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| Die '''Wärme''', das '''Feuer''' oder '''Feuerelement''', war die [[Substanz|Grundsubstanz]] des [[Alter Saturn|alten Saturn]] und ist durch die Opfertat der [[Throne]] entstanden, die ihre [[Wille]]nssubstanz hingegeben haben. Damals wurde der [[Physischer Leib|physische Leib]] des [[Mensch]]en als reiner '''Wärmeleib''' ([[Wärme-Ei]]) veranlagt. [[Heraklit]]s Anschauung, dass alles aus dem Feuer entsprungen sei, weist vage auf diesen Ursprung der Entwicklung unserer ganzen [[Planetenkette]] hin. Das alte Saturn-Feuer kann heute nur annähernd mit dem verglichen werden, was als lebendige Wärme unser [[Blut]] durchströmt. So wie dem [[Licht]] die [[Finsternis]] gegenübertritt, steht der Wärme die [[Kälte]] als eigenständige Kraft gegenüber. | | Die '''Wärme''', das '''Feuer''' oder '''Feuerelement''', ist eines der vier [[Elemente]], die aus Sicht der [[Alchemie]] und nach heutiger Auffassung der [[Esoterik]] die [[Physische Welt|physische Welt]] aufbauen. Es war die [[Substanz|Grundsubstanz]] des im [[Okkultismus]] so genannten alten [[Saturn]], aus dem die sich [[Protosonne]] bildete, und ist durch die Opfertat der [[Thron]]e entstanden, die ihre [[Wille]]nssubstanz hingegeben haben. Damals wurde der [[Physischer Leib|physische Leib]] des [[Mensch]]en als reiner ''Wärmeleib'' ([[Wärme]]-Ei) veranlagt. [[Heraklit]]s Anschauung, dass alles aus dem Feuer entsprungen sei, weist bereits auf den Ursprung der Entwicklung der [[Planet]]en hin. Das alte Saturn-Feuer kann heute nur annähernd mit dem verglichen werden, was als lebendige Wärme unser [[Blut]] durchströmt. So wie dem [[Licht]] die [[Finsternis]] gegenübertritt, steht der Wärme die [[Kälte]] als eigenständige Kraft gegenüber. |
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| == Wärmeäther ==
| | Die [[Elementarwesen]] des Feuers, die [[Salamander]], weben aus Sicht der [[Anthroposophie]] als tätige Werkmeister der Natur im Feuerelement. Die [[Rosenkreuzer]]-Organisation [[AMORC]] sieht nach ihrem Konzept der vier ''mystischen Elemente''<ref>AMORC - zeitlose Weisheit - das Magazin 10/2021, Seite 27</ref> das Feuer im [[Makrokosmos]] als Welt der [[Archetypen]]. |
| Die andere, [[ätherisch]]e Seite des ''Wärmeelements'' ist der [[Wärmeäther]]. Für alle Wärmeprozesse spielt der beständige Übergang von äußerer [[Fühlbare Wärme|fühlbarer Wärme]] in ätherische innere, [[latente Wärme]] - und umgekehrt - eine wesentliche Rolle. | |
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| == Endotherme und exotherme Prozesse == | | == Siehe auch == |
| | * [[Vier-Elemente-Lehre]] |
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| Im [[leben]]dige [[Organismus]] sind [[Aufbauprozesse]] wie etwa die [[Photosynthese]] der [[Pflanzen]] zumeist '''endotherm''' (von {{ELSalt|ἔνδον}} ''éndon'' „innen“ und {{ELSalt|θερμός}} ''thermós'' „warm, heiß, hitzig“), d.h. sie verbrauchen Wärme, während [[Abbauprozesse]] wie etwa die [[Atmung]] in der Regel '''exotherm''' (von {{ELSalt|ἔξω}} ''exo'' „außen“), d.h. unter Wärmeabgabe verlaufen.
