeichen der Anerkennung durch eine Universität nach einem wissenschaftliche Vortrag.

Laut einer Recherche des Magazins Der Spiegel im Jahr 2012 können Ehrendoktortitel durch finanzielle Leistungen und Spenden erworben, also „erkauft“, werden. Es gebe dazu zahlreiche Anbieter im Internet, die bei diesem Promotionsbetrug behilflich wären.[2] So erhielt Carsten Maschmeyer, nachdem er eine Professur am Institut für Psychologie mit einer Spende von 500.000 Euro gefördert hatte,[3] von der Universität Hildesheim die Ehrendoktorwürde.[4][5] Die meisten Ehrendoktortitel, nämlich 150, erhielt der US-amerikanische katholische Theologe Theodore Hesburgh (1917–2015), weshalb ihn das Guinness-Buch der Rekorde als Titelhalter in dieser Beziehung führt.

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise

  1. Sarah Marak, Heike Paul: Gleichstellung: Frau Dr. h. c. Unerwünscht! In: Die Zeit. 11. November 2020, abgerufen am 12. November 2020.
  2. Armin Himmelrath: Promotionsbetrug im Selbstversuch: Wie ich mir einen Doktortitel erschummelte. In: Der Spiegel. 5. Juli 2012, abgerufen am 12. November 2020.
  3.  Uni macht Maschmeyer zum Ehrendoktor: Besondere Ehre zum 50. Geburtstag. In: Hildesheimer Allgemeine Zeitung. 9. Mai 2009 (online im Pressespiegel der Stiftung Universität Hildesheim).
  4. Heikle Verbindung? Wulff im Mallorca-Urlaub auf Maschmeyer-Villa. Handelsblatt (29. Juli 2010). Abgerufen am 12. Januar 2012.
  5. Nico Fried (29. Juli 2010). Bundespräsident Wulff: Mallorca-Urlaub bei Freunden. Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 12. Januar 2012.