PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Kompostheizungssilo: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Carlosia (Diskussion | Beiträge)
Prototyp: Detailansichten eingefügt
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
falsche Kategorie
 
(25 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Biomeiler_Silo.jpg|thumb|Kompostsilo innerhalb eines Wohnhauss]]
[[File:Biomeiler_Silo.jpg|thumb|Kompostsilo innerhalb eines Wohnhauses]]
Ein '''Kompostheizungssilo''' ist der zentrale Bestandteil einer hausinternen [[Kompostheizung]]. Der Kompostierungsprozess läuft in einem hermetisch geschlossen Behälter im Inneren eines Nutzgebäudes ab. Die Wärme wird über die Wandung des Silos direkt an den Wohnraum abgegeben.
Ein '''Kompostheizungssilo''' ist der zentrale Bestandteil einer hausinternen [[Kompostheizung]]. Der [[Kompost]]ierungsprozess läuft in einem hermetisch geschlossen Behälter im Inneren eines Nutzgebäudes ab. Die Wärme wird über die Wandung des Silos direkt an den Wohnraum abgegeben. Der Behälter wird im Herbst mit frischer [[Biomasse]] gefüllt und gibt dann den ganzen Winter über Wärme ab.


=== Aufbau ===
== Aufbau ==
[[Datei:KompostsiloheizungDetail.jpg|thumb|left|Schematischer Aufbau Kompostsiloheizung]]
[[File:KompostsiloheizungDetail.jpg|thumb|left|Schematischer Grundaufbau in einfacher Ausführung]]
Zuluft- und Abluftrohre sorgen für die notwendige Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen und Kleinlebewesen im Silo.
Zuluft- und Abluftrohre sorgen für die notwendige [[Sauerstoff]]versorgung der [[Mikroorganismus|Mikroorganismen]] und [[Kleinlebewesen]] im Silo.
Um den Wärmeverlust über das Abluftrohr gering zu halten, sollte ein Wärmetauscher eingebaut werden. Dieser entzieht der Abluft Wärme und erwärmt damit die Zuluft. Um Geruchsbelästigung zu vermeiden, muss das Abluftrohr ins Freie führen und gegen Eindringen von unerwünschten Lebewesen (Mäuse) gesichert werden.
Um Geruchsbelästigung zu vermeiden, muss das Abluftrohr ins Freie führen und gegen Eindringen von unerwünschten Lebewesen (z.B. Mäuse) gesichert werden.


Die Feuchtigkeit im Silo muss hoch genug sein, um den am Verrottungsprozess beteiligten Bakterien und Pilzen optimale Bedingungen zu bieten. Nach erfolgreichem Start des Verrottungsprozesses entsteht zusätzliches Wasser, welches durch einen Flüssigkeitsablauf am unteren Ende des Silos abgeführt werden muss. Dieses Wasser kann zum Teil auch wieder oben zugeführt werden, um die gleichmäßige Verteilung der Bakterien im gesamten Silo zu unterstützen. Überlegungen gehen auch dahin, das durchsickernde Wasser kontinuierliche oder regelmäßig wieder zuzuführen. Dabei entstehen Parallelen zum C.R.O.P. Projekt des DLR.
Die Feuchtigkeit im Silo muss hoch genug sein, um den am Verrottungsprozess beteiligten [[Bakterien]] und Pilzen optimale Bedingungen zu bieten. Nach erfolgreichem Start des Verrottungsprozesses entsteht zusätzliches Wasser, welches durch einen Flüssigkeitsablauf am unteren Ende des Silos abgeführt wird. Dieses Wasser kann zum Teil auch wieder oben zugeführt werden, um die gleichmäßige Verteilung der Bakterien im gesamten Silo zu unterstützen. Überlegungen gehen auch dahin, das durchsickernde Wasser regelmäßig oder sogar kontinuierlich wieder zuzuführen. Dabei entstehen Parallelen zum C.R.O.P. Projekt des [[DLR]].
<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/2098919/ Deutschland Radio: Ein Komposthaufen für die Raumstation]</ref>
<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/2098919/ Deutschland Radio: Ein Komposthaufen für die Raumstation]</ref>


