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Telefon: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Telefon''' (früher ''Telephon'') bzw. die '''Telefonie''' ist ein [[Kommunikation]]smittel zur Übermittlung von [[Schall]]wellen (Töne und [[Sprache]]) mittels elektrischer Signale. Gebräuchliche Bezeichnungen für das Endgerät sind ''Fernsprecher'' oder ''Fernsprechapparat'' (kurz FeAp). Das Wort ''Telephon'' ist aus den {{grS}}en Wörtern "tele" ({{deS}} "fern, weit") und "phon" ("Ton, Stimme") zusammengesetzt.
Ein '''Telefon''' ist ein Kommunikationsmittel zur Übermittlung von Tönen und Sprache mittels elektrischer Signale. Auch gebräuchlich sind die Bezeichnungen Fernsprecher oder Fernsprechapparat (FeAp). Der Begriff stammt aus dem Griechischen, wobei "tele" die Bedeutung von "fern, weit" hat und "phone" die Bedeutung von "Stimme".<br>
Das Telefongerät ([[Telefonapparat]]) besteht aus einer Sprechkapsel und einer Hörkapsel, die beide normalerweise in einem Gehäuse (früher als „Hörer“ bezeichnet) untergebracht sind und somit eine feste Einheit bilden. Darüber hinaus umfasst ein Telefon einen Nummernschalter bzw. die Wähltastatur für die [[Rufnummer]]nwahl und einige Tasten für Sonderfunktionen,<ref>[http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Telefon-telephone.html Telefon-Lexikon], itwissen.info</ref> zum Beispiel eine Wahlwiederholung. Es werden die [[Begriff]]e für das Gerät (Fernsprechapparat) und die Funktion (Telefonie) unterschieden, aber in der [[Umgangssprache]] meist als [[Synonym]] benutzt.
Das Telefon besteht aus einer Sprechkapsel und einer Hörkapsel, die beide normalerweise im Hörer untergebracht sind und eine feste Einheit bilden. Bei Standardtelefonen ist das Auflegen des Hörers unmittelbar mit der Ein- bzw. Ausschaltfunktion gekoppelt. Darüber hinaus umfasst ein Telefon einen Nummernschalter bzw. die Wähltastatur für die Rufnummernwahl, einige Tasten für Sonderfunktionen, andere für Service-Funktionen.<ref>[http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Telefon-telephone.html Telefon-Lexikon], itwissen.info</ref>


