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Mathias Rust: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Mathias Rust''' (* 1. Juni [[1968]] in [[Wedel]] im Süden [[Schleswig-Holstein]]s) wurde als deutscher [[Hobbypilot]] bekannt, als er am 28. Mai [[1987]] mit einem Flugzeug vom Typ [[Cessna]] 172 P auf der [[Große Moskwa-Brücke|Großen Moskwa-Brücke]] unweit des [[Roter Platz|Roten Platzes]] in [[Moskau]] landete. Die Pläne für seine Flüge verschwieg er gegenüber seiner Familie,<ref>„Er ahnt, dass sie ihm von dem waghalsigen Flug abraten würde“, schrieb der ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]'' im August 1988</ref><ref name=":0">{{Literatur |Autor=Erich Follath |Titel=„Seit Moskau bin ich ein anderer Mensch“ |Hrsg= |Sammelwerk=Stern |Band=33 |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=Hamburg |Datum=1988-08-11 |ISBN= |Seiten=18-29}}</ref> und seinem Bruder sagte er lediglich, er wolle „nach Island, Skandinavien und Helsinki“ fliegen.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.youtube.com/watch?v=rEKZSGMKQ_A |titel=Mathias Rust - Brennpunkt - Die Cessna auf dem Roten Platz 1987 - Zusammenschnitt |werk=youtube.com |hrsg= |datum= |zugriff=2019-01-03}}</ref> Nach der Landung wurde Rust von Mitarbeitern des sowjetischen Geheimdienstes [[KGB]] festgenommen. Drohungen sei er während der Verhöre nicht ausgesetzt gewesen, immer wieder habe man ihm die Frage nach Hintermännern gestellt.<ref name=":0" /> [[Gorbatschow]] nahm das  das Ereignis offenbar zum Anlass, sich von über 300 weiteren [[reform]]feindlich eingestellten [[General|Generälen]] zu trennen.<ref name=":4">{{Literatur |Autor=Stefan Locke |Titel=Kreml-Flieger Mathias Rust: Der lange Irrflug der Friedenstaube |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |Datum=2012-05-12 |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kreml-flieger-mathias-rust-der-lange-irrflug-der-friedenstaube-11749475.html |Abruf=2023-06-24}}</ref><ref>[[Frank Umbach]], Das rote Bündnis. Entwicklung und Zerfall des Warschauer Paktes 1955–1991, Ch. Links Verlag, April 2005, S.&nbsp;339&nbsp;f.</ref> Dies war die umfangreichste Säuberung in der Geschichte des sowjetischen Militärs, nicht einmal während der Säuberungen durch [[Stalin]] 1937/38 wurden mehr Spitzenmilitärs entlassen.<ref>Simon Miles: ''Engaging the Evil Empire. Washington, Moscow, and the Beginning of the End of the Cold War.'' Cornell University Press, Ithaca 2020, ISBN 978-1-5017-5169-1, S.&nbsp;133, {{DOI|10.1515/9781501751707}} (englisch).</ref><ref>[[William E. Odom]]: ''The Collapse of the Soviet Military.'' Yale University Press, New Haven 1998, ISBN 0-300-07469-7, S.&nbsp;110 (englisch).</ref>