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| == Seelenwärme ==
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| Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist die Wärme nicht nur ein ''Zustand'' der ''an'' und ''durch'' die [[Materie]] erscheint, sondern sie ist selbst [[Substanz|substanzieller]] Natur. Aber im Gegensatz zu den andern drei [[Elemente]]n durchdringt die Wärme alles und kann nicht nur ''äußerlich'', sondern auch ''innerlich'', d.h. [[seelisch]] als '''Seelenwärme''' wahrgenommen werden. Im Feuer und durch das Feuer beginnt das [[Materie]]lle seelisch und das Seelische materiell zu werden. Schon auf dem alten Saturn konnte man drei Arten der Wärme unterscheiden:
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| :#Die ursprüngliche ''neutrale'' Wärme
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| :#Die ''seelische'' Wärme, die von den [[Throne]]n in die Saturnmasse hineingeträufelt wurde
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| :#Die äußere ''physische'' Wärme, die durch die [[Geister der Form]], der [[Geister der Bewegung|Bewegung]] und der [[Geister der Weisheit|Weisheit]] vom Saturninneren aus wirkte.
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| == Das Feuer des Geistes ==
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| Darüber hinaus kann man mit Recht auch vom '''Feuer des Geistes''' sprechen, für das der Feuervogel [[Phönix]] ein vielsagendes Bild ist. Das Feuer bildet damit die Brücke, die sich von der [[Physische Welt|physischen Welt]] über die [[Seelenwelt]] bis hin zur [[Geistige Welt|geistigen Welt]] spannt. Die Wärme ist dadurch gleichsam das Eintrittstor, durch das der [[Geist]] seinen [[Wille]]n bis zur physischen Welt heruntersenden kann. Darum offenbart sich auch der geistige Wesenskern des [[Mensch]]en, sein [[Ich]] am unmittelbarsten durch die Wärme des [[Blut]]s.
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| "Man
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| sollte eigentlich zunächst, wenn man von des Menschen Leiblichkeit
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| spricht, von seinem Wärmeleib sprechen. Man sollte sagen: Wenn
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| ein Mensch vor dir steht, so steht vor dir auch ein abgeschlossener
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| Wärmeraum, der in einer gewissen Beziehung höhere Temperatur
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| hat als die Umgebung. In dieser erhöhten Temperatur lebt zunächst
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| das, was geistig-seelisch im Menschen ist, und auf dem Umwege
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| durch die Wärme überträgt sich das, was im Menschen geistigseelisch
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| ist, auch auf die übrigen Organe. So kommt ja auch der
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| Wille zustande.
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| Der Wille kommt dadurch zustande, daß zuerst auf die im Menschen
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| befindliche Wärme gewirkt wird und dann, indem auf die
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| Wärme gewirkt wird, auf den Luftorganismus, von da auf den
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| Wasserorganismus und von da erst auf das, was im Menschen mineralisch
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| fester Organismus ist. So daß man also sich die menschliche
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| Organisation so vorzustellen hat: Man wirkt innerlich zuerst auf die
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| Wärme, dann durch die Wärme auf die Luft, von da auf das Wasser,
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| auf den Flüssigkeits-Organismus, und von da auf den festen Organismus." {{Lit|{{G|201|238f}}}}
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| In der Wärme wirken als dienende Werkmeister die [[Elementarwesen]] des Feuers, die [[Salamander]].
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| == Die Bedeutung der Wärme für die Erdenmission ==
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| {{GZ|Was der Organismus produziert an innerer Wärme in unserem
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| Blut, an Wärme, die er uns durch die gesamten inneren Prozesse
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| zuleitet, das zeigt, daß wir in den Erwärmungsvorgängen etwas zu
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| sehen haben wie eine Blüte aller anderen Prozesse im Organismus.
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| Die innere Wärme des Organismus dringt bis hinauf in das Geistig-
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| Seelische und kann sich bis in Geistig-Seelisches hinein verwandeln.
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| Das ist das Höchste, das Schönste, das durch die Kraft des Menschenleibes
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| Physisches umgewandelt werden kann in Geistig-Seelisches.