== Wirkungsweise ==
== Technik ==
Das einfachst denkbare Telefon besteht aus einem Mikrofon (Sprechkapsel), das mit einem Lautsprecher (Hörmuschel) in Reihe geschaltet ist. Der Schalter ist zum Auflegen da. Parallel zu der Reihenschaltung aus Sprechkapsel, Hörmuschel und Nummernschalter ist ein Wecker in Reihe mit einem [[Kondensator]] geschaltet, welcher dafür sorgt, dass nur dann, wenn die Klingelwechselspannung anliegt, der Wecker anspringt. Zum Wählen wird noch ein Nummernschalter benötigt, der mit einer Frequenz von 10 Hz die Leitung unterbricht. Das Netz ist mit Gleichspannung aus der Vermittlungsstelle gespeist, bei abgehobenem Hörer beträgt diese ca. 40V. Die Schallschwingungen werden durch das Mikrofon in Schwankungen der elektrischen Spannung umgesetzt, welche wiederum am anderen Ende der Leitung durch den Lautsprecher in Schallschwingungen umgewandelt werden. Im Analogen Telefonnetz werden alle Frequenzen zwischen ca. 300 Hz und 3400 Hz übertragen. Wenn ein Anruf kommt, wird eine Wechselspannung von 65V, 25Hz angelegt, die die Telefonklingel ertönen läßt.
[[Datei:Handy-2.jpg|thumb|230px|[[Mobiltelefon]]e von [[Siemens]]]]
Das einfache Telefon besteht im [[Prinzip]] aus einem Endgerät und dem [[Telefonnetz]]. Ein oder mehrere Schalter bauen die Verbindung auf und beenden sie wieder. Bei herkömmlichen Telefonen ist das Auflegen des „Hörers“ unmittelbar mit der Ein- bzw. Ausschaltfunktion gekoppelt. Parallel dazu muss eine Klingel oder ein anderes Signal erzeugt werden, damit die Gegenstelle (die angerufene Person) weiß, dass ein Gespräch begonnen werden soll. Zum Wählen wird eine Vermittlungstechnik benötigt, die über eine Nummer funktioniert, mit deren Hilfe der entsprechende Verbindungsweg im Telefonnetz aufgebaut wird. Heutzutage können die einmal gewählten Rufnmmern abgespeichert werden. In vielen Ländern wird nur noch ein [[digitales System]] betrieben, bei dem die Verbindungen des [[Internet]] genutzt werden ([[IP-Telefonie]]); dabei erfolgt die Verbindung für die [[Telefonie]] parallel zu anderen Funktionen im Internet.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Am 26. Oktober [[1861]] hielt der Friedrichsdorfer Lehrer [[Philipp Reis]] vor den Mitgliedern des Physikalischen Vereins in [[Frankfurt]] einen Vortrag und führte das von ihm entwickelte Telefon vor. Das war die Geburtsstunde des Telefons in [[Deutschland]] und der Welt. Damals unterrichtete Philipp Reis am bekannten Knaben-Institut Garnier in Friedrichsdorf Sprachen und Naturwissenschaften und hatte daneben, besessen von der Idee, Sprache in die Ferne zu übertragen - einen Apparat, den er Telefon nannte, konstruiert.<br>
[[Datei:Altes_Telefon.jpg|thumb|Alter Telefonapparat mit Zusatzfunktionen]]
Über die Erfindung des Telefons berichtet Reis in seinem Lebenslauf:<br>
Am 26. Oktober [[1861]] hielt der Friedrichsdorfer Lehrer [[Philipp Reis]] vor den Mitgliedern des Physikalischen Vereins in [[Frankfurt am Main]] einen Vortrag und führte das von ihm entwickelte Telefon vor. Das war die Geburtsstunde des Telefons in [[Deutschland]] und der Welt. Damals unterrichtete Philipp Reis am bekannten Knaben-Institut Garnier in Friedrichsdorf Sprachen und Naturwissenschaften und hatte daneben, besessen von der Idee, Sprache in die Ferne zu übertragen - einen Apparat, den er ''Telephon'' nannte, konstruiert.
"''Durch meinen Physikunterricht dazu veranlasst, griff ich im Jahre [[1860]] eine schon früher begonnene Arbeit über die Gehörwerkzeuge wieder auf und hatte bald die Freude, meine Mühen durch Erfolg belohnt zu sehen, indem es mir gelang, einen Apparat zu erfinden, durch welchen es möglich wird, die Funktionen der Gehörwerkzeuge klar und anschaulich zu machen, mit welchen man aber auch Töne aller Art durch den galvanischen Strom in beliebiger Entfernung reproduzieren kann. - Ich nannte das Instrument 'Telefon'.''"<br>
Reis versuchte selbst, sein Telefon auf den Markt zu bringen. Die Apparate wurden in alle Welt verschickt und dienten als Experimentierobjekte oder wurden in bestehende wissenschaftliche Sammlungen aufgenommen. Schon zwei Jahre nach dem Tod von Philipp Reis - am 14. Februar 1875 reichte der Amerikaner [[Bell, Graham|Graham Bell]] ein Patent auf das von ihm entwickelte Telefon ein. Nach seinem eigenen Eingeständnis hat er aber die Arbeiten von Philipp Reis zumindest teilweise gekannt und sie verbessert. Nun erinnerte man sich auch in Deutschland wieder an die Versuche und Telefonvorführungen von Philipp Reis, die man seinerzeit nicht ernst genug genommen hatte und bekannte Wissenschaftler setzten sich dafür ein, dass auch Philipp Reis als Erfinder des Telefons genannt wird. <ref>[http://www.friedrichsdorf.de/lebeninfriedrichsdorf/unserestadt/geschichte/philippreis/philippreis_info.php Philipp Reis], friedrichsdorf.de</ref>