Optional kann ein Wasserrohr senkrecht durch den Silo hindurchgeführt werden, um Warmwasser zu gewinnen. Dieses Rohr muss so angeordnet werden, dass das Zusammensacken des Verrottungsmaterials nicht behindert wird.
Optional kann mit der entstehenden Verrottungswärme auch Warmwasser gewonnen werden. Dazu werden wasserführende Rohre senkrecht durch den Silo geführt, ggf. in Kombination mit einem Vorratsbehälter.


=== Einsatzbedingungen ===
== Vorwärmen der Zuluft ==
Die abgegebene Wärmemenge einer Kompostsiloheizung ist sehr begrenzt, so dass diese Form der Heizung nur für ein [[Zwei-Zonen-Haus|Gebäude mit exzellenter Wärmedämmung]] in Frage kommt. Auch sonstige Wärmequellen im Gebäude (Personen, Verlustwärme von Elektrogeräten, etc.) müssen mitbetrachtet werden.
[[File:CompostHeaterSiloBeton 2.jpg|thumb|left|Die erste Realisierung aus Beton. Rückseite mit Entnahmeöffnung für fertigen Kompost.]]
[[File:KompostsiloheizungDetail_wt.jpg|thumb|180px|right|Belüftung über einen Wärmetauscher]]
[[File:KompostsiloheizungDetail_abw.jpg|thumb|180px|right|Belüftung über ein vorhandenes Abwasserrohr]]
Über das Abluftrohr geht ein Teil der entstehenden Wärme verloren. Folgende Möglichkeiten sollen hier dargestellt werden, um den Wärmeverlust zu verringern:
* Ein optionaler Wärmetauscher kann eingebaut werden (siehe Bild rechts). Dieser entzieht der Abluft Wärme und erwärmt damit die Zuluft.
* Sowohl Zuluft als auch Abluft können an ein vorhandenes Abflussrohr angeschlossen werden. Durch geeignete Rohrführung ist dafür Sorge zu tragen, dass kein Abwasser in die Kompostanlage gelangt. Voraussetzung dafür ist eine fachgerechte Installation des Abflussrohrs mit funktionsfähiger Entlüftung. Normalerweise steigt aus der Kanalisation warme Luft auf und wird über die Entlüftung nach außen abgeführt. Diese Luft ist zwar übelriechend, enthält aber genug Sauerstoff für den Kompostierungsprozess.


=== Prototyp ===
== Einsatzbedingungen ==
[[Datei:Kompostsiloheizung1.jpg|thumb||Prototyp]]
Die abgegebene Wärmemenge einer Kompostsiloheizung ist sehr begrenzt, so dass diese Form der Heizung nur für ein Gebäude mit exzellenter Wärmedämmung (z.B. [[Zwei-Zonen-Haus]]) in Frage kommt. Auch sonstige Wärmequellen im Gebäude (Personen, Verlustwärme von Elektrogeräten, etc.) müssen mitbetrachtet werden.
Der nebenstehende Prototyp wurde durch Umbau eines Regenwasserbehälters (Polyethylen) geschaffen. Er ist 1,90 m hoch und hat ein Fassungsvermögen von 300 l. Zusätzlich zur Einfüllöffnung und Entnahmeöffnung sind fünf verglaste Fenster erkennbar. Diese dienen der Beobachtung des Verrottungsprozesses und als Eingriffsmöglichkeit. Für Zuluft- und Abluftrohr wurde HT-Rohr (Polypropylen) verwendet. Das Zuluftrohr wurde durch die Entnahmeöffnung geführt. In der Entnahmeöffnung ist ein halbkreisförmiges Glasfenster erkennbar. Eine Warmwasserbereitung ist nicht Teil dieses ersten Versuches.


