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Warum Ausländer nicht für Deutschland sind

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Beim Artikel „Warum Ausländer nicht für Deutschland sind“ handelt es sich um ein Blog-Eintrag auf Yahoo von Jan Rübel.

Inhalt

In seinem Blog-Eintrag sagt er folgendes:

Die Fußball-WM ist ein Völkerfest. Eigentlich. In Deutschland nämlich kommen sich die Völker in diesen Tagen nicht wirklich näher. Und das liegt an uns Deutschen.

(...)

Ich brauchte ein paar Tage, dann wusste ich, was mich an der Fußball-WM stört. Das ist nicht die schniefende Nase von Jogi Löw, und auch mit den Narkosestimmen der TV-Moderatoren kann man leben. Erst recht nervt nicht die Nationalmannschaft, die aus lauter Sympathieträgern besteht und bei denen man versteht, warum es die Kanzlerin in ihre Umkleidekabine drängt.

Was mich an der Fußball-WM stört, das sind die Häme und das Sticheln auf Deutschlands Straßen. Wir kriegen es einfach nicht hin, andere Länder mit Respekt zu behandeln. Und fühlen uns noch gut dabei.

Mittlerweile habe ich eine Faustregel: Je länger ein ausländischer Freund oder Bekannter in Deutschland lebt, desto weniger wünscht er oder sie bei einer EM und WM unserer Elf Gutes. Warum eigentlich? Warum stecken sie die Faust in die Hosentasche und hoffen insgeheim auf ein Ausscheiden, ohne es natürlich laut zu sagen?

Mehr Respekt für ausländische Teams in England und Italien

Schon mal in England in einem Pub ein Spiel mit deutscher Beteiligung gesehen? Engländer sind keine Kids von Traurigkeit, wenn es um Kraftsprüche gegen Gegner geht. Aber ich erfuhr dort neben lächelnden Frotzeleien Respekt und Kritik, die nicht unter die Gürtellinie geht. Oder als Spanien jetzt bei der WM ausschied, da titelte die italienische Zeitung „La Repubblica“ ihre Ehrfurcht gegenüber dieser großen Mannschaft wegen ihrer Verdienste. Zeitgleich lachte im deutschen Fernsehen Moderator Matthias Opdenhoevel über seinen Spruch: „Tiki Taka ist jetzt reif für Taka Tuka.“

Die Turniere von WM und EM sind Zeiten, in denen wir Ausländer besonders spüren lassen, dass sie angeblich nicht dazugehören. Da sind wir dann im emotionalen Kriegszustand, und zwar so wie in keinem anderen Land. Dann sinnen wir auf Rache für vergangene Niederlagen oder verfallen in Klischees: Italiener spielen grundsätzlich Catenaccio, obwohl sie den seit Jahrzehnten abgelegt haben. Holländer spucken, obwohl das nur einer einmal tat. Und Spanier sind arrogant, weil sie alles gewonnen haben. Oder in den Twitter-Worten von „‏@ethackt“: „#England raus, #Spanien raus, #Italien auf der Kippe...Ich liebe Dich, Fussball!“

Wir übertreiben mit unserer Rivalität

In unserer Abneigung gegen die Fans anderer Länderteams sind wir unerbittlich. Im Fußball gehören natürlich Rivalität und ein bisschen Feindschaft dazu – keine Frage. Fußball hat immer etwas von Kampf, schließlich werden ja auch nicht die Weltmeisterschaften im Häkeln live im Fernsehen übertragen. Aber wir übertreiben. Wir müssen Menschen aus anderen Nationen unbedingt mitteilen, wie sehr wir die Niederlagen ihrer Teams genießen. Und das auch noch, wo wir nicht gerade mit dem feinsten Humor gesegnet sind.

Ich wünsche mir, dass wir entspannter mit anderen Fans umgehen. Dass wir nicht ständig Nichtdeutsche darauf aufmerksam machen, welchen Pass sie in der Tasche tragen. Und im Übrigen wünsche ich mir, dass Deutschland Weltmeister wird.

Anmerkung der Redaktion: Mittlerweile hat sich Twitterer #ethackt gemeldet. Ihm gehe es um die Unvorhersehbarkeit des Fußballs, nicht aber um die Rivalität zu anderen Nationen.

Meinungen

Laut dem Deutsch-Türkischen Journal habe der „Freitag“ „sekundiert und dabei doziert ‚warum die Fußball-WM nationalistisch ist‘“. Der sogenannte Party-Patriotismus würde die Ausländerfeindlichkeit fördern und dies sei wissenschaftlich belegt. Dabei hätten 2006 Forscher um den Erziehungswissenschaftler Wilhelm Heitmeyer angeblich nachgewiesen, dass Personen, die nach der WM 2006 befragt wurden, viel „nationalistischer eingestellt“ wären als Personen, die vor der WM befragt wurden.[1]

Der Deutsch-Türkische Journal in Person von Christian Rogler sah dies jedoch anders:

Zweifellos gibt es Beispiele, in denen die hoch kochenden Emotionen und Nationalgefühle selbst dazu beigetragen hatten, dass das Klima zwischen einzelnen Ländern vergiftet war: So etwa 1958 nach dem Halbfinale im Ullevi-Stadion in Göteborg, wo Deutschland unter höchst zweifelhaften Begleitumständen gegen Gastgeber Schweden 1:3 verlor und sich daraufhin der nicht zuletzt auch von den Medien angestachelte Volkszorn in aufgestochenen Autoreifen an schwedischen Autos und Boykotten gegenüber schwedischen Touristen Luft machte.

Allerdings sind destruktive Begleiterscheinungen der nationalen Aufwallungen rund um bedeutende Fußballspiele kein deutsches Spezifikum. Deutschland ist oft genug auch selbst die Zielscheibe chauvinistischer Stimmungsmache - von den Beschwörungen der Kämpfe gegen die „Hunnen“ und Anspielungen auf den Zweiten Weltkrieg in der englischen Boulevardpresse, dem „Anti-Piefke“-Automatismus in Österreich, wo es als politisch korrekt gilt, bei Spielen der deutschen Elf immer zur jeweils anderen zu halten, der hasserfüllten Berichterstattung in Frankreich, wo antideutsche Journalisten beispielsweise der „Libération“ noch in den 80er-Jahren auf unterstem Niveau publizierten bis hin zu Provokationen aus den Niederlanden, wie im Zusammenhang mit Rijkaards Spuckattacken beim Achtelfinalspiel zur WM 1990.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Christian Rogler: Ist der Patriotismus zur Fußball-WM gefährlich?. In: Deutsch-Türkischer Journal (DTJ). DTJ-ONLINE, 2014-06-24. Abgerufen am 14. März 2015.