War es tatsächlich Phillip Reis oder der Amerikaner Graham Bell?
Wie so oft, hatten unabhängig voneinander mehrere Personen zeitnah dieselbe Idee. 126 Jahre lang galt [[Alexander Graham Bell]] in den USA als Erfinder des Telefons. Am 11. Juni 2002 wurde dem Italiener [[Antonio Meucci]] (1808-1889) die Erfindung zuerkannt, denn bereits 1871 - also fünf Jahre vor Bell - hatte Meucci seine Erfindung als "sprechenden Telegraphen" in den USA angemeldet, konnte jedoch 1874 die finanziellen Mittel in Höhe von 250 [[US-Dollar]] für die [[Patent]]gebühr nicht aufbringen.<ref name="telefonmuseum">[http://www.deutsches-telefon-museum.de/Antonio-Meucci.htm "Deutsches Telefon Museum: Antonio Santi Giuseppe Meucci"]</ref><ref>[http://www.fernsprecher.de/alteversion/erfindung.htm "fernsprecher.de: Das Telefon und der Streit um eine Erfindung"]</ref> Meuccis Frau Esther war durch Rheuma schwer krank und verbrachte viel Zeit im Bett. So verlegte Meucci eine elektrische Drahtverbindung zwischen seiner Werkstatt und dem Zimmer seiner Frau Esther. 1860 führt Meucci sein Gerät öffentlich vor. Er beschreibt es in einer italienisch-sprachigen New-Yorker Zeitung.<ref>[http://www.ifac.ch/208208.html "Ingenieurbüro IFAC: 1854 - Antonio Meucci"]</ref> 1866 hatte Meucci einen Unfall, was zu einem Verlust seines Arbeitsplatzes führte. Er musste, in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sogar eines seiner Telefonmodelle verkaufen. Erst am 17. Juni 2002 hat das amerikanische Abgeordnetenhaus beschlossen, Antonio Santi Guiseppe Meucci als eigentlichen Erfinder des Telefons anzuerkennen.<ref name="telefonmuseum"></ref>


Wie so oft, hatten, unabhängig voneinander, mehrere Personen dieselbe Idee. 126 Jahre galt Alexander Graham Bell in den USA als Erfinder des Telefons. Aber am 11.06.2002 wird dem US-Italiener Antonio Santi Giuseppe Meucci (*1808,†1889) die Erfindung zuerkannt, denn bereits 1871, 5 Jahre vor A.G.Bell, hatte Meucci seine Erfindung in den USA angemeldet, konnte jedoch 1874 die finanziellen Mittel (250 US-$) für die Patentgebühr nicht aufbringen.<ref name="telefonmuseum">[http://www.deutsches-telefon-museum.de/Antonio-Meucci.htm "Deutsches Telefon Museum: Antonio Santi Giuseppe Meucci"]</ref><ref>[http://www.fernsprecher.de/alteversion/erfindung.htm "fernsprecher.de: Das Telefon und der Streit um eine Erfindung"]</ref>
Zunächst nutzten alle Telefone die bekannten Gesetze des [[Elektromagnetismus]], wobei ein [[elektrischer Kondensator]] das Endgerät vom [[Gleichstrom]] des Telefonnetzes entkoppelte. Die Verbindung wurde mit einem [[Wechselstrom]] aufgebaut, der als [[Rufspannung|Ruf-Wechselspannung]] mit 25&nbsp;Hz in Deutschland betrieben wurde.


Fünf Jahre vor Bell hatte der US-Italiener Antonio Santi Guiseppe Meucci (1808 bis 1889) seinen "sprechenden Telegraphen" im Patentamt angemeldet.<br/>
Die Verbindungen im Telefonnetz ([[Fernsprechvermittlung]]) musste zunächst ein [[Telefonist]] herstellen. Die zunehmende Zahl der Nutzer und das immer weiter steigende Gesprächsaufkommen erforderte eine [[Automatisierung]], bei der der Anrufer die Rufnummer selbst wählen kann.<ref name="Körber">Heinz Körber: ''Grundlagen für Fernmeldetechniker'', Fachbuchverlag Dr. Pfanneberg & Co, 1965</ref><ref name="Hebel">Martin Hebel: ''Handbuch für den Selbstwählfernverkehr'', Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1962</ref> Für das Selbstwählverfahren wurde zunächst die sogenannte [[Pulswahl]]technik verwendet.  
Meuccis Frau Esther war durch Rheuma schwer krank und verbrachte viel Zeit im Bett. So verlegte Meucci eine elektrische Drahtverbindung zwischen seiner Werkstatt und dem Zimmer seiner Frau Esther. 1860 führt Meucci sein Gerät öffentlich vor. Er beschreibt es in einer italienisch-sparchigen New-Yorker Zeitung.<ref>[http://www.ifac.ch/208208.html "Ingenieurbüro IFAC: 1854 - Antonio Meucci"]</ref> 1866 verunfallte Meucci, was zu einem Verlust seines Arbeitsplatzes führte. Er mußte, in finzielle Schwierigkeiten geraten, sogar eines seiner Telefonmodelle verkaufen.