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| Wenn alles, was im menschlichen irdischen Organismus veranlagt
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| ist, zu Wärme geworden ist und die Wärme vom Menschen in
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| der rechten Weise umgewandelt wird, dann entsteht aus der inneren
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| Wärme Mitgefühl und Interesse für andere Wesen. Wenn wir durch
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| alle Prozesse des menschlichen Organismus hindurch aufsteigen bis
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| zum obersten Niveau, den Erwärmungsprozessen, so schreiten wir
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| gleichsam durch das Tor des menschlichen Organismus, das gebildet
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| wird durch die Wärmeprozesse, hinauf bis dahin, wo die Wärme des
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| Blutes verwertet wird durch das, was die Seele daraus macht. Durch
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| lebendiges Interesse für alle Wesen, durch Mitgefühl für alles, was
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| um uns herum ist, erweitern wir, indem unser physisches Leben uns
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| bis zur Wärme hinaufführt, unser Geistig-Seelisches über das gesamte
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| irdische Dasein, und wir machen uns eins mit dem gesamten
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| Dasein. Es ist eine wunderbare Tatsache, daß die Weltwesenheit den
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| Umweg gemacht hat durch unseren physischen Organismus, um uns
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| zuletzt die innere Wärme zu geben, die wir Menschen in der Erdenmission
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| berufen sind umzuwandeln durch unser Ich in lebendiges
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| Mitfühlen mit allen Wesen.
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| Wärme wird in Mitgefühl umgewandelt in der Erdenmission!
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| Die Tätigkeit des menschlichen Organismus benützen wir sozusagen
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| als Heizwärme für den Geist. Das ist der Sinn der Erdenmission,
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| daß der Mensch als physischer Organismus dem Erdenorganismus so
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| eingelagert ist, daß alle physischen Prozesse zuletzt ihre Vollendung,
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| ihre Krone in der Blutwärme finden, und daß der Mensch als Mikrokosmos
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| in Erfüllung seiner Bestimmung diese innere Wärme wiederum
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| umwandelt, um sie auszuströmen als lebendiges Mitgefühl
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| und Liebe für alles, was uns umgibt. Durch alles, was wir aus lebendigem
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| Interesse in unsere Seele aufnehmen, wird unser Seelenleben
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| erweitert. Und wenn wir dann durch viele Inkarnationen gegangen
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| sind, in denen wir alle Wärme, die uns gegeben worden ist, verwertet
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| haben, dann wird die Erde ihr Ziel, das innerhalb der Erdenmission
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| zu erfüllen war, erreicht haben, dann wird sie als Erdenleichnam
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| hinuntersinken und dem Verfall überliefert sein. Und aufsteigen wird
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| die Gesamtheit aller jener Menschenseelen, die die physische Wärme
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| umgewandelt haben in Herzenswärme. Wie die einzelne Seele, wenn
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| der Mensch durch die Pforte des Todes gegangen ist, aufsteigt zu
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| einer geistigen Welt, nachdem der physische Leichnam den Erdenkräften
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| übergeben wurde, so wird einstmals der Erdenleichnam den
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| Weltenkräften übergeben werden, und die einzelnen Menschenseelen
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| werden zu neuen Daseinsstufen fortschreiten. Nichts in der Welt
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| geht verloren. Was die Menschenseelen als Früchte auf der Erde
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| errungen haben, das wird durch die Menschenseelen in Ewigkeiten
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| hinübergetragen.|128|177f}}
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| == Luziferische Wärmewesen und ahrimanische Kältewesen ==
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| Die Wärme wirkt ganz besonders auf das [[mensch]]liche [[Fühlen]] und wird sehr leicht von [[luziferisch]]en Wärmewesen ergriffen, die sein ganzes Fühlen mit einem ungeheuren Lustgefühl aufsaugen lassen wollen von der Wärme. Ihnen entgegen wirken die [[ahrimanisch]]en Kältewesen, die den Menschen verdichten und erstarren lassen wollen. Nur wenn der Mensch diese beiden Kräfte im rechten Gleichgewicht halten kann, vermag er bewusst in die [[geistige Welt]] einzutreten.
