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Urban Entertainment Center: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Kaufverhalten der [[Verbraucher]] (Konsumenten) lässt sich seit den 1990er Jahren nur noch schwer einschätzen. Anstelle des bisherigen Entweder-Oder zwischen den auf dem Vormarsch befindlichen [[Discounter]]n und teureren [[Markenartikel]]geschäften entstand das Modell eines hybriden Verbrauchers, der seinen Bedarf in verschiedenen Branchen befriedigen möchte, wozu auch die [[Gastronomie]] gehört. Zudem stagnierten die Umsätze des Einzelhandels sowohl absolut als auch relativ, bezogen auf die absolute [[Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraft]]. Kerngedanke eines UEC ist ein durch Unterhaltung bestimmtes [[Image]], d. h. nach außen hin wird vor allem die Unterhaltung propagiert. Durch die entsprechenden Angebote werden die Kunden angezogen und in eine entspannte Grundstimmung versetzt. An Stelle des zielgerichteten Erwerbs tritt der Spontankauf. Wirtschaftlich gesehen sind die Unterhaltungsnutzungen alleine nicht tragfähig, da die zu erzielenden Mieten oft zu gering sind. Die wirtschaftlich entscheidende Komponente ist der Einzelhandel, ergänzt durch Gastronomie. Da sich UEC letztlich aus Einkaufszentren weiterentwickelt haben, gibt es zahlreiche Übergangsformen. | Das Kaufverhalten der [[Verbraucher]] (Konsumenten) lässt sich seit den 1990er Jahren nur noch schwer einschätzen. Anstelle des bisherigen Entweder-Oder zwischen den auf dem Vormarsch befindlichen [[Discounter]]n und teureren [[Markenartikel]]geschäften entstand das Modell eines hybriden Verbrauchers, der seinen Bedarf in verschiedenen Branchen befriedigen möchte, wozu auch die [[Gastronomie]] gehört. Zudem stagnierten die Umsätze des Einzelhandels sowohl absolut als auch relativ, bezogen auf die absolute [[Kaufkraft (Konsum)|Kaufkraft]]. Kerngedanke eines UEC ist ein durch Unterhaltung bestimmtes [[Image]], d. h. nach außen hin wird vor allem die Unterhaltung propagiert. Durch die entsprechenden Angebote werden die Kunden angezogen und in eine entspannte Grundstimmung versetzt. An Stelle des zielgerichteten Erwerbs tritt der Spontankauf. Wirtschaftlich gesehen sind die Unterhaltungsnutzungen alleine nicht tragfähig, da die zu erzielenden Mieten oft zu gering sind. Die wirtschaftlich entscheidende Komponente ist der Einzelhandel, ergänzt durch Gastronomie. Da sich UEC letztlich aus Einkaufszentren weiterentwickelt haben, gibt es zahlreiche Übergangsformen. | ||
Umstritten ist die Frage, ob das Wort „Urban“ in der Bezeichnung UEC überhaupt angemessen ist. Da diese Zentren selten in der Innenstadt gelegen sind, sind sie nicht in [[Urbanität]] eingebunden. Eher kann man davon ausgehen, dass die Urbanität künstlich hergestellt wird. Hintergrund hierzu ist die Entstehung des UEC-Konzeptes in den USA. Die Vermischung von Einkaufs-, Freizeit- und Unterhaltungsangeboten auf engem Raum ist seit jeher ein Kennzeichen insbesondere von europäischen Innenstädten und wurde als Vorbild für das UEC genommen. Auch ganze Gebäudekomplexe wurden