Erst am 17. Juni 2002 soll das amerikanische Abgeordnenhaus beschlossen haben, Antonio Santi Guiseppe Meucci als eigentlichen Erfinder des Telefons anzuerkennen.<ref name="telefonmuseum"></ref>
Der [[Selbstwählferndienst]] war dabei ein entscheidender Fortschritt in der Entwicklung ab Mitte des 20. Jahrhunderts. Die digitalen Systeme entwickelten sich parallel, sodass die [[analoge Telefonie]] im Prinzip noch bis heute - wenn auch in einigen Ländern nur noch eingeschränkt - funktioniert.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Telefon (Gerät)]]
*[[Handy]]
*[[Handy]]
*[[Johann Philipp Reis]]


== Literatur ==
== Literatur ==
*Dietrich Arbenz: Vom Trommelwähler zu Optiset E: Die Geschichte der drahtgebundenen Telefone für die Wählnebenstellenanlagen von Siemens. Utz (17. September 2009), ISBN 383160908X
*Dietrich Arbenz: ''Vom Trommelwähler zu Optiset E: Die Geschichte der drahtgebundenen Telefone für die Wählnebenstellenanlagen von Siemens.'' Utz (17. September 2009), ISBN 383160908X


== Weblinks ==
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<references/>
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[[Kategorie:Telefon (Gerät)| ]]
[[Kategorie:Telefon| ]]


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Aktuelle Version vom 26. Juli 2024, 14:20 Uhr

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Modernes Schnurlostelefon

Ein Telefon (früher Telephon) bzw. die Telefonie ist ein Kommunikationsmittel zur Übermittlung von Schallwellen (Töne und Sprache) mittels elektrischer Signale. Gebräuchliche Bezeichnungen für das Endgerät sind Fernsprecher oder Fernsprechapparat (kurz FeAp). Das Wort Telephon ist aus den griechischen Wörtern "tele" (deutsch "fern, weit") und "phon" ("Ton, Stimme") zusammengesetzt. Das Telefongerät (Telefonapparat) besteht aus einer Sprechkapsel und einer Hörkapsel, die beide normalerweise in einem Gehäuse (früher als „Hörer“ bezeichnet) untergebracht sind und somit eine feste Einheit bilden. Darüber hinaus umfasst ein Telefon einen Nummernschalter bzw. die Wähltastatur für die Rufnummernwahl und einige Tasten für Sonderfunktionen,[1] zum Beispiel eine Wahlwiederholung. Es werden die Begriffe für das Gerät (Fernsprechapparat) und die Funktion (Telefonie) unterschieden, aber in der Umgangssprache meist als Synonym benutzt.

Technik

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Mobiltelefone von Siemens

Das einfache Telefon besteht im Prinzip aus einem Endgerät und dem Telefonnetz. Ein oder mehrere Schalter bauen die Verbindung auf und beenden sie wieder. Bei herkömmlichen Telefonen ist das Auflegen des „Hörers“ unmittelbar mit der Ein- bzw. Ausschaltfunktion gekoppelt. Parallel dazu muss eine Klingel oder ein anderes Signal erzeugt werden, damit die Gegenstelle (die angerufene Person) weiß, dass ein Gespräch begonnen werden soll. Zum Wählen wird eine Vermittlungstechnik benötigt, die über eine Nummer funktioniert, mit deren Hilfe der entsprechende Verbindungsweg im Telefonnetz aufgebaut wird. Heutzutage können die einmal gewählten Rufnmmern abgespeichert werden. In vielen Ländern wird nur noch ein digitales System betrieben, bei dem die Verbindungen des Internet genutzt werden (IP-Telefonie); dabei erfolgt die Verbindung für die Telefonie parallel zu anderen Funktionen im Internet.