[[Datei:KompSiloFensterAussen.jpg|thumb|100px|left|Detailansicht Fenster von außen]]
Siehe Artikel [[Kompostheizung]] mit Zahlen zur Berechnung der Energiemenge.
[[Datei:KompSiloFensterInnen.jpg|thumb|100px|left|Detailansicht Fenster von innen]]


Der Prototyp wurde im Oktober 2017 in Betrieb genommen. Als Biomasse wurden eingefüllt: Strauchschnitt, Laub, Küchenabfälle. Um den Start des Verrottungsprozesses zu unterstützen, wurden anfangs zwei Eimer mit halbverottetem Kompost inclusive Kleinlebewesen hinzugefügt.
== Existierende Systeme ==
* Seit 2017 wird ein kleiner Prototyp erfolgreich betrieben, welcher die Machbarkeit demonstriert und der Untersuchung und Optimierung der Eigenschaften dient. Siehe Hauptartikel: [[Kompostheizungssilo (Prototyp)]]
* Im Herbst 2023 wurde die erste Ausfertigung aus Beton in Betrieb genommen. Siehe Hauptartikel: [[Kompostheizungssilo (Beton)]]


Kleinlebewesen, die sich im Prototypen stark vermehrt haben:
== Geplante Erweiterungen ==
* Kompostwürmer
[[File:CompostHeaterSiloDetails_double.jpg|thumb|180px|left|Doppelwandige Ausführung zur gerichteten Abführung der Wärme über Warmluftschächte]]
* Kellerasseln
[[File:CompostHeaterSiloDetails_pipes.jpg|thumb|180px|right|Weiterleitung der Wärme mit einem Wasserkleislauf]]
* Schnecken
[[File:CompostHeaterSiloDetails_storage.jpg|thumb|180px|right|Mit Vorratsbehälter für Warmwasser im Inneren des Silos]]
[[File:CompostHeaterSiloDetails_onepipe.jpg|thumb|180px|right|Version ohne Zuluftleitung]]
=== Geflieste Ausführung aus Beton ===
Der endgültige Aufbau zur Beheizung eines Wohnhauses wird aus dünnwandigem Beton gegossen und anschließend mit Fliesen oder Ofenkacheln verkleidet. Optisch wird der Silo einem Kachelofen ähneln.
=== Doppelwandig ===
Der Silo wird doppelwandig ausgeführt. So kann die entstehende Wärme besser kanalisiert werden, etwa über Warmluftschächte. Bei verringertem Heizwärmebedarf kann so die überschüssige Wärme abgeführt und ggf. ins Freie geleitet werden.
=== Warmwasserbereitung ===
Ein Vorratsbehälter für Warmwasser wird im Inneren des Silos platziert. Dieser nimmt die entstehende Wärme direkt auf. Um Legionellen vorzubeugen, ist es ratsam, einen Wärmetauscher einzubauen, ggf. im Inneren der Vorratsbehälters.


Erfahrungen, die mit diesem Prototyp gewonnen wurden:
=== Kombination mit einer Toilette ===
* Innen eingebaute Drahtgitter als Maßnahme zur Erhöhung der Luftdurchlässigkeit sind unnötig. Sie behindern aber das Zusammensacken des Verrottungsmaterials und wurden deshalb im November 2017 wieder entfernt.
Wenn der Silo mit einer [[Komposttoilette]] kombiniert wird, dann dient das System gleichzeitig als Heizung und Toilette. Zur bequemen Benutzung wird die obere Öffnung im darüberligenden Stockwerk angeordnet und die Einfüllöffnung für die Biomasse mit einer Toilettenbrille ausgestattet. Im Gegensatz zur [[Trockentoilette]] werden die Exkremente in nassem Milieu und deshalb sehr viel schneller zersetzt. {{Hauptartikel|Integrierte Kompostheizungstoilette}}
* Die Umgebungstemperatur spielt eine wesentliche Rolle. Ist sie zu niedrig (< 10°C), verlangsamt sich der Verrottungsprozess sehr stark. Das hängt u.a. auch mit der schlanken Bauweise zusammen, bei der die entstehende Wärme schnell an die Umgebung abgegeben wird.
=== Version ohne Zuluftleitung ===
* Die Feuchtigkeit muss hoch genug sein, um nicht nur den Kleinlebewesen sondern auch Bakterien optimale Bedingungen zu bieten. Das  Verrottungsmaterial sollte immer tropfnass sein.
In Mietwohnungen kann man üblicherweise nicht einfach mal so eine große Bohrung durch das Dach oder die Außenwand herstellen. Deshalb soll hier beschrieben werden, wie ein Kompostheizungssilo ohne extra Zuluft- und Abluftleitungen realisierbar ist. Es genügt der Anschluss an das Abwassernetz. Die Zuluft wird über ein Gebläse direkt aus der Raumluft entnommen, d.h. das Gebläse drückt Raumluft in den Silo. Die Abluft entweicht durch das Abwasserrohr. Ein Rückschlagventil verhindert die Luftströmung in die falsche Richtung in Zeiten, in denen das Gebläse nicht läuft.
 