schon in der Vergangenheit dieser gemischten Nutzung gewidmet; ein bekanntes Beispiel ist der Pariser [[Palais Royal (Paris)|Palais Royal]], der mit Läden, Gaststätten, Spielhallen und Theatern im 18. Jahrhundert ein beliebter Treffpunkt der Bevölkerung war. Daher ist in Europa der Bedarf nach „künstlich generierter Urbanität“ geringer als in den USA, was einer der Gründe dafür ist, dass sich diese Form des Zentrums in Europa eher zögerlich bzw. durch abgestufte Metamorphose klassischer Einkaufszentren etabliert. | Umstritten ist die Frage, ob das Wort „Urban“ in der Bezeichnung UEC überhaupt angemessen ist. Da diese Zentren selten in der Innenstadt gelegen sind, sind sie nicht in [[Urbanität]] eingebunden. Eher kann man davon ausgehen, dass die Urbanität künstlich hergestellt wird. Hintergrund hierzu ist die Entstehung des UEC-Konzeptes in den USA, zum Beispiel durch [[Macy’s]]. Die Vermischung von Einkaufs-, Freizeit- und Unterhaltungsangeboten auf engem Raum ist seit jeher ein Kennzeichen insbesondere von europäischen Innenstädten und wurde als Vorbild für das UEC genommen. Auch ganze Gebäudekomplexe wurden schon in der Vergangenheit dieser gemischten Nutzung gewidmet; ein bekanntes Beispiel ist der Pariser [[Palais Royal (Paris)|Palais Royal]], der mit Läden, Gaststätten, Spielhallen und Theatern im 18. Jahrhundert ein beliebter Treffpunkt der Bevölkerung war. Daher ist in Europa der Bedarf nach „künstlich generierter Urbanität“ geringer als in den USA, was einer der Gründe dafür ist, dass sich diese Form des Zentrums in Europa eher zögerlich bzw. durch abgestufte Metamorphose klassischer Einkaufszentren etabliert. | ||
== Funktionsweise und Zusammensetzung == | == Funktionsweise und Zusammensetzung == | ||
Aktuelle Version vom 31. März 2020, 10:23 Uhr
Unter einem Urban Entertainment Center (kurz UEC) versteht man die Weiterentwicklung eines Einkaufszentrums durch integrierte Freizeit- und Unterhaltungsangebote.[1]
Entstehung
Das Kaufverhalten der Verbraucher (Konsumenten) lässt sich seit den 1990er Jahren nur noch schwer einschätzen. Anstelle des bisherigen Entweder-Oder zwischen den auf dem Vormarsch befindlichen Discountern und teureren Markenartikelgeschäften entstand das Modell eines hybriden Verbrauchers, der seinen Bedarf in verschiedenen Branchen befriedigen möchte, wozu auch die Gastronomie gehört. Zudem stagnierten die Umsätze des Einzelhandels sowohl absolut als auch relativ, bezogen auf die absolute Kaufkraft. Kerngedanke eines UEC ist ein durch Unterhaltung bestimmtes Image, d. h. nach außen hin wird vor allem die Unterhaltung propagiert. Durch die entsprechenden Angebote werden die Kunden angezogen und in eine entspannte Grundstimmung versetzt. An Stelle des zielgerichteten Erwerbs tritt der Spontankauf. Wirtschaftlich gesehen sind die Unterhaltungsnutzungen alleine nicht tragfähig, da die zu erzielenden Mieten oft zu gering sind. Die wirtschaftlich entscheidende Komponente ist der Einzelhandel, ergänzt durch Gastronomie. Da sich UEC letztlich aus Einkaufszentren weiterentwickelt haben, gibt es zahlreiche Übergangsformen.