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== Siehe auch ==
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'''Mathias Rust''' (* 1. Juni [[1968]] in [[Wedel]]) wurde als deutscher [[Hobbypilot]] bekannt, als er am 28. Mai 1987 mit einem Flugzeug vom Typ [[Cessna]] 172 P auf der [[Große Moskwa-Brücke|Großen Moskwa-Brücke]] unweit des [[Roter Platz|Roten Platzes]] in [[Moskau]] landete. Die Pläne für seine Flüge verschwieg er gegenüber seiner Familie,<ref>„Er ahnt, dass sie ihm von dem waghalsigen Flug abraten würde“, schrieb der ''[[Stern (Zeitschrift)|Stern]]'' im August 1988</ref><ref name=":0">{{Literatur |Autor=Erich Follath |Titel=„Seit Moskau bin ich ein anderer Mensch“ |Hrsg= |Sammelwerk=Stern |Band=33 |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=Hamburg |Datum=1988-08-11 |ISBN= |Seiten=18-29}}</ref> und seinem Bruder sagte er lediglich, er wolle „nach Island, Skandinavien und Helsinki“ fliegen.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.youtube.com/watch?v=rEKZSGMKQ_A |titel=Mathias Rust - Brennpunkt - Die Cessna auf dem Roten Platz 1987 - Zusammenschnitt |werk=youtube.com |hrsg= |datum= |zugriff=2019-01-03}}</ref> Nach der Landung wurde Rust von Mitarbeitern des sowjetischen Geheimdienstes [[KGB]] festgenommen. Drohungen sei er während der Verhöre nicht ausgesetzt gewesen, immer wieder habe man ihm die Frage nach Hintermännern gestellt.<ref name=":0" /> [[Gorbatschow]] nahm das  das Ereignis offenbar zum Anlass, sich von über 300 weiteren [[perestroika]]- und [[glasnost]]feindlich eingestellten [[General|Generälen]] zu trennen.<ref name=":4">{{Literatur |Autor=Stefan Locke |Titel=Kreml-Flieger Mathias Rust: Der lange Irrflug der Friedenstaube |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |Datum=2012-05-12 |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kreml-flieger-mathias-rust-der-lange-irrflug-der-friedenstaube-11749475.html |Abruf=2023-06-24}}</ref><ref>[[Frank Umbach]], Das rote Bündnis. Entwicklung und Zerfall des Warschauer Paktes 1955–1991, Ch. Links Verlag, April 2005, S.&nbsp;339&nbsp;f.</ref> Dies war die umfangreichste Säuberung in der Geschichte des sowjetischen Militärs, nicht einmal während der [[Stalinsche Säuberungen|Säuberungen Stalins]] 1937/38 wurden mehr Spitzenmilitärs entlassen.<ref>Simon Miles: ''Engaging the Evil Empire. Washington, Moscow, and the Beginning of the End of the Cold War.'' Cornell University Press, Ithaca 2020, ISBN 978-1-5017-5169-1, S.&nbsp;133, {{DOI|10.1515/9781501751707}} (englisch).</ref><ref>[[William E. Odom]]: ''The Collapse of the Soviet Military.'' Yale University Press, New Haven 1998, ISBN 0-300-07469-7, S.&nbsp;110 (englisch).</ref>
 
== Verlauf des Fluges ==
*Er startete vom Flughafen in [[Flughafen Hamburg|Hamburg-Fuhlsbüttel]].
*Am 13. Mai 1987 flog er über die [[Shetland-Inseln]] auf die [[Färöer]].<ref>[[RP Online]]: [https://rp-online.de/politik/ausland/wie-mathias-rust-moskau-duepierte_aid-14286577 ''Hobby-Pilot landet auf Rotem Platz: Wie Mathias Rust Moskau düpierte''], Moskau, Doris Heimann, 28. Mai 2012</ref>
* Er flog in den folgenden Tagen zum [[Flughafen Keflavík]]  auf [[Island]], nahe [[Reykjavík]].
* Anschließend flog er wieder über Shetland-Inseln, danach über [[Bergen (Norwegen)]] nach [[Finnland]], wo er auf dem [[Flughafen Helsinki-Malmi|Flughafen Malmi]] in [[Helsinki]] am 25. Mai 1987 landete.<ref name="dr.dk2007">[http://www.dr.dk/Tema/rust/english/flight.htm dr.dk „Rust in Red Square – 20 years later“] 28. Mai 2007.</ref>
* Am 28. Mai flog er nach [[Estland]] und folgte nach seinen Angaben ein Stück der Uferlinie des [[Finnischer Meerbusen|Finnischen Meerbusens]] Richtung Osten.