Mit dieser Anordnung können kleine Systeme für die Küche realisiert werden, in denen hauptsächlich organische Küchenabfälle verrottet werden. Der Aufbau passt bei geeigneter Dimensionierung unter die Arbeitsplatte.
 
== Sicherheitsaspekte ==
=== Brandschutz ===
Durch die entstehende Hitze beim Verwesungsprozess kann sich die im Silo vorhandene Biomasse unter bestimmten Bedingungen selbst entzünden. Dabei spielen ab etwa 60°C neben den biologischen Prozessen auch rein chemisch ablaufende Reaktionen eine Rolle, welche die Temperatur noch weit über die Siedetemperatur treiben können. Besonders bei nassem Gras (Rasenschnitt) ist eine deutliche Hitzeentwicklung beobachtbar. Die Entstehung einer Brandgefahr hängt wesentlich vom Feuchtigkeitsgehalt und von der Sauerstoffkonzentration im Silo ab.
 
Diese starke Hitze ist ein ungewollter Effekt, der zur Zerstörung des Silos führen kann. Das Gebäude, in welchem der Silo aufgestellt ist, kann ebenfalls gefährdet sein. Deshalb sind Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen eines eventuell entstehenden Brandes einzuplanen.
* Aufbau des Silos und der daran angeschlossenen Zuluft- und Abluftrohre aus unbrennbaren Materialien (z.B. [[Beton]], [[Stahl]])
* Installation eines Löschsystems. Das kann im einfachsten Fall ein Wasserbehälter oberhalb des Silos sein, der seinen Inhalt bei Überhitzung eines Schmelzventils in den Silo entleert.
 
=== Notöffnung ===
Wenn durch die Einfüllöffnung versehentlich ein Kleinkind oder Haustier in den Silo fällt, besteht eventuell Erstickungsgefahr. In einem solchen Fall muss es möglich sein, den Silo sofort so weit zu öffnen, dass ein Retter in den Silo einsteigen kann. Dies kann beispielsweise durch einen abnehmbaren Deckel und eine ständig bereitstehende Leiter gewährleistet werden.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
<references/>
<references/>


[[Kategorie:Erneuerbare Energie]]
[[Kategorie:Bioenergie]]
[[Kategorie:Bioenergie]]

Aktuelle Version vom 10. September 2024, 14:37 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Kompostsilo innerhalb eines Wohnhauses

Ein Kompostheizungssilo ist der zentrale Bestandteil einer hausinternen Kompostheizung. Der Kompostierungsprozess läuft in einem hermetisch geschlossen Behälter im Inneren eines Nutzgebäudes ab. Die Wärme wird über die Wandung des Silos direkt an den Wohnraum abgegeben. Der Behälter wird im Herbst mit frischer Biomasse gefüllt und gibt dann den ganzen Winter über Wärme ab.