Umstritten ist die Frage, ob das Wort „Urban“ in der Bezeichnung UEC überhaupt angemessen ist. Da diese Zentren selten in der Innenstadt gelegen sind, sind sie nicht in Urbanität eingebunden. Eher kann man davon ausgehen, dass die Urbanität künstlich hergestellt wird. Hintergrund hierzu ist die Entstehung des UEC-Konzeptes in den USA, zum Beispiel durch Macy’s. Die Vermischung von Einkaufs-, Freizeit- und Unterhaltungsangeboten auf engem Raum ist seit jeher ein Kennzeichen insbesondere von europäischen Innenstädten und wurde als Vorbild für das UEC genommen. Auch ganze Gebäudekomplexe wurden schon in der Vergangenheit dieser gemischten Nutzung gewidmet; ein bekanntes Beispiel ist der Pariser Palais Royal, der mit Läden, Gaststätten, Spielhallen und Theatern im 18. Jahrhundert ein beliebter Treffpunkt der Bevölkerung war. Daher ist in Europa der Bedarf nach „künstlich generierter Urbanität“ geringer als in den USA, was einer der Gründe dafür ist, dass sich diese Form des Zentrums in Europa eher zögerlich bzw. durch abgestufte Metamorphose klassischer Einkaufszentren etabliert.
Funktionsweise und Zusammensetzung
Das entscheidende Kriterium für ein UEC ist die Art der Unterhaltungsnutzung. Diese umfasst oft ein Multiplex-Kino, ein Musical, eine Spielbank oder Bowling. UEC haben in aller Regel keine Fenster oder anderen Außenbezüge, so dass der Besucher sozusagen aus dem Alltag in eine andere Welt entführt wird und dadurch seine Konsumbereitschaft angeregt werden soll. Daher sucht man in UEC Uhren meist vergeblich.
Für das Verhältnis der Flächen untereinander gibt es keine festen Regeln. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Nutzungen für Unterhaltungszwecke mindestens ein Drittel bis die Hälfte der Gesamtfläche einnehmen. Sobald der Anteil der Unterhaltungseinrichtungen zu gering wird (was wirtschaftlich verlockend erscheint, da diese Objekte vergleichsweise niedrige Mieten generieren), kippt der Charakter zuungunsten der Unterhaltung, weshalb das Objekt dann als UEC nicht mehr funktioniert. Die Nutzfläche eines UEC beträgt im Regelfall mindestens 20.000–30.000 m². Während das UEC baukonstruktiv gesehen eine schlichte und flexibel (um)nutzbare Hülle darstellt, kommen der Gestaltung und Details wesentliche Bedeutung zu. Die technische Gebäudeausrüstung ist meist sehr aufwändig.
UEC sind nicht mit den Factory-Outlet-Centern (FOC) zu verwechseln, die eine gänzlich andere Ausrichtung haben. Sie sind in wirtschaftsgeographischer Hinsicht eine Spezialform eines Clusters, weil darin Einzelhandelsbetriebe, Betriebe der Gastronomie und Freizeitwirtschaft, Kultureinrichtungen und sonstige Dienstleistungsbetriebe im Interesse der Nutzung von Synergien eine Standortgemeinschaft, ein Netzwerk und eine Wertschöpfungskette bilden.
Beispiele
Nordamerika
- West Edmonton Mall in Edmonton, Kanada
- Mall of America, Minneapolis, USA
- Forum Mall, Las Vegas: An ein Spielcasino angeschlossenes UEC, sehr geschickte Verbindung von thematischen und Unterhaltungskomponenten mit Einzelhandel, auch baulich sehr interessant (sehr frei römischen Elementen nachempfunden, mit künstlichem Himmel)
Deutschland
- Sony Center, Berlin: bietet seit Januar 2000 Platz für eine Kombination aus Arbeiten, Wohnen und Unterhaltung.
- Spacepark Bremen
- SI-Centrum, Stuttgart: Erlebniszentrum mit zwei Muscialtheatern, Thermalbad und Hotel.
- CentrO, Oberhausen: ein großes Einkaufszentrum, das von Beginn an mit Entertainmentkomponenten geplant und gebaut worden ist (vgl. Neue Mitte Oberhausen).
- Skyline Plaza, Frankfurt am Main: Eröffnung 29. August 2013.
Vergleich zu Wikipedia
- Löschdiskussion bei Wikipedia