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Rebschule Rhodt
Die Rebschule Rhodt, eigentlich staatliche Rebveredlungsanstalt Kästenberg bei Rhodt, wurde im Jahr 1927 gegründet. Sie sollte Methoden zur Bekämpfung der Reblaus umsetzen, die dabei war, Hektar um Hektar ertragreiche Weinberge zu vernichten.
Geschichte
Aus den USA eingeschleppt, hatte die Reblaus im 19. Jahrhundert in Frankreich bereits hunderttausend Hektar Rebfläche zerstört. Das Insekt schädigt die Rebstöcke, indem sie die Wurzeln ansticht, wodurch diese anschwellen und zu faulen beginnen, was das Absterben des Rebstocks zur Folge hat. Bei amerikanischen Rebstöcken wird die Wurzel zwar auch angestochen, aber diese stirbt nicht ab. Deshalb führte man zur Abwehr der Reblaus Pfropfreben ein. Auf eine reblausfeste Unterlage (Wurzelstange einer sogenannten Amerikanerrebe) wird das Edelreis von europäischen Reben aufgepfropft.
Die Pfropfreben waren die erste biologische Methode zur Bekämpfung eines Schädlings. Vorher war es üblich gewesen, Wurzelreben als Pflanzmaterial zu verwenden, die keinen Schutz vor der Reblaus boten. Man brauchte also mehrere große Rebveredlungsanstalten in der Pfalz, um den Bedarf an Pfropfreben zu decken.
Aufgrund der dichten Besiedlung, der restlosen Landausnutzung und der damals hohen Geländepreisen war deren Gründung nicht so einfach. 1925 verpachtete die Gemeinde Rhodt vier Hektar Ödland an den Staat. Dieses Land wurde durch Erdverschiebungen, Auffüllungen und Entwässerungen zu einem hochwertigen Kulturgelände umfunktioniert. 1926 und 1927 wurden freie Flächen dazugekauft, so dass der Gesamtbesitz über acht Hektar betrug. Im Jahr 1927 konnte mit dem Bau der Rebveredlungsanstalt begonnen werden. Sie bestand aus
- einem Veredlungsgebäude (heute Gasthaus)
- einem Wirtschaftsgebäude, das auf dem Platz des heutigen Hotel steht
- einem Winzerhaus (heute Wohnhaus)
- einem Gewächshaus mit Vortreib- und Abhärteraum (heute Parkplatz).
Die staatliche Rebveredlungsanstalt Kästenberg produzierte dank der für damalige Verhältnisse modernen Mechanisierung rund zwei Millionen Pfropfreben im Jahr. Die totale Umstellung der Weinberge auf Pfropfreben ließ die Winzer die Reblaus nach und nach vergessen. Im Jahr 1969 wurde die Rebschule geschlossen und 1977 von der Gemeinde Rhodt in private Hand verkauft. Der Eigentümer verwirklichte ein Gasthaus mit einfachen Gästezimmern.
Mit einer Verordnung von 1988 wurde die staatliche Überwachung des Reblausbefalls weitgehend eingestellt. Nach Meinung von Fachleuten könnte eine mangelnde Überwachung der Reblaus in der Zukunft erneut zu einer großen Gefahr für den Weinbau werden.
Im Jahr 2002 kaufte die Winzerfamilie Hafen das Rebschul-Anwesen und bebaute das Areal. Oberhalb des über 1200 Jahre alten Winzerdorfs Rhodt und unterhalb der Rietburg entstand ein Vier-Sterne-Hotel, das 2004 eröffnet wurde.
Literatur/Quellen
- Ortschronik: 1200 Jahre Rhodt unter Rietburg 772 bis 1972