Aufbau

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Schematischer Grundaufbau in einfacher Ausführung

Zuluft- und Abluftrohre sorgen für die notwendige Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen und Kleinlebewesen im Silo. Um Geruchsbelästigung zu vermeiden, muss das Abluftrohr ins Freie führen und gegen Eindringen von unerwünschten Lebewesen (z.B. Mäuse) gesichert werden.

Die Feuchtigkeit im Silo muss hoch genug sein, um den am Verrottungsprozess beteiligten Bakterien und Pilzen optimale Bedingungen zu bieten. Nach erfolgreichem Start des Verrottungsprozesses entsteht zusätzliches Wasser, welches durch einen Flüssigkeitsablauf am unteren Ende des Silos abgeführt wird. Dieses Wasser kann zum Teil auch wieder oben zugeführt werden, um die gleichmäßige Verteilung der Bakterien im gesamten Silo zu unterstützen. Überlegungen gehen auch dahin, das durchsickernde Wasser regelmäßig oder sogar kontinuierlich wieder zuzuführen. Dabei entstehen Parallelen zum C.R.O.P. Projekt des DLR. [1]

Optional kann mit der entstehenden Verrottungswärme auch Warmwasser gewonnen werden. Dazu werden wasserführende Rohre senkrecht durch den Silo geführt, ggf. in Kombination mit einem Vorratsbehälter.

Vorwärmen der Zuluft

Die erste Realisierung aus Beton. Rückseite mit Entnahmeöffnung für fertigen Kompost.
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Belüftung über einen Wärmetauscher
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Belüftung über ein vorhandenes Abwasserrohr

Über das Abluftrohr geht ein Teil der entstehenden Wärme verloren. Folgende Möglichkeiten sollen hier dargestellt werden, um den Wärmeverlust zu verringern:

  • Ein optionaler Wärmetauscher kann eingebaut werden (siehe Bild rechts). Dieser entzieht der Abluft Wärme und erwärmt damit die Zuluft.
  • Sowohl Zuluft als auch Abluft können an ein vorhandenes Abflussrohr angeschlossen werden. Durch geeignete Rohrführung ist dafür Sorge zu tragen, dass kein Abwasser in die Kompostanlage gelangt. Voraussetzung dafür ist eine fachgerechte Installation des Abflussrohrs mit funktionsfähiger Entlüftung. Normalerweise steigt aus der Kanalisation warme Luft auf und wird über die Entlüftung nach außen abgeführt. Diese Luft ist zwar übelriechend, enthält aber genug Sauerstoff für den Kompostierungsprozess.

Einsatzbedingungen

Die abgegebene Wärmemenge einer Kompostsiloheizung ist sehr begrenzt, so dass diese Form der Heizung nur für ein Gebäude mit exzellenter Wärmedämmung (z.B. Zwei-Zonen-Haus) in Frage kommt. Auch sonstige Wärmequellen im Gebäude (Personen, Verlustwärme von Elektrogeräten, etc.) müssen mitbetrachtet werden.

Siehe Artikel Kompostheizung mit Zahlen zur Berechnung der Energiemenge.

Existierende Systeme

  • Seit 2017 wird ein kleiner Prototyp erfolgreich betrieben, welcher die Machbarkeit demonstriert und der Untersuchung und Optimierung der Eigenschaften dient. Siehe Hauptartikel: Kompostheizungssilo (Prototyp)
  • Im Herbst 2023 wurde die erste Ausfertigung aus Beton in Betrieb genommen. Siehe Hauptartikel: Kompostheizungssilo (Beton)

Geplante Erweiterungen

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Doppelwandige Ausführung zur gerichteten Abführung der Wärme über Warmluftschächte
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Weiterleitung der Wärme mit einem Wasserkleislauf
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Mit Vorratsbehälter für Warmwasser im Inneren des Silos
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Version ohne Zuluftleitung

Geflieste Ausführung aus Beton

Der endgültige Aufbau zur Beheizung eines Wohnhauses wird aus dünnwandigem Beton gegossen und anschließend mit Fliesen oder Ofenkacheln verkleidet. Optisch wird der Silo einem Kachelofen ähneln.