==Auftritte==
==Auftritte==
* '''1988''' Interview mit [[Günther Jauch]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=-RajoV26YWw |titel=Günther Jauch im Gespräch mit Mathias Rust 1988 |zugriff=2022-03-20}}</ref>
* '''1988''': Interview mit [[Günther Jauch]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=-RajoV26YWw |titel=Günther Jauch im Gespräch mit Mathias Rust 1988 |zugriff=2022-03-20}}</ref>
* '''19. April 1991''': Vor dem Hamburger Landgericht<ref>{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20221228083235/https://www.abendblatt.de/archive/1991/pdf/19910420.pdf/ASV_HAB_19910420_HA_001.pdf |titel=Rust ins Gefängnis |werk=Hamburger Abendblatt |datum=1991-04-20 |zugriff=2022-12-16}}</ref>
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*'''22.01.2023''': Podiumsgespräch mit Wladimir Kaminer und Jürgen Danyel<ref>https://www.youtube.com/watch?v=nGkqgZbG1-U</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 5. Juli 2024, 15:02 Uhr

Mathias Rust (* 1. Juni 1968 in Wedel im Süden Schleswig-Holsteins) wurde als deutscher Hobbypilot bekannt, als er am 28. Mai 1987 mit einem Flugzeug vom Typ Cessna 172 P auf der Großen Moskwa-Brücke unweit des Roten Platzes in Moskau landete. Die Pläne für seine Flüge verschwieg er gegenüber seiner Familie,[1][2] und seinem Bruder sagte er lediglich, er wolle „nach Island, Skandinavien und Helsinki“ fliegen.[3] Nach der Landung wurde Rust von Mitarbeitern des sowjetischen Geheimdienstes KGB festgenommen. Drohungen sei er während der Verhöre nicht ausgesetzt gewesen, immer wieder habe man ihm die Frage nach Hintermännern gestellt.[2] Gorbatschow nahm das das Ereignis offenbar zum Anlass, sich von über 300 weiteren reformfeindlich eingestellten Generälen zu trennen.[4][5] Dies war die umfangreichste Säuberung in der Geschichte des sowjetischen Militärs, nicht einmal während der Säuberungen durch Stalin 1937/38 wurden mehr Spitzenmilitärs entlassen.[6][7]

Siehe auch

Auftritte

  • 22.01.2023: Podiumsgespräch mit Wladimir Kaminer und Jürgen Danyel[11]

Einzelnachweise

  1. „Er ahnt, dass sie ihm von dem waghalsigen Flug abraten würde“, schrieb der Stern im August 1988
  2. 2,0 2,1  Erich Follath: „Seit Moskau bin ich ein anderer Mensch“. In: Stern. 33, Hamburg 11. August 1988, S. 18-29.
  3. Mathias Rust - Brennpunkt - Die Cessna auf dem Roten Platz 1987 - Zusammenschnitt. In: youtube.com. Abgerufen am 3. Januar 2019.
  4.  Stefan Locke: Kreml-Flieger Mathias Rust: Der lange Irrflug der Friedenstaube. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12. Mai 2012, ISSN 0174-4909 (https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kreml-flieger-mathias-rust-der-lange-irrflug-der-friedenstaube-11749475.html).
  5. Frank Umbach, Das rote Bündnis. Entwicklung und Zerfall des Warschauer Paktes 1955–1991, Ch. Links Verlag, April 2005, S. 339 f.
  6. Simon Miles: Engaging the Evil Empire. Washington, Moscow, and the Beginning of the End of the Cold War. Cornell University Press, Ithaca 2020, ISBN 978-1-5017-5169-1, S. 133, doi:10.1515/9781501751707 (englisch).
  7. William E. Odom: The Collapse of the Soviet Military. Yale University Press, New Haven 1998, ISBN 0-300-07469-7, S. 110 (englisch).
  8. Günther Jauch im Gespräch mit Mathias Rust 1988. Abgerufen am 20. März 2022.
  9. Rust ins Gefängnis. In: Hamburger Abendblatt. 1991-04-20. Abgerufen am 16. Dezember 2022.
  10. Markus Lanz Sendung - ZDF, 24. Mai 2012
  11. https://www.youtube.com/watch?v=nGkqgZbG1-U

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