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| "So wie es mit dem Lichte in bezug auf das Denken ist, so ist es mit der Wärme
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| in bezug auf das Fühlen. Derjenige, der mit Bezug auf das Fühlen vor den Hüter
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| der Schwelle hintritt, der wird gewahr, wie er in einen Kampf eintritt zwischen
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| dem Warmen und dem Kalten: wie das Warme fortwährend verlockt unser Fühlen,
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| denn es möchte dieses Fühlen in sich aufsaugen. Wie die Lichtwesen, die luziferischen
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| Lichtwesen mit uns gewissermaßen von der Erde fortfliegen, zum Lichte
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| wollen, so wollen die luziferischen Wärmewesen unser Fühlen aufsaugen in der
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| allgemeinen Weltenwärme. Alles Fühlen der Menschen soll den Menschen verlorengehen
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| und aufgesogen werden in der allgemeinen Weltenwärme.
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| Und verlockend ist das aus dem Grunde, weil vorhanden ist, was der die Einweihungswissenschaft
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| Empfangende gewahr wird, wenn er mit seinem Fühlen vor die
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| Schwelle hintritt: dann erscheinen die Wärmewesen, die in Überfülle, im Übermaß
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| dasjenige dem Menschen geben wollen, was eigentlich sein Element ist, in dem er
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| lebt: die Wärme. Sie wollen sein ganzes Fühlen aufsaugen lassen von der Wärme.
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| Das aber, indem es der Mensch gewahr wird - er tritt ja hin vor die Schwelle,
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| diese Wärmewesen sind da, er wird warm, warm, warm, er wird ganz selber Wärme,
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| er fließt über in die Wärme -, das ist eine Riesenlust, das ist das Verlockende. All
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| das rieselt fortwährend durch den Menschen. Und all das muß man wissen. Denn
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| ohne daß man weiß, diese Verlockung in der Wärmelust ist da, ist es unmöglich,
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| daß man eine freie Aussicht in das Geisterland gewinne.
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| Und die Feinde dieser luziferischen Wärmewesen sind die ahrimanischen Kältewesen.
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| Diese ahrimanischen Kältewesen, sie ziehen den Menschen an, der sich
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| noch ein Bewußtsein davon erhält, wie gefährlich es ist, in der Wärmelust zu
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| verschweben. Er möchte in die gesundende Kälte eintauchen. Da gerät er in
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| das andere Extrem: da kann die Kälte ihn verhärten. Und dann entsteht, wenn
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| die Kälte in dieser Situation, in dieser Lage an den Menschen herantritt, dann entsteht
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| unendlicher Schmerz, der gleich physischem Schmerz ist. Physisches und
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| Psychisches, Stoffliches und Geistiges werden eins. Der Mensch erlebt die
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| Kälte als sein ganzes Wesen in Anspruch nehmend, wie zerreißend in maßlosem
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| Schmerz." {{Lit|{{G|270a|95f}}}}
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| == Siehe auch ==
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| * [[Feuer]]
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| == Literatur == | | == Literatur == |
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| * Martin Basfeld: ''Wärme: Ur-Materie und Ich-Leib: Beiträge zur Anthropologie und Kosmologie.'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1998, ISBN 978-3772516306 | | * Martin Basfeld: ''Wärme: Ur-Materie und Ich-Leib: Beiträge zur Anthropologie und Kosmologie.'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1998, ISBN 978-3772516306 |
| * Rudolf Steiner: ''Eine okkulte Physiologie'', GA 128 (1991), ISBN 3-7274-1281-X | | * Rudolf Steiner: ''Eine okkulte Physiologie'', GA 128 (1991), ISBN 3-7274-1281-X |
| * Rudolf Steiner: ''Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos'', GA 201 (1987), ISBN 3-7274-2012-X | | * Rudolf Steiner: ''Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos'', GA 201 (1987), ISBN 3-7274-2012-X |
| * Rudolf Steiner: ''Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924'', GA 270/1 (1999), ISBN 3-7274-2700-0 | | * Rudolf Steiner: ''Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924'', GA 270/1 (1999), ISBN 3-7274-2700-0 |
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| | [[Kategorie:Feuer (Element)| ]] |
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| == Einzelnachweise == | | == Einzelnachweise == |
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| [[Kategorie:Feuer (Element)| ]]
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