Doppelwandig

Der Silo wird doppelwandig ausgeführt. So kann die entstehende Wärme besser kanalisiert werden, etwa über Warmluftschächte. Bei verringertem Heizwärmebedarf kann so die überschüssige Wärme abgeführt und ggf. ins Freie geleitet werden.

Warmwasserbereitung

Ein Vorratsbehälter für Warmwasser wird im Inneren des Silos platziert. Dieser nimmt die entstehende Wärme direkt auf. Um Legionellen vorzubeugen, ist es ratsam, einen Wärmetauscher einzubauen, ggf. im Inneren der Vorratsbehälters.

Kombination mit einer Toilette

Wenn der Silo mit einer Komposttoilette kombiniert wird, dann dient das System gleichzeitig als Heizung und Toilette. Zur bequemen Benutzung wird die obere Öffnung im darüberligenden Stockwerk angeordnet und die Einfüllöffnung für die Biomasse mit einer Toilettenbrille ausgestattet. Im Gegensatz zur Trockentoilette werden die Exkremente in nassem Milieu und deshalb sehr viel schneller zersetzt.

Version ohne Zuluftleitung

In Mietwohnungen kann man üblicherweise nicht einfach mal so eine große Bohrung durch das Dach oder die Außenwand herstellen. Deshalb soll hier beschrieben werden, wie ein Kompostheizungssilo ohne extra Zuluft- und Abluftleitungen realisierbar ist. Es genügt der Anschluss an das Abwassernetz. Die Zuluft wird über ein Gebläse direkt aus der Raumluft entnommen, d.h. das Gebläse drückt Raumluft in den Silo. Die Abluft entweicht durch das Abwasserrohr. Ein Rückschlagventil verhindert die Luftströmung in die falsche Richtung in Zeiten, in denen das Gebläse nicht läuft.

Mit dieser Anordnung können kleine Systeme für die Küche realisiert werden, in denen hauptsächlich organische Küchenabfälle verrottet werden. Der Aufbau passt bei geeigneter Dimensionierung unter die Arbeitsplatte.

Sicherheitsaspekte

Brandschutz

Durch die entstehende Hitze beim Verwesungsprozess kann sich die im Silo vorhandene Biomasse unter bestimmten Bedingungen selbst entzünden. Dabei spielen ab etwa 60°C neben den biologischen Prozessen auch rein chemisch ablaufende Reaktionen eine Rolle, welche die Temperatur noch weit über die Siedetemperatur treiben können. Besonders bei nassem Gras (Rasenschnitt) ist eine deutliche Hitzeentwicklung beobachtbar. Die Entstehung einer Brandgefahr hängt wesentlich vom Feuchtigkeitsgehalt und von der Sauerstoffkonzentration im Silo ab.

Diese starke Hitze ist ein ungewollter Effekt, der zur Zerstörung des Silos führen kann. Das Gebäude, in welchem der Silo aufgestellt ist, kann ebenfalls gefährdet sein. Deshalb sind Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen eines eventuell entstehenden Brandes einzuplanen.

  • Aufbau des Silos und der daran angeschlossenen Zuluft- und Abluftrohre aus unbrennbaren Materialien (z.B. Beton, Stahl)
  • Installation eines Löschsystems. Das kann im einfachsten Fall ein Wasserbehälter oberhalb des Silos sein, der seinen Inhalt bei Überhitzung eines Schmelzventils in den Silo entleert.

Notöffnung

Wenn durch die Einfüllöffnung versehentlich ein Kleinkind oder Haustier in den Silo fällt, besteht eventuell Erstickungsgefahr. In einem solchen Fall muss es möglich sein, den Silo sofort so weit zu öffnen, dass ein Retter in den Silo einsteigen kann. Dies kann beispielsweise durch einen abnehmbaren Deckel und eine ständig bereitstehende Leiter gewährleistet werden.

Weblinks