Geschichte

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Alter Telefonapparat mit Zusatzfunktionen

Am 26. Oktober 1861 hielt der Friedrichsdorfer Lehrer Philipp Reis vor den Mitgliedern des Physikalischen Vereins in Frankfurt am Main einen Vortrag und führte das von ihm entwickelte Telefon vor. Das war die Geburtsstunde des Telefons in Deutschland und der Welt. Damals unterrichtete Philipp Reis am bekannten Knaben-Institut Garnier in Friedrichsdorf Sprachen und Naturwissenschaften und hatte daneben, besessen von der Idee, Sprache in die Ferne zu übertragen - einen Apparat, den er Telephon nannte, konstruiert.

Wie so oft, hatten unabhängig voneinander mehrere Personen zeitnah dieselbe Idee. 126 Jahre lang galt Alexander Graham Bell in den USA als Erfinder des Telefons. Am 11. Juni 2002 wurde dem Italiener Antonio Meucci (1808-1889) die Erfindung zuerkannt, denn bereits 1871 - also fünf Jahre vor Bell - hatte Meucci seine Erfindung als "sprechenden Telegraphen" in den USA angemeldet, konnte jedoch 1874 die finanziellen Mittel in Höhe von 250 US-Dollar für die Patentgebühr nicht aufbringen.[2][3] Meuccis Frau Esther war durch Rheuma schwer krank und verbrachte viel Zeit im Bett. So verlegte Meucci eine elektrische Drahtverbindung zwischen seiner Werkstatt und dem Zimmer seiner Frau Esther. 1860 führt Meucci sein Gerät öffentlich vor. Er beschreibt es in einer italienisch-sprachigen New-Yorker Zeitung.[4] 1866 hatte Meucci einen Unfall, was zu einem Verlust seines Arbeitsplatzes führte. Er musste, in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sogar eines seiner Telefonmodelle verkaufen. Erst am 17. Juni 2002 hat das amerikanische Abgeordnetenhaus beschlossen, Antonio Santi Guiseppe Meucci als eigentlichen Erfinder des Telefons anzuerkennen.[2]

Zunächst nutzten alle Telefone die bekannten Gesetze des Elektromagnetismus, wobei ein elektrischer Kondensator das Endgerät vom Gleichstrom des Telefonnetzes entkoppelte. Die Verbindung wurde mit einem Wechselstrom aufgebaut, der als Ruf-Wechselspannung mit 25 Hz in Deutschland betrieben wurde.

Die Verbindungen im Telefonnetz (Fernsprechvermittlung) musste zunächst ein Telefonist herstellen. Die zunehmende Zahl der Nutzer und das immer weiter steigende Gesprächsaufkommen erforderte eine Automatisierung, bei der der Anrufer die Rufnummer selbst wählen kann.[5][6] Für das Selbstwählverfahren wurde zunächst die sogenannte Pulswahltechnik verwendet.

Der Selbstwählferndienst war dabei ein entscheidender Fortschritt in der Entwicklung ab Mitte des 20. Jahrhunderts. Die digitalen Systeme entwickelten sich parallel, sodass die analoge Telefonie im Prinzip noch bis heute - wenn auch in einigen Ländern nur noch eingeschränkt - funktioniert.

Siehe auch

Literatur

  • Dietrich Arbenz: Vom Trommelwähler zu Optiset E: Die Geschichte der drahtgebundenen Telefone für die Wählnebenstellenanlagen von Siemens. Utz (17. September 2009), ISBN 383160908X

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Telefon-Lexikon, itwissen.info
  2. 2,0 2,1 "Deutsches Telefon Museum: Antonio Santi Giuseppe Meucci"
  3. "fernsprecher.de: Das Telefon und der Streit um eine Erfindung"
  4. "Ingenieurbüro IFAC: 1854 - Antonio Meucci"
  5. Heinz Körber: Grundlagen für Fernmeldetechniker, Fachbuchverlag Dr. Pfanneberg & Co, 1965
  6. Martin Hebel: Handbuch für den Selbstwählfernverkehr, Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1962

Andere Lexika